20 Jahre Mauerfall - und was noch ?

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Danke
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SAAB
9000 II
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´97
Grundsätzlich bemühe ich mich immer, nur zu Threads zu posten, die etwas mit Saabs zu tun haben, oder wenigstens mit Autos.
Beim Erstellen eines Threads jedoch ist das für mich Pflicht.

Nun, was hat die Mauer mit Saab zu tun, fragt sich da gleich so mancher ?

Als ich vor 19 Jahren in Ost-Berlin bei einer Sportveranstaltung war - ich wohnte damals im Westteil - sah jemand vor der "Mehrzweckhalle" (hieß die eigentlich auf Gesamtdeutsch auch immer so ?) , in der die Veranstaltung stattgefunden hatte, beim Aufsuchen der Fahrzeuge auf dem Parkplatz mit kurzem Blick auf meinen eierschalenweißen 99-er und sagte bedeutsam: "STASI, wa ?"
Ich erwiderte: "Stasi ? Wie denn, wat denn ?"
Im weiteren Verlauf des darauf folgenden kurzen Gesprächs mit dem ortsansässigen Ost-Berliner stellte sich heraus, dass die Stasi nicht etwa Volvo, sondern offenbar bevorzugt (auch) Saab gefahren ist. Na ja klar, dachte ich mir damals, die sind ja auch besser versteckt zu parken, und schneller sowieso.
Mehr habe ich aber seitdem über dieses Thema nicht erfahren.

Selbstverständlich wäre es interessant, zu wissen, ob an der Sache wirklich was dran ist.
Bzw. z.B., wie hoch die Zahl der in die DDR gelieferten Saabs in etwa gewesen sein dürfte.
Die Anzahl der staatlichen Volvos konnte man ja damals schon vom Westen aus durch die Bilder von Staatsbesuchen in den Nachrichten in etwa hochrechnen.

Hab´ heute in der ZDF-Sendung " Der schwarze Kanal kehrt zurück " ein neues Wort gelernt, was ich auch ganz interessant finde: "WINKMATERIAL" ! (Fähnchen für Großveranstaltungen)
Da ist die deutschsprachige Mauer doch gar nicht so groß gewesen, morgen geht der rheinische Karneval offiziell los und da geht es dann unter anderem auch um "Wurfmaterial".

Meine Lieblingswortschöpfung übrigens ( jedenfalls bisher unübertroffen !):

Das Synonym für Nikolaus, Weihnachtsmann und Osterhase in einem: SCHOKOLADENHOHLKÖRPER !

WARUM SOLLEN ATHEISTEN DENN NICHT AUCH GLEICHZEITIG MIT DEN ANDEREN FEIERN DÜRFEN ?

SUPER-SPRACHLÖSUNG, verrückt, genial und technisch gesehen 100% korrekt !!

Gibt´s eigentlich noch mehr solcher "vortrefflichen" Bezeichnungen für irgendwas aus dem täglichen Gebrauch ?
 
Hohlkörper als Fachbegriff in der Schokoladenindustrie ist weit verbreitet und hat nix mit Sozialismus oder Atheismus zu tun.
 
Gibt´s eigentlich noch mehr solcher "vortrefflichen" Bezeichnungen für irgendwas aus dem täglichen Gebrauch ?

Au, ja... - Ein NEUSPRECH-FRED !!!

Fangen wir doch mal klein an - ich "entsorge" grundsätzlich nichts, weil - wenn ich irgend ein Gerümpel in die Tonne trete, dann habe ich keine Sorgen, weder vorher noch nachher. Somit ist der örtliche Müllmann in oranger Kluft auch definitiv kein "Entsorgungs-Executive", denn Müll bleibt Müll. Wenden wir uns nun dem "Wertstoff-Hof" zu. Früher hieß das entweder Schrottplatz oder Altpapierlager. Ob der Wert des Schrottes dadurch steigt, daß er in einem "Wertstoff-Hof" gelagert wird, wage ich zu bezweifeln.

Dann kommen wir doch mal zu unserem geliebten "Zwischenlager" für Dinge, über die sich noch in Jahrtausenden unsere Nachkommen erfreuen, wenn sie beim Auspacken der Castoren auf einmal ein strahlendes Lächeln ins Gesicht gezaubert bekommen. Da es keine wirklich tauglichen Ansätze für "Endlager" gibt, übernehmen die "Zwischenlager" deren Funktion. Früher nannte man dies dann staatlich legitimierte Giftmüll-Deponie oder illegale Lagerung von Gefährdungsstoffen.

Bekanntlich verfügt die Firma in Nürnberg, dieser unser größter bundesdeutscher Arbeitgeber *hüstel* definitiv keine "Kunden", sondern höchstens verwirrt durch die Gänge schlürfende arme Opfer des neoliberalen Turbokapitalismus, die von verpeilten Verwaltungspupsern von der einen Sinnlos-Maßnahme in die nächste getrieben werden.

