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Alma kommt
Ja, in der Regel brauche ich den Wagen nur in Frankreich vor Ort. Er muss aber auch in Ausnahmefällen mal eine Nachtfahrt von 1300km mitmachen, wenn ich kurzfristig beruflich nach Deutschland muss. Ich wohne direkt am Meer. Mein Auto parkt fast schon mit zwei Reifen im Sand. Auf einem umzäunten Grundstück, aber ohne Unterstand. Ich würde sagen: Die Lebenserwartung jedes Wagens wird hier schätzungsweise halbiert. Das ist auch der Grund, warum der fast neue Alfa Romeo dann auf Dauer lieber bei meiner Hamburger Wohnung (mit Tiefgarage) stationiert werden soll und ich für Frankreich etwas Billiges suche. Vorhin wurde der hier inseriert. Den finde ich tatsächlich auch ziemlich charmant: https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?action=parkItem&id=336044355
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Alma kommt
Danke dir sehr für deine Ausführungen! Sehr hilfreich und interessant! Nein, eine Klimaanlage hat er in der Tat nicht. Und ja, das fehlende Schiebedach finde ich auch ein wenig bedauerlich. Aber das sind in dieser Preiskategorie ja Dinge, die man nimmt, wie sie kommen. Der Gesamteindruck muss stimmen. Das werde ich nächste Woche vor Ort entscheiden. Tendenz geht weiterhin eher in Richtung des Peugeot 306. Noch günstiger, noch unkomplizierter. Aber ich gebe dem Renault eine Chance, mich zu becircen. In Frankreich sind derzeit rund 100 R25 inseriert, davon knapp die Hälfte mit Diesel. Viele im dreistelligen Bereich. Das beruhigt mich auch etwas hinsichtlich der Teileversorgung.
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Alma kommt
Schon wieder markenfremd. Aber ich dachte, das bringt doch dem einen oder anderen hier Spaß, sowas nochmal zu sehen. ich schaue mich gerade für den Zweitwohnsitz in Frankreich nach einem sehr einfachen, sehr günstigen Franzosen um. Peugeot 306, Citroen ZX ... irgendwas, das hier jede Dorfwerkstatt wieder flott kriegt. Deshalb korrespondierte ich unter anderem mit einem ausgesucht freundlichen Händler, der auf Altfranzosen spezialisiert ist. Und der so: "Kurz am Rande: Ich habe noch so einen Kandidaten Ich konnte nicht nein sagen, als mir ein Herr aus der Nachbarschaft kürzlich seinen ganz tollen Renault 25 angeboten hat. Ich habe mir fest vorgenommen ihn nicht zu kaufen. Hat nicht geklappt. Der Wagen ist ein Diesel mit H-Kennzeichen neuem Service, neuem Zahnriemen, neuen Reifen und neuem TÜV. Billiger reisen geht nicht. Wenn mir jemand 2400€ für den Wagen gibt bin ich sehr zufrieden. Aber hier darf nichts kaputt gehen. Dann könnte ich ihn besser entsorgen. Im Anhang drei Bilder." "Kurz am Rande" ... schon klar ... schönen Dank auch. Was macht man denn jetzt mit sowas? Kann man das - zumindest in Frankreich - noch auf der Straße halten? Und wenn ja: Will man? Und die wichtigste Frage: Haben wir eigentlich alle irgendwas an uns, dass ständig irgendwelche alten Autos zu uns gerollt kommen, um gerettet zu werden? So wie andere Leute Hunde, Katzen, Kleinkinder anziehen? Ist das etwas, womit man sich einfach abfinden muss? Widerstand zwecklos?
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Alma kommt
Ich bin ein großer Lille-Fan und nötige jedem den Tipp auf, mal ein Wochenende dort zu verbringen. Unterschätzte Stadt. Meistens mache ich dort eine Zwischenübernachtung auf dem Weg in die Bretagne. Auf das Päuschen komme ich gerne zurück! Und zum Audi auf der Stoßstange fällt mir noch ein: Ich kaufte meinen Alfa in einem Autohaus für Alfa, Maserati, Jeep, Jaguar und Land Rover. Als ich den Verkäufer fragte, welche Marke die schwierigsten Kunden habe, sagte er ohne zu Zögern: "Mit Abstand die Schlimmsten waren bei Audi." Dann schüttelte er sich so, als ob er an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden würde.
