900 - Zündung , Vergaser - oder ganz etwas Anderes ?

gerald

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Turbo
Ohne
Hallo an Alle !

Ich mache jetzt einen neuen thread auf , um die alten zusammenzuführen .

Erst hatte ich mehrfach nach verschiedenen Aspekten zum 900er Vergaser gefragt .

Vergaser 1
Vergaser 2
Vergaser 3

Nachdem ich dieses Problem erledigt glaubte , dachte ich an ein Problem mit der Zündungseinstellung , aber alle Meinungen sagen einhellig : DAS passt so ...

Zündzeitpunkt

Da ich jetzt aber nicht mehr wirklich weiß , worans liegen kann , versuche ich hier mal alle Fakten zusammen zu führen . Vielleicht kann sich ja einer von Euch aus dem Gesamtbild etwas zusammenreimen :


Das aktuelle Problem ist , dass der Wagen insbesondere kalt alles andere als rund läuft , unten herum beim Beschleunigen ein ziemliches "Loch" hat und mit der Werkszündungseinstellung kalt bergauf fast nicht vom Fleck zu kriegen ist .
Ist die Betriebestemperatur erreicht und die Drehzahl höher , geht das Auto dagegen phantastisch .


Der Vergaser wurde gerade von einem Fachbetrieb überholt , der CO Wert liegt laut vorgestern erfolgtem Abgastest bei 1,91% , also durchaus in einem vernünftigen Bereich .

Die Zündung habe ich ursprünglich mit oben genanntem Erfolg nach Werkstatthandbuch eingestellt , aktuell fahre ich mit 15° bei Leerlaufdrehzahl . Die Symptomatik bei kaltem Motor ist noch da aber deutlich besser . Bei warmem Motor merkt man kaum mehr etwas davon .

Aber OK , angenommen , die Zündeinstellung wäre lt Werkstatthandbuch tatsächlich in Ordnung und das Problem läge wo anders ... Wo suchen ?


Seit ich den Wagen im Sommer gekauft habe , wurde folgendes gemacht :

Vom serienmäßigen Pierburg Vergaser ( eine Weiterentwicklung des Stromberg ) wurde auf die einfachere ursprüngliche Stromberg Version rückgerüstet . Grund war , dass der Wagen mit dem Pierburg nach einem Warmstart regelmäßig entweder überhaupt abstarb , oder zumindest eine Zeit lang seht langsam lief .

Heute frage ich mich zwar , ob das überhaupt nötig und sinnvoll war , da sich später herausgestellt hat , dass der Dampfblasenabscheider undicht war ( was ja ev. diese Symptomatik erklärt hätte ) ...

Damit wären wir auch schon bei der zweiten Modifikation : Mein Vergasermensch hat anstelle des offenbar nicht mehr lieferbaren Dampfblasenabscheiders eine Dreiwegverbindung eingesetzt , wobei er in den Rücklaufkanal eine Vergaser Düse mit 1mm Bohrung eingesetzt hat .
Könnte hier die Ursache zu suchen sein ? Nämlich insofern , als dass bereits zu viel Sprit wieder in den Tank zurück läuft , bevor er noch den Vergaser erreicht ? ( insbesondere in Phasen , wo der Verbrauch logischerweise sehr hoch ist , was natürlich in der Warmlaufphase beim Beschleunigen der Fall wäre ... Dagegen spricht , dass der Wagen warm und bei entsprechender Drehzahl wunderbar am Gas hängt und sensationell beschleunigt ( zumindest für einen Einvergaser eben ) ...
Zwischenzeiltlich war auch kurz ein anderer Vergaser ( ebenfalls vom Fachbetrieb überholt ) montiert , der sich aber nicht unter 4,5 % CO regulieren ließ .

Ach ja , noch etwas fällt mir ein : Ursprünglich war im Schlauch zur Unterdruckdose ein Ventil montiert . Lt. Markierung auf diesem Ventil wäre aber die Einbaurichtung so gewesen , dass der Luftstrom VOM Vergaser ZUR Unterdruckdose hätte fließen können , nicht aber umgekehrt . Damit wäre aber meiner Logik nach die Unterdruckverstellung eigentlich blockiert gewesen . Da ich ein solches Ventil an keinem meiner anderen Wagen habe , habe ich es entfernt .

