Zum Inhalt springen

Alchimist

Mitglied
  • Registriert

  • Letzter Besuch

Alle Beiträge von Alchimist

  1. Vorsicht. Noch hat GM ja nicht unterschrieben.
  2. Man hilft, wo man kann.
  3. Zur Not so überbrücken: http://www3.images.coolspotters.com/photos/36730/54fDD251e59e1aaE__popover.jpg ...und leichte Kalifornizierung in Kauf nehmen.
  4. Warum sollte der nicht mehr gebaut werden? Der Plan ist doch, die jetzige Version bis 2012 (?) weiter zu produzieren und dann mit einem komplett erneuerten 9-3er auf den Markt zu kommen. Oder gibt es dazu neuere Überlegungen? Von den Abmessungen her käme für mich ein 9-5er nie in Frage - was soll man mit einem Schlachtschiff von A8-Ausmaßen?
  5. Habe mich noch mal in die Einzelheiten vertieft. Der ADAC stellt "geförderte Neuanschaffungen" den verschrotteten Altfahrzeugen gegenüber. Das würde also heißen, dass ohne "Umweltprämie" in D 2009 rd. 192.000 Einheiten verkauft worden wären.
  6. Natürlich nicht. Aber das Image-Problem von Opel in Deutschland wird auch Saab nach wie vor zu schaffen machen. Ich würde den Marketingleuten dort empfehlen, dieses Thema durchaus auch offensiv bis aggressiv anzugehen. Was allerdings nur dann gelingen kann, wenn die Saab-Käufer hierzulande selbst ihre Komplexe wegen GM-Plattformen etc. unter Kontrolle bekommen. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig sich Autonutzer hierzulande mit moderner Autoproduktion auskennen, d.h. wie naiv sie an die ungetrübte Reinblütigkeit "ihrer" Marken glauben. Wenn man z.B. einem BMW-Fahrer sagt, dass sein Automatikgetriebe von GM und - falls er Mini fährt - sein Motor von Peugeot kommt, guckt er, als ob man der leibhaftige Gottseibeiuns wäre. Nur in puncto Saab glauben sie alle immer zu wissen, dass das "verkappte Opel" wären, auch wenn da nicht mehr und oft sogar weniger verkappt ist als z.B. bei VW/Audi/Seat/Skoda usw. Oder bei Touareg/Cayenne etc. Wenn aber Mercedes erst mal kräftig mit Renault kooperiert, dürfte die "Markenmüdigkeit" bei MB-Fahrern sprunghaft zunehmen.
  7. Ganz so einfach dürfte es nicht sein, zumal Zulassungszahlen ja ziemlich leicht nachprüfbar sind. Der vermeintliche Widerspruch kommt teilweise wohl auch daher, dass sich die Zahlen einmal auf Opel/Vauxhall, also Westeuropa, beziehen, einmal nur auf Opel-D. Aber auch in D allein hat Opel (laut aktuellem ADAC-Heft) 2009 netto über 100.000 Kunden verloren (251.000 abgewrackte gegenüber 147.000 neu bzw. als Jahreswagen angeschafften Opels). Das Hauptproblem der Marke dürfte aber vor allem für die Zukunft sein, dass sie in den Wachstumsmärkten nicht vertreten ist.
  8. "Opel und Vauxhall verkauften im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Autos nach 1,4 Millionen im Jahr zuvor. "Wir haben 2009 in Europa Geld verloren", sagte Reilly. (http://www.autohaus.de/opel-erwartet-2010-absatzrueckgang-914211.html)
  9. War das bei Opel nicht sehr viel mehr Medien-Hype als wirklicher Kaufrausch? Opel gehört keineswegs zu den Abwrackprämiengewinnern, sondern hat im steuergeldbefeuerten Autoboom 2009 rd. 200 000 Einheiten weniger verkauft als 2008. Und für 2010 sieht es erst recht rüsseldüster aus.
  10. ... Oder: Wer jetzt kein Holzversager ist, wird keiner mehr
