...Mit defektem Motor verkaufen ist auf jeden Fall ein finanzielles Desaster.
...nun, an dieser Stelle möchte ich über den (schlechten) Ausgang dieser leidigen Story berichten: nach sorgfältigem Einholen sowohl von Angeboten für Gebrauchtmotoren (Einbau bei befreundeter Werkstatt, nicht die Saabotheke...), dem intensiven Studium der derzeit REALISTISCH auf dem freien Markt erzielbaren Preise für einen 9-5 Bj. 2006 und der klaren Entscheidung, dieses Auto nach seinen Dutzenden von Pannen und Ärgernissen nicht länger fahren zu wollen, habe ich das defekte Fahrzeug mit Hilfe eines vertrauenswürdigen Vermittlers nach Ungarn verkauft (dort laufen relativ viele SAAB, anteilig mehr als hier, und Arbeitszeit ist sehr günstig...). Netto 3.600 EUR sind nach der Vermittlungsgebühr übrig geblieben. Hätte ich ihn mit einem günstigen Gebrauchtmotor repariert und dann verscherbelt, hätte ich in etwa den selben "Gewinn" (sollte lieber sagen "Nichtverlust") gemacht, hätte aber in Vorleistung gehen müssen und dann noch den ganzen Ärger / die Mühe gehabt. Der Leasinggesellschaft durftei ch 11.000 EUR Differenz zum vertraglichen Restwert überweisen.
Von Saab wurde nichts wirklich brauchbares angeboten - es gab das Versprechen meiner Saabotheke, eine Lösung zu finden, wo ich für den Schaden nichts hätte zahlen müssen - dazu hätte ich mich aber überwinden müssen, den überteuerten Insignia XL (aka Saab 9-5/II) oder einen mittlerweile überholten und veralteten 9-3 für Lsitenpreis zu nehmen - wobei kein Leasing mehr angeboten wurde, hätte ich also selber finanzieren müssen (Klar - welche Leasingfirma geht in der jetzigen Situation das Risiko für einen Saab zu vernünftigen Konditionen ein?). Ich habs mir ernsthaft überlegt, hätte das aber finanziell nicht wirklich auf die Reihe gebracht.
So bleiben noch ein treuer (und bis dato recht problemloser) 9-5 SE 2.0 von 1999 und ein 900 S/I in der Familie, hoffend, dass durch die - meines Erachtens mittlerweile unvermeidbare - Pleite in Trollhättan - die E-teile-Versorgung nicht abrupt endet.
An dieser Stelle noch ein bitterer Nachtrag zur Saabotheke: Ich habe dort in den vergangenen 32 Jahren bestimmt ein ansehnliches Sümmchen hinterlassen (wie gesagt, das war mein 16.ter Saab, alle dort gekauft und gewartet...), und auch mal dort reparieren lassen, wenn etwas einmal ums Eck billiger gewesen wäre. Im Großen und Ganzen war ich immer zufrieden, wenn auch die Qualität der Mannschaft in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hatte. Nach dem Liegenbleiben hat die Saabotheke dann auch das Auto geborgen (ca. 50 km Entfernung). Jetzt kommts: NACHDEM das Wrack verkauft war, also 3 Monate nach dem das Fahrzeug liegengeblieben ist, kam dann kommentarlos per Post die Rechnung (208 EUR) fürs Abschleppen im April. Rechtlich zweifelsfrei korrekt, kaufmännisch aus der Sicht der Kundenbindung her sehr kurzfristig gedacht. Soviel zu 32 Jahre Käufertreue...
Was habe ich gelernt:
1) Nie wieder Leasing mit (zu?) hohen Restwerten
2) Nie wieder Diesel (sind offensichtlich nicht Vollgasfest)
3) Wenn ein Auto anfängt Ärger zu machen, weg damit - mit dem betroffenen 9-5er bin ich in 7x (ja, sieben Mal!) Liegen geblieben, zusätzlich dreimal die Werkstatt nur im Notlauf erreicht - all das auf 110.000 km
Ich habe mich jetzt erst mal mit einem Spaßauto für all den Ärger entschädigt, und bin begeisterter Fahrer eines Mazda MX-5 geworden - wenn das Teil nun auch noch einen echten Turbomotor aus dem 900/I hätte, wäre das das perfekte Auto!
Goodbye Saab, es war eine schöne Zeit, sie ist nun vorbei....