Unrunder Motorlauf nach Standzeit in der Scheune

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SAAB
900 I
Baujahr
1986
Turbo
FPT
Moin, moin,

vor gut anderthalb Jahren habe ich meinen damals sehr gut laufenden 900er 16s ohne KAT in die Scheune gestellt. Um das Nummernschild (tu 900) zu erhalten, müsste ich ihn nun kurz zulassen.

Also das Auto aus der Scheune geholt und gestartet. Der Motor springt gut an, läuft ca. 2 Sekunden und geht dann in einen ganz unrunden Motorlauf über. Der Motor lässt sich nur mit Gasstössen vom Ausgehen abhalten. Dabei qualmt er ziemlich und es riecht nach unverbranntem Benzin.

Meine erste Vermutung waren Marderbisse. Bisher habe ich Verteilerkappe, Verteilerläufer, Zündkabel und Zündkerzen getauscht. Frisches Benzin nachgefüllt, alle Stecker gelöst, mit Kontaktspray behandelt, an allen Kabeln, Schläuchen gezuppelt. Luftfilterwege, Kompression geprüft. Den Fehler könnte ich dabei noch nicht entdecken.

Erneuern könnte ich noch Unterdruckschläuche, Benzinfilter.

Gibt es Möglichkeiten eines mechanischen Schadens durch die Standzeit?

Wie prüfe ich, ob die Einspritzdüsen ein sauberes Sprühbild haben?

Hat jemand weitere Ideen oder Hinweise?

Es handelt sich um ein Steili Vollturbo ohne KAT mit 135 tkm.

VG Frank
 
Das klingt nach "Notlaufmodus".
Prüfe mal den Stecker zum Luftmassenmesser. Hast Du eine Möglichkeit, den Luftmassenmesser zum Test gegen einen anderen zu tauschen?
 
Ja. Klingt ziemlich eindeutig nach Notlaufmodus. LH 2.2 … Steuergerät hat die Vorgaben (Eprom) "vergessen"… Da brauchts ein wenig Geduld und 'ne volle Batterie (Zündung 12-24 Std. ein, alle Großverbraucher aus), bis die "Erinnerung" zurückkommt. Als einziger Alternativdefekt würde mir noch ein im Sprit "aufgelöster" Benzinpumpenrüssel in den Sinn kommen… aber ich tippe auf SG-Reset...
 
Steuergerät hat die Vorgaben (Eprom) "vergessen"…
Das klingt interessant, ich kenne das Notlaufprogramm von einem defekten Luftmassenmesser, ist mir schon zwei Mal passiert. Dagegen lief mein Scheunenfund nach 18 Jahren Standzeit mit dem originalen LH 2.2 Steuergerät sofort gut.
Würde das dann bedeuten, dass man ausgebaute Reserve-Steuergeräte gelegentlich mal einbauen sollte, damit sie Ihre Erinnerung behalten?
 
Nur nebenbei; für die Zulassung braucht man das Fahrzeug nicht (zumindest in Hessen). Es genügen Brief, Code der Versicherung, Personalausweis, Schilder und - nicht zu vergessen - gültiger TÜV.
Bei der Abmeldung das Kennzeichen reservieren.
 
Steuergerät hat die Vorgaben (Eprom) "vergessen"… Da brauchts ein wenig Geduld und 'ne volle Batterie (Zündung 12-24 Std. ein, alle Großverbraucher aus), bis die "Erinnerung" zurückkommt.
Wenn ein (E)EPROM etwas 'vergessen' hat, ist er im Normalfalle entweder ganz platt, oder bestenfalls nach erneutem Programmieren wieder datenhaltig. Wie sich die Bits & Bytes von allein wieder an ihre Plätze vorgesehenen begeben sollten, wäre mir rein technisch mehr als nur unklar.
 