  11. Dass die Geldmengen nach Flutung der Kapitalmärkte eines schönen und wohl auch eher baldigen Tages wieder drastisch reduziert werden müssen, ist ja kaum strittig - aber die Frage ist wohl auch, ob die mit den Absaugepumpen den richtigen Zeitpunkt erkennen bzw. sich dann auch getrauen werden, kräftig abzupumpen. Mit konjunkturell bedingter Teuerung gerade bei Sprit ist aber für die nächste Zeit eher nicht oder höchstens in bescheidenem Umfang zu rechnen - die Nachfrage ist nach wie vor eher schlapp. Allerdings werden Raffinerien en masse stillgelegt und auch die Erschließung neuer fossiler Energiequellen lahmt, was dann schon bei relativ kleiner Nachfragesteigerung zu Preissprüngen wegen künstlicher Verknappung führen kann. Aber von einer Mörderinflation als Phase 2 der großen Krise sind wir derzeit trotz allem viele Pipeline-Meilen und Bad-Bank-Bunker weit entfernt.
  12. Ob wir wirklich Inflation - und dann auch noch zweistellig - bekommen werden, steht ja glücklicherweise noch nicht fest. Obwohl leider einiges dafür spricht. Aber auch hier gilt: Hoffnung gibt's zur Angst gratis dazu. Mehr auf Saab bezogen: Audi und Mercedes melden 25- 40%-ige Zuwachsraten gegenüber Vorjahresmonat. Steigerungen aber fast ausschließlich in China und - schon sehr viel schwächer - in USA. Was die Verlagerung von immer größeren Produktionsanteilen in diese Märkte noch beschleunigen wird. Und die Bedeutung der europäischen Märkte entsprechend rapide schrumpfen lässt.
  13. Spykers Motto: "Nulla tenaci invia est via" Da müsste manch einem hier doch das puristische Saabherz lachen: Der Redakteur der Zeitschrift "auto, motor und sport" hat bislang drei verschiedene Spyker gefahren, jeweils Varianten des einzigen Modells C8. Der Zwölfzylinder C12 Zagato war 2008 nur in einer limitierten Auflage von 24 Exemplaren gebaut worden - sie gingen für je 495 000 Euro plus Mehrwertsteuer an ausgewählte Kunden, die nachweisen mussten, schon einen anderen Spyker zu besitzen. Dieses Gebaren passt zu Peters' Beobachtungen - er glaubt, dass die Wagen nicht viel gefahren werden. "Das sind alles Sammlerstücke. Die stehen in Garagen, und da gehen die Besitzer dann abends mal hin, um die Autos anzufassen oder an ihnen zu riechen." Eine Sünde angesichts dessen, was die Wagen auch fahrdynamisch zu bieten haben. Peters schätzt das Puristische an den Spyker-Modellen. Der C8 etwa bietet zwar die moderne Motorentechnik aus dem Audi R8, also einen hinter den Sitzen untergebrachten V8 mit 405 PS, doch das Gefühl unterwegs ist ein ganz anderes. "Am ehesten ist ein Spyker vergleichbar mit einem Ferrari der 70er-Jahre." Elektronische Fahrhilfen wie ESP oder Traktionskontrolle gibt es nicht, Lenkrad und Pedale sind im Vergleich zu anderen Wagen eher schwergängig. http://www.welt.de/die-welt/motor/article6286257/Vom-Glueck-einen-Spyker-Fahrer-zu-treffen.html
  14. Mir ging's ähnlich beim Umstieg von der C-Klasse Bj. 2003 ohne Xenon et al. auf den 9-3 Bj. 2008: Ein Fiat-lux-Erlebnis, nur glücklicherweise ohne Fiat.
  15. yepp, dann hat er's so verdient.
  16. Na ja, manch einer hat hier ja Haus und Hof verwettet, dass das mit Saab eh alles nix mehr wird. Mein Wetteinsatz ist viel bescheidener - vielleicht muss ich deshalb nicht so verbissen alles für Lug und Trug und Amateurmist erklären, was sich ja - je nach Perspektive - auch ganz anders deuten lässt. Das Abenteuer "Spyker rettet Saab" kann schief gehen, muss aber nicht - und außer dem einen oder anderen Foren-Nostradamus weiß bisher noch niemand, wie es ausgehen wird. Und a propos "irreführende Antäuschungen" und "vorsätzliche Verwirrtaktik" - wozu diese tautologische Adjektivitis? Sind "Antäuschungen" nicht eh