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SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded
Naja, nicht ganz! Der schwedische Staat hat ja für den EIB-Kredit von Saab gebürgt, und diese Bürgschaft ist mit dem Konkurs schlagend geworden. Und das betrifft sehr wohl den schwedischen Staatshaushalt und nicht europäische Gelder. Dafür war man in der schwedischen Regierung aber so schlau sich im Zuge dessen gleich Saabs Kronjuwel, nämlich Saab Parts, zu krallen und dieses der schwedischen Reichsschuldenverwaltung zu unterstellen. Diese Konstellation könnte natürlich für einen Fortbestand von Saab im Ganzen bzw. einer Automobilproduktion in Trollhättan der engültige Todesstoß sein. Denn, nur wenn Saab in Teilen verkauft wird kann der schwedische Staat den tatsächlichen Wert von Saab Parts lukrieren, und der ist wohl höher als der EIB-Kredit je war. Bei einem Verkauf von Saab als Ganzes steht dem schwedischen Staat (als nunmehr grösstem Saab-Gläubiger) zwar der grösste Krümel vom Gesamterlöskuchen zu, der aber sicher weniger hergibt als die fette Saab Parts Torte. Es werden Wetten angenommen, in welche Richtung die Konkursverwalter den Verkauf in den nächsten Wochen forcieren werden: Teil- oder Gesamtverkauf?
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Auch wenn Du persönlich schlechte Erfahrungen gemacht hast, aber da würde ich mir mal prinzipiell keine Sorgen machen! Schau mal was Tata vor der Übernahme von Jaguar produziert hat. Das war sicher von Premium-Qualität weit entfernt. Ich denke wichtig wird sein dass ein potenzieller Käufer tiefe Taschen hat und Trollhättan in Ruhe arbeiten lässt.
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Toll geschrieben! Kann ich nur zu 100% zustimmen! Hier wird halt von vielen ALLES ausgeblendet was nicht VM als alleinigen Schuldigen am Saab-Untergang dastehen lässt. Und diejenigen die das nicht tun sind halt die "Rosa-Brillen-Träger" und werden vorzugsweise als leicht naiv hingestellt. Wenn es mit der Argumentation eng wird dann muss zur Not halt eine der Standardfloskeln herhalten, wie z.B. daß ER ja seine Lieferanten und Mitarbeiter nicht bezahlt hat (ohne ein wenig differenzierter zu beleuchten, warum das so war und ob da nicht noch andere Mächte im Spiel waren) oder dass Saab schon seit 20 Jahren defizitär läuft und somit sowieso nicht überlebensfähig war (wobei, wer sagt dass es wirklich so war zu GM-Zeiten und nicht der Mutterkonzern bewusst Verluste nach Trollhättan "ausgelagert" hat um die eigenen Zahlen schönzumalen?). Und ausserdem verteidigt GM ja nur seinen hart erarbeiteten Technologievorsprung (hat umgekehrt natürlich von Saab´s Know How kein bisschen profitiert) und hat natürlich jedes Recht Saab aus dem Markt zu werfen.
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Wenn es so ist kann ich es nicht ganz verstehen. Mittlerweile wissen wir ja alle wie GM zu dieser Lösung steht. Was will Youngman also mit den vielen Mitarbeitern in Trollhättan produzieren? GM-Lizenzbelastete Saabs, also wohl das komplette aktuelle Modellprogramm, wohl sicher nicht.
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Und wird wohl auch in Zukunft nicht vorhanden sein. Das hat die olle Maud mit ihrem Durchblick schon damals gesehen.
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Stimmt! Aber genau das macht Schweden jetzt! Oder woher kommt jetzt das Arbeitlosengeld?