Ja. Klingt ziemlich eindeutig nach Notlaufmodus. LH 2.2 … Steuergerät hat die Vorgaben (Eprom) "vergessen"… Da brauchts ein wenig Geduld und 'ne volle Batterie (Zündung 12-24 Std. ein, alle Großverbraucher aus), bis die "Erinnerung" zurückkommt. Als einziger Alternativdefekt würde mir noch ein im Sprit "aufgelöster" Benzinpumpenrüssel in den Sinn kommen… aber ich tippe auf SG-Reset...
Nö, stimmt so nicht, das gilt nur bei den "neueren" Modellen. Der Wagen hat ja keine Lambdasonde, aus welchen variablen Kennwerten abgesehen von Luftmasse, Temperatur und Drehzahl sollte er sich denn "programmieren"? Nur der Leerlauf "programmiert" sich neu - bei den "neueren" Modellen. (Zumindest mein Kenntnisstand, aber ich kenn mich mit 16V auch nicht so super aus).
Die ganz alten 16V (84-85 oder 86) hatten ja nicht mal ein Leerlaufregelventil, sondern den mechanischen Zusatzluftschieber der 8V; "Check Engine" gab's auch nicht...da war das alles noch einfacher…

Was ich machen würde:
1. Massepunkte überprüfen, da ändert sich am ehesten bei Standzeit was. Z.B. mal Spannungsdifferenz zwischen Block und Karosse messen. Auch mal alle Stecker abziehen und die Kontakte begutachten.
2. Nach der Benzinpumpe und besonders nach dem Benzinpumpengummi schauen - eigentlich sollte da nach zwei Jahren nix passiert sein, aber je nachdem wie wenig der Wagen vorher gefahren wurde und wie alt der Sprit war, kann sich der Gummi durchaus aufgelöst haben.
3. Klingt abwegig, ist mir aber jetzt schon drei (!) Mal passiert: Zündzeitpunkt überprüfen. Verstellt sich entweder von selbst, oder man kommt man beim Batterieausbau dran, oder...
4. Schauen ob er im Notlauf ist: Am linken Kotflügel vor dem Sicherungskasten ist ein kleiner zwei(oder drei?)poliger Stecker. Wenn bei laufendem Motor zwischen den Kontakten des grün/roten und des weiß/violetten Kabels 12V anliegen, ist der Motor im Notlauf. In dem Fall -> Luftmassenmesser, Drosselklappenschalter, Temperatursensor, Massepunkt, Steuergerät überprüfen...
 
Nur der Leerlauf "programmiert" sich neu - bei den "neueren" Modellen. (Zumindest mein Kenntnisstand, aber ich kenn mich mit 16V auch nicht so super aus).
Ja, das macht z.B. Lucas sehr deutlich. Wenn da auch nur mal kurz der Saft weg war, muss sich die Lucas erst wieder mit dem Rest anfreunden. Aber die 'Lernwerte' können natürlich nur im RAM liegen, nicht im (E)EPROM.
 
Zum TE, springt sofort an und läuft 2 Sekunden um dann zu "spacken"!

Hättest vielleicht die Scheune weglassen sollen :-)

Frage wäre wahrscheinlich, "warum bleibt mein 900 in der Startanreicherung"
 
Das klingt interessant, ich kenne das Notlaufprogramm von einem defekten Luftmassenmesser, ist mir schon zwei Mal passiert. Dagegen lief mein Scheunenfund nach 18 Jahren Standzeit mit dem originalen LH 2.2 Steuergerät sofort gut.
Würde das dann bedeuten, dass man ausgebaute Reserve-Steuergeräte gelegentlich mal einbauen sollte, damit sie Ihre Erinnerung behalten?

Ja, aber nur in die Hardware, in der sie letztendlich funktionieren sollen. Und unter Strom setzen allein reicht nicht. Die brauchen "Kontakt" (am besten mit laufendem Aggregat)… Das ganze habe ich anfangs auch nicht so nachvollziehen können. Aber es funktioniert (3x erlebt) Natürlich (@kratzecke) geht es dabei vorrangig um den Leerlauf… quasi ein Lehrlauf :stupido: Vor allem bei abgekanteten ex-Abgasrückgeführten Exemplaren (also Non-Kat) tritt dieses Phänomen gerne auf. Welcher Teil des Steuergeräts (@René) dafür letztlich verantwortlich ist, entzieht sich meiner non-elektroniker-Kenntnis. Das Eprom selbst ist jedenfalls nicht defekt o.ä., da es nach ca. 24 Std. wieder verrichtet, was es soll. Übrigens: die Steuergeräte der frühen 16v-Modelle (Turbo) sind alles andere als kompatibel. Ich habe da schon bei der Inbetriebnahme von No.3 die dollsten Sachen erlebt :mad: Nur Stergerät-Nr. getauscht > auf einmal CO-Wert auf 500% usw. usw.
 