Tja , das wars dann aber auch schon .

Bei gründlichem Nachdenken fallen mir folgende Möglichkeiten als Fehlerquelle ein :

- zu geringe Vorzündung ? : aber da ja alle Meinungen einhellig dahin gehen , dass die Einstellung so durchaus korrekt ist , fällt das wohl weg .
- Unterdruckdose und Fliehkraftverstellung ? : erstere funktioniert einwandfrei , die Fliehkraftverstellung vermutlich auch , denn gerade bei höherer Drehzahl gibts ja keine Probleme
- Benzinrücklauf ?
- der Vergaser selbst ? : CO Wert passt aber und ist mit knapp 2% auch nicht extrem niedrig . HC mit ungefähr 150 lässt auch nicht auf zu mageres Gemisch schließen ...
- oder ganz was Anderes ? : Ventilspiel zu niedrig zB. ... Dagegen spräche aber , dass der Wagen ja ursprünglich recht gut lief und diese Art von Symptom nicht zeigte ...

Tja , soweit einmal meine Überlegungen . Bin für jeden weitere Idee dankbar .
 
Oh Gerald!


Mein Beileid!



Gruß Jevo
 
Hallo Jens !

Danke , aber von dem lass ich mich nicht unterkriegen . Kann ja nichts Tragisches sein !
Vermutlich nur ein paar unglücklich zusammenkommende Kleinigkeiten , nehme ich mal an ...
 
erster Zwischenerfolg

Hallo an alle !

So , ein erster Zwischenerfolg ist schon mal zu berichten .
Ich habe gestern abend einmal versuchsweise die Benzinrücklaufleitung abgeklemmt . Und siehe da , das Beschleunigungsloch war mehr oder weniger weg !

Also scheint ein wesentlicher Faktor der von meinem Vergaser Spezi ( wobei , nach der Geschichte mit dem überholten Vergaser , der nicht unter 4,5 % CO zu bringen ist und jetzt diesem Lapsus frage ich mich langsam , ob er wirklich so gut ist , wie ich dachte :redface: ...) angefertigte Dampfblasenabscheider Ersatz gewesen zu sein ... Es handelt sich dabei um einen einfachen Dreiwegeverteiler , bei dem er in den Anschluss für den Rücklauf eine 1mm Vergaserdüse eingebaut hat , um den Rücklauf zu drosseln . Anscheinend aber nicht genug ...
Ich habe das Ding gestern abend dann noch komplett ausgebaut und die Rücklaufleitung erstmal stillgelegt .

Daher erste Frage : Dampfblasenabscheider gibts angeblich nicht mehr , die Bastellösung funktioniert nicht wirklich . Was soll ich machen ? Rücklaufleitung dauerhaft stillgelegt lassen ? Da der Wagen ja primär mein Winterauto ist und im Sommer nicht allzu oft gefahren werden wird , sollten ja Dampfblasen nicht so das Problem sein ...
Oder gibt es eine Alternativlösung ?

Das weniger Positive :
In meiner Euphorie habe ich dann gestern auch gleich die Zündung wieder zurückgestellt ( von vorher 15° bei Standgas auf 20° bei 2000 UpM ) . Die gute Nachricht ist , dass der Wagen jetzt zwar nicht mehr "unfahrbar" ist , wirklich vernünftig läuft er so aber immer noch nicht . Im unteren Drehzahlbereich nach wie vor kraftlos , wenngleich nicht mehr so extrem . Und im kalten Zustand rüttelt und schüttelt es die Kiste trotz mehr oder weniger gezogenem Choke , dass es wahrlich keine Freude ist ...

