Schweißarbeiten

1)Klar, kann gut gehen, muss aber nicht.

2)Sowohl als auch. Mit Autogen kann man zum Beispiel die Schweißung am besten steuern (viel Erfahrung vorausgesetzt). Durch Zugabe des Gleichen Materials (dünner Streifen Karosserieblech) kann man dann auch sehr elastische Nähte erzielen. Beim MIG/MAG-schweißen wird ja ein Stahl zugeführt, der eine andere Legierung hat als Karosserieblech. Deshalb sind die Nähte auch so knüppelhart und schlecht zu verschleifen.



3) Nun ja, man kann auch nach der Devise arbeiten: was der Ingeniör nicht weiß, macht ihn nicht heiß.
Mittlerweile denke ich aber, dass alle TÜV-Vorgaben Sinn machen. Sicherheit geht vor.
TÜV-Prüfer sind aber in der Regel auch keine Paragraphenreiter. Sie beweisen auch mal Augenmaß.
Und ich persönlich schweiße auch mal die ein oder andere Naht an der Karosserie. Z.B. bei kleineren Reparaturen am Bodenbelech, Heckschürze, Türen...., eben da wo ich denke, dass es nicht so TRAGisch ist.
Es gibt da ja auch noch den Unterschied zwischen zeitwertgerechter Reparatur und Restauration.

1) Anders gesagt: Keine der Schweißnähte, die ich gezogen habe, ist gerissen...


2) Was ich damit ausdrücken wollte:
Lieber eine Elektrodenschweißnaht von einem, der gut schweißen kann, als eine Super-Duper Autogenschweißnaht von jemandem, der nicht schweißen kann.....

2) Naja, nicht jede TÜV-Vorschrift macht wirklich Sinn. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die einfach glauben, dass alles was TÜV vorschreibt von irgendeinem superschlauen "Inschinör" :smile: und mit voller Berechtigung geboren wurde....ein wenig mache ich mir schon so meine Gedanken....
 
Bitte beachten:
Laut TÜV sind durchgehende Schweißnähte an tragenden Teilen nicht zulässig!
Grund:
Durch die Hitzeeinwirkung versprödet das Material neben der Naht und bildet so eine Sollbruchstelle. Die Schweißnaht ist also, was die Elastizität betrifft, klar im Nachteil gegenüber den originalen Punkschweißungen!

bitte nicht böse sein, aber :

das oben genannte würde alles ab absurdum führen, was ich bis jetzt im Stock-Car- Sport und beim Schweissen an PKW gesehen habe.

dem Tüv-mann, der das behauptet, würde ich mit Genuss das Gegenteil beweisen :biggrin:

( dass ich seit 20 Jahren mit und in der Schweisstechnik meine Brötchen verdienen darf, sei hier nur am Rande erwähnt, genauso wie mein vorhergehender Hinweis auf das Mig-Löten mit Spezialdraht für kühleren Lichtbogen)
 
das oben genannte würde alles ab absurdum führen, was ich bis jetzt im Stock-Car- Sport und beim Schweissen an PKW gesehen habe.
Versuche mal ein mit Schutzgas geschweistes Stück über die Naht zu biegen. Dann weißt Du was gemeint ist. Und danach versuche es mit einer ordentlich autogen geschweißten Naht.
Klar ist aber auch, dass es in der Praxis wohl nur sehr wenige Stellen geben dürfte, wo sich dies bei durchdacht gewählten Nahtstellen wirklich stark negativ auswirkt. Aber Fakt ist es tatsächlich:
Laut TÜV sind durchgehende Schweißnähte an tragenden Teilen nicht zulässig!
Klar sind meine AWTs durchgeschweißt (wenn auch im Pilgerschritt), denn wer will dort schon aufgesetzte Bleche haben. Autogen zu schweißen ist wg. der damit verbundenen Sauerstoffzufuhr ais Korrosionsgründen verboten, aber die auch bei bester Behandelung rostgefährdeten Doppelungen rechtlich quasi vorgeschrieben. Was für ein Schwachsinn!
 