Ich kenne türkische Gemüsehändler, italienische Tankstellenpächter, tamilische Pizzabudenbetreiber, albanische Drogengangs, libanesische Autoschieber - aber "Neubürger mit Migrationshintergrund" passt auf keinen. Entweder Einwanderer, gerne gesehen solange sie sich zumindest ein klein wenig unserer Gesellschaft anpassen - oder Wirschaftsflüchtlinge, hat es schon immer gegeben - oder schutzbedürftige politisch verfolgte. Das sind zutreffende Bezeichnungen, alles andere ist Augenwischerei.

Dann gibt es noch diejenigen, die wie seit Jahrhunderten durch die Lande ziehen. Egal, wovon sie leben - solange sie nicht straffällig werden, sollen sie dies auch bitte gerne die nächsten Jahrhunderte so tun. Es ist schlidßlich auch eine Form von Volkskultur. Nur darf sie in unserem Lande niemand mehr als Sinti oder Roma oder gar *böse-böse* Zigeuner bezeichnen, schließlich haben wir ja für die nächsten Jahrtausende ein durchaus berechtigtes und weitervererbbares schlechtes Gewissen mit uns rumzuschleppen. Nun, auch unsere Behörden dürfen diese bösen Worte nicht mehr in den Mund nehmen und so wird es künftig im Amtsdeutsch wohl auf "Fahrende" oder "Mobile ethnische Minderheiten", kurz "MEMs" oder vielleicht *ganz* innovativ "Rotations-Euroäer" rauslaufen.

Wenn es dann irgendwann einmal so weit ist, daß simple Hühnereier nach EU-Richtlinie als "eiweißhaltige Rotations-Ellipsoiden" bezeichnet werden, dann wird es wohl nicht mehr lange bis zum finalen Kollaps dauern.

Leute, ich sag Euch - Orwell war nicht nur ein Visionär, er hat zudem recht klar zwangsläufig kommende Entwicklungen bis ins letzte Detail vorausgesehen.
 
Ich sage nur: Falle, Klapp- (für Kleintier, Grau):rolleyes:

Ansonsten, mein lieber Josef, kann ich dir nur aus vollstem Herzen bepflichten! Bis auf eines: Ich habe kein vererbtes schlechtes Gewissen! Wenn ich auf sowas angesprochen werde, dann stellt sich mit das Fell reflexartig auf!
Von wegen Tätervolk und die gesamtdeutsche immerwährende Schuld. Da geht mir das Messer in der Tasche auf.
 
Gewissen! Wenn ich auf sowas angesprochen werde, dann stellt sich mit das Fell reflexartig auf!
Von wegen Tätervolk und die gesamtdeutsche immerwährende Schuld. Da geht mir das Messer in der Tasche auf.

Also ich halte auch nicht viel vom Begriff des Tätervolkes und gesamtdeutscher immerwährender Schuld.

Aber wenn mich jemand mit der unrühmlichen deutschen Geschichte zwischen 1912 und 1945 konfrontiert, versuche ich eher einen demütigen Gang einzulegen. Denn ich bin Deutscher und muss mit unserer Geschichte leben, auch mit dem, was im deutschen Namen angerichtet wurde. Ich denke dann eher an die Opfer und deren Angehörige haben meiner Meinung nach ein Recht auf Groll.

Und mit dieser Haltung habe ich dann sehr oft Konsens mit dem "Konfrontierenden" erreicht, dass auch in seiner nationalen Geschichte nicht alles freiheitlich-demokratisch war.
 
Ich sage nur: Falle, Klapp- (für Kleintier, Grau):rolleyes:

Ansonsten, mein lieber Josef, kann ich dir nur aus vollstem Herzen bepflichten! Bis auf eines: Ich habe kein vererbtes schlechtes Gewissen! Wenn ich auf sowas angesprochen werde, dann stellt sich mit das Fell reflexartig auf!
Von wegen Tätervolk und die gesamtdeutsche immerwährende Schuld. Da geht mir das Messer in der Tasche auf.


Ahhhh ha , Messer in der Tasche ...:eek: , bewaffnet bis an die Zähne ...:rolleyes: und dann nicht mal Schuldgefühle haben ...:confused: und Du willst Deutscher sein :confused: ...

na gut , nen Arier hätt ihm eins auf die Fresse gegeben :biggrin::biggrin::biggrin:

PS .: aber die ganze Schei.e bezahlen, dafür sind wir gut genug :eek: und immer schön dran denken, Kohle braucht man immer :tongue: auch noch in tausenden von Jahren :eek: .

Leider darf ich den Geldhahn nicht abdrehen:rolleyes:, sonst wär schon lange Schluß :biggrin::biggrin::biggrin:

michel
 
Hab´ heute in der ZDF-Sendung " Der schwarze Kanal kehrt zurück " ein neues Wort gelernt, was ich auch ganz interessant finde: "WINKMATERIAL" ! (Fähnchen für Großveranstaltungen)
Da ist die deutschsprachige Mauer doch gar nicht so groß gewesen, morgen geht der rheinische Karneval offiziell los und da geht es dann unter anderem auch um "Wurfmaterial".

Hiessen die Fähnchen nichr sogar Wink-Elemente?
 