Ich weiß , ich bin penetrant , wenn ich wieder auf den Zündzeitpunkt zurückkomme ...
Wie kommt es eigentlich , dass für Schweden 20° bei Standgas vorgeschrieben werden ? Andere Spritqualität ? Kann ich mir aber kaum vorstellen ... Und wenn er dort so läuft , kann er bei uns mit der einstellung ja eigentlich auch noch nicht klopfen ...
Genau genommen habe ich überhaupt noch nie einen Vergasermotor klopfen gehört , obwohl ich mein früheres CC einmal testweise sogar auf 30° vOT eingestellt habe ... Sollte man ja nicht so einfach überhören können , oder ???
 
Grüß' dich Gerald,
einen schönen Adventssonntag wünsche ich Dir!

Also, Dampfblasenabscheider. Laß' den doch einfach raus. Bei meinem 82er war nie einer drin, der wurde von SAAB überhaupt erst ab Bj 86 eingeführt. Nötig ist der eigentlich nicht, denn du hast ja eine Schwimmerkammer mit Schwimmerkammerventil, an dem sich Dampfblasen verabchieden. Da war zuvor ein einfaches T-Stück (Abzweig) mit Drosselung für den Rücklauf. Die Öffnungsmaße hab ich nicht im Kopf, kann sie aber in nächster Zeit auch nicht nachsehen gehen, vielleicht kann Dir ein anderer die posten.

Nur so ein Gedanke: Ist beim Auswaschen vielleicht irgend eine Bohrung im Inneren des Vergasergehäuses verstopft worden?
Ist das Schwimmerkammerbelüftungsventil richtig eingestellt?

Ansonsten: Hast Du evtl. noch die originalen Zündkerzenstecker oder -Kabel drin? Die Funkentstörung wird gerne mal hochohmiger, und dann hast Du eine unzuverlässige Funkenbildung. Außer dem Zündzeitpunkt hast Du hoffentlich auch den Schließwinkel im Blick? Falls Du noch die alte Unterbrecherzündung mit Kondensator drin hast, wäre auch der verdächtig. Ich hab damals jedenfalls auf kontaktgesteuerte Transistorzündung umgestellt. Mit dem wesentlich kräftigeren Zündfunken lief der Motor insgesamt erheblich besser.

Leider habe ich die Werte für den Zündzeitpunkt nicht im Kopf, meine alten Notizen auch nicht zur Hand. Aber 15° kommt mir falsch vor (kann mich aber täuschen). Sobald ich die Gelegenheit habe, suche ich Dir die Werte heraus, die damals wirklich eingestellt wurden. Sie wichen jedenfalls vom WHB ab.

Das Ventil, daß Du aus der Unterdruckleitung zwischen Droklagehäuse und Dose der Zündzeitpunktverstellung ausgebaut hast, war das "Abgasreinigunssystem, Schadstoffarm Stufe A". Es ist ein Verzögerungsventil und sorgt - wenn ich mich richtig erinnere - für eine spätere Verstellung des Zündzeitpunktes beim Beschleunigen. Man darf es nicht verkehrt herum einbauen, ich werde noch nachsehen, in welche Richtung der schmale weiße Rand zeigen soll. Damit im Zusammenhang stand eine veränderte Grundeinstellung des Zündzeitpunktes. Wenn Du diese Dose also herausnimmst, mußt Du auch den Zündzeitpunkt anders einstellen, als für Dein Modell im WHB vorgeschrieben.

Wie gesagt, alles nur aus der Erinnerung, kann also auch falsch sein. An die genauen Daten und Notizen aus meinen alten Ordnern komme ich im Augenblick nicht heran, werde aber nächstes mal daran denken, einen Blick da hinein zu werfen.

Grüße
Ron.

P.S.: Fördert die Kraftstoffpumpe wirklich noch genügend Sprit? Der Kraftstofffilter ist in ihrem Deckel integriert, und nur bei den älteren Ausführungen kann man ihn reinigen. Oder die Drosselung in der Rücklaufleitung stimmt noch nicht, und sie pumpt den Sprit nur munter im Kreis...
 
Hallo Ron !

Auch Dir einen schönen Adventsonntag und gleich einmal herzlichen Dank .

