Wenn man sich einigermaßen auskennt und den bürokratischen Aufwand nicht scheut, geht es auch ohne Anwalt. Wenn Anwalt, dann einen, der sich tatsächlich mit so etwas auskennt. Nicht jeder Anwalt sagt Dir, dass Autounfälle nicht sein Fachgebiet sind, sondern z.B. Ehescheidungen. Dann bist Du evtl. angeschmiert. Gut natürlich, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat. Die vermitteln Dir schon aus eigenem Interesse den Fachanwalt. Und man kann vorher eine Beratung bekommen.
Auch beliebter Trick:
Die Versicherung behauptet, dass Du selbst schuld am Unfall bist. Mich hat einer auf der Autobahn "abgeschossen". Ist eingeschlafen und kam unerwartet auf die andere Spur. Der Unfall ließ sich nicht vermeiden. Die Polizei hat dem Unfallgegner gleich eine größere Summe als Kaution abgenommen, da es ein Schweizer war. In solchem Fall braucht man den Anwalt, um den HUK-Verband pro forma zu verklagen, der dann eine inländische Versicherung verdonnert, die Sache stellvertretend zu regulieren. Die eigentliche Versicherung und die deutsche stellten sich auf den Standpunkt, ich sei schuld, nach dem Motto, wäre ich daheim geblieben, wäre nichts passiert. Aus "Kulanzgründen" bot man mir aber 2/3 an. Wer sich darauf einlässt, läuft Gefahr, dass Nebenkosten auch im Verhältnis des Vergleichs geteilt werden. Ich habe denen angedroht, sie gleich nochmals zu verklagen, da sie mir garnichts zahlen dürften, wenn ich schuld sei. Sie würden ja dann gegen ihre Versicherungsnehmer handeln. Mit Terminsetzung kam dann das Geld ohne weiteren Kommentar zu 100%. Ein Insider sagte mir, dass etwa 80% auf solche Angebote eingehen, weil sie denken, mit einer großen Versicherung kann man sich nicht anlegen. Somit können die den kleinen Rest verschmerzen, der sich wehrt. Bevor es zum Prozess kommt, geben sie klein bei. Unter'm Strich trotzdem Gewinn.
A propos, Selbstbehandlung: Ich würde zu einem Facharzt gehen, alles feststellen und dementsprechend auch behandeln lassen. Mit einem Schleudertrauma sind oft wochenlange, heftige Kopfschmerzen verbunden. Ich war nach einem Unfall in 1971 drei Wochen total außer Gefecht, weil offenbar Nerven eingeklemmt waren. Gefühl etwa wie heftigste Migräne. Man zahlte für damals viel: DM 1.200,--. Spätfolgen gibt es trotzdem. Bei Wetterwechsel machen die Halswirbel immer Probleme.
Also unbedingt zum Arzt gehen.
Wenn ein Wertgutachten vorliegt, muss man sich nicht mit dem üblichen Aufschlag für die Wiederbeschaffung begnügen. Der SAAB steht ja nicht an jeder Ecke wie ein Golf. Für ein entsprechend gutes Exemplar muss man u.U. lange suchen und auch große Wege in Kauf nehmen. Ein älteres Auto sollte grundsätzlich über eine Oldtimerversicherung verfügen. Da werden diese besonderen Umstände berücksichtigt. Da im Paket auch Vollkasko enthalten ist, kann man auch bei unverschuldeten Unfällen Hilfe von der eigenen Versicherung bekommen.
Gute Besserung + viel Glück bei der Reparatur oder Suche nach Ersatz.
Gruß Frank