900 Reparatur nach Unfall

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02. Aug. 2010
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SAAB
Rostlaube
Baujahr
1984
Einige hier hatten ja schon mein Missgeschick Anfang Juli mitbekommen:

46564011sh.jpeg


Mit einigermaßen Geschwindigkeit durch Aquaplaning die Kontrolle über das Fahrzeug verloren.
Schaden entstand zum Glück nur am Fahrzeug und der Leitplanke.

Auf dem Hof der Abschleppfirma:

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Hab dann einige Tage hin und her überlegt, was ich machen soll. Der Saab ist vom Drahtesel abgesehen mein einziges Fahrzeug, dementsprechend muss der für Alles herhalten und universell sein.
Hatte vom ADAC für eine Woche eine Seat Ateca als Ersatzwagen bekommen. Es war schon einige Zeit her, das ich sowas Modernes gefahren bin. Irgenwie war ich dann auch sehr froh, als ich den wieder abgeben konnte :rolleyes:

Saab wieder aufbauen ? Ob man den wieder gerade bekommt ?
rostfreie Spenderkarosse ? teuer und nicht mal so eben auftreibbar...

Anderes Auto ?
Volvo 945 ? Praktisch, verbrauchsstark und leistungsarm
Lada Niva ? Unpraktisch, verbrauchsstark und leistungsarm
"modernerer" Kombi ala W210, 5er oder so ? irgendwie auch nicht so meins.
Irgendein Bus oder Pkw mit Ladepritsche ? verlockend wegen Stauraum und Anhängelast, aber auf der Autobahn verhungert man und dann die Vorstellung, mit so einem Gewächshaus in die Arbeit pendeln..

Nein, es muss wieder ein 900 sein. Damit hab ich gefühlt jeden der über 400000 Kilometer genossen, die unglaublichsten Sachen transportiert, zigmal drin geschlafen und in x Ländern gewesen. Teile hab ich reichlich (z.B. kurz vor dem Unfall 20 Ölfilter ins Regal gelegt, soll ich die wegwerfen ? ) und ich kenne an dem Auto sozusagen jede Schraube.

Also erstmal die Kiste beim Abschlepper vom Hof geholt, Gebühr für Standplatz und Ladeflächenreinigung gelatzt und die Sprüche, was ich mit dem Schrotthaufen denn noch will, lächelnd ignoriert.

Dann demontiert und Bestandsaufnahme gemacht. Leider gibt es von dieser Aktion wenig Fotos, da mein Telefon am Eingehen war:

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eigentlich ist der Aufbau überall verformt, auch auf der dem Aufprall abgewandten Seite, sieht man etwas am hinteren Radlauf:

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hier ein (verwackeltes) Bild mit einem schweren Stahlwinkel, den ich anstelle des (intakten) Motors hineingelegt hatte, um das Auto etwa auf Fahrhöhe zu bekommen und grob die Verformung der Vorderachse festzustellen:

46564244mv.jpg


Was alles kaputt ist:
Karosserie:
- beide Achsaufhängungen sind verschoben
- Kofferaum verdrückt
- Kotflügel verknittert
- Bereich um Feuerschutzwand, Scheibenrahmen und A- Säule leicht verschoben
- Fahrertür geht nicht mehr zu und ist verbeult
- C Säule umgeknickt, B Säule auch verformt
- Dach hat leichten Knick und ist verschoben
- Motorhaube und Heckklappe verformt

Andere Defekte:
- Hinterachse hat einen deutlichen Knick
- 2x Felge verzogen
- Stossstangen
- Kühlerbatterie (Luft-Wasser-Öl sind bei mir flächig und hintereinander) verformt und teilweise undicht
- Windschutzscheibe
- Scheinwerfer/Blinker rechts
- Kabelbaum/Sicherungskasten hat auch was abbekommen

So eine Karosse wieder gerade zu ziehen ist wohl gar nicht mal so unmöglich, aber, was ich so erfragt habe mit 20- 25k Kosten verbunden, und dann ist noch nix lackiert.
Schade, denn das Auto war mehr oder weniger rostfrei, ich hatte es an zahlreichen Wochenende als "rolling-restauration" mühevoll geschweisst.

