Februar 2, 200916 j Simulation Zahnscheibenantrieb @saabitis, sehr interessant dieser Beitrag, super Funktionsbeschreibung! Habe übrigens mal vor etlichen Jahren für einen bekannten Formel 1- Rennstall (mischt in der Szene ziemlich weit vorne mit) einen Zahnscheibenantrieb mit Servomotor entwickelt, mit dem der Formel 1-Motor simuliert wurde. Dabei musste die Zahnscheibe innerhalb von 2 sek. (!!!) von 0 auf 20.000Upm beschleunigt und wieder abgebremst, also im 2-Quadrantenbetrieb gefahren werden. Das größte Problem war dabei, einen geeigneten Hochgeschwindigkeitsmotor mit einer derart riesigen Dynamik zu finden, und dazu musste er die Zahnscheibe direkt, also ohne Getriebe, antreiben. Der durfte dann wie die Zahnscheibe selber selber nur ein ganz geringes Massenträgheitheitsmoment haben, und das ganze musste äußerst fein gewuchtet sein. Der Motor hatte natürlich eine Rechnerschnittstelle, sodaß man alle möglichen Drehzahlprofile fahren konnte. Während der Beschleunigung nahm er satte 4 kW Leistung auf, war kaum zu glauben! Man konnte den Simulator aber nur mit Ohrschützern betreiben, denn der Krach war zur "Freude" meiner Kollegen infernalisch . Der wurde übrigens nicht vom Servomotor, sondern ausschließlich von der Zahnscheibe erzeugt! Der Antrieb hatte übrigens nicht nur einen, sondern sogar 2 dieser induktiven Sensoren, wahrscheinlich wegen Redundanz im Fehlerfall. Und das Problem bei der Siganlverarbeitung war die mit der Drehzahl sehr schwankende Amplitude. Die stieg nämlich mit der Drehzahl sehr stark an, und sowas konnte man halt nur mit so einem Testaufbau simulieren. Aber ein so großes Drehzahlband haben wir ja im 9k zum Glück nicht. Selten, daß ich den mal über 5000Upm drehe. War ein wirklich sehr interessantes Projekt, Physik in reinster Form, hat richtig Spaß gemacht! Und der Kunde war dazu auch sehr zufrieden!
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