Blasen im Sonett-Lack

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SAAB
Sonett III
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Hallo zusammen,

habe mal eine Frage an die Lack- und GFK-Spezialisten: Ich habe nun schon bei zwei Sonett (III) im Lack viele kleine Bläschen gesehen. Ist das nun ein Problem der Haftung zwischen Lack und GFK oder wirft da das GFK selbst Blasen?
Hintergrund meiner Frage: wenn ich (irgendwann mal) soweit bin meine Nette zu lackieren wärs schade wenn der neue Lack nach kurzer Zeit auch die Pocken kriegt:eek:, da wollte ich dann gern vorbeugen.
Ein Freund von mir ist Bootsbauer, kennt sich mit GFK ein wenig aus und würde gerne die Sonett komplett dünn überlaminieren aber irgendwie hab ich damit Bauchweh! Was meint ihr?
Und abschliessend: Eure Meinung erbeten: Kann man es wagen eine 3er Sonett silber oder schwarz zu lackieren? Oder lieber einen Originalfarbton wählen? Silber ist mein heimlicher Favorit aber wenns original seien soll muss sie gelb werden....
Danke schonmal und saabige Grüße
 
Vor der Diskussion der GFK-Frage :
Ist der Wagen ein Import aus USA und wurde er schon mal lackiert?
 
Tach auch,

also meine sonett hat auch diese kleinen Bläßchen im Lack - überall! Da ich aber noch nicht so weit bin, dass ich auch nur über eine Lackierung beginnen, nachzudenken, war das bisher egal!

Zur Farbe: Bitte kein schwarz oder silber - das passt doch gar nicht zu dem Auto!

Da der Wagen aus den 70er Jahren stammt, sollte es zumindest eine der für diese Zeit typischen Farben sein! ein solches Auto braucht einfach eine auffällige Farbe, die die besonderen Formen hervorhebt. Knallgelb, Rot oder Orange finde ich sehr nett. Das dunkle Violett ginge auch noch.

Meine Sonett ist leider Schlüpferblau, nicht so mein Ding, kann ich aber gut mit Leben. Passt zu dem Auto!
 
Ja er kommt aus den Staaten und ja, er wurde auch schonmal lackiert, inklusive Spritzdüsen, Kühler und und und, einfach übergeduscht:mad:
Deine Frage bezüglich USA zielt auf wärmere Klimazonen ab?

@Ziehmy: ursprünglich war die kleine mal gelb und so gerne ich eine silberne Nette hätte, ich denke so langsam auch es muss original bleiben.
Wenn ich mich richtig entsinne kommt deine kleine aus DK, ursprünglich auch aus den Staaten?
 
Danke Klaus, komplett runterschleifen muss ich unweigerlich da die Karosse an einigen Stellen Risse und sogar Löcher!! aufweist. Dennoch hab ich Angst vor wiederkehrenden Bläschen da das ja anscheinend viele Sonetten haben. Was haltet ihr von der Idee komplett dünn überzulaminieren. Wird das nicht wellig auf den großen ebenen Flächen?
 
Karosseriearbeiten an der Sonett habe ich bisher noch nicht getätigt, obwohl da reichlich zu tun ist!

Ich werde hier daher aufmerksam mitlesen :biggrin:

@ Sonny Black: meine kommt aus Dänemark, kam aber davor aus Kalifornien - das Original-Kennzeichen aus den USA war noch dran :smile:
 
*mich-mal*einmisch*

Das von Euch beschriebene Lackproblem der Unverträglivhkeit sowie des dauerhaften Lackaufbaues auf GFK-Karossen einschließlich der typischen "Bläschenbildung" ist bei verschiedenen anderen Fahrzeugen seit ewig bekannt.

