Schwankender Spannungswert der Lambda-Sonde im Leerlauf

jfp

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habe ich ein wenig Info zu diesem Thema gefunden, aber werde nicht wirklich schlau daraus.
Beim "Roten" (902 CV BJ 1996, B234-Motor) ist die CE-Leuchte gekommen. Also habe ich mal den Schalldämpfer oberhalb der DroKla mit neuen Dichtungen versehen und vorsichtig wieder eingebaut. Danach habe ich die CE mit TECH2 zurückgesetzt, dieses sagte "zeitweilig zu mageres Gemisch". Aber sie ist gestern zum 2. Mal gekommen. Heute habe ich den LMM mittels Bremsenreiniger gereinigt, bisher aber noch keine Probefahrt gemacht.
Und ich habe vorhin mal im Leerlauf die Spannung der Lambda-Sonde mit dem TECH2 anzeigen lassen. Sie schwankt über einen Zeitraum von ca. einer Minute zwischen 0,12 V und 0,88 V. Wie gesagt, im Leerlauf. Ist diese Schwankung im Leerlauf normal oder weist sie auf eine defekte Lambda-Sonde hin?
 
Das zeigt eine völlig intakte Lambdasonde mit normaler Funktion.
 
... sobald die Sonde warm genug ist und das Steuergerät auf Closed Loop schalt.

Alte Sonden reagieren langsamer als neue, die Frequenz der Regelschwingung wird dann geringer.

Kannst du bei dem Modell die Adaptionswerte auslesen? Der Fehler (welcher Code eigentlich genau?) kommt wenn das SG zu weit nachregeln muss um noch diese Schwingung einzuhalten.
 
... sobald die Sonde warm genug ist und das Steuergerät auf Closed Loop schalt.

Alte Sonden reagieren langsamer als neue, die Frequenz der Regelschwingung wird dann geringer.

Kannst du bei dem Modell die Adaptionswerte auslesen? Der Fehler (welcher Code eigentlich genau?) kommt wenn das SG zu weit nachregeln muss um noch diese Schwingung einzuhalten.
Das Kühlwasser lag bei ca. 90°C.
Ich weiß nicht, ob ich die Adaptionswerte auslesen kann, mir sagt der Begriff nix.
Diesen Fehler 0171
IMG_20240723_123331.jpg
hatte ich jetzt zwei mal. Beim zweiten mal war P1172 nicht aufgetreten.
Wir möchten mit dem Auto bald für ein paar Tage nach Polen fahren. Wenn das wirklich daran liegt, dass die Lambda-Sonde zu langsam reagiert, dann dürfte es doch für den Motor kein Problem geben, wenn, wie das Fehlerbild sagt, zeitweilig der Motor zu mager läuft, oder?
Nun ja, ich warte die nächsten Km mal ab, vielleicht hat ja schon die Reinigung des LMM etwas gebracht. Auf jeden Fall ist während der Fahrt von meiner Werkstatt nach Hause (ca. 7 Km) alles ruhig geblieben.
 
Soweit ich mir richtig erinnere hatte ich die gleichen Fehler an Bruders 9-3 von 1998 - 2,0i Sauger, also B204i, gleiche Motorsteuerung wie hier.

Dort lag es am LMM. Reinigung hatte nichts genützt. Fehler kam dann paar mal sporadisch wieder bis der Wagen plötzlich keinen gescheiten Leerlauf hatte und ausging, kurz darauf dann fast unfahrbar war.
Zum Test habe ich dann mal den LMM abgesteckt, dann wird mit Ersatzsignal gefahren. Damit lief er dann besser. Neuen LMM rein, zack - Probleme weg.
 
Und Nebenluft ziehen zwischen LMM und Motor (samt den dünnen Schläuchen z.B. zum Benzindruckregler) dürfte einen ähnlichen Effekt haben.

