WAVE TROPHY 2016

Nach den mir bekannten Schätzungen ist 2050 Schluß!
Kritisch wird`s schon früher.

Zumindest die Jüngeren unter uns sollten sich Gedanken machen.

Mache ich mir jetzt schon - wohin mit all den Saabs, wenn die "Älteren unter uns" so langsam ausgehen und die Märkte überflutet werden. Wird es rechtzeitig ein E-Auto geben, das auch als Zugfahrzeug dienen kann?
 
Hier spielt die Musik:

Indien will Stinker loswerden: Indiens Umweltminister Prakash Javadekar hat eine Sondersteuer für Dieselfahrzeuge und SUVs angekündigt. Dieselautos sollen mit 2,5 Prozent des Kaufpreises besteuert werden, SUVs mit 4 Prozent. Auch eine Luxussteuer für besonders große Autos sei geplant. Das ambitionierte Ziel: Bis 2020 sollen 7 Mio Elektrofahrzeuge auf indischen Straßen surren.
automobil-produktion.de, wiwo.de

Peking bremst Verbrenner aus: Die chinesische Hauptstadt hat ihren Verkehrsplan bis zum Jahr 2020 veröffentlicht. Demnach soll die Anzahl der Kraftfahrzeuge bis Ende 2017 unter 6 Mio und bis 2020 unter 6,3 Mio gehalten werden – die Zahl neuer Fahrzeuge wird also faktisch auf 100.000 pro Jahr beschränkt. Der Elektro-Anteil bei Bussen & Co. soll derweil bis 2020 von 35 auf 65 Prozent gesteigert werden.
ecns.cn
Die Musik ist aber ganz schön schräg. Viele der indischen Atomkaftwerke sind uralt. Einige aus den den Sechzigern und damit reif für das H-Kennzeichen. In China ist noch ein Meiler aus den Fünfzigern am Netz. Die "saubere" E-Mobilität ist nur dann sauber, wenn man bewußt ausblendet, daß die dafür notwendige Enerergieerzeugung an anderer Stelle mit stark risikobehafteter Technologie erfolgt. Solange sich hieran nichts ändert, werde ich E-Mobilität nicht als die ökogisch saubere Alternative zu Verbrennungsmotoren akzeptieren. Mit dreckigem Strom kann man nicht sauber fahren.
 
@Sacit: Das ist sicherlich richtig, aber zu kurz gesprungen. Es gibt derzeit den globalen Trend, sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Dies geschieht, weil man die Notwendigkeit erkannt hat. Eine rasant steigende Nachfrage auf ein begrenztes Gut, das kann nicht mehr lange gut gehen.
D.h. für mich, wir müssen diesen Trend anerkennen und versuchen, diese Entwicklung zu gestalten. Wir sind jetzt schon im Rückstand, was Schlüsseltechnologien wie die Akkutechnik angeht. Worin wir jedoch führend sind, auch wenn es nicht so aussieht, ist die systemische Umsetzung der Energiewende. Daran müssen wir weiter arbeiten, das ist das was ich in meinem Job mache. Es geht nicht um E-Autos, es geht um die zukünftige Energieversorgung, diese muss durch erneuerbare Energieträger gewährleistet werden. Anders werden wir den weltweit wachsenden Energiebedarf nicht decken können.
Das Argument der Ökologie wird gerne politisch verwendet und darf getrost angezweifelt werden. Keine Technologie kann vollkommen umweltfreundlich sein. Das ist aber in meinen Augen nicht das Thema. Es muss ein Ausstiegsszenario aus den fossilen Energieträgern geben. Wenn wir dies nicht selber aktiv erarbeiten, sehen wir dieser Entwicklung machtlos zu und werden abgehängt.
 
