Hallo Jan,
Ich kann deine Recherchen zur Lucas-Lambda Sonde bestätigen (SEB143 / SEB 230 alles nicht mehr verfügbar) .
Die CU14-Lucas benötigt, wie zu sagst, zwingend eine Widerstandssprungsonde aus Titandioxid (Auf den Web-Seiten von NGK dokumentiert).
Die Titan-Sonde verhält sich wie ein veränderbarer Widerstand und nicht wie eine Spannungsquelle (Zirkonium-Sonde)
An der losgeklemmten Titan-Sonde und laufendem Motor kann man mit dem Multimeter (im Spannungsbereich) kann deshalb auch nichts messen.
Nur in Verbindung mit Sonde<->Steuergerät kann man eine Spannung mit dem Multimeter messen.
Laut
www.britishv8.org/articles/rover-14cux-efi.htm verhalten sich die Spannungswerte bei der Lucas wie folgt:
bei 0V=zu mager, bei 1=zu fett, normal zwischen 0,3..0,7V
Es ist mir ein Rätsel wie die Lucas-Einspritzung überhaupt mit einer Zirkonium-Sonde (zb der OX-103) funktionieren kann,
ohne sich per Check-Engine zu beschweren.
Die CU14 gibt eine Spannung auf die Titan-Sonde und misst mittels dem Widerstandsteiler-Prinzip. Wenn man hier ein Element (Zirkonium-Sonde) einfügt welches selbst eine Spannung
generiert, wirft man die ganze Messung über den Haufen.
Eine Lucas mit Zirkonium-Sonde läuft wohl irgendwie, aber wahrscheinlich am oberen/unterem Limit so dass gerade keine Check-Engine kommt.
Von einer Lambda-REGELUNG würde ich hier nicht mehr sprechen.
Folgende Infos habe ich zusammengetragen:
- Die alten Rover V8 waren auch mit einer Lucas CU ausgerüstet. Deren Titandioxid Lambda-Sonden passen leider wegen einem anderen Gewinde nicht. Evtl mit Gewindeadapter.
Die Lucas-Luftmassen-Messer (von Hitachi) sind augenscheinlich auch die gleichen. Drosselklappen-Potis und Leerlaufsteller-Interna ähneln sich auch stark
Diese Infos stehen auf
www.britishv8.org/articles/rover-14cux-efi.htm
- Die Titandioxid-Sonde erkennt man an der roten Ader in der Anschlussleitung. Die Zirkonium-Sonde hat nur grau, weiss und schwarz.
- In England (worldcarparts.co.uk) habe ich eine günstige OEM-Titandioxide-Sonde bestellt die explizit für den Lucas-Saab 900 ausgewiesen war.
Das Anschlussklabel war sehr kurz (30cm) und musste an die bestehende Leitung ge-crimpt werden.
Herstell-Ort der Sonde selbst ist Spanien gewesen, mit irgendeiner OEM-Umverpackung.
Ich machte den Fehler und habe die Verbindung gelötet anstatt gecrimpt. Im Nachhinein fand ich heraus dass Löten absolut zu vermeiden ist, das Lötflux wandert
im Inneren die Leitung entlang und vergiftet die Sonde. Ausserdem lassen sich die verwendeten Kabel sehr schlecht verlöten, das Lötzinn greift nicht.
Jedenfalls war das Resultat: Nach 5 min normalen Warmlaufen, ging die CU14 in den Lamda-Regelmodus über und lief sehr bescheiden mit schlechter Gasannahme und Check-Engine.
Ob ich die Sonde durch das Löten gekillt habe oder sie sowieso nicht gepasst hätte kann ich deshalb nicht sagen.
Man konnte bei demontierter und noch warmer Sonde jedenfalls einen Durchgang im Kiloohm-Bereich gegenüber der Lambda-Heizung messen (Indiz für Fehlfunktion/Isolationsschaden)
- Ich habe mehrfach gelesen das Lucas die Sonden von NGK bezogen hat. NGK stellt sowohl Titandioxid-Sonden (Kürzel OTAxxx) und Zirkonium-Sonden (OZAxxx her)
- Von NGK gibt es aktuell immer noch eine eine OTA-Titandioxid-Sonde für einen bestimmten Motortyp im Alfa 33 1.4 i.E (langes Kabel, gleiches Gewinde, anderer Stecktyp)
In einem alten Lucas-Katalog.pdf wurde die Universalsonde SEB230 für den 900er als auch für den Alfa 33 1.4 i.E gelistet.
Darauf baut meine Vermutung dass die NGK für den Alfa auch im 900er passt.
Auf Ebay gibt es diese NGK-Sonde wesentlich günstiger als die Saab-Sonde.Ich habe mir eine solche Sonde besorgt, bin aber noch nicht dazu gekommen sie auszuprobieren.
- In einem Rover-V8 gibt die Lucas CU per Diagnose-Port Informationen aus wie gut (ihrer Meinung nach) die Lamda-Regelung funktioniert und wieviel sie kompensiert hat
(Altersbedingt etc) um im Regelbereich zu bleiben.
Für die CUX14 vom Rover V8 hat jemand eine freie Diagnose-Software entwickelt um eben jene interessanten Parameter per serieller Schnittstelle auszulesen.
Siehe hier alum.wpi.edu/~colinb/14cux_software.html
Ich wollte wissen ob die Saab CU14 eventuell auf die gleichen Diagnose-Kommandos wie die Rover-CUX14 reagiert und habe den Laptop wie beschrieben per FTDI-USB Umsetzer an
den Diagnose-Port angeklemmt und die Software ausprobiert.
Das Resultat ist leider negativ. Die Kommandos scheinen anders zu sein. Das Benzin-Hauptrelais vom Saab klackert nach 5 Sekunden
und die Lucas CU14 scheint einen Reset zu machen und das ganze Spiel beginnt von vorne. Eine Kommunikation kommt nicht zu stande.
Zur Saab-Lucas habe ich so gut wie keine interne Firmware-Dokumentation gefunden, für die Rover-Lucas sind die Kommandos bekannt und auf Internet verfügbar.
Sonst hätte ich evtl versucht die Software anzupassen (Sourcecode ist verfügbar).
Soweit meine Kenntnisse.
Schöne Grusse,
Yves