Also ich sehe da 'elektrisch' nur zwei Ansätze:
  • Wenn es um Kram im (E)EPROM geht, ist es egal, wie lange das Steuergerät stromlos ist. Die Daten bleiben in jedem Falle erhalten. Und falls sie einmal weg sein sollten, ist das Steinchen im Eimer und das dann auch für immer.
  • Wenn es um Kram im RAM geht, ist es ebenso egal, wie lange das Gerät stromlos ist, da die Daten nach kürzester Zeit weg sind, und sich deren neuer Inhalt erst wieder aus dem nächsten Anlernvorgang ergibt. Dazu muss die Kiste dann natürlich laufen. Klar jederzeit feststellbar ist dies am schlicht fehlenden Leerlauf der Lucas nach zuvor abgeklemmtem Akku, wie auch am direkt nach selbiger Aktion fehlendem Ladedruck bei der Trionic. Beide 'leben' auch von den Daten im RAM, müssen diesen aber erst einmal wieder sinnvoll füllen.
 
Also , um zum Topic zurück zu kommen: Wahrscheinlich Notlaufprogramm durch defekten LMM?
 
Wie René schon sagt: Anlernvorgang!
 
Natürlich (@kratzecke) geht es dabei vorrangig um den Leerlauf… quasi ein Lehrlauf :stupido: Vor allem bei abgekanteten ex-Abgasrückgeführten Exemplaren (also Non-Kat) tritt dieses Phänomen gerne auf.
Ok, da komme ich jetzt nicht mit. Ich habe einen 84er 16V und deswegen (leider) auch lange damit gekämpft - und ich bin überzeugt es gibt absolut keinen Weg, wie das Ding irgendwie "elektronisch" den Leerlauf beeinflussen könnte.
Der Leerlauf wird geregelt über die Leerlaufschraube und den Zusatzluftschieber (es gibt keinen Leerlaufregler!). EGR/Abgasrückführung ist auch komplett mechanisch. Das war zumindest 84/85 so - was für ein Jahrgang das Auto ist, um das es hier geht, erfahren wir ja leider nicht.
Kann ich bestätigen, warum auch immer, gleiche Bosch-Nr., das eine läuft gut, das andere zu mager.
Hast du den Luftmassenmesser auch an das Steuergerät angepasst/eingestellt?
 
Das klingt nach "Notlaufmodus".
Prüfe mal den Stecker zum Luftmassenmesser. Hast Du eine Möglichkeit, den Luftmassenmesser zum Test gegen einen anderen zu tauschen?


Ja. Klingt ziemlich eindeutig nach Notlaufmodus. LH 2.2 … Steuergerät hat die Vorgaben (Eprom) "vergessen"… Da brauchts ein wenig Geduld und 'ne volle Batterie (Zündung 12-24 Std. ein, alle Großverbraucher aus), bis die "Erinnerung" zurückkommt. Als einziger Alternativdefekt würde mir noch ein im Sprit "aufgelöster" Benzinpumpenrüssel in den Sinn kommen… aber ich tippe auf SG-Reset...