Zur Zündung : Ist natürlich schon die Kontaktlose Zündung , also Schließwinkel gibts keinen ... Wie alt Kerzen und Zündkabel sind , weiß ich nicht . Sie machen zwar optisch einen sehr guten Eindruck , ich werde sie aber jetzt trotzdem prophylaktisch tauschen . Kastet ja nicht die Welt und dann ist von daher mit Sicherheit Ruhe !

Die Werte für die Zündeinstellung habe ich aus einem WHB , in dem die Abgasreinigungsspielereien des ´86ers noch gar nicht berücksichtigt wurden . Da ich ja auch auf den alten Stromberg ohne die diversen Ventile umgerüstet habe , sollte auch das Ventil in der Unterdruckleitung zum Verteiler also nicht fehlen , da der Wagen ja damit auf einem Stand von - sagen wir in Anbetracht der elektronischen Zündung - 1984 ist .

Der DAmpfblasenabscheider ist ja wie gesagt schon weg ( hatte einen Riss ) und durch eben so ein Verteilerstück ersetzt . Nur wie gesagt , erst seit ich das wieder rausgenommen habe , lässt sich der Wagen wieder halbwegs fahren . Ich vermute also , dass die 1mm Düse im Rücklauf zu groß ist und somit zuviel Sprit bereits zurückfloss , bevor er den Vergaser überhaupt erreichte ...

Grundsätzlich würde ich davon ausgehen , dass der Vergaser in Ordnung sein sollte , weil er ja beim Vergaser Spezi für ein Haidengeld überholt wurde . Aber wie gesagt , langsam bin ich mir nicht mehr so sicher , ob der Mann wirklich so gut ist , wie ich immer dachte ...
 
Hallo !

Noch eine Anmerkung zu Deinem Edit : genau das mit dem "Im Kreis Pumpen" meinte ich .
Die Benzinpumpe werde ich ebenfalls nächste Woche prophylaktisch wechseln .
 
Kniffliges Problem... :rolleyes:

Ich würde auf die Rücklaufleitung komplett verzichten.

Benzinpumpe würde ich auch erneuern, evtl. sogar eine elektrische einbauen, diese dann in Kombination mit einem Benzindruckregler.

Zündkabel usw. erneuern.

Zündungseinstellung sollte doch mit den Werkswerten nicht komplett falsch sein.

Was für einen Kraftstoff kippst du rein? Super oder SuperPlus?
 
Hallo Erik !

Ich würde auf die Rücklaufleitung komplett verzichten.
Denkst Du , dass ich dann im Sommer stark mit Dampfblasenbildung zu kämpfen haben werde ? Ich glaube eigentlich nicht unbedingt , da ja viele ältere Fahrzeuge ( wie der 96 zB . und ich glaube auch frühe 99er ) von vornherein keine hatten ...
Ich werde bei Gelegenheit mal nachsehen , wie das T-Stück bei meinem GLs Sedan beschaffen ist . Und ( sobald der Hauptbremszylinder überholt ist ) mal nachsehen , auf wieviel Vorzündung der eingestellt ist ...

Benzinpumpe , Zündkabel und -kerzen neu habe ich fix vor .

Stimmt , völlig falsch sollten die ANgaben des WHB nicht sein . Was ich bloß nicht verstehe is t, warum für Schweden dann 20° vorgegeben sind . Rest-Europa aber fast die Hälfte ...
Am Klopfen kanns nicht liegen , sonst wären die Motoren dort ja reihenweise verstorben .
Und ich glaube fast , dass ich auch meinen Winter-99 die letzten 5 Jahre mit 20 ° Vorzündung ( bei Standgas ) gefahren habe . Ich muss direkt mal in meinen Wartungsnterlagen nachsehen , ob ichs mir da explizit notiert habe ...

Ich fahre 95 Oktan Eurosuper - und zwar in allen Fahrzeugen ohne irgendwelche Probleme ...
 
Hallo!

Sind die elektrische Benzinpumpe und kontaktlose Zündung wirklich sinnvoll? Bringt das was?

Für mich klingt das etwas nach Stilbruch!:rolleyes:


Gerald, wie ich das einschätze, ist bei meinem 1982er noch alles im völligen Originalzustand ohne Umbauten usw. Falls Dir das was bringt, kann ich Dir gerne Detailfotos der Anlage, Zuleitungen usw. zukommen lassen!



