In der Tat hat Saab den eigenen Untergang selbst zu verantworten: zu viele Entwickler und Ingenieure, die alle nur das technisch beste und machbare wollten und auch machten. Das Problem war dabei, dass das Produkt zwar vom Verbraucher als teuer empfunden wurde, aber unter dem Strich kein Gewinn gemacht wurde. Diese Qualitäten machen für uns alle aber den Reiz von Saab aus - auch wenn zu wenige bereit waren Saabs als Neuwagen zu kaufen und sich dann auch noch zu viel Zeit liessen bis zum nächsten Neuwagen. GM hat bei Saab einerseits den hohen Anteil an Entwicklern gesehen und das hohe Potential für GM. Turbotechnik, Sicherheitskonzepte, Ergonomie etc. war etwas was in der Unternehmenskultur fremd war. Und dann hat man sehr schnell das Entwicklungszentrum nach Rüsselsheim verlegt, wo die Ingenieure dann dem ganzen Konzern frischen Wind einhauchen sollten. Der Sprung vom Opel Rekord zum Omega wäre ohne die Entwickler von Saab nicht möglich gewesen. Patente wurden Eigentum von GM während die Kosten für die Entwickler und das Entwicklungszentrum auf das Konto von Saab gingen. Für die Produktion wurden dann für eben diese Patente Lizenzgebühren an GM fällig und so relativieren sich die roten Zahlen dann zu dem was es war: GM hat Verluste von anderen Konzernteilen auf Saab übertragen - aber auch auf Opel. Hätte Saab wirklich echte Verluste eingefahren - ja, dann hätte GM sicherlich viel früher die Reissleine gezogen. Die Krise hat GM (die Saab dann irgendwann nicht mehr brauchten) genutzt um Saab loszuwerden - aber gleichzeitig sicher gestellt das die auch wirklich nicht überleben können. Und um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: selbst die Edelstahlradkappe unter GM, die nach über 20 Jahren Auflösungserscheinungen zeigt wäre für mich kein Grund auf Saab zu verzichten. Selbst wenn der Mist von Saab zu verantworten wäre.