irreführend und wie anders als vorsätzlich könnte egal welche Taktik betrieben werden? Davon abgesehen handelt Muller meines Erachtens einfach nach den Spielregeln der EU-Marktwirtschaft - so wie ja auch der böse GM-Boss Reilly gerade wieder herausposaunt, dass er selbstverständlich auf milliardenschwere Beihilfen seitens der Staaten mit GM-Standorten setzt. Von diesen Spielregeln braucht man keine hohe Meinung zu haben, aber sie nicht zu kennen oder aus falsch verstandenem Redlichkeitsdrang zu ignorieren wäre unter den gegebenen Umständen ziemlich naiv.
  17. Man muss es ja nicht immer so sinister sehen und grundsätzlich die übelsten Motive unterstellen. Der edle Ritter handelt niemals selbstlos, klar, sondern weil er eigennützige Ziele verfolgt. Aber muss das ausschließlich und immer Betrug und Abzocke sein? Finde ich jedenfalls nicht. Wie wäre es mal mit dieser spekulativen Version: Spyker hat tatsächlich einiges an Investoren und Kapital in der Hinterhand - aber sie wären ja blöd, das jetzt alles auf den Tisch zu legen, weil sie dann in der Tat Probleme hätten, den 400-Millionen-Kredit zu bekommen. Aber das hielte ich für legitimes Pokern - so läuft eben das Spiel, und wenn am Ende auch der Laden wieder läuft, ist auch niemand "abgezockt" worden.
  18. Klar, Braveheart-mäßig. Bald schon werden wir wissen, wie viel Mut dahintersteckt und wie viel Glücksrittertum. Saab war und ist eben in einer Lage, in der kein kühl rechnender Investor oder Macher mehr eingestiegen wäre. Aber kurz vor Exitus waren auch schon andere. Und es gibt auch Beispiele aus anderen Branchen, in denen fast nur noch die Marken-Aura als Wert übrig geblieben war und man doch ein phoenix-mäßiges Comeback geschafft hat (Puma z.B., glaube ich, wäre da ein ganz gutes Beispiel - durch hyper-innovative Restrukturierung allerdings als virtuelles Unternehmen.
  19. Meine ich ja auch. Aber ohne einen Schuss wishful thinking kann das Ganze ja erst recht nichts werden. Wer sich nicht vornimmt, mindestens Berge zu versetzen, verzweifelt schon an den Maulwürfshügeln im heimischen Vorgarten.
  20. "Saab expects to make and sell 100,000 to 125,000 cars annually." Read more: http://www.autonews.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20100203/ANE/100209984/1265#ixzz0eTBvbhl5 Das ist jedenfalls mal ne Ansage - mutig, gerade wenn man die aktuellen Umsatzeinbrüche auf den meisten West-Automärkten vor Augen hat. Aber wohl auch alternativlos.
  21. Danke, das war hilfreich. 2. Rate sogar erst am 15.7. fällig - laut Deinem O-Zitat.
  22. Dem kann ich teilweise natürlich auch zustimmen. Die Verlagerung muss auch immer mit Blick auf die Marke geschehen, also so geschickt verpackt, dass es die Klientel hinnimmt (oder gar nicht mitkriegt), wenn ihr blecherner Stolz neuerdings in Tschechien, Rumänien etc. teilweise oder ganz zusammengedengelt wird. Diese ganze Problematik bzw. Kunst der Fertigungstiefe ist ja mittlerweile kein ganz neuer Hut mehr. Ich stimme auch friendofnine zu: Das muss man im Hinblick auf die regionalen Märkte und Produktionsstandards viel differenzierter betrachter als in diesem Rahmen möglich bzw. geschehen - hier Europa, dort Asien ist natürlich etwas sehr pauschal. Und noch ein Gesichtspunkt: die dynamische Entwicklung der verschiedenen Märkte. Dass ein in China produzierter Volvo in D oder US an Prestige verlieren würde, verliert für die neuen chinesischen Besitzer selbst rapide an Bedeutung: Der größte Automarkt ist ja heute schon China, nicht mehr die USA. Und Audi hat schon im letzten Jahr mehr Modelle in China verkauft als in seinem weitgehend ge- bis übersättigten "Heimatmarkt" D.