Das klingt interessant, ich kenne das Notlaufprogramm von einem defekten Luftmassenmesser, ist mir schon zwei Mal passiert. Dagegen lief mein Scheunenfund nach 18 Jahren Standzeit mit dem originalen LH 2.2 Steuergerät sofort gut.
Würde das dann bedeuten, dass man ausgebaute Reserve-Steuergeräte gelegentlich mal einbauen sollte, damit sie Ihre Erinnerung behalten?

zunächst mal vielen Dank für die vielen und schnellen Hinweise. Den LMM habe ich auch in Verdacht, frage mich allerdings wie dieser während der Standzeit defekt gegangen sein könnte. Austauschteil habe ich nicht zur Hand. Das Cabrio hat Lucas. Der LMM hat die Endnummer 005, ist wohl auch mittlerweile sehr selten. Wenn ihn jemand hat, wäre ich für eine Überlassung zum Funktionstest sehr dankbar.
Zur Ergänzung meiner Schadensschilderung: Auch beim Gasgeben läuft der Motor extrem unrund, als wenn nur auf zwei,drei Zylindern laufend, dabei qualmt er stark. Der Motor läuft auch bei gezogenem LMM Stecker (genauso unrund).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur nebenbei; für die Zulassung braucht man das Fahrzeug nicht (zumindest in Hessen). Es genügen Brief, Code der Versicherung, Personalausweis, Schilder und - nicht zu vergessen - gültiger TÜV.
Bei der Abmeldung das Kennzeichen reservieren.

ist bei uns in Niedersachsen auch so. Der TÜV ist mittlerweile abgelaufen, deswegen muss der Wagen beim TÜV vorgeführt werden. Kein TÜV, keine Zulassung.
 
Nö, stimmt so nicht, das gilt nur bei den "neueren" Modellen. Der Wagen hat ja keine Lambdasonde, aus welchen variablen Kennwerten abgesehen von Luftmasse, Temperatur und Drehzahl sollte er sich denn "programmieren"? Nur der Leerlauf "programmiert" sich neu - bei den "neueren" Modellen. (Zumindest mein Kenntnisstand, aber ich kenn mich mit 16V auch nicht so super aus).
Die ganz alten 16V (84-85 oder 86) hatten ja nicht mal ein Leerlaufregelventil, sondern den mechanischen Zusatzluftschieber der 8V; "Check Engine" gab's auch nicht...da war das alles noch einfacher…

Was ich machen würde:
1. Massepunkte überprüfen, da ändert sich am ehesten bei Standzeit was. Z.B. mal Spannungsdifferenz zwischen Block und Karosse messen. Auch mal alle Stecker abziehen und die Kontakte begutachten.
2. Nach der Benzinpumpe und besonders nach dem Benzinpumpengummi schauen - eigentlich sollte da nach zwei Jahren nix passiert sein, aber je nachdem wie wenig der Wagen vorher gefahren wurde und wie alt der Sprit war, kann sich der Gummi durchaus aufgelöst haben.
3. Klingt abwegig, ist mir aber jetzt schon drei (!) Mal passiert: Zündzeitpunkt überprüfen. Verstellt sich entweder von selbst, oder man kommt man beim Batterieausbau dran, oder...
4. Schauen ob er im Notlauf ist: Am linken Kotflügel vor dem Sicherungskasten ist ein kleiner zwei(oder drei?)poliger Stecker. Wenn bei laufendem Motor zwischen den Kontakten des grün/roten und des weiß/violetten Kabels 12V anliegen, ist der Motor im Notlauf. In dem Fall -> Luftmassenmesser, Drosselklappenschalter, Temperatursensor, Massepunkt, Steuergerät überprüfen...



Danke für die Hinweise

1. Masse von Batterie zum Block gebrückt. Keine Besserung.
2. werd ich nachschauen
3. ja, schaden kanns nicht
4. hab ich auf die Schnelle eben nicht gefunden. In Fahrtrichtung vor dem Sicherungskasten? Oder zur Türe hin?

Steuergeräte können auch defekt werden vom Nichtstun? Habe ich ein paar liegen, aber keins mit derselben Bosch Nummer.
 
Zuletzt bearbeitet:
und ich bin überzeugt es gibt absolut keinen Weg, wie das Ding irgendwie "elektronisch" den Leerlauf beeinflussen könnte.
Doch, durch z.B. zu viel Benzin im Verhältnis zur Luft. Im Notlaufprogramm wird so viel Benzin zur Verfügung gestellt, dass man den Wagen mit ca. 2500 U/Min. fahren kann. Und das passiert u.a., wenn die Luftmasse nicht mehr gemessen werden kann.
 
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