Abgerissener Radbolzen

Hallo,

beim Ausbohren bricht dir garantiert ein Bohrer ab, oder später der Gewindeschneider, oder der Ausdreher ... dann hängt da HSS drin, das ist noch belastender.

Den Bremssattel und die Scheibe bekommst du ohne weiteres auch auf der Straße mit Wagenheber runter. Dann weist du, was Sache ist.
Leg dir einen dicken Hammer und einen Vorschlaghammer zum Gegegenhalten bereit, du wirst prügeln müssen vermute ich ...
Aufschweißen ist wie Erik schreibt top, die Hitze bewirkt Wunder.
Wenn noch was rausschaut, kannst du auch "Hitze only" versuchen.
Wenn noch was rausschaut und du kein Acetylen/Sauerstoff hast, schlag drauf. RICHTIG, mit einem fetten Hammer, und halt was gegen!

Grüße!
 
Auch wenn die Schraube bündig mit der Nabe abgerissen sein sollte, könnte man dann immer noch eine Mutter aufschweißen. Nicht von hinten, sondern von vorne, nachdem die Bremsscheibe aus dem Weg gebaut ist.

Wünsche dir viel Erfolg, wie auch immer du es letztlich angehst / löst. :smile:

Bitte berichte, wie es ausgeht.
 
Selbstverständlich werde ich berichten!

Ich werde erst ein Mal morgen die Selbsthilfewerkstatt kontaktieren. In einer Bewertung im Internet steht, dass SAAB Fahrzeuge zu den Favoriten vom Cheff gehören. Das macht die Werkstatt direkt sympathisch. Da ich mir das mit dem Schweißen nicht zutraue, werde ich dafür jemanden brauchen. Das muss ich vorher abklären.
Es gibt doch zu viele Möglichkeiten fürs Scheitern beim Versuch mit dem Linksausdreher, deswegen werde ich das mit dem Schweißen favorisieren. Bei Fortschritt oder Misserfolg sowie Fragen werde ich mich wieder melden.

Vielen Dank an Alle!!!
 
das sind orig bolzen, nach dem was dort abgerissen ist, bleibt nur die möglichkeit wie von erik beschrieben.
 
Zu viel Fett ist natürlich nicht gut - da sollte nix rausquellen.

Und sonst spricht da nichts dagegen, Gewinde und Konus einzufetten, sofern die Schrauben mit dem korrekten Anzugsmoment angezogen (und ggf. nochmal kontrolliert und nachgezogen) werden. Da hat sich bei mir noch nie was gelöst / gelockert. Nicht mal beim Rallye-Auto.

Entschuldigung, aber das Fetten von Schraubengewinde ist fachlich vollkommen daneben!!! und...beim Radbolzen auch noch lebensgefährlich! Durch das Fett wird der Reibwert in den Gewindegangflächen reduziert, ebenso in der Auflagefläche, egal ob diese gerade oder ein Konus ist.

Also was machen: entweder die verrosteten Schrauben austauschen, oder mit einer Stahlbürste säubern oder, und das ist höchste er Gefühle, eine ganz kleine Menge Kupferpase mit einem Lappen auf das Gewinde des Radbolzens verteillen, dann die Schraube mehrfach in das Loch ein- und ausdrehen und dabei jedes Mal die übriggebliebene Kupferpaste mit dem Lappen abwischen. Also, es sollte so wenig kupferpaste wie möglich auf dem Gewinde des Radbolzens verbleiben!! Danach kann man fast sicher , dass die Radbolzen einfach zu lösen sind.
 
Der Bolzen ist dummerweise auf halber Strecke abgebrochen. Es schaut also vorne vermutlich nichts heraus.
Muss auch nicht. Wenn die Scheibe runter ist reicht es, wenn die Bruchfläche bündig mit der Nabe ist. Dann wird die Mutter einigermaßen zentrisch aufgesetzt und innen ausgeschweißt. Damit verbindet sie sich mit dem restlichen Bolzen (wenn man es richtig macht, sonst reißt die Naht und man muss noch mal probieren) und zum anderen bekommt der Rost einen Hitzeschock. Hatte Erik meine ich aber auch schon oben geschrieben. Das sollte dann zum Rausdrehen reichen. So wie dein Bruchstück aussieht sind die Chancen ganz gut dafür. Problematisch wird es nur, wenn die Schraube tief im Gewinde reißt, dann würde man beim Aufschweißen die Nabe mit festschweißen, das wäre dann kontraproduktiv.

