Februar 14, 200916 j Ein wenig OT... ... aber... ...nachdem es schon mehrfach ultimativ in den Augen schmerzt... könnte man nicht wenigstens im Lyrikthread das Adjektiv im Titel kleinschreiben...?
Februar 14, 200916 j Zum Valentinstag Gülden geht die Sonne auf, Silberwölkchen fliegen, frischegbu*st steht Muttern auf, Vattern bleibt noch liegen. (copyright: 1995 Hallmackenreuther, Herrentoilette, Köln)
Februar 14, 200916 j Autor Gülden geht die Sonne auf, Silberwölkchen fliegen, frischegbu*st steht Muttern auf, Vattern bleibt noch liegen. (copyright: 1995 Hallmackenreuther, Herrentoilette, Köln) hat noch jemand Zweifel an der "Vielfalt"
Februar 14, 200916 j hat noch jemand Zweifel an der "Vielfalt" Ja was denn? Muß doch auch mal möglich sein. Nicht immer nur Mörike, Rilke und Kästner.
Februar 14, 200916 j Autor Ja was denn? Muß doch auch mal möglich sein. Nicht immer nur Mörike, Rilke und Kästner. Mistwowardasverständnis (hätte einen anderen Smiley nehmen müssen
Februar 15, 200916 j Noch´n Gedicht (Heinz Erhardt)................auch wenn es von Sisy ist.......und was leichtes obendrein Oh ihr schönen braunen Augen Lang hab ich euch angeseh´n Und nun will mir euer Blick Nicht mehr aus dem Sinne geh´n
Februar 16, 200916 j Catull, c. 51 Ille mi par esse deo videtur, ille, si fas est, superare divos, qui sedens adversus identidem te spectat et audit dulce ridentem, misero quod omnis eripit sensus mihi: nam simul te, Lesbia, aspexi, nihil est super mi ................................ lingua sed torpet, tenuis sub artus flamma demanat, sonitu suopte tintinant aures, gemina et teguntur lumina nocte. Otium, Catulle, tibi molestum est: Otio exsultas nimiumque gestis: Otium et reges prius et beatas perdidit urbes.
Februar 16, 200916 j Autor Ille mi par esse deo videtur, ille, si fas est, superare divos, qui sedens adversus identidem te spectat et audit dulce ridentem, misero quod omnis eripit sensus mihi: nam simul te, Lesbia, aspexi, nihil est super mi ................................ lingua sed torpet, tenuis sub artus flamma demanat, sonitu suopte tintinant aures, gemina et teguntur lumina nocte. Otium, Catulle, tibi molestum est: Otio exsultas nimiumque gestis: Otium et reges prius et beatas perdidit urbes. das - mein Prinz - wird beim nächsten Saab Treffen rezitiert!
Februar 16, 200916 j Dann schaffe Du auch eine hübsche Römerin herbei. Wenn sie dann auch noch Clodia hieße...
Februar 16, 200916 j Autor Dann schaffe Du auch eine hübsche Römerin herbei. Wenn sie dann auch noch Clodia hieße... uff:cool:
Februar 16, 200916 j Ersatzweise täte es auch eine griechische Autorin. Wobei das aber die etwas fadere Variante wäre.
Februar 16, 200916 j Autor Ersatzweise täte es auch eine griechische Autorin. Wobei das aber die etwas fadere Variante wäre. Lena Valaitis ??
Februar 17, 200916 j Sergeij Michalkov Der Hase im Rausch Der Igel hatte einst zu seinem Wiegenfeste den Hasen auch im Kreise seiner Gäste und er bewirtete sie alle auf das beste. Vielleicht ist auch sein Namenstag gewesen, denn die Bewirtung war besonders auserlesen und geradezu in Strömen floß der Wein, die Nachbarn gossen ihn sich gegenseitig ein. So kam es denn, daß Meister Lampe bald zu Schielen anfing, er verlor den Halt. Er konnte nur mit Mühe sich erheben und sprach die Absicht aus, sich heimwärts zu begeben. Der Igel war ein sehr besorgter Wirt und fürchtete, daß sich sein Gast verirrt. "Wo willst Du hin, mit einem solchen Affen? Du wirst den Weg nach Hause nicht mehr schaffen und ganz allein im Wald dem Tod entgegengehn, denn einen Löwen wild hat jüngst man dort gesehn." Dem Hasen schwoll der Kamm, er brüllt in seinem Tran: "Was kann der Löwe mir, bin ich sein Untertan? Es könnte schliesslich sein, dass ich ihn selbst verschlinge, den Löwen her, ich ford' ihn vor die Klinge! Ihr werdet seh'n, wie ich den Schelm vertreibe! Die sieben Häute, Stück für Stück, zieh ich ihm ab von seinem Leibe und schicke ihn dann nackt nach Afrika zurück." Und so verließ der Hase also bald das fröhlich laute Fest und er begann im Wald von einem Stamm zum anderen zu schwanken und brüllt dabei die kühnlichsten Gedanken laut in die dunkle Nacht hinaus: "Den Löwen werde ich zerzausen! Wir sah'n in dem Wald noch ganz andre Tiere hausen und machten ihnen doch den blutigen Garaus!" Infolge des geräuschvollen Gezeters und des Gebrülls des trunk'nen Schwerenöters, der sich mit Mühe durch's Dickicht schlug, fuhr unser Löwe auf, mit einem derben Fluch und packt den Hasen grob am Kragen: "Du Strohkopf willst es also wagen mich zu belästigen mir dem Gebrüll, doch warte mal, halt still, du scheinst mir ja nach Alkohol zu stinken, mit welchen Zeug gelang es Dir, Dich derart sinnlos zu betrinken" Sofort verflog der Rausch dem kleine Tier, er suchte rasch, sich irgendwie zu retten: "Sie - wir , nein ich ohh, wenn Sie Einsicht hätten ... Ich war auf einem Fest und trank viel Alkohol, doch immer nur auf Euer Gnaden Wohl und Eurer guten Frau und Euren lieben Kleinen, das wäre doch, so wollte es mir scheinen, ein triftger Grund, sich maßlos zu besaufen." Der Löwe ging ins Garn und ließ den Hasen laufen. Der Löwe war dem Schnaps abhold und hasste jeden Trunkenbold. Jedoch betörte ihn, wie dem auch sei, des Hasen Speichelleckerei.
