Alltagstauglich? Und wie!
Nach über 400.000 km Saab 900 kann ich nur sagen: es gibt wohl kaum ein alltagstauglicheres Auto! Funcar, Sportwagen, Kombi gleichzeitig – zu bezahlbaren Kosten.
Und meine beiden 900er hatten bzw. haben fürwahr kein leichtes Leben (5 Pferde/Ponies müssen 2x täglich bei jeder Jahreszeit gefüttert/ versorgt und Stall und diverse Hektar Land instand gehalten werden). Von Extremsituationen mal ganz abgesehen: In den letzten 3 Monaten hatte ich z.B. die Wohnung meines verstorbenen Bruders aufzulösen, und bin auch noch umgezogen. Klaglos und ohne mit der Wimper zu zucken ist diese wunderbare Auto -wieder einmal- zum Nutzfahrzeug und Lastenesel mutiert: Mülldeponie, Recycling Hof, Kleiderkammer, Baumarkt (meine neue Wohnung ist eine umgebaute ehemalige (Altbau) Werkstatt, da mussten hunderte Kilos Rotband und unzählige qm Rigipsplatten herangeschleppt werden) waren sein täglich Brot.
Jedenfalls kann nur -wie so oft- sagen, DANKE Auto! Sowohl für die praktische, als auch für die „moralische“ Unterstützung (irgendwas hat dieses Auto: egal was ist, wenn man in seinem Saab sitzt, werden alle Probleme irgendwie ein wenig kleiner und man sieht wieder Land).
Und DANKE Werkstatt – denn das ist meiner Meinung nach das A&O, einen alten Saab am Laufen zu halten (wenn man nicht Zeit/Lust/Kenntnisse hat, selbst zu schrauben). Ein bisschen Fürsorge brauchen sie schon, sie sind ja nun mal nicht mehr die Jüngsten. Ich habe das Glück, eine gute Werkstatt zu haben; gut im Sinne von erstens kompetent, zweitens engagiert und Saab-minded, und drittens menschlich in Ordnung. Im Frühjahr und im Herbst (das sind dann jeweils so zwischen 7.000 und 12.000 km) gebe ich die Karre mitsamt Schlüssel und einem Zettelchen, was mir so auffällt und was er so an Geräuschen macht (hoffentlich lesen die beiden nicht mit; wenn ja blicken sie jetzt gequält gen Himmel und schlagen die Hände überm Kopf zusammen, ich bin nämlich KFZ-Geräusch-Phobiker) und bekomme ihn fit wieder zurück. Was gemacht wird, entscheidet meine Werkstatt; und wenn die Zündkabel oder irgendwelche hinteren Fahrwerksbuchsen –von deren Existenz ich bis dato nicht einmal wusste- ausgetauscht worden sind, war das nötig und ist in Ordnung. Und ich habe im Großen und ganzen meine Ruhe. Naja, manchmal begehrt er doch auch zwischendurch mal seine Werkstatt zu sehen - aber das hält sich in Grenzen.
Nachtrag: meine 900er sind/waren „i’s“, keine Turbos. Aber ich denke, der Unterschied ist nur unwesentlich… beim Turbo sind vielleicht ein paar Teile mehr dran die kaputt gehen können…
Mögen uns unsere (Alltags-) 900er noch lange erhalten bleiben *klopfaufholz*
Gruß Aya
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