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Aha! Der Blick aufs Gesamte also. GM hat vom amerikanischen Staat 50 Mrd. USD Überbrückungskredit bekommen, ohne Zeitplan für die Rückzahlung. Dafür gabs 61 % der Anteile an GM für den amerikanischen Staat. Schon klar daß GM vorhat das Geld irgendwann zurückzuzahlen, Garantie gibts aber keine. Und mit 3,7 Mrd. USD Gewinn in den Jahren 2010 und 2011 zusammen wirds auch noch eine Weile dauern. Darüberhinaus bekam GM 1.5 Mrd. Überbrückungskredit aus Deutschland, für den Erhalt von Opel. Dieser wurde mittlerweile zurückgezahlt. Hätte Schweden wie die USA oder D agiert, hätte man den Steuerzahler also schon früher mit ins Boot geholt, dann hätte man gegen einen vergleichsweisen Mickymaus-Betrag eine traditionsreiche Autofirma und zumindest mal 3400 Arbeitsplätze erhalten. Mit den Zulieferern und den ganzen Nachbeben in der Branche werden es wohl noch wesentlich mehr werden. Was der Sinn daran sein soll, vorher untätig zuzuschauen bzw. jeglichen Rettungsversuch zu blockieren und den Steuerzahler jetzt ins Boot zu holen, wo alles zu spät ist und er für NIX zahlt, ist mir schleierhaft. Und abgesehen davon wäre die staatliche Hilfe noch nicht mal notwendig gewesen, weil Youngman und PangDa genug Kapital zur Verfügung gestellt hätten, hätte man sie gelassen.
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Da stimme ich Dir prinzipiell schon zu. Die Frage ist nur, wer trägt die Verantwortung daß nichts rausgekommen ist? Immer nur der Chef? Das ist auch bisschen zu einfach! Oder gabs da auch noch andere Einflußfaktoren die einen positiven Ausgang blockiert haben? Bei den Brocken die Saab in den letzten Monaten immer wieder in letzter Minute vor einer Lösung in den Weg geworfen wurden, wäre wohl so mancher Leistungsträger ins Schleudern gekommen (außer Rick Wagoner natürlich, der hätte einfach schnell ein paar Monster-Pickups aus dem Ärmel gezaubert und gut wärs gewesen!). Und die Prämien wurden meines Wissens nach vom Vorstand zwar beschlossen, aber nie ausbezahlt, da man Saab erst in ruhige Gewässer bringen wollte. Das kann ich aber nur behaupten, nicht beweisen.
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Ohne Geld konnte man schlecht die Lieferanten zahlen, was ich deswegen nicht gutheisse. Aber Zahlungsprobleme passieren nun mal, davor ist keine Firma gefeit. Wichtig ist nur wie man damit umgeht, und da kann ich kein Fehlverhalten erkennen. Saab hat Verantwortung gezeigt, indem man alles Mögliche versucht hat und bis zuletzt gekämpft hat, um die Suppe selbst auszulöffeln. Nicht umsonst gab es hochoffiziell Unterstützung der Lieferantenvereinigung CLEPA für Mullers Pläne. Ohne Flucht in die Rekonstruktion wäre der Konkurs schon früher eingetreten, ergo hätten die Lieferanten sowieso durch die Finger geschaut. Mit Flucht in die Rekonstruktion bestand die Chance, mit Hilfe der chinesischen Investoren die Forderungen der Lieferanten zu bedienen. Wäre schön gewesen. Sorry, ich kann den Vergleich nicht verstehen! p.s.: GM hat seinen gigantischen Schuldenberg 2009 übrigens von den Steuerzahlern erledigen lassen.
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Mal schauen:smile: Wenn das der Plan war dürfen sie jetzt aber nicht mehr lange herumeiern. Denn sonst haben sie gar nix für sehr viel Geld bekommen. Und von GM-Seite tönt´s schon recht eindeutig: "Anyone but Chinese" Schaut also eher nicht so gut aus mit dem Schnäppchenkauf. Vielleicht ist ja Magna dann der lachende Dritte. Immerhin träumt Stronach schon seit tangem den Traum von einer eigenen Autofirma. Opel wurde ihm seinerzeit ja verwehrt.
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Was sich auch nicht als sehr schlau herausgestellt hat!
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Naja, wenn Muller DAS voll unterschrieben hat ist er ja ein wahrer Samariter. Immerhin sollte er bei Lofalks Plänen eigentlich alles verlieren, also Anteile und Einfluss bei Saab. Für mich nicht sehr glaubwürdig. Und ja: Unternehmen wie GM haben auch eine gewisse Verantwortung zu übernehmen und nicht wie der Elefant im Porzellanladen zu agieren. Noch dazu wo man grader erst selbst in der gleichen Situation wie Saab war.