Das Kühlwasser lag bei ca. 90°C.
Ich weiß nicht, ob ich die Adaptionswerte auslesen kann, mir sagt der Begriff nix.
Zwei Ebenen höher nicht dem ersten Eintrag zu den Fehlercodes sondern den 2. (oder 3.?) zu Werte beobachten. Einer der ersten ist da die Kühlwassertemperatur. Wie der Eintrag für die Adaption oder Korrekturwert bei die heißt kann ich gerade nicht sagen. Ich finde gerade nur die englischen Bezeichnungen beim 931 mit Sauger: https://saabwisonline.com/a2/9-3/19...ral-motronic-2-10-3-b204i/menu-read-values-2/
 
Die Fehlermeldung hat jedenfalls nichts mit der Lambdasonde zu tun - selbst *wenn* die gealtert wäre und zu langsam regelt. Das ist einfach irgendwo Falschluft

Da die beiden Dichtungen am Resonator offenbar korrekt montiert sind, würde ich eine Wette abschließen, dass der Schlauch, der auf der Rückseite der DK zur Tankentlüftung abgeht, auf seiner Unterseite einen Riss hat.
DK von hinten EVAP-Schlauch.jpg

Und wenn ich diese Wette verliere, wette ich eben auf das EVAP-Ventil...
 
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Zwei Ebenen höher nicht dem ersten Eintrag zu den Fehlercodes sondern den 2. (oder 3.?) zu Werte beobachten. Einer der ersten ist da die Kühlwassertemperatur. Wie der Eintrag für die Adaption oder Korrekturwert bei die heißt kann ich gerade nicht sagen. Ich finde gerade nur die englischen Bezeichnungen beim 931 mit Sauger: https://saabwisonline.com/a2/9-3/19...ral-motronic-2-10-3-b204i/menu-read-values-2/
OK, also die beiden Werte zwischen Kühlwassertemperatur und Motordrehzahl sind die gesuchten. Die werde ich mir mal mal ansehen. Der eine ist die Kurzzeitadaption, der andere der für die Langzeit.
Danke für den Hinweis, dass die im TECH2 zu findenden Werte im WIS erklärt werden, das hatte ich bisher noch nicht gewusst und auch dazu noch nichts im WIS gefunden. Jetzt aber mit deiner Hilfe: So
Bildschirmfoto_2024-07-28_09-42-05.png
sieht es auf Deutsch für den 1999er 9-3 aus. Für den 1996er 902 wird da noch das ISAT mit der gleichen Menüstruktur aufgezeigt.

@patapaya : den Schlauch habe ich gestern kontrolliert, der steckte ein wenig locker auf dem Verbindungsstück. Eine Klemme habe ich dort nicht gesehen, die werde ich jetzt mal nachrüsten und auch den Schlauch mal auf Risse kontrollieren. Das kann natürlich den Grund für die Falschluft erklären. Insofern nehme ich die Wette keinesfalls an, da ist mir die Wahrschienlichkei zu verlieren zu groß. :five:
Sollte es das EVAP-Ventil sein, müsste das Abklemmen des Schlauchs kurz vor der DroKla ja erstmal helfen. Das wäre dann mein nächster Versuch, wenn die CE wieder kommt.

@erik : dann nehme ich vorsichtshalber mal einen Ersatz-LMM mit nach Polen.
Euch dreien nochmal an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön.

Edit um 12:00
Die "Lambdaregelung Reihe 1" schwankt zwischen -2,3% und 2,3%.
IMG_20240728_111526.jpg

Die globale Adaption wird zu -4,7% angezeigt. Ich vermute, das heißt zu magerer Kraftstoff. Nach meinem Verständnis sollte sich das, wenn ich den Fehler jetzt gefunden haben sollte, auf Dauer wieder bei 0,0% einpendeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Null wäre ideal, aber die Langzeit Adaption soll halt sämtliche Toleranzen aller Sensoren und Aktoren (hier nur die Einspritzdüsen) ausgleichen. Dass da ein paar Prozent stehen ist völlig normal. Bei welchem Wert die Grenze für den Fehler steht müsste im WIS beim Eintrag zu dem Fehlercode stehen.
 
Wichtig ist halt, dass die Regelung noch genug Spielraum zu beiden Seiten hat, Abweichungen auszugleichen.
 
... Bei welchem Wert die Grenze für den Fehler steht müsste im WIS beim Eintrag zu dem Fehlercode stehen.
1722174380047.png
Ich habe diese Info im WIS gefunden..

Und immer wieder muss ich ganz laut sagen: Dieses Forum ist einfach absolut toll!!!
 