Schon mal ein klitzekleinwenig mit der Theorie des Schweißens und / oder strukturellen Vorgängen in Metallen beschäftigt?
Ich frag' nur mal ganz vorsichtig ...

Ja, ein klitzekleinwenig...:rolleyes:

Verzug ist in gewissem Rahmen vermeidbar, stimmt.
Die Versprödung des Materials dagegen nicht. Die ist bedingt durch die hohen Temparaturen und man kann ja schlecht etwas kühler schweißen.

Doch man kann kühler schweißen: Ist eine Frage der Geschwindigkeit, der Schweißrichtung, der Reihenfolge, der Schweissnahtlänge, der Zeit zwischen zwei Schweissvorgängen, etc.

Mit Autogen kann man zum Beispiel die Schweißung am besten steuern

Mit Autogen-Verfahren ist die Wärmeeinbringung ins Grundmaterial am höchsten, infolge dessen entsteht die angesprochene Versprödung des Grundmaterials neben der Schweißnaht. Autogen-Verfahren sind daher am denkbar ungeeignetsten für Fahrzeugreparaturen.
 
Wer sich noch intensiver mit TÜV-gerechtem Schweißen beschäftigen möchte, für den hier ein Literaturtip:

H.G. Hirschberger/ E.D. Jansen/ L. Schulte: „TÜV TIPS: Korrosionsreparaturen an Pkw“, Verlag TÜV Rheinland, Köln 1986

Ich weiß aber nicht, ob es das noch gibt, vieleicht nur noch antiquarisch.

Einige Beispiele in dem Buch sind aber echt Hardcore: Ein Durchgerosteter Federbeindom wird z.B. "repariert" indem ein Reparaturblechteil drübergestülpt und am gesunden Blech festgepunktet wird. Zum Schutz vor Rost werden anschließend alle Kanten mit Karosseriedichtmasse zugeschmiert.
Nun ja, ist auch ne Möglichkeit sein Auto noch mal über den TÜV zu kriegen, aber ob das wirklich 2 Jahre hält :confused:

Oder kennt jemand das Sonderheft von OldtimerMarkt, in dem es ums Schweißen geht?
Da gibt es viele gute Tips und auch das TÜV-gerechte schweißen wird erklärt. Aber dann gibt es auch noch ein Beispiel einer professionellen Reparatur von hinteren Federbeindomen an einem BMW. Und siehe da, der Restaurations-Profi schweißt neue Dome auf Stoß mit dem MIG-Schweißgerät ein. Die Dome stützen sich zwar auch noch an dem Blech hinter der Rückbank ab aber trotzdem: Durchgehende Nähte!!?
Irgenwie widersprüchlich.

Vieleicht sollte Saab Stock Car doch mal mit seinen Crash-Test-Ergebnissen zum TÜV gehen, vielleicht ändern die ja dann ihre Meinung :smile:
 
Oder kennt jemand das Sonderheft von OldtimerMarkt, in dem es ums Schweißen geht?
Da gibt es viele gute Tips und auch das TÜV-gerechte schweißen wird erklärt. Aber dann gibt es auch noch ein Beispiel einer professionellen Reparatur von hinteren Federbeindomen an einem BMW. Und siehe da, der Restaurations-Profi schweißt neue Dome auf Stoß mit dem MIG-Schweißgerät ein. Die Dome stützen sich zwar auch noch an dem Blech hinter der Rückbank ab aber trotzdem: Durchgehende Nähte!!?
Irgenwie widersprüchlich.
Nö, nur exakte Darstellung der rechtlich vorgegebenen Theorie und der wirklichen Praxis.
Ganz ehrlich: Wer will denn an einem ordentlich restaurierten Auto diese Absätze und Überlappungen haben? Niemand!
 
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