Also stand schon mal fest, dass irgendeine Art Spenderkarosse her muss. Dazu mehr im nächsten Teil :smile:
 
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m. E. ein gutes Angebot, aber nicht wirklich fertig geschweißt. Auch wenn das die Überschrift vermuten lässt :hello:

Wie auch immer, alles was ich hier schreibe, spielte sich die letzten Monate ab. Inzwischen habe ich eine brauchbare Karosserie hergestellt. Wie, werde ich noch schreiben, sozusagen zur Unterhaltung :smile:
Aktuell quält mich die Farbwahl :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komme mal ganz vorsichtig…Ist zwar ein Fünftürer und noch dazu in, ich glaube frisch in „smaragdgrün“ gelackt…aber ein kürzlich verstorbener Freund von mir hat einen solchen 3 Jahre durchrestauriert. Der braucht allerdings ein komplettes neues Fahrwerk, wurde mit Achsschaden abgestellt.
Unter Vorbehalt, da ich nicht weiß was damit passiert ist, aber vielleicht lässt sich da was mit der Nachwelt regeln ? Der hat auch eine ähnliche (Nutz)geschichte :rolleyes:
 
weiter gehts mit der Geschichte über die Wiederherstellung meiner Fahrmaschine. Ich erzähle Vergangenes im Zeitraffer, wenn es dann irgendwann langsamer geht, bin ich in der Gegenwart angelangt :smile:

noch ein paar Bilder von der Demontage:

Der Motor wurde ins hinterletzte Kellerloch verbracht, ihm dürstet nach Hochoktanigen und freier Bahn:
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wann wird es endlich wieder so weit sein ?

verzogene Kühler, sind der Verformung des Schlossträgers gefolgt:
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Knick in der Hinterachse:
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Inzwischen neigte sich der Juli dem Ende zu, und die Suche nach einer Karosserie hatte Früchte getragen. In- und ausserhalb des Forum wurde ich mit zahlreichen Angeboten überhäuft :smile:
Vielen Dank an dieser Stelle an tatra97, sfan und Strudel :top:

Nach einiger Überlegung viel meine Wahl auf einen 86er GL in der seltenen Farbe 157 Zirkonblau. Absolute Buchhalterausführung, 160tkm, schwedische Papiere:


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Den Hauptvorteil sah ich darin, dass das der einzige Steilschnauzer aller angebotenen Kisten war. Die bei mir größtenteils zerspellten Anbauteile in einem guten Zustand. Zudem 3Türer ohne Schiebedach, wie gewünscht.
Ausserdem kannte ich den Verkäufer (Bummler hier im Forum) durch einen Motorendeal der spezielleren Art schon persönlich :smile:

Also erstmal den Hänger startklar gemacht, Durchrostungen am Rahmen schweissen. Schonmal eine gute Vorübung für die nächsten Wochenenden :tongue:

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Dann die paar läppischen Kilometer von Ingolstadt nach Stralsund als Wochenendtrip mit der Freundin angegangen und ihn hier vorgefunden:

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Dass das Auto mal optisch aufgehübscht worden ist, wurde mir gleich gesagt, erkannte man auch an der Spachtelschicht fahrerseitig und am recht frischen Unterbodenschutz. Von der schnellen Begutachtung muss auf jeden Fall an den Achswellentunneln, hintere Stossdämpferaufnahmen und den Kotflügelspitzen was gemacht werden. Der Gammel schien nicht super fortgeschritten, aber nach meiner Erfahrung hatte der sich sicher schon an allen Ecken und Enden eingenistet. Mit etwas Diplomatie vielleicht im Istzustand durch die HU zu bringen, immerhin lenkte, bremste und fuhr der Wagen recht tadellos.. und meiner Freundin gefiel das blau :tongue:

Die Vorstellung, ein paar kleinere Roststellen zu machen, und einfach nur Hecktraverse und Motor zu tauschen wäre zwar der Traum gewesen, aber mit meinem Budget braucht man da inzwischen schon sehr, sehr viel Glück.

Verladen:

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als Zugmaschine und Ersatzwagen hatte ich inzwischen diesen V70/2 von meinem Bruder zur Verfügung bekommen, sozusagen als Gegenleistung für die Hilfe auf seiner Baustelle.

Da stand er nun bei mir auf dem Hof:

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Hab dann gleich, noch auf dem Hänger, das gemacht, was man Sonntag Abend in einem Wohngebiet am Auto treiben kann:

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Innenraum ausgeräumen und mit Spachtel und Heißluftfön angefangen, den Bitumen zu entfernen:

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Schönes Projekt, auch wenn der Auslöser nicht so schön war.

Ich würde den Wagen in der Original-Farbe Zirkonblau belassen. Hat auch was für sich und rot ist häufiger anzutreffen. Nebenbei ist es auch ziemlich viel Aufwand an Zeit und Kosten wenn man den Wagen so umlackieren möchte, daß es nicht nach "gewollt - aber nicht gekonnt" aussieht. :smile:
 
Die ungleich günstigere Variante ist es ganz sicher, das Blau beizubehalten.
 
