Es macht nur wenig Sinn, irgendwann irgendwelche Plörre irgendwohin zu schmieren.
Gerade die Maske der Schloßfalle sammelt recht gerne Schmutz und Ranz - und zwar im nicht sichtbaren und Normalfalle schlecht zugänglichen Drehgelenk.
Von alleine geht das nicht raus, das ist das zäh verhärtete Fett von vor 20 Jahren - angereichert mit allem, was man so im Laufe der Zeit an Siff einsammeln kann.
Dann noch etwas Kondens- oder Traufwasser dazu, eine frostige Nacht - und fertig ist die Nix-Geht-Mehr-Laube.
Früher hat man solche Teile ausgebaut, und in heißem Öl förmlich ausgekocht. Nicht lachen, Leute - das funktioniert, besonders dann, wenn der Schloßzusammenbau oder Schließmechanismus nicht zerlegt werden kann, weil verpresst oder vernietet. Auch Büchsenmacher kochen gelegentlich die Feinmechanik von schwergängigen Waffen in heißem Öl aus, um den Ranz und Abbrand des Pulvers wegzubekommen...
Egal wie, im nächsten Frühjahr ist glaube ich bei einigen von Euch nochmal eine Entranz-Aktion fällig. Nehmt Euch einfach mal die Stelle vor, die innen in den Türen unmittelbar hinter dem drehbaren Finger sitzt, der bei geschlossener Türe in den Zapfen am Karosserierahmen greift. Das alte Fett ist nach den Jahren wie klebriger Gummi - und sitzt tückischerweise genau in dem Drehlager. Wenn dann auch noch nur ein einziger, schwergängiger Umlenkhebel der Verriegelungsmechanik dazu kommt, werdet Ihr mit dem Schloß nicht mehr glücklich - dann läst es sich weder verriegeln, noch öffnen - noch funktioniert der Ziehhebel von außen.
Weiterhin leidet die Zuverlässigkeit des äußeren Handhebels darunter, daß die Dichtung zwischen Griff und Türhaut schlabberig wird. Ihr erkannt das daran, daß sie sich ungefragt vom Blech abhebt - und im finalen Stadium sogar teilweise wie eine nasse Gardiene nach unten durchhängt.
Als letztes peilt nochmal kritisch in den Schlüsselspalt der vorderen Türen. Auch bei Fahrzeugen mit Fernbedienung, die nicht tagtäglich mit dem Schlüsselbart geöffnet werden, verreckt nach einiger Zeit die Spaltdichtung und wandert in Bröckchen zerlegt spätestens dann, wenn das nächste Mal der Schlüssel eingeschoben wird, nach innen. Von diesem Augenblick kann auch Sand und sonstiger Schmutz ungehindert in den Bereich des Schließzylinders eindringen.
Als letztes, für die "senderlosen" - die grundsätzlich mechanisch auf- und zusperren: Nehmt Euch eine alte Zahnbürste, noch besser eine feine Messingbürste, und bürstet den Schmand aus den Kanten all Eurer Schlüssel. Dabei könnt Ihr direkt den Verschleißzustand der Fräsung am Schlüsselbart kritisch beäugen - Jeder Schlosser weiß: "Ausgelömmelter Schlüssel killt Schließzylinder". - Einen neuen Schlüssel nach Code bestellen kosten einen schlappen Zehner, auch das Zündschloß wird es Euch danken - ansonsten habt ihr früher oder später irgendwo einen defekten Schließzylinder. Original Saab-Schlüssel, insbesondere die älteren, sind sogar noch ab Werk vernickelt. Wenn Ihr unter der runtergeschruppten Nickelschicht schon die galvanische Trägerschicht kupferfarben durchschimmern seht, ist es bald Zeit für eine Schlüsselerneuerung.
Hope, it helps...
J.R.