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Alma kommt
Wie leise die Fahrten mit deinem 84er GL durch Frankreich werden, vermag ich auch nicht vorherzusagen. Nur, dass Sie dir ziemlich sicher großen Spaß bringen werden!;-) Das große Fass Tempolimit will ich hier nicht aufmachen, hat sich mit der Elektromobilität eh bald erledigt. Ich stelle nur die letzten Wochen bei meiner Pendelei immer wieder fest: Ich genieße das entspannte Fahren in Belgien und Frankreich. Wenn ich nach Deutschland komme, freue ich die erste Viertelstunde ab Aachen darüber, das Gaspedal mal durchtreten zu können. Aber dann merke ich schnell, dass ich wesentlich gestresster und genervter bin als vorher. Umgekehrt registriere ich ab Grenzübertritt nach Belgien, wie ein kontemplativer Modus einsetzt: Tempomat an, Hörbuch rein, rollen lassen. Kein Drängeln, kein ständiges Bremsen und Beschleunigen. Klimaschutz, der nix kostet und die Nerven schont. Mein Vergleich zu anderen Automobilen ist auch der E30. Ich hatte ja vor meinem ersten Saab einen BMW 316i Automatik. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich würde einen SAAB 900 insgesamt vorziehen. Aber in Sachen Geräuschdämmung gibt's da nen klaren Gewinner. Beim 9000i war's schlicht der Motor. Mit viel Wohlwollen kann man den noch als kernig bezeichnen. Nüchtern betrachtet ist er aber einfach laut und unkultiviert. Als dann der 2,3 Liter mit den Ausgleichswellen kam, war der 9000 auf einen Schlag auch ohne Turbo der perfekte Reisewagen.
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Alma kommt
Ja, wenn’s ein 16V mit 5-Gang-Getriebe ist, kann ich mir das vorstellen. Mein 900i war ein 8V mit BorgWarner. Auf der Autobahn unfahrbar. Sicher kann man bei meinem Softie durch die Getriebeübersetzung auch noch was abmildern. Sollte ich den Wagen längerfristig behalten, lass ich das nochmal machen. Ändert nur nix dran: Die Geräuschdämmung eines SAAB 900 war schon damals nicht zeitgemäß. Mir erzählte mal ein SAAB-Händler: WENN damals Kunden einen SAAB nach der Probefahrt NICHT kauften, dann meistens mit dem Argument: Der ist zu laut. Galt übrigens auch für den 9000CC mit dem 2.0i-Basismotor.
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Alma kommt
Haha! Zugegeben: Altbacken könnte ein SAAB 900 nie werden. Nur: Langstreckentauglich ist er eben auch nicht. Und das schreibe ich hier immer einmal öfter als Klaus das Gegenteil.
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Alma kommt
Verstehe ich. Ich bin glücklicherweise selbst etwas altbacken:-) Ich freue mich über den echten Handbremshebel, analoge Rundinstrumente und eine Klimaautomatik, die ich noch per Drehregler regulieren kann. Dafür schraube ich auch gerne vor der Autowäsche die Radioantenne vom Dach, achte selbst darauf, in der Spur zu bleiben, und mache vor dem Ausscheren den Schulterblick.
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Alma kommt
Danke für den Hinweis. Klingt so, als ob es in deinem Fall keine Alternative zu einer kompletten Neulackierung der Tür gab. Bei mir wäre es ein bisschen wie Kanonen auf Spatzen. Die Schramme ist an der Tür nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Deshalb ist mir der ausgebesserte Schaden mutmaßlich auch beim Kauf nicht aufgefallen. Ich hoffe darauf, dass sowas hier geht: http://www.grabbe-lack.de/spotrepair.html In jedem Fall lasse ich da erst was machen, wenn ich nächstes Mal nach Deutschland komme. Ich unterstelle den französischen Lackierern nicht, dass sie schlechter arbeiten. Ich unterstelle nur mir selbst, dass ich auf Französisch weniger genau beschreiben kann, was ich eigentlich will:-)
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Alma kommt
Ein echtes Ärgernis gibt es allerdings auch. Gestern nachmittag stieg ich nach der Autowäsche in den Alfa und entdeckte plötzlich einen fiesen Lackschaden an der Kante der Fahrertür. Seltsam, denn ich könnte schwören: Der war die Tage vorher noch nicht da. Und ich könnte ebenso schwören: Ich habe ihn nicht verursacht. Es gab schlicht keine Situation, in der ich die Tür gegen irgendwas hätte schlagen können. Vielleicht hat der Händler/Aufbereiter da was mit wasserlöslichem Lack geschickt überpinselt, und nach der letzten Wäsche kommt die ältere Schadstelle wieder zum Vorschein? Das scheint mir fast die einzig denkbare Erklärung. Der französische Lackierer jedenfalls meinte: Nix zu machen. Die gesamte Tür muss betlackiert werden. Kostenpunkt: 300 Euro. Mich schrecken ehrlich gesagt weniger die 300 Euro als die Aussicht darauf, dass der Farbton nicht gut getroffen wird. Ich lebe lieber mit einer Schramme in der Fahrertür als mit deiner Fahrertür in einer anderen Farbe... Eventuell besorge ich mir erstmal einen Lackstift und einen sehr feinen Pinsel. Oder ich finde einen Lackierer, der per Spot Repair da rangeht.
