Ach, liebe Freunde...
Ist ja ganz nett, dieser Hinweis - aber was meint Ihr, welch *unglaubliche* Menge an Schnüffel-Informationen auf Euren Rechnern abzugreifen ist, selbst wenn *absolut* kein Cookie mehr drauf sein sollte.
Der Cookie- und Tracker-Terror sowie "Gockels" innovativ eingeführte Dauerbespitzelung ist ja nur ein kleiner Teil der Beschnüffelung...
Schaut einfach nur mal mit einem simplen Asci-Editor in die Systemdateien Eures User-Profiles rein. Euch werden die Ohren wegfliegen, was da noch so alles zu finden ist.
Glaubt Ihr nicht...?
Wer mit Makroschrott unterwegs sein sollte...
Sucht mal eine Datei mit einer *ziemlich* langen Zahlenkette, fängt mit "s-1-5" an und hat das Datenformat "*.rrr"
Sendet diese an Notepad oder ähnliches - ihr werdet darin nicht nur Spuren *aller* jemals installierten Programme finden, sondern auch einen recht vollständigen Auszug Eures bisherigen Surfens - Schattenkopien aller Bookmarks... Sucht einfach in der oben genannten rrr-Dateinach der Zeichenkette "url" - und Ihr werdet fündig werden.
Genau so eine Datenkrake ist Adobe. Wer den Acrobat in Vollversion betreibt, findet Logfiles aller jemals in pdf konvertierten Dateien. Zu finden im jeweiligen User-Profil, also "C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\..." beispielsweise in...
"...Anwendungsdaten\Adobe\Acrobat\7.0\organizer70\files.MYD"
oder
"...Anwendungsdaten\Adobe\Acrobat\Distiller 7\messages.log"
Der Adobe-Lizenzmanager "Adobelmsvc.exe" telefoniert übrigens *ganz-massiv* mit Herrchen... - Aber ohne ihn läuft keine Acrobat-Vollversion - und auch keine neuere Version des Photoshop. Schade, eigentlich...
Wer glaubt, besonders schlau zu sein - und eine kaskadierte, versteckte Partition mit Passwortschutz für die vertraulichen Daten verwendet - Pustekuchen - denn unter:
"C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\Anwendungsdaten\Microsoft\Office\Zuletzt verwendet\"
findet sich immer noch ein Hinweis, wo die Dateien wohnen, die mit Office geöffnet wurden...
Egal ob versteckt, getarnt, gelöscht - zumindest der Dateiname und der Ort, von dem sie das letzte Mal geöffnet wurde, ist für Jedermann beliebig einsehbar. Gebt Euch keine Mühe, diese Informationen zu beseitigen - in der Gesamt-Registry Eures Rechners liegen noch drei zusätzliche dynamische Sicherungen davon... - und die mit dem Steinzeit-"regedit" immer wieder zu löschen, das macht *echt* keinen Spaß. Beschafft Euch einen Registry-Editor, der nach Filterkriterien bereinigen kann. Aber BITTE NUR DANN, WENN IHR WISST, WAS IHR DA GERADE ANSTELLT ...!!!
Wer sich auf die "Löschfunktionen" eines Makroschrott-Browsers nicht zwingend verlassen möchte, sucht nach einem Verzeichnis wie
"C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\Lokale Einstellungen\Verlauf\History.IE*irgendwas*\"
und killt den Inhalt.
Den Scheiß in
"C:\Dokumente und Einstellungen\All Users\Anwendungsdaten\Microsoft\Media Index\"
braucht eigentlich auch kein Mensch. Wer seine Daten nicht "ohne" wiederfindet, sollte auf Kugelschreiber und Papier umsatteln.
Weiterhin verzichtbar ist
"C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\Anwendungsdaten\Sun\Java\Deployment\cache\"
mit all seinen Unterverzeichnissen, insbesondere den *.hst-Dateien.
Der Dreck mit den Flash-Cookies ist meistens sogar doppelt vorhanden - "Sicherheitskopie" - diese Schweinebande.