Gruß Jens
 
Hallo Jens !

Vielen dank für das Angebot , mir Fotos von diversen Anschlüssen zu schicken . Ich freue mich zwar immer über Fotos insbesondere älterer Saabs , nötig ist es aber eigentlich nicht .
Ich habe ja selbst wie Du weißt einen ´83er GLs ( Sedan ) und die Geschichte mit den Anschlüssen kann ich mir da schön ansehen .

Womit mir schon geholfen wäre, ist , wenn Du mir sagen könntest , mit wieviel Vorzündung Du Dein Auto fährst ( natürlich nur falls Du eine Stroboskoppistole hast ) .

Ich habe nämlich gestern Abend dann in meinen Wartungsaufzeichnungen nachgesehen ...
Bisher habe ich meine H-Motoren mit Einvergaser letztlich IMMER mit 20° vOT ( eingestellt bei Standgas ! ) gefahren , weil sie anders nicht liefen ...
Beim 900 GL von ´82 scheine ich auch herumexperimentiert zu haben und bin letztendlich bei diesem Wert gelandet , meinen letzten Winter-Saab , einen ´83er 99 GL habe ich offensichtlich von Anfang an so eingestellt und und 5 Jahre und 50 tKm lang so gefahren ( und war damit hochzufrieden ) ...
Gleiches gilt für meinen beiden 900 ohne Kat mit K-Jet . Auch beide 20° bei Standgas und immer zufrieden mit der Einstellung ...
Einzig die Triumph Motoren scheinen ein bisschen weniger zu brauchen ( mein ´73er 1.85 hatte 12° bei Standgas ... )

Ich habe also langsam nach genauem Studium von meinen Wartungsaufzeichnungen von immerhin 5 Saabs mit H-Motor ohne Turbo leichte Zweifel , ob die Angaben des WHB haltbar sind ...

@Jens :
Eine elektronische Zündung ist nicht notwendigerweise ein Stilbruch . Ab ´84 war sie Serie bei 99 ( und ich vermute jetzt mal , beim 900 wird es nicht anders gewesen sein ) . Kontaktloser Verteiler mit Hallgeber und Steuereinheit , wie er dann original verbaut war , sind für mich OK ( aber nicht notwendig , meiner Ansicht nach ) .
Bastellösungen ( mein damaliger ´82 900 GL hatte beim Kauf eine Nachrüst-Lumenition Zündung ) halte ich für verzichtbar . Nach etlichem Ärger habe ich sie wieder auf Unterbrecher rückgerüstet .
Eine elektrische Benzinpumpe halte ich im Normalbetrieb für völlig verzichtbar . Die mechanischen sind im Allgemeinen recht problemlos und im Vergaserbetrieb normalerweise völlig ausreichend . Ganz im Gegenteil , die Fehlerquellen elektrischer Pumpen sind hoch , wenn man nicht genau weiß , was man tut ... Wo einbauen , damit sie nicht zu heiß wird und erst recht Dampfblasen produziert ? Wie schalten , damit sie bei einem Defekt ( Unfall ) sofort abschaltet ( dh. nicht erst nach Abschalten der Zündung ! ) , wenn der Motor ausgeht ? Passt der Benzindruck auch tatsächlich zur Anlage ? Ich hab sowas mal an meinem 96 V4 versucht . Aber offensichtlich war da der Benzindruck weit höher , als es das Schwimmernadelventil regulieren konnte ...
Nicht umsonst gibt es Unmengen verschiedenster Pumpen , die genauestens ihrem Anforderungsgebiet angepasst sein müssen . Alles Andere ist Pfusch !

Meine Meinung : die original Benzinpumpe ist Normalanforderungen völlig gewachsen und auch ein Unterbrecher Zündungssystem sollte bei halbwegs Wartungsmentalität und einer Kilometerleistung unterhalb von Vertreterniveau durchaus seinen Zweck erfüllen .
 