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Alma kommt
Ich würde es nach den ersten Tagen mit dem Julchen mal so zusammenfassen: Mit einem SAAB wären sehr viel mehr Leute glücklich geworden, wenn sie sich einen SAAB nur einfach mal getraut hätten. Mit einem Alfa Romeo werden nur die Leute glücklich, die wirklich (!) einen Alfa Romeo wollen - mit allen Konsequenzen. Auf keinen Fall sollte man einen Alfa nur deshalb kaufen, weil er günstiger ist als ein Golf oder hübscher als ein Volvo V40. Ich holte meine Giulietta am Dienstag um 14.30 Uhr beim Händler ab, um 16.30 Uhr war ich dann schon wieder da. Ein Abblendlicht funktionierte nicht. Nun dachte ich in meiner Naivität: Da muss nur eine Birne gewechselt werden. Bis ich dann im Autohaus durch die Glasscheibe in die Werkstatt spähte, wo sechs Leute engagiert diskutierend und gestikulierend um den geöffneten Motorraum meiner Italienerin standen. Der Werkstattleiter war schließlich den gesamten nächsten Tag damit beschäftigt, Steckverbindung für Steckverbindung zu prüfen, um den Fehler zu finden. Während ich auf gepackten Koffern saß. Zwei Tage später stand ich spätabends in Saint-Malo am Drive-In Schalter von McDonalds (leider hatte am Feiertag nix anderes mehr auf). Ich drückte aus Versehen auf den Schalter für den hinteren Fensterheber. Die hintere Seitenscheibe fuhr runter… aber nicht wieder hoch. Genauer: Sie fuhr ein Stückchen hoch und dann selbstständig wieder runter. Zündung aus, gedanklich bis zehn gezählt, Zündung wieder an. Siehe da: Das Fenster ging wieder, als sei nix gewesen. Ich verbuchte es als Revolte der italienischen Diva dagegen, dass sie ihren hübschen Hintern in die Warteschlange vor einem amerikanischen Fastfood-Restaurant klemmen sollte. Quando è troppo è troppo! Das mit den Elektrohelfern und dem kuriosen Verhalten kann ich also bestätigen. Nur bin ich unfähig, es dem Auto übel zu nehmen. Dafür sind seine Stärken zu bestechend. Eigentlich dachte ich: Das Beste an der Giulietta sei ihr Aussehen. Ich finde dieses Auto wirklich aus jeder Perspektive formal gelungen. Nothing compares. Doch nach der ersten 1.400km-Fahrt muss ich sagen: Das Beste an der Giulietta sind ihre Fahreigenschaften. Ich weiß nicht, was die Italiener machen, um aus dem 120PS-Benziner derart viel Bums zu holen. Fühlt sich eher nach 170PS an. Interessanterweise wirkt der Benziner übrigens potenter als der nominell gleichstarke Turbodiesel. Der Motorsound im Innenraum ist angenehm kernig, der Auspuffsound von außen schon ziemlich cool:-) Die Sitze haben (nach SAAB) den besten Langstreckenkomfort, den ich erlebt habe. Dazu eine ideale Sitzposition, ein schön griffiges Lenkrad, hübsche klassische Rundinstrumente, durchaus wertige Materialien im sicht- und fühlbaren Bereich. Vor allem aber: Fahrwerk und Lenkung sind großartig. Die Lenkung ist herrlich direkt, das Auto klebt auf der Bahn und zirkelt um die Kurven, dass es eine helle Freude ist. Ich habe wirklich sehr lange kein modernes Auto mehr gefahren, dass so viel Spaß bringt. Mehr, als man in einem gewöhnlichen Kompaktwagen je erwarten würde. Nach 1.400 Kilometern steige ich vielleicht nicht ganz so erholt aus wie aus einem SAAB, aber genauso gut gelaunt. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Seit meinem SAAB 9000 Aero hat mich keine Neuanschaffung mehr so begeistert wie die Giulietta. Ich bin bereit, diesem Auto noch sehr viel zu verzeihen. Und ich denke: Genau das ist die Einstellung, die man für einen Alfa Romeo braucht. Im Übrigen ist meine Giulietta mittlerweile auch zum Sondermodell Borghardt-Edition geadelt. Auf dem Weg nach Frankreich hielt ich wie üblich einmal im SAAB Zentrum Paderborn, um Guten Tag zu sagen. Dabei erzählte ich dem Senior-Chef, dass ich mir so eine Smartphone-Halterung auf die Lüftungsdüsen geklemmt hätte und fürchte, sie könne mir das schöne Armaturenbrett zerkratzen. Da griff er kurzerhand zu einem Blasenpflaster und isolierte die Halterung damit ab:-) SAAB bleibt - nicht nur, aber auch wegen Borghardts - für mich stets die Marke erster Wahl. Ein Alfa könnte nie einen SAAB ersetzen. Aber ergänzen kann er ihn wunderbar. Oder, wie einmal vor vielen Jahren der Werbepsychologe und SAAB-Fahrer Rainer Baginski in einem NZZ-Interview sagte: „Es gibt weltweit drei Differenzierermarken. Das sind Automarken, deren Käufer mit der Wahl ihres Autos bewusst oder unbewusst mitteilen wollen, dass sie anders sind als der Rest der fahrfähigen Welt. Diese drei Marken sind Alfa Romeo, Citroën und Saab. Citroën ist die Marke der Künstler, Alfa Romeo jene für die Frauenfreunde, die sich nicht binden mögen, die eine unberechenbare Geliebte einer zuverlässigen Ehefrau vorziehen. Und Saab ist die Marke der eher anonymen Intellektuellen und Selbständigen, etwa der Verlagsleiter, Journalisten und Architekten. Saab-Fahrer haben gewöhnlich ihre ganz eigenen Ansichten und Lebensgewohnheiten.“
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Kaum Geld, wenig Ahnung und trotzdem den Wunsch nach einem 9000CC
Einen 9000 mit dreistelligem Kaufpreis, der KEINE reine Wundertüte ist - das ist auf jeden Fall viel wert. Mit Kontakten in Rhein-Main kann ich nicht helfen. Ideen, die ich spontan hätte: - Als ich noch in Berlin wohnte (lange her…), fuhr ich für faire Preise und Saab-Kompetenz zu Bischoff ins Märkischen Viertel. Evtl. kann Jörg da nochmal einen KVA für die fälligen Arbeiten einholen, falls ”Tüv-fertig machen in Berlin” für ihn eine Option ist. Die Wohlfahrt sind die aber natürlich auch nicht. - Vielleicht ist ne Idee, Kontakt zu Tom vom Saabblog aufzunehmen. Er scheint seinen Texten zur Folge ja exzellent verdrahtet mit Saab Ratzmann in Frankfurt. Ich finde, so ne Geschichte würde dem Blog redakionell gut tun, im Sinne von: Wir alle schimpfen immer über Endverbraucher und Wartungsstau. Aber was ist, wenn man wirklich mit schmalem Taler UND Idealismus einen Saab auf der Straße halten will? Was ist Pflicht? Wo kann man sparen? Welches Auto kann man sich trauen, welches lässt man lieber stehen? Nur so ne abseitige Idee von mir…
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Kaum Geld, wenig Ahnung und trotzdem den Wunsch nach einem 9000CC
Selbstkorrektur: Ist natürlich kein Anniversary. Interessant finde ich ihn trotzdem.