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Interessant finde ich die Aussagen von Anna Petre, der Saab-Juristin, gegenüber TTela, Zusammenfassung in D zum Beispiel hier: http://saab-rover-blog.net/2011/12/23/saab-juristin-anna-petre-ausert-sich/ Die Schwedischprofis hier haben sicher auch die Originalquelle verfügbar. Zusammenfassend sagt sie, daß Mullers Deal mit PangDa und Youngman von Juli 2011 (also Plan A), mit GM abgestimmt war und GM einverstanden gewesen wäre. Es hätte nur noch die Zustimmung der chinesischen NDRC gefehlt. Wie wir zwischenzeitlich wissen hätte wohl auch die gefürchtete NDRC nichts in den Weg gelegt. Mullers Plan A hätte also wohl funktioniert. Und meine persönliche Meinung ist, daß man mit den neuen Modellen 9-5 SC und 9-4X sowie der Öffnung des chinesischen Marktes durch PangDa die Kurve gekratzt hätte. Und wie wir zwischenzeitlich auch wissen, hätte Youngman genug Geld in die Hand genommen, um die Position Saabs nachhaltig zu sichern. Laut Petres hätten die China-Interventionen Guy Lofalks das Verhältnis zu GM allerdings stark beschädigt. Das Ergebnis kennen wir ja alle! Laut Petres seien weiters die finanziellen Probleme des Frühjahrs schon seit November 2010 absehbar gewesen und man habe fieberhaft nach Lösungen gesucht. Interessant in dem Zusammenhang der heldenhafte Abgang Jan Ake Jonsson´s Anfang 2011, der noch rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen hat. Im Gegensatz zum bösen Victor Muller muss er sich so nicht Vorwürfen aussetzen, seine Lieferanten und Mitarbeiter nicht bezahlt zu haben. Obwohl die Probleme ja wohl schon in seiner Ära als CEO begonnen haben. Wie ich überhaupt der Meinung bin, daß der Saftladen Saab, wie GM ihn überlassen hat, selbst geschenkt noch zu teuer war. Eine Firma, die 20 Jahre defizitär gearbeitet hat läuft nicht von heute auf morgen profitabel. So gesehen hatte man mit 13.000 Autos im Q1 2011 ohnehin schon mehr erreicht als zu erwarten war. Petres beschreibt die Zusammenarbeit mit GM in der Ära vor Spyker mit "accelerate-break-accelerate-brake.....", was die zunehmende Verödung der Modellpalette unter GM verständlich macht. Offensichtlich war man bei GM damals schon darauf bedacht, der schönen Tochter nicht zuviel Freiraum zu lassen. Schade! Schade! Schade! Naja, jetzt ist das alles ohnehin nur mehr Makulatur. Trotzdem wird interessant zu beobachten was noch so alles über das letzte 3/4 Jahr ans Tageslicht kommt.
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SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded
Das musst Du so sehen: Endlich haben sich die Visionen - äh Wahrsagungen - der Schwarzmaler - äh Propheten - bewahrheitet. Da muss man sich schon ein wenig freuen dürfen. Mit rosa Brille bist Du im 21. Jahrhundert leider völlig falsch. Du musst als Miesmacher, Knüppel-in-den-Weg-Werfer (am besten mit politischer Unterstützung), Lösungsverweigerer auftreten und am besten jeden sofort für blöd und realitätsfremd erklären, der positiv und hoffnungsvoll denkt und dann womöglich noch lösungsorientiert arbeitet. Wo kommen wir denn da hin? Das wäre bei Saab doch beinahe schief gegangen. War wirklich arschknapp! Denn VM hatte da wirklich einen Plan (A, nicht O, P oder X wie die besten Witze hier lauten, Muller hatte Youngman und PangDa seit Sommer fix an der Angel), er hatte Investoren an der Hand, die genug Geld in die Hand genommen hätten um Saab so zu erhalten wie es war. Klar musste man da schnell eingreifen. Doch die Knüppel-in-den-Weg-Werfer hatten´s gar nicht leicht mit dem rührigen und zähen Kerl. Zumindest musste er aber dann den Plan ein paar mal ändern, und letzten Endes haben sich dann doch die Miesepeter gerade nochmal durchgesetzt. Dieser VM hatte doch tatsächlich Visionen, unglaublich, wo kommen wir da hin!! Tztztz!
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SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded
Naja wenn sie Saab jetzt in den Konkurs treiben siehts mit der Saab Zukunft in Schweden aber auch nicht besser aus.
Geri321go
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