März 10, 200916 j Apollinaire Les Colchiques Le pré est vénéneux mais joli en automne Les vaches y paissant Lentement s'empoisonnent Le colchique couleur de cerne et de lilas Y fleurit tes yeux sont comme cette fleur-la Violatres comme leur cerne et comme cet automne Et ma vie pour tes yeux lentement s'empoisonne Les enfants de l'école viennent avec fracas Vêtus de hoquetons et jouant de l'harmonica Ils cueillent les colchiques qui sont comme des mères Filles de leurs filles et sont couleur de tes paupières Qui battent comme les fleurs battent au vent dément Le gardien du troupeau chante tout doucement Tandis que lentes et meuglant les vaches abandonnent Pour toujours ce grand pré mal fleuri par l'automne
März 20, 200916 j Autor Frühlingserwachen "Nennen wir es Frühlingslied" von Mascha Kaleko In das Dunkel dieser alten, kalten Tage fällt das erste Sonnenlicht. Und mein dummes Herz blüht auf, als wüßt es nicht: Auch der schönste Frühling kann nicht halten, Was der werdende April verspricht. Da, die Amseln üben schon im Chor, Aus der Nacht erwacht die Welt zum Leben, Pans vergessenen Flötenton im Ohr ... Veilchen tun, als hätt' es nie zuvor Laue Luft und blauen Duft gegeben. Die Kastanien zünden feierlich Ihre weißen Kerzen an. Der Flieder Bringt die totgesagten Jahre wieder, Und es ist, als reimten alle Lieder Sich wie damals auf "Ich liebe dich". -Sag mir nicht, das sei nur Schall und Rauch! Denn wer glaubt, der forscht nicht nach Beweisen. Willig füg ich mich dem alten Brauch, Ist der Zug der Zeit auch am Entgleisen- Und wie einst, in diesem Frühjahr auch Geht mein wintermüdes Herz auf Reisen.
März 20, 200916 j "Nennen wir es Frühlingslied" von Mascha Kaleko Denn wer glaubt, der forscht nicht nach Beweisen. Willig füg ich mich dem alten Brauch, Fernab von allen Frühlingsgefühlen: Was für ein wahrer Satz. Ist der Zug der Zeit auch am Entgleisen- Man muss ja nicht mit allen (Zügen) mitlaufen:
März 20, 200916 j Les Colchiques Le pré est vénéneux mais joli en automne Les vaches y paissant Lentement s'empoisonnent Le colchique couleur de cerne et de lilas Y fleurit tes yeux sont comme cette fleur-la Violatres comme leur cerne et comme cet automne Et ma vie pour tes yeux lentement s'empoisonne Les enfants de l'école viennent avec fracas Vêtus de hoquetons et jouant de l'harmonica Ils cueillent les colchiques qui sont comme des mères Filles de leurs filles et sont couleur de tes paupières Qui battent comme les fleurs battent au vent dément Le gardien du troupeau chante tout doucement Tandis que lentes et meuglant les vaches abandonnent Pour toujours ce grand pré mal fleuri par l'automne Merci beaucul !
März 21, 200916 j Theodor Storm Abseits Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle, ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale; Die Kräuter blühn; der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft. Laufkäfer hasten durch’s Gesträuch in ihren goldnen Panzerröckchen, die Bienen hängen Zweig an Zweig sich an der Edelheide Glöckchen; Die Vögel schwirren aus dem Kraut Die Luft ist voller Lerchenlaut. Ein halbverfallen niedrig’ Haus Sieht einsam hier und sonnenbeschienen; Der Kätner lehnt zur Tür hinaus, behaglich blinzelnd nach den Bienen; sein Junge auf dem Stein davor schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr. Kaum zittert die Mittagsruh Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten; Dem Alten fällt die Wimper zu, er träumt von seinen Honigernten. Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. (wird ja schon wärmer draußen...)