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Kaum Geld, wenig Ahnung und trotzdem den Wunsch nach einem 9000CC
Hey! Sympathische Diskussion hier! Gilt erstmal für dich: Ich finde es im Grunde spannender, einer Saab-Suche mit wenig Budget und viel Herzblut zu folgen - als einer mit viel Budget und wenig Herzblut. Gilt aber auch einmal mehr für dieses Forum mit seiner Bereitschaft, sich auf unterschiedlichste Zugänge, Hintergründe und Wissensstände zur Marke einzulassen, wenn ein Newbie anklopft. Schön, das zu verfolgen! Mir scheint als erster Rat wichtig: Lass dich nicht hetzen. Die bessere Alternative dazu, das (für dich) falsche Auto zu kaufen, ist immer noch: Kein Auto zu kaufen. Es muss schon passen. Sowohl mit Blick aufs kalkulierbare Risiko als auch mit dem Bauchgefühl. Mein zweiter Rat wäre normalerweise der Klassiker: Das teurere Auto ist am Ende oft das günstigere Auto. Allerdings ist dieser Rat eben in deinem Fall nur begrenzt anwendbar. Das sehe ich ein. Trotzdem: Mir schiene der ambassadorblaue CS 2.0i in Kiel, den Klaus verlinkt hat, echt nochmal eine Überlegung wert. Der ist halt ”Sondermodell Hattanicht”, aber gerade das spricht ja bei deinen Maßgaben eher für dieses Auto. Velours statt Leder, Sauger statt Turbo, keine Klima - all das fände ich persönlich wurscht. Dein erster Saab wird in jedem Fall was Besonderes für dich sein. Interessant finde ich sonst auch noch den silbernen Anniversary aus Berlin, der hier heute im Forum inseriert wurde. Schiene mir in jedem Fall lohnenswert, mal nachzufragen, was da für den TÜV alles absehbar anfällt. Was deine heutige Besichtigung angeht: Ich würde das Auto nicht kaufen. Die Folgekosten für die nahende HU kannst du vermutlich nicht schultern. Du hast ja mit ”schlechter als erwartet” eigentlich auch schon dein persönliches Urteil dazu gesprochen. Und das zählt.
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Alma kommt
Ach cool! Brachtest du die Sprachkenntnisse beim Umzug schon mit? Ja, ich bekäme den 900 schon weiterhin unter in meinem Leben. Entweder folgt er mir in die Bretagne, oder er bleibt in Deutschland, wo ich ja weiterhin sein werde - nicht oft, aber regelmäßig. Wenn ich ihn verkaufe, dann eher nach dem Motto ”Dröhnbüchse gegen Komfortschaukel”. Ich würde mir wieder einen SAAB als Zweitwagen nehmen. Vielleicht 9000 CD. Oder 9-3/I. Oder 9-5 vor dem ersten Facelift. Aber nun bleibt erstmal alles, wie es ist. Mit dem SAAB zumindest:-)
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Alma kommt
Ich wohne in Dinard. Bis Dezember: Sechs Monate Sabbatical. Ab Januar: Homeoffice-Regelung. Drei Wochen kann ich in Frankreich arbeiten, eine Woche in Deutschland. So zumindest der derzeitige Plan.
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Alma kommt
Verdammt. Ich hoffe, es ist nur das Radlager... Vage in Erinnerung habe ich, dass damals im Zuge des großen Kuraufenthalts auch das Getriebe überholt wurde, oder? Nicht, dass das irgendwelche Defekte ausschließt. Und zum Jaguar: Ich weiß, du bist mit mehr Herzensgüte, Gelassenheit und Langmut gesegnet als ich. Aber wirklich: Lass es bleiben. (Natürlich nur meine bescheidene, aber immerhin teuer erworbene Meinung.)
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Alma kommt
Na sowas. Schon wieder über ein Jahr her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Und über zehn Jahre, dass ich diesen Thread eröffnet habe. Verrückt. Ein Fuhrpark-Update: Zum Jaguar will ich gar nicht so viel schreiben. Das Auto hat mich einfach zu sehr geärgert. Oder besser gesagt: Die Kombination aus Auto, inkompetenter Werkstatt und Brexit-verschärftem Teilemangel. Netto war der Wagen, seit ich ihn im Juli 2020 kaufte, rund drei Monate bei mir. Gefahren bin ich knapp 2.000km. Den Rest der Zeit verbrachte er bei einer freien Jaguar-Werkstatt am Hamburger Rand auf Hof und Hebebühne. Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Geld für viel Spaß ist ok. Viel Geld für viel Ärger ist ne echt doofe Kombination. Und so sehr man einem alten Auto verzeihen können muss: Es gab keine einzige längere Fahrt, ohne dass irgend eine Kontrolllampe ansprang. Das Auto musste weg. Zugleich hat sich meine Lebenssituation verändert. Ich wohne nun hauptsächlich in der Bretagne. In Deutschland bin ich derzeit kaum und ab nächstem Jahr nur eine Woche im Monat. Im französischen Alltag fahre ich insgesamt wenig Auto. Aber dafür fallen eben häufiger mal Langstrecken von 1300km an. Kurz: Mir stand der Sinn nach mobiler Komplexitätsreduzierung. Idealerweise ein schönes, individuelles Auto mit etwas Fahrspaß, das trotzdem voll alltags- und langstreckentauglich ist. Deshalb habe ich den Jaguar zu einem einigermaßen erträglichen Preis für eine Alfa Romeo Giulietta in Zahlung gegeben. Jahreswagen, 11.000km, 120PS-Turbo-Benziner. Mit der Giulietta liebäugele ich seit Markteinführung 2010. Jetzt war die Zeit reif und die Gelegenheit günstig. Dienstag kommt sie. Mittwoch gehts mit ihr auf die erste große Fahrt an den Atlantik. Ich freu mich drauf. Tja, und der SAAB 900, um den es hier ja eigentlich geht? Der befindet sich im Dornröschenschlaf in der Hamburger Tiefgarage. Seit ich ihn gekauft habe, sind knapp 4.000km dazu gekommen. Wenn ich ihn mal fahre, fährt er völlig problemlos. Nach der Jaguar-Erfahrung weiß ich mehr denn je, wie SAAB mich über die Jahre verwöhnt hat... Die Fahrt(en) zwischen Frankreich und Deutschland würde ich dem 900 auch ohne Weiteres zutrauen. Nur mir nicht. Dafür ist mir das Auto schlicht zu laut. Selbst bei Tempolimit 130. Und zu schade obendrein. So richtig weiß ich also derzeit noch nicht, was ich mit dem Wagen mache. Wenn ich ihn mal fahre, will ich ihn eher behalten. Wenn er weit weg ist, will ich ihn eher verkaufen. Nur: Meistens ist er eben weit weg... Die Werkstatt meines Vertrauens würde sich für mich um den Verkauf in Deutschland kümmern. Aber irgendwas hält mich noch davon ab. Wahrscheinlich kenne ich mich mittlerweile selbst zu gut: Wenn der SAAB erst weg ist, fange ich sofort an, wieder einen SAAB zu wollen. Falls ich drohe, diese Selbsterkenntnis zu vergessen, brauche ich ja nur diesen Thread selbst nachzulesen:-) Ansonsten bleibt zu fragen: [mention=39]gerald[/mention] , was macht der 9000 Aero?:-)
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Alma kommt
Der damalige Jaguar-Chef John Egan beschrieb die schöne Anekdote, wie er mit Jaguar-Gründer und Design-Genie Sir William Lyons vor dem Prototypen des XJ40 stand und sagte: "I am still not sure about the headlamps." Lyons antwortete: "But I am." Ich finde sie auch eher zeitgeistig als klassisch schön. Aber ich käme nie auf die Idee, sie so wie manche Eigner nachträglich gegen die Doppelscheinwerfer des XJ6-Basismodells zu tauschen. Ein Sovereign hat eben diese Glasbausteine. Punkt.
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Alma kommt
Ich stimme zu und hatte den grashüpfergrünen Afrikaner auch nicht als Alternative erwogen. Der XJ40 ist formal, technisch und historisch das wesentlich interessantere Auto.
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Alma kommt
Ich fahre dir gerne mal wieder ein Auto nach Österreich...
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Alma kommt
Danke dir! In Hameln steht ein X308 als Rechtslenker zu einem nahezu unglaublichen Preis. Wurde erst kürzlich von 7900 auf 5900 runtergesetzt. Ich gucke mir den lieber gar nicht erst an... Denn ich fürchte: Dann MÜSSTE ich ihn kaufen. https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jaguar-xj-8-sovereign-original-75-200km-neuwertig-rechtslenker/1489119654-216-3064
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Alma kommt
Beim Preis biss ich mir schon vor der Reise nach Madrid die Zähne aus. Dass meine Verhandlungsposition dann vor Ort nicht besser wäre, ergab sich von selbst. Also habe ich es gelassen. Zumal der Preis wirklich ok war. In Deutschland und Benelux kriegt man dafür nur Kernschrott. Vom Blindkauf riet mir meine Werkstatt dringend ab. Und ich fühlte mich damit auch nicht wohl. Ich bin zwar ein technischer Vollprimat, aber selbst ich konnte vor Ort in Spanien die Schweller mit einem Magneten prüfen, alle elektrischen Funktionen inklusive Klimaanlage (Kostenrisiko allein hier: 2000 Euro) testen, das Auto mal fahren und schauen, ob alle Warnlampen ausgehen und ob die Niveauregulierung Bocksprünge veranstaltet. Außerdem konnte ich direkt nach der Bezahlung die Fahrzeugpapiere mit nach Deutschland nehmen. Und ich konnte mir den Händler beäugen und prüfen, ob ich es mit einem seriösen Partner zu tun hatte. Es war also schon gut so. Und ja auch irgendwie Teil der ganzen Geschichte.