- - - Aktualisiert - - -

PS: Bei uns wurde und wird bei mir immer noch das Gewinde mit Graphitfett geschmiert, der Konus bleibt trocken aber wird ggf. vorher gesäubert dass er glatt ist. Hat sich freiwillig noch nie was gelöst. Aber das ist ein anderes Thema und immer wieder ein Streitthema. Ist nämlich ein Gewinde rostig, dann geht Drehmoment in die erhöhte Reibung und die gewünschte Anpresskraft wird nicht erreicht. Denn das Anzugmoment ist nur Mittel zum Zweck. Ziel ist eine bestimmte Anpresskraft.
 
Entschuldigung, aber das Fetten von Schraubengewinde ist fachlich vollkommen daneben!!! und...beim Radbolzen auch noch lebensgefährlich! Durch das Fett wird der Reibwert in den Gewindegangflächen reduziert, ebenso in der Auflagefläche, egal ob diese gerade oder ein Konus ist.

Also was machen: entweder die verrosteten Schrauben austauschen, oder mit einer Stahlbürste säubern oder, und das ist höchste er Gefühle, eine ganz kleine Menge Kupferpase mit einem Lappen auf das Gewinde des Radbolzens verteillen, dann die Schraube mehrfach in das Loch ein- und ausdrehen und dabei jedes Mal die übriggebliebene Kupferpaste mit dem Lappen abwischen. Also, es sollte so wenig kupferpaste wie möglich auf dem Gewinde des Radbolzens verbleiben!! Danach kann man fast sicher , dass die Radbolzen einfach zu lösen sind.

Nichts anderes als das in deinem 2. Absatz geschriebene habe ich - allerdings mit (Universal-) Fett / Vaseline habe ich weiter oben beschrieben. Ews war nie die Rede davon, den Bolzen in Fett zu tauchen, daß es überall nur so trieft.

Ansonsten hat Flemming das Problem richtig beschrieben. Der Rost/Dreck im Gewinde sorgt dafür, daß de Anpresskraft trotz korrektem Anzugsmoment evtl. nicht ausreicht. Von daher kann man durchaus sagen, daß ein rostiges, leicht(!) gefettetes Gewinde einem sauberen, rostfreien, neuen Gewinde in etwa gleich kommt. Nebenbei sorgen die "Spuren" von Fett dafür, daß die Schrauben im Winter dank Salz nicht gleich wieder komplett festgammeln.

Darf ich fragen, welche fachliche Kompetenz du mitbringst?

Gruß,
Erik
 
Hi Erik,

mir ging es darum zu vemeiden, dass die Aussage man dürfe Gewinde Fetten oder Ölen ein "normaler" Vorgang sei...

Fette und Öle sollte man bei lösbaren Verbindungen mit Gewinde vermeiden!

Zur Frage zu meiner Qualifikation: Ing MB.

Hier in diesem Link sieht man deutlich den Einfluss des Reibwertes (Reibungszahl μ) in den Formeln zur Berechnung der Kräfte in einem Gewinde. ->> http://diglib.ethz.ch/system/temporary/get_sch.ind8.search6852.htm

Un diese Reibungszahl kann man mit Fetten und Ölen ungünstig verändern......

Grüße
Rico - Caleuche
 
Okay Herr Kollege. Dann sind wir uns ja im Grunde einig. :smile:
 
mir ging es darum zu vemeiden, dass die Aussage man dürfe Gewinde Fetten oder Ölen ein "normaler" Vorgang sei...
Saab gibt das bei Alufelgen so vor - sowohl Konus als auch das Gewinde, viele andere Automobilhersteller auch.
 
Saab gibt das bei Alufelgen so vor - sowohl Konus als auch das Gewinde
Wo??

Ich habe für den 9-5 nur gefunden, dass die (neueren) Radschrauben aus Umweltschutzgründen nicht mehr verchromt werden, "weshalb nicht alle Anforderungen an den Rostschutz erfüllt werden können." Deshalb sollen die Schraubenköpfe gefettet und mit den Plasteschutzkappen werden. :frown:
 
Steht so im WIS (Räder und Reifen, Räder - Einbau). Muß mich allerdings berichtigen: Öl soll nur auf das Gewinde aufgetragen werden.
 
