Der Ledersitz hatte noch ein Loch in der Sitzfläche, daher habe ich einen Lederflicken drübergenäht.
Als Nählaie mußte ich mich erstmal schlau machen,so gehts:
Man suche einen Lederflicken etwa gleicher Farbe und Struktur wie das Originalleder, alte Lederjacke
oder von Ledermöbeln vom Sperrmüll.
Man besorge einen gewachsten stabilen Faden , sog Sattlergarn. Wenns nur ungewachste Fäden
gibt, selbst durch geschmolzenes Kerzenwachsbad ziehen.
Man besorge eine Stechahle , irgendwas mit dem man durch 2 Lederschichten
in Nähnadelstärke vorstechen kann.
Sitz ausbauen: 4 Torxschrauben (Vielzahn) an den Sitzschienen
lösen, Sitz zurücklegen und Multistecker trennen.Nun hängt der Sitz noch am Gurt.
Rücklehneneinstellrad und Plastikseitenverkleidungen des Sitzes demontieren (ein paar kleinere
Torxschrauben), dann kann man an die Sechskantmaschinenschraube des Gurthalters lösen.
Sitz aus dem Auto herausnehmen und auf Werkbank/Tisch legen.
Lederbezug vom Sitzgestell demontieren, Halter auf der Sitzunterseite ausrasten.
Dazu braucht man eine Spitzzange oder einen stabilen Drahthaken.
Gehen welche kaputt oder verloren, als Ersatz stabile Kabelbinder nehmen.
Flicken passend zurechtschneiden.Nun kann man den Flicken annnähen:
Einen Faden ca sechsfacher Nahtlänge abschneiden und die Enden in die Öhre zweier Nähnadeln
einfädeln. Flicken auflegen,erstes Loch mit Ahle stechen,eine Nadel durch das Loch ziehen,
beide Fadenenden auf gleiche Länge ziehen.
Nächstes Loch stechen, eine Nadel von oben und die andere von unten durchziehen.
Faden strammziehen.
Nächstes Loch stechen, Vorgang wiederholen. Löcher in ca 5mm Abstand stechen.
Am Ende der Naht beide Fadenenden an der Lederunterseite verknoten.
Bezug wieder an das Sitzgestell montieren.
Bei meinem Sitz waren auch einige Blechlaschen, die die Sitzfedern halten, ausgerissen,
deshalb lasche Federung.
Im Baumarkt gibt es Ösen mit Maschinengewinde M4. M4 paßt durch die Schlitze der ausgerissenen
Blechlaschen. Die Ösen mit Mutter(n) M4 in die Schlitze schrauben.
Erst eine Mutter auf die Öse,dann durch den Schlitz,und noch eine Mutter hinten drauf.
Hintere Mutter anziehen, Öse senkrecht oder waagerecht stellen, je nachdem wie es die
Feder erfordert.
Nun muß man die Sitzfedern einhängen, das geht mit ner Zange nur sehr schwer,starke Spannung.
Man nehme einen Haken (oder Schraube mit Kabelöse) mit langem Maschinengewinde M4 und suche ein Loch gegenüber der zu spannenden Feder an der gegenüberliegenden Sitzseite.
Mit einer stabilen Drahtschlinge als
Federspannerersatz kann man nun die M4 Mutter des Hakens anziehen,die Drahtschlinge damit
spannen, bis man die Feder leicht einhängen kann.Federspanner entfernen.
Wo der Ledersitz schonmal ausgebaut ist, kann man ihn mit Lederfett (ich nehme das, womit
Reiter ihren Pferdesattel einreiben) pflegen.
Den Sitz in umgekehrter Reihenfolge wieder ins Auto einbauen.
Erst die Anbauteile Gurtbefestigung,Abdeckkappe,Lehneneinstellrad und Multistecker,
danach die vier Torxschrauben, die den Sitz an der Karosserie halten,montieren.
Schraubt man erst den Sitz an, sind die Anbauteile schwer zugänglich.
helldriver