Ich war von der "Schwarze Kanal" Sendung etwas enttäuscht.

Wenn man die Sendung wirklich in der Art und Weise fortgesetzt hätte wie vor 20 Jahren, wäre das der absolute Knaller und alls politischen Comedy-Sendungen könnten einpacken.

Ich schätze nur, dass die ganze Sache von Comedians nicht so verbissen bearbeitet werden kann wie damals von Sudel-Ede :)
 
Im weiteren Verlauf des darauf folgenden kurzen Gesprächs mit dem ortsansässigen Ost-Berliner stellte sich heraus, dass die Stasi nicht etwa Volvo, sondern offenbar bevorzugt (auch) Saab gefahren ist. Na ja klar, dachte ich mir damals, die sind ja auch besser versteckt zu parken, und schneller sowieso.
Mehr habe ich aber seitdem über dieses Thema nicht erfahren.

Also eine Suche nach 'saab' und 'mfs' bei Google findet zwar diesen Fred aber sonst nicht viel Aufschlußreiches... :rolleyes:

'volvo' oder 'citroen' scheinen da mehr Erfolg zu versprechen.
 
...ich bin ja nun auch ostberliner. und kann mich absolut nicht dran erinnern, dass in regierungs- bzw. stasi-kreisen saab gefahren wurde... der einzige saab, den ich zu ostzeiten "live" gesehen habe war der weisse saab 90 meines grosscousins, als der zu besuch war...:cool: da fing wohl alles an...:rolleyes:

ansonsten kann ich tempelkim nur zustimmen - volvo, citroen für repräsentative zwecke und als regierungswagen, später dann auch "frei" käuflich für den linientreuen staatsbürger - nur eben meist unbezahlbar. dann kamen noch golf I und mazda 323 dazu... saab...??? never...
 
Also ich halte auch nicht viel vom Begriff des Tätervolkes und gesamtdeutscher immerwährender Schuld.

Also, wenn es hier um Täter geht...

Ich pflege bei Besuchen im Chateau meines Stammwinzers in Bordeaux immer sinngemäß folgenden Spruch anzubringen...

"Wenn Du Französischer Patriot bist, an die Deutsch-Französische Freundschaft glaubst und möchtest, daß ich Euch verzeihe, daß Euer Napoleon Deutschland mit Krieg überzogen hat... - dann mach jetzt die nächste Flasche auf. Wenn wir besoffen sind, können wir dann auch besser die alten Ardennen-Geschichten von Deinem Opa vergessen - und statt dessen lieber frischen Käse aus der Küche holen..."
 
:biggrin:

Neulich gab es doch irgendwo in den Gazetten so eine Sammelaktion von "DDR-Wörtern" die irgendwie untergegangen sind.
Nebenbei las ich vor ein paar Monaten, was es für unfassbare Wortkreationen bei Behörden gibt. Chapeau!

@Michel
Du bis fies! Immer diese Unterstellungen.....Menno.

@Josef
Ein köstlicher Zug.
 
Also, wenn es hier um Täter geht...

Ich pflege bei Besuchen im Chateau meines Stammwinzers in Bordeaux immer sinngemäß folgenden Spruch anzubringen...

"Wenn Du Französischer Patriot bist, an die Deutsch-Französische Freundschaft glaubst und möchtest, daß ich Euch verzeihe, daß Euer Napoleon Deutschland mit Krieg überzogen hat... - dann mach jetzt die nächste Flasche auf. Wenn wir besoffen sind, können wir dann auch besser die alten Ardennen-Geschichten von Deinem Opa vergessen - und statt dessen lieber frischen Käse aus der Küche holen..."


Na.... ich weiß ja nich so Recht Josef .... wo doch Käse von den Socken kommt ...:eek:

( hatte mein Vater mir, als ich ein kleiner Junge war , auf die Frage der Herkunft von Käse so erklärt )

Oder stimmt da was nich :biggrin::biggrin::biggrin:

michel
 
Na.... ich weiß ja nich so Recht Josef .... wo doch Käse von den Socken kommt ...:eek:

( hatte mein Vater mir, als ich ein kleiner Junge war , auf die Frage der Herkunft von Käse so erklärt )

Oder stimmt da was nich :biggrin::biggrin::biggrin:

michel

Doch, doch... - das ist wohl tatsächlich so.
Häufig sieht man am Käse später sogar, an welchen Stellen der Socken die Löcher waren...
 
20 Jahre Mauerfall - und was noch?

Gute Frage...

Zum einen fällt mir dazu die Novemberrevolution ein.

Und was eigentlich noch viel wichtiger ist: Reichspogromnacht. Und wer von euch hat gestern eine Kerze ins Fenster gestellt?
 
...meinen eierschalenweißen 99-er und sagte bedeutsam: "STASI, wa ?"
Ich erwiderte: "Stasi ? Wie denn, wat denn ?"
I

ich würd ja mal sagen, dass dass eine ganz klare SAAB mit VOLVO Verwechslung war, wie sie auch heutzutage ständig vorkommt
 
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