Das AGW-Antriebskettenrad mit Dämpfer:
Original P/N 55557168, ersetzt durch 12642713.
Das Kettenrad besteht im Prinzip aus 3 Teilen: einer Nabe, einem darauf begrenzt drehbar gelagerten Kettenrad und einem innenliegenden Dämpfungsmechanismus.
Mistery und ich hatten ja fantasiert, dass das Kettenrad beim Verdrehung mit einem Schraubenzieher (im eingebauten Zustand) wieder von selbst in seine Mittellage zurück kehren müsste. Ich hatte das Kettenrad zwar vor Bestellung eines neuen geöffnet und aber nicht gleich verstanden, wie es funktioniert und deswegen ein neues bestellt (gibt's grad im Sonderangebot, wie verlockend!)
Nachdem ich jetzt das neue geprüft habe, gab's eine gewisse Ernüchterung: Die Funktion ist die gleiche, auch bei diesem lässt sich das Kettenrad gegenüber der Nabe mit einer gewissen Kraft verdrehen, ohne dass es danach wieder in seine Ausgangslage zurück kehrt. Außer bei den letzten 2 mm oder so, da stellt es sich sogar zurück.
Ich hab mir also nochmal das zerlegte Teil angesehen und verstehe jetzt auch, wie das funktioniert:
Das Kettenrad und die Nabe haben jeweils zwei bogenförmige Ausfräsungen, in denen eine Tonnenfeder (A) jeweils ungefähr bis zur Hälfte liegt. Bei Verdrehung von Kettenrad und Nabe werden also die Federn verspannt. Es gibt ferner einen mech. Anschlag, der die Auslenkung auf +/- 5° begrenzt.

Wären da nur die Federn, gegen die sich nun Nabe und Rad verdrehen können, würde es bei jedem Spann-/Entspannzyklus der Federn zu einem "Nachschwingen" kommen, ähnlich wie wenn ein Auto nur Federn aber keine Stoßdämpfer hätte. Bei bestimmten Frequenzen würde so ein dämpferloses System sich sogar aufschwingen (Resonanzfrequenz) und selbst sehr große Amplituden erzeugen, die evtl. zur Beschädigung führen könnten.
De Dämpfung in dem System funktioniert so: In der Nabe liegt eine runde Feder aus Blech (Bild oben, B), die am inneren Radius nach oben gebogen ist und mit diesem hochgebogenden Rand gegen eine Reibscheibe aus Kunststoff drückt (A im nächsten Bild, liegt auf der Feder).

Wenn das Kettenrad mit der Nabe verbunden wird (per Sprengring in Nut), drückt die Feder auf die Reibscheibe und die Reibscheibe auf die Reibfläche B. Damit wird die Drehung des Kettenrads zur Nabe gedämpft.
Schlussfolgerung: Das ausgebaute Kettenrad war, wenn überhaupt, nur minimal verschlissen, weil die erforderliche Kraft zum Verdrehen nicht eindeutig geringer als an dem Neuen war. Wieder was gelernt.
Für alle, die sich unschlüssig sind, ich meine man kann das im eingebauten Zustand prüfen: Wenn sich das Kettenrad mit deutlicher Kraft (z.B. mit großem Schraubendreher) gegenüber der Nabe verdrehen lässt, ist alles i.O.