Hallo Gerald,

ich hatte einige der alten Notizen greifbar. Meiner (82er GLs, kein Turbo) ist auf 18° v OT. bei 2000 U/Min und abgezogenem Unterdruckschlauch eingestellt worden, allerdings habe ich dieses Verspätungsventil für die schadstoffarme Geschichte drin. Schließwinkel ist ja für Dich nicht interessant, der steht bei mir auf 50°, wie im Handbuch angegeben, wobei eine Toleranz +-3° erlaubt wäre.

Achja, nochwas: Mir ist aufgefallen, daß beim Vergasermotor der Elektrodenabstand der Zündkerzen einen extrem starken Einfluß auf das Laufverhalten des Motors hat. Zumindest auf der Packung meiner NGK BP6 ES war stets ausdrücklich vermerkt, daß sie vor dem Einbau einzustellen sind, die Werte ab Werk lagen irgendwo recht willkürlich zwischen 0,5...1,0 mm. sodaß alle Zylinder unterschiedlich gelaufen wären, wenn ich die einfach nur hineingechraubt hätte. Ich habe sie dann einheitlich auf 0,7mm für Normalbetrieb bzw. 0,8mm für Langstrecke, jeweils "saugend" mit der Fühllehre eingestellt. Wenn ich mich richtig erinnere, ändert sich durch das Nachstellen der Abstände auch wieder der Zündzeitpunkt, also danach nochmal kontrollieren. Macht man den Abstand größer, gibt es zwar einen kräftigeren Funken, da die Spannung mehr Zeit hat bis zum Funkenüberschlag höher anzusteigen, der Funke kommt dann auch etwas später, aber es kann beim kalten Motor zu Startschwierigkeiten kommen. Macht man ihn kleiner, wird der Funke schwächer, weil er früher überspringen kann, was für die Verbrennung nachteilig ist.
Außerdem wirkt sich die Elektrodenform aus, erstaunlicherweise waren bei mir die ursprünglichen, ganz einfachen Kerzen den späteren (z.B. mit V-Kerbe in der Mittelelektrode oder mit doppeltem Massearm) bei weitem überlegen, auch wenn der Hersteller es anders versprach. Leider bekommt man die ganz einfachen kaum noch im örtlichen Handel.

Da Du noch keine Erklärung für das unbefriedigende Laufverhalten hast, würde ich Dir empfehlen, einmal mit den Elektrodenabständen zu experimentieren. Vielleicht bringt es ja was.

Grüße
Ron.
 
Zündkerzen

Lieber Gerald,

nach all Deinen Bemühungen, denke ich, die Zündkerzen sind da das Problem. Entweder der Abstand falsch oder der Wärmewert ist nicht richtig.

Du hast doch nun seitens des Vergasers eigentlich schon mal alle Fehlerquellen ausgeschlossen und mit der Zündung sollte es ja auch gehen. Daher habe ich mich bei den Kerzen festgefressen, da ich glaube, hier liegt das Problem Deiner schlaflosen Nächte.
Man möchte es nicht glauben, was es ausmacht, wenn die Abstände oder Wärmewerte nicht stimmen. Versuch Dich einfach mal daran.

Viel Erfolg

Detlef
 
Hallo Ihr beiden !

Nun ja , die Kerzen sollten es eigentlich nicht sein . Die hatte ich gleich nach dem Kauf heraussen , gereinigt und auf 0,7 mm Elektrodenabstand eingestellt ... Und dass es mir entgangen wäre , wenn es falsche gewesen wären , kann ich mir eigentlich kaum vorstellen . Aber das lässt sich ja leicht prüfen .

Allerdings denke ich , dass ich genau das tun werde , was ich offensichtlich auch mit allen anderen H-Motor Saabs gemacht habe : einfach wieder auf 20° vOT bei Standgas einstellen und damit glücklich werden .
Bzw. genaugenommen habe ich das schon vorgestern Abend gemacht und gestern auf dem Weg in den Nachtdienst getestet .
Der Wagen läuft wieder phänomenal ! Dreht gleichmäßig wie ein Turbinchen bereits ab erhöhter Standgasdrehzahl . 40Kmh mit der 4. und dann beschleunigen ? Kein Problem . Nach dem Kaltstart schüttelt er sich plötzlich nicht mehr wie ein nasser Pudel .
Klopfen ? Fehlanzeige ! Ausser ich bin entweder stocktaub oder habe keine Ahnung wie das tatsächlich klingen würde ...

