Hallo !
So , als leidenschaftlicher Verfechter der Oldie-Fraktion muss ich nun auch mal meinen Senf dazu geben .
Eigentlich scheinen sich alle hier drüber einig zu sein , dass der 96 per se völlig alltagstauglich ist , in dem Sinn , dass man ihn als Alltagsauto nutzen könnte , wenn man denn als Fahrer eine gewisse Einstellung mitbringt .
Ich sehe das genauso . Selbst wenn man die bekannte Getriebeschwäche miteinbezieht ( was man wohl sollte , denn bei 120Km tgl. kommt schon einiges an Kilometern im Jahr zusammen ) sehe ich da eigentlich kein Problem .
Und das führt mich auch gleich zum Post von Benway :
1) Komfort
2) Kosten
Und in beiden Punkte verliert der 96er gegen so ziemlich alles was neuer ist. Jetzt werden hier wieder ganz viele Gegenargumente aufgezählt werden...
Beim Komfort gebe ich Dir recht . Der 96 ist laut , rau , eine Konstruktion aus den 50ern eben ...
Bei den Kosten sehe ich das eigentlich nicht so .
Selbst wenn oben angeführtes Getriebe den Geist aufgibt , gibt es in D und NL Spezialisten , die es für 1000,- Euro oder sogar weniger professionell überholen . Das Jahresservice eines jungen Gebrauchten kostet oft mehr .
Verschleißteile wachsen zwar nicht auf den Bäumen , aber bei der von mir hochgeschätzten Firma Skandix ( soll keine Schleichwerbung sein , aber mit der Firma habe ich eben persönliche Erfahrungen ) bekommt man eigentlich alles , was so im Normalbetrieb anfallen könnte und das zu absolut moderaten Preisen . Vor allem , seit das Sortiment im Vergleich zu vor ein paar Jahren massiv aufgestockt wurde .
Der Verbrauch ist mit etwa 8,5 Liter auch nicht höher als bei einem modernen Benziner . Denn die Kisten wiegen eben alle ein Vielfaches und diese Masse will bewegt sein . Klar mit einem TDI mit seinen 5 Litern Verbrauch kann sich kein altes Auto messen ...
Und letztlich wäre da noch die Frage des Wertverlustes . Ein gut gepflegter 96 wird seinen Preis vermutlich langfristig ziemlich stabil beibehalten . Er wird wohl kaum massiv steigen , aber viel verlieren kann er auch nicht . Somit fällt dieser nicht zu unterschätzende Kostenfaktor komplett weg .
Oder um es auf die Spitze zu treiben : Wenn Du mit einem neuen Golf oder Astra oder was auch immer den Hof des Händlers verlässt , hast Du bereits mehr an Geld verloren , als der 96 überhaupt kostet .
Und wenn man ein gewisses Maß an technischem Verständnis mitbringt und Services und kleinere Reparaturen selbst macht , finanzieren die wegfallenden Fixkosten , die man bei einem jungen Gebrauchten regelmäßig in der Werkstatt fürs Jahresservice abliefert , ev. den kompletten finanziellen Jahresbedarf für so einen Oldie
Bleibt noch das Theme Sicherheit : Klar , da kann kein altes Auto mit einem modernen konkurrieren . Andererseits fährt man so einen Wagen auch viel bewusster und umsichtiger und damit sinkt das Unfallrisiko drastisch .
Ich bin bis vor zwei Jahren einen ´83er 99 im Alltag gefahren , jetzt ist es ein ´83er 900 Gls . Beides nur unwesentlich jünger , wenn auch von der Konstruktion her schon ein schönes Stück moderner .
Speziell den 99 halte ich persönlich für die absolut perfekte Symbiose von Oldtimerfeeling und Alltagstauglichkeit .
Also mein Fazit : Ja , es geht . Meines Erachtens lohnt es sich sogar finanziell unter den oben beschriebenen Voraussetzungen . Aber ja , man braucht eine gewisse Einstellung dazu . Und ob Du der Typ dafür bist , kannst Du nur selbst herausfinden .
Also versuch es einfach ! ( Benways 2er Golf kannst Du Dir dann notdalls immer noch kaufen

) ...