Vielleicht ist es für Euch hilfreich, einmal kurz über Euren eigenen Schatten zu springen, und Euch mit den Kollegen in den foren eines bestimmten Fahrzeuges kurzzuschließen, welches möglicherweise bei Euch zwar eher den "Igitt-Bäääh-Reflex" auslöst - dafür aber Euer Lackproblem löst. Ich meine die Corvette. Auch dort sind viele ambitionierte Kollegen in die Bläschenfalle getappt, weil ihr Lackierer nicht über das erforderliche Wissen verfügte. Auch ein Bootslackierer ist häufig zum Erfahrungsaustausch hilfreich. Der kennt die Probleme.

Das die Ursache in den Werkstoffporen und dem Feuchigkeitsaufnahmevermögen des GFK liegt - und die Bläschen deshalb häufig kleine Wasseransammlungen enthalten, das solltet Ihr ja mittlerweile wissen...

Falls es Euch zumindest etwas beruhigt oder tröstet - Ihr seid mit GFK-Teilen nicht die einzigen, die sich mit Problemen unter dem mühevoll aufgetragenen Lack rumärgern. So etwas kann sehr leicht - wenn auch aus anderem Grund - sogar bei Stahl- und Alukarossen auftreten. Hierbei sind es insbesondere die Besitzer älterer RR oder Bentleys, die auf Grund des werksseitigen originalen Nitro-Lackes wegen der Unverträglichkeit noch nicht einmal mit einfachen Thermoplasten nachbessern können, im Schadensfalle also fast immer zu einen komplett neuen Lackauftrag gezwungen werden.

Hoffe, es hilft Euch...
 
"Das die Ursache in den Werkstoffporen und dem Feuchigkeitsaufnahmevermögen des GFK liegt - und die Bläschen deshalb häufig kleine Wasseransammlungen enthalten, das solltet Ihr ja mittlerweile wissen..."

Hier meint josef-reich wohl Osmose. Die kommt aber nur im Bootsbau und nur bei Unterwasserschiffen vor, wenn das GFK bei der Herstellung des Rumpfes nicht richtig getempert wurde. Kann man bei einer Autokarosserie mit Sicherheit ausschließen.
Bei meinem Sonett II war das Material GFK. Falls es sich beim Sonett III um Epoxy handeln sollte: Epoxy nimmt im Gegensatz zu GFK keine Feuchtigkeit auf.
UV-Strahlung ist Quatsch. Die führt höchstens zu einem Verkreiden des Gelcoat, aber nicht zu Bläschenbildung. Sonst müßten ja alle Segel- und Motorboote aus Kunststoff mit Bläschen herumfahren, denn auf dem Wasser ist die UV-Strahlung ja bekanntermaßen besonders intensiv.

Ich vermute, dass der Lack ohne richtige Vorbehandlung der Karosserie (z.B. GFK-Haftvermittler zum Neutralisieren der Kunststoffoberfläche) aufgetragen worden ist. Ich gehe davon aus, dass die Karosserie ursprünglich außen eine Gelcoat-Schicht hatte. Die sollte man natürlich nur anschleifen. Falls sie abgeschliffen oder beschädigt wurde, braucht man spezielle Materialien, mit denen man die Außenhaut des GFK neu aufbauen muß, bevor man lackieren kann.

Ich würde nicht zu einem Lackierer gehen, der dürfte keine Ahnung von GFK haben, auch wenn er das behauptet. Frag lieber bei einer Werft oder einem Boostbauer.
Ich habe mehrere GFK-Segelboote gehabt. Das Thema ist nicht einfach.

Viel Erfolg, DanSaab
 
Eindeutiges "Jein" - ich meine zunächst eigentlich nur die Aufnahme von stinknormaler Luftfeuchtigkeit, ohne jegliche chemische Bindung, entstanden über die beim Schleifen geöffnete Laminatoberfläche. Wenn Du diese Luftfeuchtigkeitsbalance als Osmose bezeichnen möchtest - im dem Sinne, wie es in den Bio-Büchern steht... - von mir aus gerne - aber eigentlich handelt es sich um eine simple Aufnahme und physikalische Einbettung der Luftfeuchtigkeit in die langkettig polymerisierten Ketten eines Kunststoffes. Das muß nicht umbedingt ein Duromer wie Laminatharz sein, das gibt es auch bei einigen Thermoplasten und verursacht beim Spritzgießen Probleme mit Dampfblasenbildung durch feuchtes Granulat.