Ich glaube , ich lasse weitere Experimente , bloß weil da irgendwas in einem schlauen Buch steht . So läuft er top !
Und ich glaube kaum , dass , wenn sonst irgendetwas nicht stimmte , es sich durch einen weiteren Fehler kompensieren ließe . Ich glaube eher , dass sich beide Fehler summieren würden und die Kiste dann gar nicht mehr ginge ...
Besser als er jetzt läuft , kann ein Einvergaser meines Erachtens nicht mehr gehen . Denn er geht sogar besser als mein kürzlich verblichener Winter-99 , der bisher das Maß aller Vergaser- H-Motor - Performance war ...

Kerzen werde ich trotzdem noch überprüfen und auch eine neue Benzinpumpe ist im Zweifel kein Fehler , aber wirklich besser kann es glaube ich nicht werden .

Und solange mir niemand erklären kann , warum die Schweden mit 20° vOT bei Standgas fahren können und ich das nicht dürfte , werde ich mich hüten , wieder was umzustellen ...
Never change a winning team !
 
Hallo Gerald!

Alles klar, Du kannst Dir die Sache bei deinem GLs abgucken, hätte ja sein können, dass der auch nicht mehr original ist.

Mein Saab ist auf 18 Grad eingestellt. Ich hatte auch den Eindruck (was täuschen kann) , dass der da nicht so empfindlich ist und leichte Veränderungen bei der Gradzahl gut "weggesteckt" werden!


Gruß Jens
 
Hallo Jens !

Doch , der GLs ist noch original . Hat ja erst 120tKm auf der Uhr . Wenn mir nicht unmittelbar nach dem Tauschen der vorderen Bremssättel dann gleich eine Manschette des Hauptbremszylinders gegangen wäre , würde ich den jetzt fahren und hätte die Probleme mit dem CC gar nicht :rolleyes: .

Aber gut ...

Die 18° sind bei Standgas gemessen oder bei 2000 UpM ?

Ich bin immer noch am experimentieren .
Nachdem die Kiste ohne den Verteiler zum Rücklauf mit 20° bei Standgas sehr gut lief , habe ich den Verteiler wieder eingebaut , aber anders rum . Vorher war die Strömingsrichtung von der Basis des Y zu den beiden oberen Ästen , wobei einer zum Vergaser führte und der andere mit Reduzierung zum Rücklauf . Ich habe mir dann gedacht , dass , falls der Wagen wirklich Probleme mit der Spritzufuhr haben sollte , es ev. helfen könnte , das Y anders herum einzubauen und zwar so , dass der Sprit von dem einen oberen Ast ( Benzinpumpe ) nahezu geradelinig zur Basis ( Veraser ) fließt , dass er aber zum Rücklauf quasi im spitzen Winkel zum anderen oberen Ast "zurücklaufen" muss , was er dann vermutlich nicht so leicht täte , sondern nur , wenn sichs tatsächlich staut ...

Tja , was soll ich sagen ? Das Beschleunigungsloch wie vorher habe ich zwar nicht , dafür gibts jetzt wieder ein neues Symptom . Wenn ich beim Kaltstart den Choke ziehe , beginnt sich der Motor nach kurzer Zeit regelrecht zu schütteln . So , als liefe er dann viel zu fett , ohne dass aber die Standgasdrehzahl ausreichend hoch ist ( die Drehzahlüberhöhung ist aber schon ganz knapp eingestellt ... ) .
Ich werde jetzt also versuchsweise noch einmal die Rücklaufleitung abklemmen und sehen , ob damit dieses Symptom sofort wieder verschwindet .
Der nächste Verdächtige ist dann die Benzinpumpe . Ich werde mal interessehalber testen , wie viel Vakuum sie produziert und das mit dem GLs vergleichen . Dann werde ich eine neue geben und schauen , was dann los ist . Danach kommen neue Kerzen . Dann Zündkabel - die muss ich allerdings erst besorgen ...

