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Austausch eines äusseren Antriebsgelenkes bzw. Gummimanschette

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Mich hat einer angePNt, er finde im Forum keine Anleitung für den Austausch eines äusseren Antriebsgelenkes, bzw. einer Gummimanschette ?

Voilà, ich hab sowas vor Jahren mal verbrochen:

 

Zum Antriebswellenausbau, auch Gummimanschettenausbau folgendes:

 

Foto Nr. 3 zeigt Dir, wie Du die Welle vom äusseren Gelenk trennen kannst.

 

Anleitung für den Austausch der Antriebswelle komplett mit äusserem Antriebsgelenk und innerem Tripodensterngelenk: Beim Gummimanschettentausch ist der Arbeitsgang fast identisch.

Unbedingt VOR dem Aufbocken des Vorderwagens Lenkung auf Volleinschlag drehen, zweite Person auf Stossstange stehen oder knien lassen, damit Fahrzeug noch tiefer einfedert und jetzt mögl. ZWEI Hartholzkeile (oder das Saab Feder-Entlastungs-Spezialwerkzeug [siehe Foto, auch in der Technik beschrieben] pro Radseite zwischen oberen Querlenker und Karosserie einschieben. (Ohne diese Keile würden die jeweils zwei Bolzen der Traggelenke beim Hochnehmen unter zu grosser Spannung stehen, sodass sich die Traggelenke nicht herausziehen liessen.)

Achsmutter mit 32er Nuss lösen und entfernen. Halbzollwerkzeug mit Verlängerung ist für diesen Zweck zu schwach, das verbiegt sich wie Butter ;-) !

Die vier Radschrauben lösen.

Wagen aufbocken und Rad abnehmen.

Die 2 Traggelenkbolzenschrauben am oberen oder unteren (an den oberen kommt man besser dran!) Querlenker lösen, Traggelenk aus der Querlenkeraufnahme herausziehen und samt Achsschenkel nach Aussen schwenken.

Nabe/Bremssattel/Bremsscheibeneinheit = (ich nenn das Achskopf) vorsichtig nach unten (falls man die oberen Traggelenkschrauben gelöst hat, ansonsten umgekehrt nach oben), so weit nach Aussen wegklappen, dass man das äussere Antriebsgelenk nach innen aus der Nabe ziehen kann. (geht etwas streng, aber geht) Vorsicht !, dabei am Bremsschlauch nicht zu sehr knicken/ziehen !

Lenkung dabei auf Volleinschlag drehen, damit Spurstange ganz herauskommt (Alternativ kann es hilfreich sein, das Spurstangengengelenk mit einem Spezialausdrücker (auf keinen Fall mit dem Hammer !!!, sonst komm ich mit dem Hammer !!! ;-) !) aus seinem Konussitz auszudrücken.

Schraubspannband (andere nennen es auch Metallschraubschlauchschelle usw. *g*) am inneren Gelenktopf lose schrauben und die Gummimanschette vom Topf herunterziehen -

Der Tripodenantriebstopf selbst verbleibt am Getriebe ! Nun die komplette Antriebswelle herausziehen, Vorsicht, die Nadellager von der Tripode sind sehr empfindlich !

Komplette Antriebswelle in einem Schraubstock fixieren, die beiden Spannbänder des äusseren Antriebsgelenkes öffnen und die alte Gummimanschette mit einem Seitenschneider aufschneiden. Fett abwischen und die Stelle suchen, wo in einer der rundrum insgesamt 6 homokinetischen Kugel-Aussparungen der Federring zum Abziehen des Gelenkes von den Keilnuten der Welle, welcher gespreizt werden muss, zu finden ist. - Suchet, so werdet Ihr finden, Foto Nr. 3 zeigt's... *g*

 

Gelenk von der Welle ziehen (dabei kann ein Gummihammer hilfreich sein), zuerst neue Gummimanschette und dann das neue Gelenk aufschieben bis es hörbar einrastet, frisches Fett einfüllen, Spannband um die Gummimanschette legen, fertig.

Wie heisst es immer so schön: Der Rückbau geschieht in umgekehrter Reihenfolge.

 

Verhängnisvoll ist es, wenn man beim Einschieben des frisch gefetteten, inneren Tripodensterns durch den Achswellentunnel Schmutz und kleine Kieselsteine. (z.B. vorsorglich beim Durchschieben saubere Tragtüte in den Tunnel legen !)

 

Und jetzt kommt das innere, Tripodengelenk dran:

Seegerring vor der Tripode lösen, Tripode abziehen, alles reinigen,

alte Manschette abziehen, neue drauf und das ganze in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.

Dabei Manschette UND inneres Antriebsgelenk mit neuem Fett füllen (ca. 150 gr) und auf grösste Sauberkeit achten! Geradezu verhängnisvoll ist es, wenn man beim Einschieben des neuen, gefetteten, inneren Antriebsgelenkes durch den Achstunnel Schmutz und kleine Kieselsteine (die immer im Tunnel liegen!) einfängt. Mein Trick: Den Tunnel vorher mit Plastikfolie einer Tragtüte auskleiden, die man nach der Montage wieder rauszieht.

Zum Schluss, nach der Radmontage nicht vergessen, das Feder-Entlastungswerkzeug wieder zu entfernen.

 

Viel Erfolg !

Gerd B.

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