Mir reicht's -- Saab-Händler sieht mich keiner mehr
Update 2: Ich war nun also beim hiesigen Saab-Händler und bat den seit heute wieder aus dem Urlaub zurück gekehrten Meister, den verkaufenden Betrieb anzurufen und ihm den Zustand von Bremsscheiben und -belägen zu schildern.
Etwas unbegeistert war er zwar, aber er kam meinem Wunsch nach. Ich kam nicht umhin zu betonen, dass es mir weniger ums liebe Geld geht als um die Sicherheit:
Rückschau -- Schließlich erwarben wir ein 4,5 Jahre altes Auto mit frischem TÜV, mit dem meine Frau
sicher in den Schwarzwald pendeln will. Und nur, weil wir von einem freundlichen Forumsmitglied vier Winterräder erwerben konnten, fuhr ich den Wagen wenige Tage nach Kauf (und HU) in der hiesigen Werkstatt vor, wo dann auch der miserable Zustand der Beläge vorne und die stark abgenutzten Scheiben sichtbar wurden.
Ich erklärte mich spontan bereit, die Reparatur sofort durchführen zu lassen. Als ich dann
eine Stunde wartete, wurde mir
noch nicht einmal ein Kaffee angeboten. Immerhin konnte ich in einem ausliegenden AMS blättern und auf der Toilette etwas Wasser konsumieren.
Mehrere freundliche, aber bestimmte Anrufe beim verkaufenden Händler führten letztlich nur zur Aussage, dass sowohl Seniorchef als auch Werkstattmeister das Auto geprüft hätten, außerdem hätte ja der DEKRA bei der HU dieser Mangel auffallen müssen. Im Übrigen lassen sie nur Autos auf den Hof, die mindestens >=50% Bremsbeläge und -scheiben hätten.
Zurück zum heutigen Besuch beim hiesigen Saab-Händler: Nach ca. 10 Minuten Wartezeit, bei der mir natürlich erneut kein Kaffee oder Wasser angeboten wurden, kam der Meister zurück mit der Aussage, der Juniorchef, mit dem er gesprochen habe, kenne den Wagen ja nicht und der Senior sei gerade nicht da und würde ihn in ca. 30 Minuten zurückrufen. Dies war alles gegen 14.00 Uhr. Im Laufe des gesamten Nachmittags
hörte ich dann weder etwas vom verkaufenden noch vom hiesigen Händler und habe aufgehört, mich zu wundern.
Exkurs: Zuvor war ich bei einer lokalen
Peugeot-Vertretung, um einen Werkstattauftrag zur Erneuerung des Schaltgestänges bei unserem kleinen 205er erteilen zu wollen (2. und 4. Gang springen raus). Es gab 3 Serviceannahmeplätze, die
allesamt leer waren; lediglich die Empfangsdame bot mir einen Kaffee an (aha, hier gibt es den ;-) und versprach, als sie mich nach 5 Minuten immer noch warten sah, "ich ruf' die mal an". Weitere 5 Minuten später geschah weiterhin nichts, sodass ich durch den Serviceannahme-Ausgang
das Autohaus verließ, da mir eingefallen war, dass ich früher mal in einer kleinen freien Werkstatt war, die auf Peugeot, Citroen und Oldtimer spezialisiert ist.
Dort angekommen, sehe ich direkt davor einen
silbernen 9000er stehen und mir fiel das neue Schild auf, das die dort bevorzugten Marken darstellte: Neben den erwähnten Franzosen waren auch Volvo und Saab enthalten. Ein kurzes Gespräch mit dem Meister selbst (der da auch Inhaber ist) genügte ("
wir pflegen dir den auch nach Scheckheft"), um mich dazu zu bringen, die ganzen
neuwagenverkaufsgeilen Autohäuser bis zum nächsten Gebrauchtkauf zu meiden (außer zur Ersatzteilbeschaffung) und unsere Autos wieder einer engagierten und handwerklich soliden freien Werkstatt anzuvertrauen -- dort wir mir zwar eher ein Bier angeboten als ein Kaffee, aber dafür
finanziere ich damit keinen administrativen Overhead mit serviceunfreundlichen Emfangsglucken, sondern ehrliche Arbeit.
Was mich noch viel mehr wundert, ist die
Auslassung der Chance, eine seit 20 Jahren auf Golf festgelegte Fahrerin (via mich) durch freundliche Behandlung für ihren Schritt hin zur
Marke "Saab" zu belohnen -- im Gegenteil, ich fühle mich verschaukelt und im Stich gelassen.
Vielleicht hätten wir ja auch eines Tages einmal einen Neuwagen gekauft?
Nun hoffe ich, dass uns der 9-3er mit Zuverlässigkeit überzeugt -- vom Konzept und Fahrgefühl her hat er es ja bereits getan. Ich kann nur sagen, dass man als Gebrauchtwagenkunde bei Saab (bei diesen drei Händlern, mit denen wir zu tun hatten) als Kunde dritter Klasse behandelt wird und diese obendrein
das kleine 1x1 des Marketing und der Kundenbindung nicht beherrschen. Das Beste daran ist, dass es auch das große Peugeot-Autohaus nicht einen Deut besser gemacht hat!
Bin ich zu hart in meinen Ansprüchen?
Ich denke, esist leichter, einen Kunden an eine Marke zu binden als einen neuen Kunden zu gewinnen ... zumindest handhabe ich es selbst mit meinen Kunden so!
Fazit: Ich gebe auf und strafe die Saab-Händler ab sofort mit Miß- und Verachtung, denn letztlich kann man ja noch via Geldbeutel abstimmen. Was aber trotzdem bedeutet, dass ich
das Auto echt klasse finde und mich weiterhin freue, Saab zu fahren -- schließlich kann der Hersteller nur bedingt viel für seine unfähigen Händler (Erinnert mich schon wieder an Apple :-).
Oder ich habe einfach Pech gehabt -- aber wenn ich
an unseren mißglückten Probefahrtversuch bei einem dritten Händler denke (Schlüsel fürs Fahrzeug war trotz angekündigtem Besuch nicht auffindbar), dann
kann das kein Zufall sein?