Ich stimme Dir grundsätzlich zu. Aber ein Wiedererstarken der Kernenergie mit ihren seit Jahrzehnten ungelösten Problemen z.B. der Entsorgung ist dabei völlig unakzeptabel. Und es ist auch völlig unerheblich, wo diese Anlagen stehen. Die Risiken dieser Technik kennen keine Genzen. In jeglicher Hinsicht.
 
Die "saubere" E-Mobilität ist nur dann sauber, wenn man bewußt ausblendet, daß die dafür notwendige Enerergieerzeugung an anderer Stelle mit stark risikobehafteter Technologie erfolgt. Solange sich hieran nichts ändert, werde ich E-Mobilität nicht als die ökogisch saubere Alternative zu Verbrennungsmotoren akzeptieren. Mit dreckigem Strom kann man nicht sauber fahren.
Aber ein Wiedererstarken der Kernenergie mit ihren seit Jahrzehnten ungelösten Problemen z.B. der Entsorgung ist dabei völlig unakzeptabel. Und es ist auch völlig unerheblich, wo diese Anlagen stehen. Die Risiken dieser Technik kennen keine Genzen. In jeglicher Hinsicht.
Beidem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Momentan laufen die eAutos, zumindest außerhalb wasserkraftverwöhnter Ecken wie z.B. Norwegen, halt vornehmlich wahlweise mit Kohle oder Kernkraft.
Somit sollten eAutos, von Sondersituationen mal abgesehen, erst dann in größerem Umfange auf die Straßen kommen, wenn die Stromerzeugung auf die beiden vorgenannten Quellen verzichten kann und darüber hinaus über freie Kapazitäten verfügt, oder diese zumindest kurzfristig bereitstellbar sind.
 
@René Zu den ökologischen Rahmenbedingungen von Wasserkraft solltest du dich auch nochmal informieren. Die sind keinesfalls unkritisch.
 
Sicherlich kann man auch Wasserkraft in ökologisch unsinniger oder gefährlicher Weise nutzen. Da fallen mir z.B- riesige Stauanlagen im 'Rech der Mitte' ein. In N würde ich dies jedoch recht weitgehend verneinen.
Bei den beiden anderen o.g. Stromquellen ist die Problematik jedoch nicht Option, sondern zwingender Bestandteil der Grundausstattung.
 
Das siehst du leider falsch.
Das für die Nutzung von Wasserkraft erforderliche Staubauwerk zerstört die Gewässerökologie tiefgreifend und nachhaltig. Die Auen unterhalb des Bauwerks fallen trocken, die oberhalb werden überflutet. Auen sind die hochwertigsten Ökosysteme in Mitteleuropa mit der höchsten Biodiversität in Fauna und Flora.
Der komplette Charakter eines Fließgewässers wird durch die Stauhaltung in ein Stillgewässer verändert mit der Folge, dass sämtliche Arten, die auf fließendes Wasser angewiesen sind, nicht mehr existieren können.
Das Staubauwerk selbst zerstört die Duchgängigkeit des Gewässers, so dass Salmoniden nicht mehr ihre Laichgebiete erreichen können und Mikro- und Makroorganismen sich nicht mehr im Gewässer ausbreiten können.
Das gilt im Prinzip für jeden Mühlenweiher, auch in Norwegen.
Ganz nebenbei sind durch wasserbauliche Maßnahmen europaweit bereits über 90% aller Auen zerstört.
Das nur als kurzer Abriss zum Thema.
 
Es gibt derzeit den globalen Trend, sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Dies geschieht, weil man die Notwendigkeit erkannt hat. Eine rasant steigende Nachfrage auf ein begrenztes Gut, das kann nicht mehr lange gut gehen.

Nein, das geschieht, weil einer damit angefangen hat und die anderen Angst haben, den Anschluß (und damit Marktanteile, also Profit und Macht) zu verlieren. Um nichts anderes geht es. - Ein "begrenztes Gut" ist Erdöl seit über 50 Jahren.

Wir sind jetzt schon im Rückstand, was Schlüsseltechnologien wie die Akkutechnik angeht.