Sollte es das EVAP-Ventil sein, müsste das Abklemmen des Schlauchs kurz vor der DroKla ja erstmal helfen. Das wäre dann mein nächster Versuch, wenn die CE wieder kommt.
Das EVAP ist eine mögliche und nicht ungewöhnliche Fehlerquelle.
Beim Einspritzer weiß ich nicht, wie adaptiv die Steuerung ist. Bei T5 verhält es sich allerdings so, daß das EVAP von der ECU entsprechend Fahrsituation geöffnet und geschlossen wird. Dabei wird die Kalkulation der Einspritzung demgemäß angepaßt.
Daher merkt der Fahrer nichts von den sich verändernden Gemischbedingungen.

Wenn du nur den Schlauch abziehst, hast du Luft in der DroKla, die der LMM nicht gemessen hat. Da ist das Aufleuchten der CE wegen unerwarteter Gemischverhältnisse technisch zwingend.
Du könntest den Zugang allerdings verschließen, um die Anzahl der Fehlerquellen zu reduzieren.

Es ist auch möglich, daß eine deiner Einspritzdüsen versagt.

Das Problem mit den Lambda-Sonden ist, daß die Industrie äußerst ungern verschwendet. Die Herssteller also regelmäßig nur eine Sonde pro Zylinderbank verbauen, so daß nur ein Durchschnittswert über alle vier Zylinder ermittelt wird.
Wird bspw. ein Zylinder wegen einer defekten Einspritzdüse "geflutet", magert das System zunächst alle vier Zylinder gleich ab, was dazu führt, daß drei Zylinder zu mager laufen. In Folge stellt die Lambda-Messung ein zu mageres Gesamtgemisch fest, so daß das System nun wieder anreichert. Dann wird wieder eine Überfettung gemessen, etc. So ein Fehler führt zu schwankenden Lambda-Werten.

Die CE leuchtet auf, wenn eine Adaption von >= 10% notwendig ist, um das stöchiometrische Gleichgewicht (Lambda = 14,7) zu erreichen.

Zeigen die Zündkerzen alle vier das gleiche Bild? Wenn nur eine verrußt ist und die anderen rehbraun sind, würde ich zunächst die Einspritzdüsen untereinander tauschen und nach 20-50 km die Zündkerzen wieder prüfen. Wandert mit der verdächtigen Einspritzdüse auch die Rußbildung... Treffer.

Ich würde mir aber auch die Kurbelgehäuseentlüftung anschauen. Denn auch von hier kommen Gase in die DroKla, die nicht vom LMM erfaßt werden und bei Fehlfunktion eine außergewöhnliche Adaption nach sich ziehen könnten. Wenn bspw. aufgrund verschlissener Kolbenringe übermäßig viele Ölgase vom Ventilkammerdeckel in die Drosselklappe gelangen, wird das Gemisch dadurch angefettet.

Prüfe alle Schläuche zur und an der DroKla, samt Leerlaufregelventil und Rückschlagventile. Das System darf keine (unerwartete) Nebenluft ziehen.
 
Bisher ist CE nicht wieder gekommen. Ich gehe daher hoffnungsvoll davon aus, dass es der nicht gut angeschlossene Schlauch der EVAP war. Drückt mir die Daumen, dass ich damit richtig liege. Denn Polen kann ich nicht mit meinem 9000er machen. Da habe ich heute CO2 im Kühlwasser festgetellt, zwar derzeit noch wenig, aber es ist da.
 
Kurze Rückmeldung zur CE-Leuchte: Über die letzten ca. 1600 km bei unserer Fahrt letzte Woche zur Ostseeküste nach Polen und heute zurück ist CE nicht mehr gekommen und auch sonst kein Problem aufgetreten. Es hat also definitiv entweder am Luftmassenmesser oder aber am Schlauch zur Tankentlüftung gelegen. Vermutlich hätte @patapaya eine Wette gewonnen, wenn sie abgeschlossen worden wäre ;-)
Der "Rote" hat im Schnitt bei hauptsächlich 110 bis 130 km/h auf den Autobahnen 7,6 L auf 100 km verbraucht. Der Gesamtschnitt in 2024 liegt damit bei 8,2 L/100 km.
Es ist echt ein supertolles und schönes Auto!!
 
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