Hallo.
Ich versuche mal ein möglichst breites Meinungsbild zusammen zu kriegen.
Meine Tochter macht nächste Woche Abitur.
Da sollte sie also langsam anfangen, sich über ihre berufliche Zukunft Gedanken zu machen.
Nun schwankt sie im Studienwunsch zwischen Mathematik und Psychologie, was schwierig zu kombinieren ist.
Welche Berufsfelder gibt es, wo man beides verbinden kann ? Wie kommt man da hin?
Gibt es womöglich auch einen Studiengang wo sich beides überschneidet?
Hier gibt es doch sicher einige, die zumindest aus einer der erwähnten Ecken was beitragen können. Arbeitsamt hatten wir natürlich schon.
Danke für die Tips
Ralf
Joo Ralf,
- zunächst mal ist im Studium der Psychologie enorm viel Mathe, Statistik, Wissenschaftstheorie usw.enthalten. Würde sagen, noch mehr Mathe findet sich lediglich im Mathematikstudium selbst.
- Psychologie bedeutet nicht Beklopptologie, wie manche in ihren Antworten zum Ausdruck bringen. Die modernen psychologischen Wissenschaften werden definiert als Wissenschaft vom menschlichen Verhalten. Klinische Psychologie ist ein relativ kleiner Bereich davon. Psychologie auf diesen Bereich oder gar Teilbereiche der klinischen Psychologie zu reduzieren ist Nonsens. Bringt mich nur dazu den Spruch:"hättest Du geschwiegen, wärest Du ein Weisser geblieben" zu zitieren.
- Gott sei Dank kommen zu mir, siehe hp:
www.rechbauer.de, nicht die Leute, von denen ich mehr oder weniger grinsend sage, "die brauchen nen Psychologen", sondern Leute, mit denen es letztlich und erstlich Freude bringt, zu sehen, wie sie aus "Störung/Krankheit" Gesundheit macht.
- Würde eines meiner Kinder Psychologie, egal ob klinische oder Grundlagenforschung oder Verkehrs-, Lern-, Persönlichkeits-, Managements-, Neuro-, Forensische- oder oder oder Psychologie studieren, würde ich sie eher davon abhalten, denn das Problem des Psychologiestudium ist daß es, nicht wie z.B. in der Medizin eine Frage und 2 oder 3 gängige Lehrmeinungen gibt, sondern man auf eine Frage mit 50 Antworten konfrontiert wird, die man bei Prüfung auch noch wissen muß um schließlich für sich selbst ne Antwort zu finden, die einem dann vom Patienten, wenn klinisch arbeitend, auch noch widerlegt wird.
- Das Studium selbst finde bzw. fand ich Klasse. Meines Wissens besteht aber ein wahnsinnig hoher Numerus-Clausus. Ich meine nur noch Tiermedizin hat nen höhern NC.
Wenn Töchterchen allerdings in den klinischen Bereich will, also Psychotherapie machen will, hat sie bei definitiv schlechterer psychotherapeutischer Ausbildung während und nach des Medizinstudiums, trotzdem bessere berufliche Verwertungschancen.
Dies weil die Hardwarefraktion, wie ich die Mediziner gerne nenne, sich nach wie vor besser auch im Bereich Software/Betriebssystem auszukennen glaubt und trotz des Verharrens im carthesianischen Menschenbild, erheblich besser vermarket und von daher bessere Machtpositionen inne hat, als die eher differenzierteren, intellektuelleren Psychos, die sich oft einfach schwertun, sich einfach auszudrücken und vor lauter sozialer Verantwortung Angst vor Macht und Knete haben. (Ist meine Meinung über meine Berufsgruppe und keine objektive Wahrheit!)"
Aber letztlich ist die berufliche Verwertbarkeit des Medizinstudiums einfach besser, ob nun berechtigt oder nicht. Außerdem ist, wie gesagt, das Medizinstudium für diejenigen, die bereit sind sich dem hierarchischen, Unterordnungs-Medizinsystem anzupassen, die erheblich einfachere Lösung.
Aber back vom Thema klinische: Eine ehemalige Psychologiepraktikantin von mir hat diese Tage promoviert, hat einen Super-Job in der Unternehmensberatung/Management o.ä. Kurvt hochbezahlt, ich werd neidisch,
, in der Gegend rum.
Eine andere Expraktikantin, die mehr im Bereich Forschung und Mathematik arbeiten wollte, als klinische Psychologie zu betreiben, hat inzwischen eine Abteilungsleiterstelle in einem Sonderforschungsbereich, irgendwas mit "Humaniserung der Arbeitswelt" oder so.
Im übrigen hat Stelo recht im "anderen" Forum kurve ich als Wolf24 rum, weil ich dort den Namen Oldie nicht mehr nehmen konnte. Grüße!
Finde die Idee erst mal per soziales Jahr in einer Psychiatrie zu "schnuppern" nicht verkehrt! Aber wichtig für Dein Töchterchen, "Klinische Psychologie ist eine Teilmenge und nicht etwa "die" Psychologie!"
So guts Nächtle @all!
@Ralf kannst mich aber gerne mal direkt kontaktieren und wenn Du in der Gegend Süd- oder Hinterpfalz wohnst, können wir uns ja bei nem Bierchen mal direkter austauschen. War jetzt halt mal nur was mir auf die Schnelle einfiel. Übrigens: care Ratschläge: Sind auch Schläge!
Oldie