Unbekanntes Motoröl

ja, ja das waren die Zeiten......in vielen Betriebsanleitungen aus den 80-ern stand noch das SAE-30 ganz OK für den Sommer sei, für den Winter mußte man schon an das "Teufelszeug" 15W-40 greifen :biggrin:
 
Skandix empfiehlt auch 10W40. Hab ich mal drin gehabt. Im Winter geht der Kaltstart mit nem 5W40 leichter, ansonsten soll man nicht zu dünnes Öl nehmen wenn der Motor schon ein paar Flugstunden auf dem Buckel hat weil sich dann bei leicht fortgeschrittenem Verschleiss zu wenig Öldruck aufbaut. Ist halt ne Glaubensfrage :rolleyes:
 
Der Opel den ich zu meiner Studienzeit mit Castrol RS (10W-60) bewegte hatte Null Ölverbrauch, mit 15W40 (war vom Werk empfohlen) oder 10W40 war der Verbrauch ca. 1 Lit. auf 10.000km.

Mein Cousin behauptet dass Motoren die bei niedrigen Drehzahlen bewegt werden mehr Öl verbrauchen....
 
Der New Beetle meiner Freundin (2.0) verbraucht mit 5W-Longlife-Shit 0,75 L/1000 km, mit 10W-40 Mineralöl unter 0,5 L/1000km, und nun?

Und die Aussage, dass bei niedrigen Drehzahlen mehr Öl verbraucht wird, halte ich für Quatsch, das ist eher umgekehrt.

Zum Ausgangsthema:

Sowohl 10W-40 Mineralöl als auch 10W-40 HC-Öl als auch 5W-40 HC-Öl schaden dem Motor, um den es hier geht, mit Sicherheit nicht. Aber ich würde, wenn ich ein 5W-40 mit guten Spezifikationen/Freigaben zum Preis eines 10W-40 Mineralöls kriegen würde, bei gleichem finanziellen Aufwand natürlich das Öl mit den "besseren/höheren" Freigaben wählen.

Es sei denn, es ist bekannt, dass Motoren auf niedrigviskose (kalt) Synthetik-Öle nicht so gut reagieren, so wie es bei alten 827er VW-Motoren z.B. der Fall ist - warum auch immer. Aber das sind dann Einzelfälle, die ich nicht pauschalisieren würde.
 
Interessant finde ich den Hinweis, dass es synthetische Öle sein müssen. Ich wüsste nicht, was bei dem Motor gegen ein gutes Mineralöl spricht. Mein Betriebsstoffe-Prof meinte damals, Hydrocrack wäre nicht direkt ein Qualitätskriterium, ein Mineralöl könnte durchaus besser sein, je nach Grundöl und Additivpaket. Man muss ja nicht dieses graue Liqui-Moly 10W-40 für 'nen Appel und 'n Ei nehmen, dass bei ATU und Praktiker immer vercheckt wird und kaum Freigaben hat.

Wenn man die Betriebsanleitung wörtlich nimmt, müsste man ja von Mai bis Oktober auf 20W-50 wechseln, und das habe ich bislang nur als Mineralöl gesehen, aber nie teilsynthetisch. Ich bleibe bei meinen oben getätigten Aussagen.
 
Aaah, so ist das gemeint :redface:. Dann hätte man aber besser geschrieben:

Es ist 10W-30 oder 10W40 zu verwenden.

Sollten diese Viskositätsklassen nicht verfügbar sein so ist bei Temperaturen dauerhaft unter -20°C 5W-40 oder 5W-30 zu verwenden, bei Temperaturen dauerhaft über 15°C 15W-50 oder 20W-50 und bei Temperaturen dauerhaft zwischen -20 und +15°C 15W-40.

Also, mit dem Öl, was in der Betriebsanleitung vorgeschrieben ist, kann man zumindest definitiv nichts falsch machen, weil dies das Öl ist, mit dem der Motor seine Homologation mit allen Tests und Tüdelüü erfahren hat. Diese Aussage stammt auch von meinem Betriebsstoffe-Prof, ist aber auch plausibel.
 
Also, mit dem Öl, was in der Betriebsanleitung vorgeschrieben ist, kann man zumindest definitiv nichts falsch machen

Genau, immer schön Ölwechselintervalle von 20.000km einhalten und Motoröl mineralischen Ursprungs verwenden - so wie Saab es vorschreibt!

Dann kann GAR NICHTS schiefgehen! :biggrin:
 
Ich glaube, es ist einfach ein zu schwieriges Thema für die hiesigen Verhältnisse. Zu diesem Schluß komme ich jedenfals bei der Lektüre diverser Beiträge.