  23. Nu mal langsam. Was dem durchschnittlichen eurosklerotischen Überlegenheitswahn missliebig ist, ist deshalb noch lange nicht automatisch Blödsinn. Sonst müsste die C-Klasse ja künftig verzweifelte Kämpfe um Marktanteile gegen Chevrolet kämpfen, weil sie demnächst in USA produziert wird. Und der A6 hätte gegen Geely und Co. aber auch null Chancen, weil er ja in immer größeren Mengen direkt in China hergestellt wird - wäre ja logisch, wenn es nicht Blödsinn wäre. Natürlich sind Chinesen und andere Investoren aus Schwellenländern, die Westfirmen zum Teil wegen des Technologievorsprungs und zum mindestens genaus großen Teil wegen des Markenimages kaufen, im Allgemeinen schlau genug, gerade so viel von der aufgekauften Firma in der guten alten Ersten Welt zu lassen, dass die Produkte noch als "Made in Europe" durchgehen (jedenfalls solange dieser Slogan noch zieht - also vielleicht noch 10-20 Jahre?). Aber wo die Dinger produziert werden, ob in Rumänien, Tschechien, Indien, China etc. - spielt für das Markenimage keine Rolle. (Wo entwickelt - schon sehr viel eher.) Oder im Fall Chinas sogar eine positive, siehe wiederum Audi: Wer als chinesischer Mittelständiler einen A4L oder A6L aus einheimischer Produktion kauft, hat beides auf einmal befriedigt: Seinen Aufsteiger-Angeberdrang und seinen Lokalpatriotismus.
  24. Nein, natürlich kein Automatismus. Aber vergleiche mal die Arbeitskosten in China und Schweden. Und wenn chinesische Investoren Westmarken und -technologie v.a. für ihren Markt kaufen (wie das ja auch die schwedische Regierung anscheinend mit Blick auf Saab gehofft hat), macht es aus ihrer Sicht wenig Sinn, hier teuer zu produzieren und die fertigen Produkte nach China zu schaffen. Ganz abgesehen davon, dass Peking verlangt, dass beträchtliche Teile der Produktion in ihr Land verlagert werden, wenn man auf ihren Märkten verkaufen will - siehe VW/Audi. Außerdem hat die schwedische Regierung lange Zeit völlig planlos bzw. vernagelt auf den Ausverkauf ihrer heimischen Autoindustrie reagiert, die schwedische Autoindustrie für verzichtbar erklärt und stattdessen irgendwas von grüner Zukunftstechnologie schwadroniert, die Zehntausende Ersatzsarbeitsplätze bringen sollte - dieses nachträgliche Lamento sollten sie sich da auch lieber sparen.
  25. Natürlich hätte er lieber "solide" Investoren statt waghalsigen Abenteurern mit möglicherweise halbseidenen Hintermännern gefunden. Aber ob chinesische Investoren wirklich die bessere Alternative gewesen wären? Zum einen wäre das Marken-Image dann wohl schnell zerdeppert, und zum zweiten: Über kurz oder lang wäre wohl die gesamte Produktion nach China verpflanzt worden, wie man das wahrscheinlich auch bei Volvo bals schon erleben wird. Und das kann ja wohl kaum im Sinn der schwedischen Regierung sein - auch wenn Virtualisierung des gesamten Wertschöpfungsrozesses - also vielleicht nur noch Entwicklung, Feintuning, Marketing und Headquarter in Schweden, alles andere outgesourct und zugekauft - vielleicht die einzige realistische Option für Saab als "kleine, feine Marke" bleibt.

Wichtige Informationen

Wir haben Cookies auf deinem Gerät gespeichert, um diese Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du mit der Verwendung von Cookies einverstanden bist.