Steht so im WIS (Räder und Reifen, Räder - Einbau).
Da hatte ich auch nachgesehen - beim 900II jedenfalls geht's wohl auch ohne... :rolleyes: Und beim 9-5I hatte ich es in der Tat überlesen - allerdings gilt's da auch nur für Alufelgen... Hoffentlich wissen die Schrauben das auch, was sie gerade zu halten haben... :redface:
 
Ich würd eher mal in neue Bolzen investieren bevor ich da irgendwas mit Öl/Fett/Kupferpaste probiere.

Die Bolzen auf den Foto haben es einfach hinter sich. Weg damit bevor noch einer abbricht! Scheisse aussehen tun sie obendrein..:wink:
 
Hallo,

ich habe einen ersten Zwischenbericht, ja leider Zwischenbericht.

Der miese Bolzen war sehr weit innen drinnen abgebrochen.
was_faellt_dem_ein_1.jpg

Ich weiß nicht ob es möglich gewesen wäre, aber die Jungs aus der Selbsthilfewerkstatt meinten, dass sie dort keine Mutter aufgeschweißt bekommen. Ich selbst könnte mir auch nicht vorstellen, wie das gehen soll. Da dieser dumme Bolzen wirklich eins mit der Radnabe geworden ist, und ein 12mm massiver Bolzen abbricht beim Versuch ihn herauszudrehen, konnten wir uns nicht vorstellen, dass das ganze Mit Linksausdreher bzw. rechtsgewinde Rein und nach hinten ausdrehen funktionieren kann. Da nun die neue Radnabe schon in Planung war, wollte ich versuchen den Bolzen auszubohren und da am Anfang noch ein bisschen Gewinde stand, darüber ein neues Gewinde einzuschneiden.
Schlussendlich war das bescheidene Ding da so drin, dass ich auch mit dem Gewindeschneider keine wirkliche Chance hatte. Freihand Bohren ist auch eher sc!%"/$

Ich lass mir jetzt einen Kostenvoranschlag von meiner Werkstatt um die Ecke machen (Die werden ja wissen wie lang sie dafür brauchen und was das kostet) und überlege mir dann, ob sich der Aufwand lohnt, das ganze selber zu machen. Nachher klebt mein Lager da auch so drinnen fest wie der Bolzen. Presse und alles mögliche Werkzeug sowie gutes Know How sind in der Selbsthilfewerkstatt zumindest vorhanden, als dass ich den Austausch dort vornehmen könnte.

Vielen Dank für eure Hilfe!

PS: Jap, die alten Bolzen kommen weg. So sollte es ja eigtl aussehen:
Radbolzen_neu.jpg
 
Mahl ehrlich ... das ist doch echt pillepalle! Entweder Du kannst den Rest der Schraube von hinten mit einer Gripzange fassen und dann von vorne etwas erwärmen (Gasbrenner genügt, dann immer hin- und herbewegen) oder Du bohrst den Rest aus. Mit einem Körner aus Richtung 4 Uhr mittig auf die "Kerbe" an der Bruchstelle schlagen (Fäustel) und dann einen 6er und danach einen 8er Bohrer benutzen. Schätze, beim 8er Bohrer dreht sich das Restgewinde durch die Wärmeentwicklung über kurz oder lang mit raus .... Ein ReifenFACHbetrieb wäre da die bessere Anlaufstelle gewesen, die haben auch Bohrer in höchster Qualität!
 
viel Restschraube ist ja nicht mehr im Gewinde drin.
Entweder es klappt wie in #39 oder, wenn ich recht in Erinnerung habe,
müsste auf der Rückseite noch Platz sein,
eine Zwei- und später 4 Kant Fläche dran zufeilen/zu Dremmeln.
Ausschrauben dann in Motor-Richtung.

An sonsten würde ich so zentriert wie möglich Bohren
und ein neues M12 x1,5 Nachschneiden.
Gewindegänge vom Gewinde sind ja noch vorhanden, reicht als Führung
für neuen Gewindebohrer
 
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