Veröffentlicht September 8, 200717 j Was "meine" No.2 innerhalb nur eines Monats erleiden musste... Seht selbst Alles Einzelattacken, hinzu kommt noch das Abreißen beider Embleme. Irgendwie muss der Frust raus, also schreibe ich (obwohl es längst einen Empfehlungsfred gibt) hier eine kleine bebilderte Anleitung zur Reparatur, die über die nächsten Wochen fortgesetzt wird. So kann ich dann auch mal die Makrofunktion meiner neuen Digiknipse vorstellen...
September 8, 200717 j Autor Guter Rat ist meistens teuer, es sei denn, man kennt jemanden, der sich beruflich auf so etwas spezialisiert hat und der einem eine Selbstreparatur mit Tipps nach Anleitung gestattet. Step1: Begutachtung. Alle Kratzer gehen tief durch den Lack bis auf die Grundierung. Karosserieschäden sind nicht zu erkennen. Step2: Farbe in kleinem Gebinde anmischen lassen. Die Verwendung von Lackstiften ist hierbei auf Grund der beschleunigten Antrocknungszeit nicht zu empfehlen. Ich habe auf eine genaue Farbtonanalyse (Alter) verzichtet, und den Farbton nach Originalcode (hier: Ambassadorblau G 198) blind anmischen lassen. Step3: Wirklich feine, mittelborstige Pinsel (hier: Größe 2 und 0) besorgen. Farbgebinde in Mischdeckel füllen und mit etwas Härter (2d) versetzen. Diese Mischung in mehreren dünnen Schichten (hier drei) durch die Schadstelle ziehen (nicht tupfen!), bis sich ein kleiner "Berg" auf dem Lack gebildet hat. Mindestens 3 Tage Trocknungszeit. Und so sieht das dann aus: (Wird fortgesetzt!)
September 27, 200717 j Autor So, es geht weiter... Zum Equipement (nicht zu vergessen: es handelt sich hier um eine LOW-BUDGED-Ausbesserung ohne zu erwartenden Neuwertstatus!): Mehrere Bögen Schleifpapier (2000er Körnung) Ein Eimer Wasser mit weichem Schwamm Schleifklotz (sehr schmal - etwa Dominostein-Format) Der Wagen sollte vor der Schleiforgie gewaschen werden. Schleifpapier schmal falten, wässern, und den aufgezogenen Neulack in voller Breite mit leichtem Druck anschleifen, auswischen, anschleifen, auswaschen etc. Etwa so lange, bis der Lackberg verschwunden ist, und nur minimale Schleifschatten (Altlack) sichtbar sind. So sollte es dann etwa aussehen (Zu den Photos: bei Kunstlicht + Blitz kommt der Farbunterschied der Blindanmischung viel stärker zur Geltung als in Natura. Ebenfalls die Reflexionen durch den gewaschenen Lack)
September 27, 200717 j Autor Mögliche Fehler Als Amateur macht man natürlich Fehler: 1. Bei zu wenig Feuchtigkeit zwischen Neulack und Schleifpapier besteht die Möglichkeit, dass der Neulack partiell aus der Kratzerrinne ausbricht > an der Stelle muss man wieder von vorne beginnen. Schlimmer ist... 2. ...wenn man neben der eigentlichen Schadstelle beim Schleifen vom Altlack zu viel Material abträgt, also durchschleift > lässt sich nur mit Neulackauftrag kaschieren, ist aber nicht mehr nachschleifbar, da flächig abgetragen. Also Vorsicht am Altlack neben der Schadstelle!
September 27, 200717 j Autor Uns so sehen die Schadstellen aus der Ferne betrachtet nach dem Schleifen aus (inklusive der Bearbeitungsfehler)
September 27, 200717 j Autor Auspolieren ...dazu benötigt man eine langsam (!) und kräftig laufende Poliermaschine. Den Krempel aus dem Baumarkt kann man bedenkenlos in die Tonne treten. Also entweder investieren oder leihen. Ein Politurmittel vom Profi wird ebenfalls vorausgesetzt. Nach der ersten Politur sieht es dann folgendermaßen aus... (Wie schon erwähnt: der Farbunterschied ist in Natura nicht so stark!)
September 27, 200717 j Autor ...der Unterschied zur zweiten Politur wird an der Heckklappe, wo die tiefsten Kratzer waren, deutlich...
September 27, 200717 j Autor Das Ergebnis ist für mich (als Anfänger) und für einen Gebrauchsgegenstand (das Auto meiner Frau *chauvi-klatsch*) durchaus akzeptabel. Wenn man nicht (wissentlich) sucht, fällt es kaum auf. Für eine Youngtimer-Restauration taugt es nur bedingt. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass dunkle, und Metallic-Töne eine solche Kosmetik undankbarer widerspiegeln, genauso wie die Länge und Form der Kratzer - gerade und kurze Schadstellen fallen weniger ins Gewicht als wellenförmige Kratzbögen über lange Karosserieteile. Bei hellen Farbtönen und ein wenig mehr Übung kann man durchaus bessere Ergebnisse zu Tage fördern. Aber für zehn Euro Materialkosten und etwa vier Stunden Arbeitszeit lohnt das Ergebnis allemal...
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