Für's Gehirn ist es jedoch sinnig.
Wenn ich mein Hirn trainieren möchte, schlapp ich in den Schach-Club und spiel eine Runde - oder zwei - oder auch mehr - bis der Schädel dampft.
Technische Geräte müssen - verflucht, nochmal - simpel zu bedienen sein.
Ohne meterweise Handbücher in den Regalen zu stapeln.
Nimm ein einfaches Beispiel - zum "Gehirntraining" - aus der Technik-Vergangenheit:
Versuche, durch einfaches Ausprobieren einen Viedeorecorder des Typs Panasonic NV-HS-950 auf eine bestimmte Aufnahmezeit zu programmieren. Sagen wir mal, die Acht-Uhr-Nachrichten der nächsten drei Tage. Nein, nein - nicht VPS-Code eingeben, bitte. Manuell. Du darfst die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen, aber dennoch, Du bekommst die Krätze, versprochen... - obwohl das Gerät ansonsten, zumindest für ein Japan-SVHS-Gelumps eine noch gerade eben erträgliches Bild produziert.
Programmiere die identischen Daten in einen Recorder des Typs Grundig VCC-2000, falls Du noch einen auftreiben kannst. Das geht ohne Bedienungsanleitung, in wenigen Sekunden selbsterklärend, ein Kinderspiel - mal abgesehen davon, daß dieses Gerät ein geniales Bild bot, Wendecassetten und Echtzeitanzeige, Suchlauf und Standbild ohne Streifen... - und - und - und...
So sieht durchdachte Technik aus.
Leider, aus bekannten Gründen, wurde sowohl der Video-Standart als auch der Hersteller vom Markt gefegt und durch verkorksten Mumpitz ersetzt, im finalen Stadium durch die legendären "Shuttle"-Wegwerf-Bandlaufwerke aus Asien, die bei fast jedem Hersteller zu finden und nach recht kurzer Betriebsdauer nur eierten oder Bänder fraßen.
Jetzt geh hin und übertrag die gewonnene Erkenntnis auf aktuelle Mobiltelefone mit Multifunktions-Halligalli. Alles nur undurchdachter, unausgekochter und zudem hochgradig unergonomischer Mumpitz, der sich in wesentlichen Bedienfunktionen von Modellgeneration zu Modellgeneration schneller ändert, als die Schlitzäuglein ihre kryptischen Bedienungsanleitungen durch den Google-Übersetzer jagen können.
Ein simples Werkzeug des alltäglichen Lebens, welches ich mir erst in stundenlanger Kleinarbeit zum "Untertan" machen muß, ist kein Werkzeug, sondern ein überflüssiger Bockmist.
Wenn das Gelumpe dagegen irgendwann einmal so funktionell und durchdacht beim Kunden abgeliefert wird, das nicht - durch den Aufwand beim Durchackern von Handbüchern - ein Mehrfaches des Zeitgewinnes durch die Nutzung wieder verplempert und somit der Nutzwert ad absurdum geführt wird, können wir über das Thema erneut diskutieren.
Und nur noch am Rande - NEIN, ISCH 'ABE IMMÄR NOCH KAINE FÄRRNSÄRR... - Kann aber durchaus bei Videorecordern zwischen gutem und unbrauchbarem Bedienkonzept unterscheiden. Gleiches gilt auch für Mobiltelefone oder sonstige, quäkend oder vorgeblich multimedial operierende Gerätschaften.