Ihr findet den Rotz meistens unter:
"C:\Dokumente und Einstellungen\*username\Anwendungsdaten\Macromedia\Flash Player\#SharedObjects\"
und
"C:\Dokumente und Einstellungen\*username\Anwendungsdaten\Macromedia\Flash player\macromedia.com\support\flashplayer\sys\"
Na, ja... - und was Ordner mit den vielsagenden Namen wie "Recent" oder "Verlauf" beinhalten, daß könnt Ihr Euch wohl möglicherweise selber denken...
"Temporary Internet Files" und "Cache" sind lediglich die bekannten Müllschleudern, die Euch gnädigerweise schon von den Browsern angeboten werden - vergesst es eine reine "Pseudo-Löschaktion" - häufig bleiben Reste in der nicht immer löschbaren "index.dat" oder der Cache-Filelist. Eine *wirklich* saubere, unverfängliche "index.dat" hat entweder 16384 oder 32768 Byte. Alles was größer ist, war bereits *garantiert* auf "Hamstertour" und kann Euch gegebenenfalls verpetzen...
Aber auch bei den beiden genannten Minimal-Größen ist schon genügend Platz für Schnüffel-Inhalt, eine "index.dat" bläht sich eigenständig auf, wenn der minimalst enthaltene Datencontainer voll ist.
Am allerübelsten sind allerdings die geschützten User-Profildateien, die im laufenden Betrieb vom eingeloggten User noch nicht einmal geöffnet werden können, weil sie zwingender Bestandteil der Registry des laufenden Betriebssystemes sind. Dort findet Ihr vollständige Listen der "zuletzt geöffneten" Dateien so ziemlich aller Anwendungsprogramme, die häufig auch nicht so ohne weiteres "...auf Null zurückgesetzt" werden können.
Erstellt mal ein zweites Admin-Konto und kopiert (!!) von dort aus die Daten aus dem Profil, mit dem ihr normalerweise auf dem Rechner und im Netz unterwegs seid *irgendwohin*
Es handelt sich um die Dateien
C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\ntuser.dat
und
C:\Dokumente und Einstellungen\*username*\ntuser.BK1
ACHTUNG
Die beiden eben genannten Dateien NICHT an ihrer originalen Position editieren - sonst habt Ihr mal ein User-Profil gehabt...
Auch die Downloadlisten mancher Browser sind ein steter Quell des Vergnügens, selbst wenn der vorherige Benutzer des Rechners geglaubt hat, all seine Spuren gelöscht zu haben...
Und wer ständig mit aktivem Java-Script-Kack surft, statt diese nur im äußersten Notfall kurz einzuschalten, wenn die gewünschte - und vor allem vertrauenswürdige Seite "ohne" überhaupt nicht funktioniert, dem kann ich *eh* nicht mehr helfen. Komfortabel ein- und auschalten lässt sich der Dreck mit der "PrefToolbar" die unter Mozilla/Firefox schon seit *ewig* zu den wichtigsten Plugins gehört. Der sich immer weiter, wie eine Seuche verbreitende Flash-Müll ist auch so ein Thema... - und wer sich immernoch ohne vorhandenes AdblockPlus und fehlendem Popup-Blocker den Augenkrebs der mittlerweile unerträglich aufdringlichen und penetranten "Produktinformationen" (vulgo:=ScheißReklame) antut, bitteschön - genießt es wenigstens...
Ebenfalls nette Ergebnisse enthalten Dateien wie die "mplayerc.ini"
Ihr könnt ja mal nachschnüffeln, welche 20 "Filmchen" *hüstel* in letzter Zeit auf Eurem Rechner begafft wurden.
Wollt Ihr nicht...? - Verständlich. Öffnet die Datei in einem Asci-Editor und sucht nach den Zeichenketten "File1=" bis "File20=" und löscht die Einträge.
