Also das Rausbekommen war nicht das größte Problem. Ich habe den Stabi in einen Schraubstock gespannt und mit der Flex-Trennscheibe ganz vorsichtig die Gummiwulst auf der dem Bolzenkopf gegenüberliegenden Seite bis an das Stabiauge heran weggeschliffen (Auf jeden Fall Sicht-und Handschutz tragen, da fliegen heiße Gummiteile durch die Gegend. Und ich empfehle eine handelsübliche Gasmaske, das Zeug stinkt erbärmlich!). Dann kann man mit einer Gripzange den Bolzenkopf (ist ja auf immer und ewig mit der Buchse vereint) packen und mit hin- und herdrehen bei gleichzeitigem Ziehen bekommt man das Teil heraus.
Am Einbau bin ich dann verzweifelt, was dazu führte, dass ich mit den Teilen zum Saab-Service-Frankfurt/Main gefahren bin. Das war ehemals die Saabniederlassung in Frankfurt und ist jetzt nach der Insolvenz von einem leidenschaftlichen Saabwerkstattmeister übernommen worden. Die sind da super nett und kompetent! Ich habe die Buchsen dann zusammen mit ihm eingebaut und gelernt: Es gibt kein Spezialwerkzeug, nur Know-how!
(Sehr lustig: Ich war vorher bei Volvo, VW, Skoda und zwei freien Werkstätten in der direkten Umgebung und alle sagten mir, das geht nicht, da braucht man Spezialwerkzeug. Und tatsächlich stehen die Trolle in Schweden offenbar nur mit einer großen Nuss und einem Schraubstock da und würgen das Teil rein...)
Konkret sah es so aus, dass er eine große Nuss, die sich auf dem äußeren Rand des Stabiauges abstütze nahm, und diese dann in der Reihenfolge "neue Buchse-Stabiauge-Nuss" in einen Schraubstock spannte, die Buchse und das Auge waren natürlich satt eingefettet. Dann wurde der Schraubstock von mir zugedreht, während er die Buchse halbwegs in gerader Position hielt, das brauchte mehrere Versuche, weil die Buchse sich zwangsweise verkantet, es kommt halt auf den Grad der "Verkantung" an. Nachdem die Stahltülle der Buchse in Position war (das Gummi war noch nicht ganz durch) wurde der Schraubstock geöffnet, die Nuss entfernt und der Schraubstock wieder geschlossen, jetzt nur noch die Tülle der Buchse fassend. Dann wurde der Stabi unter Drehbewegungen auf und ab bewegt, bis das restliche Gummi durchgeflutscht war.
Es braucht da den Mut zur Zerstörung, ich hätte nicht gedacht, das die Dinger das aushalten. Und da ich ziemlich lange auf die Teile gewartet habe, wollte ich die nicht kaputt machen. Beim nächsten Mal werde ich glaube ich wieder die Buchsen selbst demontieren, die Teile wieder direkt bei der SAAB-Werkstatt bestellen und dann auch gleich beim Abholen den Stabi mitbringen und die Buchsen eindrücken lassen. Auch wenn ich jetzt gesehen habe, wie die Dinger montiert werden, überlasse ich das lieber jemandem, der da mehr Erfahrung hat. Prinzipiell geht es aber auch in der Heimwerkstatt.