März 21, 200916 j Autor Abseits Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle, ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale;....... ..... ..... Dem Alten fällt die Wimper zu, er träumt von seinen Honigernten. Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. (wird ja schon wärmer draußen...) schön ! danke !
Dezember 26, 200915 j Autor Gottfried Benn Kommt Kommt, reden wir zusammen wer redet, ist nicht tot, es züngeln doch die Flammen schon sehr um unsere Not. Kommt, sagen wir: die Blauen, kommt, sagen wir: das Rot, wir hören, lauschen, schauen wer redet, ist nicht tot. Allein in deiner Wüste, in deinem Gobigraun- du einsamst, keine Büste, kein Zwiespruch, keine Fraun, und schon so nah den Klippen, du kennst dein schwaches Boot- kommt, öffnet doch die Lippen, wer redet, ist nicht tot.
Dezember 27, 200915 j An das Publikum O hochverehrtes Publikum, sag mal: Bist du wirklich so dumm, wie uns das an allen Tagen alle Unternehmer sagen? Jeder Direktor mit dickem Popo spricht: "Das Publikum will es so!" Jeder Filmfritze sagt: "Was soll ich machen? Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!" Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht: "Gute Bücher gehn eben nicht!" Sag mal, verehrtes Publikum: Bist du wirklich so dumm? So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät, immer weniger zu lesen steht? Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein; aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein; aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn könnten mit Abbestellung drohn? Aus Bangigkeit, es käme am Ende einer der zahllosen Reichsverbände und protestierte und denunzierte und demonstrierte und prozessierte... Sag mal, verehrtes Publikum: Bist du wirklich so dumm? Ja dann... Es lastet auf dieser Zeit der Fluch der Mittelmässigkeit. Hast du so einen schwachen Magen? Kannst du keine Wahrheit vertragen? Bist also nur ein Griesbrei-Fresser-? Ja, dann... Ja, dann verdienst dus nicht besser (Kurt Tucholsky)
Dezember 27, 200915 j Ooooh! Das ist ein Fred für mich! Also, zunächst mal ein bisschen Heinz Erhardt! Ein Naßhorn und ein Trockenhorn Spazierten durch die Wüste. Da stolperte das Trockenhorn Und's Naßhorn sagte: "Siehste". Die Made Hinter eines Baumes Rinde Wohnt die Made mit dem Kinde. Sie war Witwe, denn der Gatte, Den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise Einer Ameise als Speise. Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde. Sie ist Witwe, denn der Gatte, den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise einer Ameise als Speise. Eines Morgens sprach die Made: Liebes Kind, ich sehe grade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol. So leb denn wohl. Halt! Noch eins, denk, was geschah, geh nicht aus, denk an Papa! Also sprach sie und entwich - Made junior jedoch schlich hinterdrein, und das war schlecht, denn schon kam ein bunter Specht und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. - Schade. Hinter eines Baumes Rinde ruft die Made nach dem Kinde. Eine Eule saß und stierte Auf dem Aste einer Euche. Ich stand drunter und bedachte Ob die Eule wohl entfleuche, Wenn ich itzt ein Steunchen nähme Und es ihr entgegenschleuder? Dieses tat ich, aber siehe, Sie saß da und flog nicht weuter. Deshalb passt auf sie die Zeule: Eule mit Weule. Anhänglichkeit Das Kind hängt an der Mutter, Der Bauer an dem Land, Der Protestant an Luther, Das Ölbild an der Wand. Der Weinberg hängt voll Reben, Der Hund an Herrchens Blick, Der eine hängt am Leben, Der andere am Strick. Zum Abschluss: Man muss sogenannte Schachtelsätze, die als Unart vieler Dichter, die teilweise sogar noch leben, weil man vergessen hat, sie totzuschlagen, gelten, meiden! Unbekannter Dichter - Le vent Je suis le vent, transparent, glaçant Et je vaus commencer à souffler Parmi les champs de blé Et l'herbe gelée A grande vitesse, Sans m'arrêter. Souffler, souffler, souffler Sur le bout de ton nez. Georg Heym – Der Krieg Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief. In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand. In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis. Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß. In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht. Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht. In der Ferne <wimmert> ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn. Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an. Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt. Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut. Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt, Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt. Über runder Mauern blauem Flammenschwall Steht er, über schwarzer Gassen Waffenschall. Über Toren, wo die Wächter liegen quer, Über Brücken, die von Bergen Toter schwer. In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein. Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt. Und mit tausend roten Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelt hin und her, Fegt er in die Feuerwälder, daß die Flamme brenne mehr. Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald, Gelbe Fledermäuse zackig in das Laub gekrallt. Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht In die Bäume, daß das Feuer brause recht. Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. Aber riesig über glühnden Trümmern steht Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht, Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein, Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr, Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.
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