Echt gefinkelt , aber wir werden ja sehen , wer den längeren Atem hat :redface: :biggrin: ...
 
Aber sicher Gerald

Hallo Jens !

Doch , der GLs ist noch original . Hat ja erst 120tKm auf der Uhr . Wenn mir nicht unmittelbar nach dem Tauschen der vorderen Bremssättel dann gleich eine Manschette des Hauptbremszylinders gegangen wäre , würde ich den jetzt fahren und hätte die Probleme mit dem CC gar nicht :rolleyes: .

Aber gut ...

Die 18° sind bei Standgas gemessen oder bei 2000 UpM ?

Ich bin immer noch am experimentieren .
Nachdem die Kiste ohne den Verteiler zum Rücklauf mit 20° bei Standgas sehr gut lief , habe ich den Verteiler wieder eingebaut , aber anders rum . Vorher war die Strömingsrichtung von der Basis des Y zu den beiden oberen Ästen , wobei einer zum Vergaser führte und der andere mit Reduzierung zum Rücklauf . Ich habe mir dann gedacht , dass , falls der Wagen wirklich Probleme mit der Spritzufuhr haben sollte , es ev. helfen könnte , das Y anders herum einzubauen und zwar so , dass der Sprit von dem einen oberen Ast ( Benzinpumpe ) nahezu geradelinig zur Basis ( Veraser ) fließt , dass er aber zum Rücklauf quasi im spitzen Winkel zum anderen oberen Ast "zurücklaufen" muss , was er dann vermutlich nicht so leicht täte , sondern nur , wenn sichs tatsächlich staut ...

Tja , was soll ich sagen ? Das Beschleunigungsloch wie vorher habe ich zwar nicht , dafür gibts jetzt wieder ein neues Symptom . Wenn ich beim Kaltstart den Choke ziehe , beginnt sich der Motor nach kurzer Zeit regelrecht zu schütteln . So , als liefe er dann viel zu fett , ohne dass aber die Standgasdrehzahl ausreichend hoch ist ( die Drehzahlüberhöhung ist aber schon ganz knapp eingestellt ... ) .
Ich werde jetzt also versuchsweise noch einmal die Rücklaufleitung abklemmen und sehen , ob damit dieses Symptom sofort wieder verschwindet .
Der nächste Verdächtige ist dann die Benzinpumpe . Ich werde mal interessehalber testen , wie viel Vakuum sie produziert und das mit dem GLs vergleichen . Dann werde ich eine neue geben und schauen , was dann los ist . Danach kommen neue Kerzen . Dann Zündkabel - die muss ich allerdings erst besorgen ...

Echt gefinkelt , aber wir werden ja sehen , wer den längeren Atem hat :redface: :biggrin: ...


Gerald Halte durch, die Sau bekommt Dich doch nicht klein :smile:, Du bist auf dem richtigen Weg :smile::smile::smile:

Viel Erfolg

Detlef
 
Hallo Gerald!

Ich habe den Saab auf 18 Grad bei 2000 Umdrehungen gestellt.


Ich bewundere dein Durchhaltevermögen!:rolleyes:


Gruß Jens
 
Hallo !

Danke für Eure aufmunternden Worte .

18° bei 2000 UpM . Das hatte ich befürchtet . Meiner läuft so nicht einbmal bei 20° ...

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen!:rolleyes:
Ich auch :cool: :biggrin: :biggrin: ...
 
Schütteln...läuft nicht rund beim Gasgeben... und das trotz korrekter 18° Einstellung der Zündung? Das erinnert mich an etwas: Was genau für ein Öl hast Du im Dämpferkolben eingefüllt?? Das hatte ich mal, als ich versehentlich das falsche Ölkännchen erwischt hatte und daher etwas zu zähe Pampe drin. Probiere doch einmal ein anderes ATF III aus, in Verbindung mit 18°.

... Und Du hast doch nicht etwa einen unbemerkten Riß in der Membrane?

Weiterhin viel Erfolg bei der Fehlersuche

Ron.
 
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