Und ein einfacher und guter Tip fordert mehr Widerspruch als Anerkennung heraus. Sachen gibts.
 
Habe ich irgend etwas von Wechselintervallen geschrieben???

EDIT: Ich ziehe meine Aussage mit der Betriebsanleitung trotzdem zurück, denn ich erinnere mich gerade an die Ölschlammproblematik beim VW Passat (ja, das gibt es auch woanders) mit Longlife-Öl nach VW-Spec mit abgesenktem HTHS-Wert.

Also, mein letzter Satz in diesem Fred:
Aus Preis-Leistungsgründen würde ich das High Star 5W-40 kaufen, mit einem 10W-40 machst du aber auch nichts falsch. Und mir hat bis heute noch niemand klar erklären können, was - Additivpaket außen vor - ein HC-Öl gleicher Viskosität und Spezifikation denn so viel besser kann als ein gutes Mineralöl.
 
Also es gibt schon 10W-40er Öle mit einer MB 229.3 aber die muß man suchen und sie sind rar.

Die Mercedes Benz Betriebsstoff-Vorschriften haben, wenigstens bei den Ölen weiß ich das, die höchsten Qualitätsanforderungen unter den Herstellernormen und daher nutze ich das hier als persönliche "Bibel":

http://bevo.mercedes-benz.com/bevolistenmain.php?entercustomer=true&language_id=0

Was dort eine echte Freigabe erhalten hat, sollte man nicht in Frage stellen müssen.

Ob man jetzt auf ein HC Öl, ein vollsynthetisches oder ein mineralisches Öl schwört, muß jeder für sich selbst entscheiden.
 
Halbwissen ade!

So, folgende Frage

Und mir hat bis heute noch niemand klar erklären können, was - Additivpaket außen vor - ein HC-Öl gleicher Viskosität und Spezifikation denn so viel besser kann als ein gutes Mineralöl.

konnte ich mir mit Hilfe meiner vorhandenen Literatur selbst beantworten. Ich sollte aufmerksamer lesen :redface:

Das Hydrocrack-(HC-)Basisöl ist von Natur aus tatsächlich bereits besser als ein Mineralöl. Der Grund liegt in der Zusammensetzung selbst sorgfältig raffinierter Mineral-Grundöle: Sie bestehen aus einer Vielzahl von Molekülen mit unterschiedlichem Aufbau. Sie sind also inhomogen, trotz ähnlicher Anzahl H- und C-Atomen. HC-Grundöle haben eine vergleichsweise homogene Struktur, sie bestehen fast komplett nur aus ähnlich aufgebauten Isoparaffinen (keine Normalparaffine, Aromate, Naphtene wie im Mineral-Grundöl).

Die Folge ist, dass das Grundöl bei Hydrocrack im Vergleich zu Mineralöl bereits einen höheren Viskositätsindex, also ein konstanteres Verhalten der Viskosität über sich ändernder Temperatur, einen geringeren Verdampfungsverlust und eine tiefere Fließgrenze bei tiefen Temperaturen hat.

Jetzt kann man mit Additiven ein Mineralöl in puncto Viskosität und Fließgrenze deutlich verbessern und durchaus auf das Niveau eines Hydrocrack heben - die "Ausgangsbedingungen" für das HC-Öl sind aber ungleich besser. Das heißt: Das Grundöl ist bei Hydrocrack immer besser, bei gleichwertigem Additivpaket ist das HC-Öl auch besser, nur bei einem etwas einfacher gestrickten HC-Öl kann ein Mineralöl mit gutem Additivpaket gleichauf oder im Extremfall darüber liegen.

Der von mir geschilderte Fall "Mineralöl besser als Hydrocrack" ist also zwar theoretisch möglich, aber die Ausnahme. Eine Orientierung an die Herstellerfreigaben, am besten Mercedes oder VW (da diese die höchsten Anforderungen stellen), ist also der richtige Weg.

@schweden-troll: Guter Link!

@Flemming: Der Mann hieß Dr. Spilker und war eigentlich kein richtiger Professor, sondern Lehrbeauftragter. Er war/ist selbständiger Ölentwickler und arbeitet(e) für verschiedene Hersteller, vor allem aber für TOTAL. Eigene Literatur hatte er (noch) nicht, denn mein Semester war das erste, was er lehrte. Er nutzte das Skript seines Vorgängers, das aber außerhalb der FH nicht veröffentlicht wurde.
 
Die HC Öle sind immer weiter auf dem Vormarsch!


Ach ja, wer bei Mobil anfragt ob das aktuelle Mobil 1 0W-40 NEW LIFE ein vollsynthetisches Öl ist, der wird darauf keine eindeutige Antwort bekommen! :rolleyes:
 
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