Wenn "wir" Deutschland sein soll, sind wir nicht nur im Rückstand, sondern haben nicht nur bei der Akkutechnik, sondern so ziemlich überall im Autosektor den Anschluß verloren: stufenlose Getriebe, alle Verbrennungsmotoren außer dem (prinzipbedingt nicht sauber zu bekommenden) Diesel, effiziente Hybridantriebe, alternative Antriebe, praxistaugliche Elektroautos, Hybrid-Busse - alles können andere inzwischen besser als die Deutschen.

Konkrete Beispiele: das Power Split Device (Getriebeeinheit des Hybrid Synergy Drive von Toyota), der Turbobenziner (deutsche Hersteller haben da nie den Stand von Saab erreicht), Hybrid Synergy Drive (HSD) von Toyota, der Toyota Mirai (Brennstoffzellenfahrzeug), Tesla S und Nissan Leaf, über 2000 Volvo- und 600 Wrightbus-Hybridbusse (gegenüber 21 Vorserienmodellen von Mercedes) - sind das genügend Beispiele dafür, wie tot die deutsche Zukunft des Autos ist?

Daß deutsche Großunternehmen nicht vermarkten können, was sie entwickelt haben, ist im übrigen nichts Neues - das Faxgerät und der Wankelmotor sind nur zwei Beispiele für deutsche Erfindungen, die erst von Japanern erfolgreich gemacht wurden, weil die Deutschen es nicht hinbekommen haben. Gelernt hat man daraus: nichts. Innovation sehe ich nur (noch) im Mittelstand.

Worin wir jedoch führend sind, auch wenn es nicht so aussieht, ist die systemische Umsetzung der Energiewende. Daran müssen wir weiter arbeiten, das ist das was ich in meinem Job mache.
Klingt ziemlich abstrakt - was soll das sein bzw. was machst Du da?

Es geht nicht um E-Autos, es geht um die zukünftige Energieversorgung, diese muss durch erneuerbare Energieträger gewährleistet werden. Anders werden wir den weltweit wachsenden Energiebedarf nicht decken können.

Dafür gibt es ein schlüssiges Szenario: autarke, dezentrale Energiegewinnung. Das setzt aber voraus, daß möglichst viele Menschen in die Lage versetzt werden, Eigentum zu erwerben, denn nur dann sind sie auch bereit, Solarenergie, Erdwärme, Windkraft, Wasserkraft und vieles mehr aktiv zu nutzen, indem sie die Gewinnungsanlagen dafür auf ihrem Grund und Boden installieren.

Es muss ein Ausstiegsszenario aus den fossilen Energieträgern geben. Wenn wir dies nicht selber aktiv erarbeiten, sehen wir dieser Entwicklung machtlos zu und werden abgehängt.

Solange Eigeninitiative abgewürgt und Ideologie über pragmatisches Handeln gestellt wird, werden wir immer weiter abgehängt werden.
 
Das siehst du leider falsch.
Das für die Nutzung von Wasserkraft erforderliche Staubauwerk zerstört die Gewässerökologie tiefgreifend und nachhaltig. Die Auen unterhalb des Bauwerks fallen trocken, die oberhalb werden überflutet. Auen sind die hochwertigsten Ökosysteme in Mitteleuropa mit der höchsten Biodiversität in Fauna und Flora.

René spricht von Norwegen, also Nordeuropa. Da werden durch Stauwerke erst Gewässer geschaffen. Ich habe nicht den Eindruck, daß Du Dich mit norwegischer Wasserkraftnutzung auskennst. Da gibt es keine Auen, dafür umso mehr Wasserfälle...

Zu Mitteleuropa nur soviel: Die Wasserkraftanlagen im Paderborner Land haben mehr Biodiversität geschaffen als zerstört. Es geht also offenbar auch anders, nur eben nicht mit Großanlagen.
 
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