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Alma kommt
Stimmt. Hier ist nicht Facebook. Und deshalb teile ich hier auch nicht die hübschen Videos von der Ankunft in Hamburg, sondern langweile euch umso ausführlicher mit der Odyssee dorthin. Kurz gesagt: Der Sovereign kam nicht am besagten Mittwoch an. Ich hatte eine Spedition über Shiply beauftragt. Das ist so eine Art myhammer für Speditionsleistungen. Und mit dem Ergebnis war ich auch zunächst ganz happy. Super guter Preis: 580 Euro inkl. Steuer. Versichert, kurzfristig, deutschsprachig mit Sitz in Duisburg und ausschließlich positiven Kundenbewertungen. Bingo. Dachte ich. Real musste ich erstmal tagelang einem schriftlichen Vertrag hinterhertelefonieren, den man höchst ungern rausrückte. Aufladetermine in Madrid wurden zweimal ohne Mitteilung versäumt. Und dann auf einmal hieß es: Die spanischen Regionen, die man beim Autotransport durchqueren müsse, seien nun alle als Corona-Risikogebiete eingestuft. Der Fahrer müsse also danach zwei Wochen in Quarantäne. Das sei ihnen erst aufgefallen, nachdem der Fahrer schon an der Grenze zu Spanien stehe. Er könne natürlich einen Umweg über das Baskenland fahren. Aber das müsse man mir dann leider mit knapp 300 Euro mehr berechnen. Alles Mumpitz natürlich. Die wollten den Auftrag einfach nicht mehr. Wahrscheinlich hatten sie entgegen ursprünglicher Disposition nichts anderes mehr in der Gegend aufzuladen. Oder whatever. Ich war meine Shiply-Gebühr los (bzw. habe da jetzt 60 Euro Gutschrift, die ich nicht brauche) und stand ohne Transport da. Gekümmert hat sich dann der spanische Händler. Er hat den Transport beauftragt. Hat statt der 580 Euro 800 Euro gekostet, ging aber auch innerhalb einer Woche reibungslos über die Bühne. Ich verbuche es als dreifaches Lehrgeld. Erstens: Wer ein Abenteuer wollte, darf sich nicht beschweren, wenn er auch eins bekommt. Zweitens: Billig gekauft (oder in diesem Fall: beauftragt) ist zweimal gekauft - wusste schon meine Oma. Drittens: Be aware of Vorurteile. Die DEUTSCHE Spedition war ein mieser Saftladen. Der SPANISCHE Händler war super seriös. Er baute übrigens auf eigene Kosten noch eine neue Batterie ein, damit dem Jag beim Auf- und Abladen nicht der Saft fehlt. Letzten Donnerstag kam das Auto dann auf einem Autotransporter mit diversen teureren Fahrzeugen in Bönningstedt an. Dort ist die freie Jaguar-Werkstatt im Hamburger Umland, die ich mir im Vorfeld gesucht habe. Der Wagen hat ein paar optische Mängel, die mir bei der Probefahrt in Madrid nicht aufgefallen waren. Ich führe sie aber eher auf meine Aufregung vor Ort als auf den Transport zurück. Die Frontschürze ist auf einer Seite am Kunststoffrand etwas hässlich eingedrückt. Und die Motorhaube und ein Kotflügel haben am Rand einen sehr eigentümlichen größeren Klarlackschaden. Die Werkstatt meint: Das sieht so aus, als ob da mal jemand nach dem Lackieren eine Folie drauf liegen gelassen hat, es in der spanischen Sonne brutzeln liess, dann abnahm und dabei Teile des Klarlacks mit abriss. Der Kotflügel ist nur leicht betroffen, die Haube sieht aber schon ziemlich kacke aus. Ich wundere mich, dass mir das in Madrid nicht aufgefallen ist. Aber gekauft hätte ich den Wagen trotzdem. So what. Ich werde die Haube wohl lackieren lassen. Der Kotflügel bleibt erstmal so. Was ich bereits aus Madrid wusste: Die Türen sind mit klassischen Parkdellen gesprenkelt, Da stimmen sie dann doch mal - die Vorurteile über Südeuropäer. Das alles rauszudrücken, wird eine echte Strafarbeit für Muttermörder. Kosmetik beiseite. Entscheidender ist das Urteil