Das wäre für mich auch ein pro Argument für blau behalten.
Obwohl, ich musste, wie man später noch sehen wird, auch erheblich Blech im sichtbaren Bereich der Karosserie ersetzen. Die Türen sind auch Schrott, Allerdings hab ich zwei rostfreie mitbekommen, beide jedoch falsche Farbe.
Der Lack wird also eh ein Flickenteppich ..

Die Patina von dem alten Lack hat ja auch was für sich, zumal eine recht seltene Farbe anscheinend.

Contra ist für mich, dass das Blau in der Sonne fast weiss aussieht, und gegen weiße Autos hab ich eine Aversion..

Das Kirschrot find ich persönlich sehr schön, wobei ich mir bei einer kompletten Lackierung ein dunkleres Rot wie z.B. Rhodonitrot erwägen würde.
Eine Farbe, die ich aufgrund ihrer Gewöhnlichkeit nicht wählen würde, wäre Schwarz. Bei Rot kommt mir das gar nicht so vor.

Aber perfekt muss das alles nicht werden, und keineswegs westlichen Vorstellungen von Automobilästhetik entsprechen. Das wäre bei meinem Nutzungsprofil auch eher vergebene Liebesmüh.
 
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Es ist halt immer noch ein ganz anderes Unterfangen wenn man nur Anbauteile neu lackiert, im Vergleich zu ganzen Wagen.

Ich denke den Altlack kann man mit ein wenig Zuwendung auch wieder auf guten Stand bringen mit einer entsprechenden Aufbereitung und dann Konservierung.
 
im August habe ich dann das Auto zur eigentlichen Bastelstätte gebracht.

Die Demontage ging dank der Vorarbeit recht zügig:
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Bei vielen Fahrwerksteilen griff ich aufgrund fortgeschrittenem Verfall direkt zum Einhandwinkelschleifer
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Das erste mal, dass ich so ein Heizungsventil sehe:
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Weiss jemand, was es damit auf sich hat ?

Leere Hütte, wurde dann erstmal ausgiebig mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet:

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Gewicht ohne Dämmmaterial:

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Nun ein paar Bilder der Vergammlung..

Antriebswellentunnel:

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wie man sieht, ist schon mal was dran gemacht worden.

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Blech unterhalb Feuerschutzwand:
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Längslenkerhalter:
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Dämpferaufnahme hinten:
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Doch ganz schön verrostet.

Vorderer Querträger, Blech unter der Batterie, Stossstangenhalter, Antriebswellentunnel, Querblech unter der Feuerschutzwand, Unterzüge/ Längsträger, Fussräume, Wagenheberaufnahmen, Radlaufkanten/ Kotflügelspitzen Feder/Dämpfer- Aufnahmen hinten, Kofferaum, hinterer Querträger/Rücklichtdurchbrüche.

Lochfraß "obenrum": Scheibenrahmen fahrerseitig, A Säule Fahrerseite, B- Säule unten, Durchbrüche der Seitenblinker, Zierleisten und Antennendurchbruch in der C Säule.

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was nun ?

Das Ausrichten der nahezu rostfreien, unteren Karosse schien zumindest wieder überlegenswert, zumal ich jetzt eine nahezu unverknitterte Referenz zum Messen hatte
 
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Dieses Heizungsventil hab ich auch . Es ist die alte Bauform.
256 kg ohne Türen und Klappen. Ich meine mich erinnern zu können das moderne Autos bei ca. 160kg liegen, mit Türen und Klappen. Und bei besserer Steifigkeit. Hat sich doch einiges getan, in den Jahren.:smile:

Abenteuerliche Lagerung, hoffe es gibt keine Kinder in der Nähe... :eek:

Viele Grüße
Frank
 
Ah, ich kenne nur das aus Kunststoff mit der Zahnstange ..

Kinder gibts da wohl, aber da das alles Werkstattareal ist, wissen die jeweiligen Eltern, dass das kein TÜV geprüfter Spielplatz ist. Ausserdem ja ganz gut niedergezurrt..

160kg glaub ich jetzt nur bei was sehr Kompakten als Leichtbaukonzept. Die Gesamtgewichte nahmen ja i.d.R. die letzten paar Jahrzehnte eher deutlich zu.
 
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Wurde da nicht vor einiger Zeit hier im Forum eine grüne 900er Karosse angeboten? (Vermutlich die, auf die sich auch @Arthur900 bezieht?) - das "blau-rote" Projekt sieht nach sehr vel Arbeit aus?
 
Dieses Heizungsventil hab ich auch . Es ist die alte Bauform.

Weiß eigentlich jemand, ob die ggf. austauschbar wären?
Das heißt, ein altes Metallventil in ein jüngeres Auto? Bei der Qualität zumindest der Aftermarket Ventile eine überlegenswerte Option...
 
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