Hoffentlich habt Ihr wenigstens alle nicht erforderlichen Ports Eures Routers dichtgemacht, etwas weiterführend kann auch eine recht umfangreich gestaltete hosts-Liste wahre Wunder wirken. Damit, regelmäßig gepflegt durch automatische Updates, wird man die IPs der Abzock-Pages los, die nur darauf warten, Euch ein ZweiJahresAbbo für irgendeinen nutzlosen Scheiß durch ihren kleinkriminellen Rechtsverdreher aufzudrücken.
Wer keinen Bock mehr auf Schwanzverlängerung, Viagra oder mafiöse Glücksspielseiten hat, verwendet die recht guten und regelmäßig gepflegten Spamfilter einiger weniger Kostenlos-Mailanbieter für das tägliche Versenden von digitalem Datenmüll... - ääääähm, ich wollte sagen - ...für Eure tagtäglichen sozialen Kontakte - die eigentliche, seriöse Mailadresse sollte wie der eigene Augapfel gehütet werden. Outlook/OutlookExpress und ähnliche Konsorten, die Mails mitsamt darin enthaltenem Trojaner-Anhang direkt erst einmal beim Synchronisieren auf die lokale Festplatte übertragen sind nicht nur deshalb Katzendreck, denn zusätzlich sind im Falle eines Rechner-Crashes im schlimmsten Falle wichtige Mails und Kontakte weg. (...Stichwort: "outlook.pst" und "outlook.pab"...) - Oder erzeugt etwa jeder von Euch täglich Backups dieser Dateien...?!?
Was kann einem das Leben erleichtern und wenigstens *etwas* vor den neugierigen Datenkraken schützen...?
Nun, wer ein *kleines-bischen* Privatsphäre behalten möchte, sollte sich ein Batch-Script zusammenstellen, welches beim Rechnerstart möglichst viel der verfänglichen Daten automatisch löscht, insbesondere die bei Makroschrott-Betriebssystemen an allen Ecken und Enden verteilten Dateien namens "index.dat"
Diese *.bat-Datei zum Entmüllen und Anonymisieren wird dann über eine run-Prozedur als neuer Schlüssel in der Registry hinterlegt und jedesmal beim Rechnerstart aufgerufen, also über
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run]
oder wenn sie manuell vor dem Runterfahren für den nächsten Neustart aktiviert werden soll in
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RunOnce]
hinterlegt.
Leider kann (...und will...) ich Euch hier an dieser Stelle keine Beispieldateien für die Löscherei zur Verfügung stellen, weil Pfadnamen nun halt nicht überall identisch sind - und die von mir seit ewigen Zeiten verwendeten Putz-Scripte - so, wie sie bei *mir* perfekt laufen, wenn ich mit M$-Betriebssystem unterwegs bin - möglicherweise bei Euch entweder nicht allen Datenschrott "erwischen" oder sogar im schlimmsten Falle wichtige Dateien löschen. Befehle wie "rd /s/Q" oder "del /Q" könnten Euch ja durchaus auch heißgeliebte persönliche Daten löschen - oder gar die gesamte Rechner-Installation zerschmettern...
Zudem müssen in dem Script teilweise zusätzlich Aufrufe enthalten sein, die beim Putzen gelöschten Dateien durch "leere" Dummies und Verzeichnisse zu ersetzen, obwohl die meisten Proggies dies auch automatisch tun...
Lest Euch also lieber selbst in das Thema ein - und arbeitet auf eigenes Risiko.
Guter Einstieg für bereits leicht fortgeschrittene Paranoia-Anfänger ist ein Progrämmchen namens "index-dat-Suite"
Oder surft von einem virtuellen Rechner aus, dessen sauberes Image bei jedem Start neu eingelesen wird.
Vielleicht tanzt der eine oder ander von Euch ja auch künftig lieber mit dem Pinguin...
Uff, Ende des Machwerkes.
Hab bestimmt noch die Hälfte vergessen - aber keine Sorge deswegen - denn Euer Rechner vergisst ja zum Glück *NICHTS*
Selbst, wenn Ihr glaubt, Ihr hättet es gelöscht...
hope, it helps...
J.R.