der Werkstatt. Sie war vom Auto so angetan wie ich von der sehr fairen Beratung. Die winzige Anrostung am Heckscheibenrahmen (ein Achtel Daumennagel) würden sie erstmal so lassen und beobachten. Weil der Dachhimmel noch original ist und nicht hängt. Denn wenn der erneuert werden muss, kommt dafür beim XJ40 sowieso die Heckscheibe raus. Und dann kann man auch gleich den Scheibenrahmen entrosten. Die geringen Anrostungen im Fahrerfussraum werden jetzt schon beseitigt. Hier ist Handlungsbedarf, wenn es kein Fred-Feuerstein-Auto werden soll. Ansonsten zeigt sich die Karosserie im erhofften Zustand. Schweller, Hilfsrahmen ... alles rostfrei und ohne irgendwelchen reingebratenen und übergepinselten Pfusch. Die Maschine ölt an der Ventildeckeldichtung („aber für nen Jaguar ölt der deutlich unterdurchschnittlich“). Die Querlenker müssen für den TÜV erneuert werden. Der Auspuff bläst etwas, aber nicht am Krümmer, wo‘s ärgerlich wäre. That‘s it. Das Differential macht keine Geräusche und ist trocken - sehr selten, sagte der Meister. Noch seltener: Die originale Niveauregulierung ist noch drin. Sie funktioniert. Und sie ist dicht. Conventional wisdom wäre: Raus damit und gleich gegen konventionelle Federn ersetzen. Geht sonst sowieso bald kaputt. Aber mir widerstrebt, ein funktionierendes System aus dem Auto zu reißen. Der Rat der Experten: „Wir machen jetzt nur das, was nötig ist, um ihn hier auf die Straße zu bringen. Dann fährst du ihn erstmal und hast Spaß damit. Und wenn du nach einem halben Jahr immer noch Spaß hast, machen wir uns an die Feinarbeit. Wir haben hier schon viele gesehen, die das Dreifache des Kaufpreises in so ein Auto stecken, weil es ihr Kindheitstraum ist. Und dann merken sie nach drei Monaten, dass es doch nicht ihr Auto ist. Bei einem XJ40 siehst du aber von dem Geld, was du da reinsteckst, beim Wiederverkauf nichts wieder.“ Dieser weise Rat der Werkstatt konkurriert jetzt mit meinem Drang zur Perfektion. Es wird wohl einen Kompromiss aus beidem geben. Ein spezielles Thema sind noch die Reifen. Mein Sovereign gehört zum Modelljahr 90 - das letzte, in dem noch wunderschöne Teardrop-Felgen mit metrischem Maß ausgeliefert wurden. Ursprünglich kamen da TD-Reifen rauf, die abwechselnd von Dunlop und Michelin gefertigt wurden. Heute gibt es nur noch Ersatz von Avon für 1400 Euro pro Satz. Einige Fahrer älterer BMWs kennen das Problem. Ich habe deshalb für sehr kleines Geld ein paar Roulette-Felgen erstanden, auf denen ab Werk die Daimler-Ausführung des XJ40 stand. Damit darf ich ohne Eintragung auch Ganzjahresreifen mit einem gängigen Maß fahren. Für mich erstmal eine gute Lösung. Der Sovereign wartet nun auf die erste Vorabbesichtigung durch den Baurat, der in der Werkstatt die Vollabnahme machen soll. Wenn der gesagt hat, was er noch gemacht sehen will, steht die endgültige To Do-Liste fest. Und mit ein bisschen Glück ist der Jaguar dann Ende September auf der Straße. Oh, und um das bei allem nicht zu vergessen: Er ist ein tolles Auto:-) Oh, und um nochwas nicht zu vergessen: Zum Abschied klopfte der Jaguar-Meister meinem 900 aufs Dach und sagte: „Der steht ganz oben auf der Liste von Autos, die ich gerne selbst nochmal hätte.“
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Alma kommt
Der entzieht sich ja ohnehin jedem Vergleich. Und macht sich heute Abend per Trailer auf den Weg von Madrid nach Norddeutschland. Ich werde die Nächte bis Mittwoch durchwachen und das GPS-Signal verfolgen, bis er hier abgeladen wird. Es gibt in jedem Fall langweiligere Autos und langweiligere Arten, Autos zu kaufen.