Auch Kunststoffe können "feucht" sein. Harzlaminate sind zudem durchaus spürbar hydrophil. Die eingedrungene Luftfeuchte KONDENSIERT IM KUNSTSTOFF - übel ist es, wenn zwischen dem Abschleifen des ursprünglichen Lackes und dem Neuaufbau relativ viel Zeit vergeht, was ja beim Restaurieren durchaus mal passieren kann, und somit die ungeschützte Oberfläche ermöglicht, daß der Kunststoff sich förmlich mit Feuchtigkeit sättigt.

Nur, entscheidende Funktion bei dem ganzen Übel haben die keine Poren, also "Bläschen" in der Werkstoffstruktur, die beim Anschleifen der Oberfläche geöffnet werden - und dann später als "Sammelcontainer" für die im Werkstoff eingelagerte Feuchtigkeit dienen dann, wenn sie anschließend wieder überlackiert werden - und dabei nicht restlos durch Füller geschlossen wurden.

Das ganze beginnt übrigens schon in dem Augenblick, in dem die frisch lackierte Karosse in der Heizkammer des Lackierers steht. Besonders extrem sind dann später im Fahrbetrieb ausgiebige Sonnenbäder. - Die eingebettete Feuchtigkeit geht wieder in gasförmigen Aggregatzustand über, entweicht in die Poren - die jetzt lediglich durch eine dünne Lackhaut geschlossen sind - und kondensiert dort wieder. Bei der nächsten Erwärmung kann das erneut verdunstende Wasser nicht so schnell in den Werkstoff zurück entweichen - und bildet durch die Ausdehnung *unweigerlich* die berühhmten Pickel im elastischen Lack.
Ist in dem Lack zu viel Härter, also bei 2K-Lacken wie Lesonal-Acryl, gibt es zusätzlich feine Risse.

Was dann beim nächsten Polieren des Wagens passiert, könnt Ihr Euch denken.
Aus jedem dann aufgerissenen ehemaligen Pickel wird ein Krater - und die Aussenluft sowie Umgebungsnässe hat freien Zugang zum Kunststoff. Ein sich ständig verstärkender und aufschaukelnder Prozess. Ein solcher Lack ist unrettbar verloren, wird sich dann sehr bald auch großflächig vom Untergrund lösen.

Kurz und knapp:
Viele kleine Bläschen im Lack einer Kunststoff-Krarosse = Fehler der unqualifizierten Lackierers.

Abhilfe?
VOR dem Lackieren möglichst lange in die Heizkammer, unbedingt Luftenfeuchtung dazuschalten, dann so schnell wie möglich porenfüllenden GFK-Haftgrund spritzen und beim darauf folgenden Zwischenschleifen BLOS NICHT auf den Untergrund durchschleifen !! - Und auch nicht nur "außen" behandeln, sondern ebenfalls ungeschütze Innenbereiche der Karosseriehaut.

Hoffe es hilft Euch weiter.
 
Der Begriff "Osmose" ist im Kunststoff-Bootsbau belegt, und zwar ausgesprochen negativ.
Was Du beschreibt, soll eigentlich das Gelcoat verhindern. Wenn man diese Schicht entfernt oder großflächig beschädigt, folgt das, was Du beschreibt.
DanSaab
 
Zuerst sollten wir dann wohl klären, woraus die Sonett III wirklich besteht!

Ist es nun GFK oder Epoxy(?!?!) oder gar etwas ganz anderes?
Wie stellt man das fest?

Fakt ist, meine Sonett hat Originallack und ist übersäht mit Minibläßchen!
Da hat noch niemand etwas runtergeschliffen und nachlackiert.
 
Zuerst sollten wir dann wohl klären, woraus die Sonett III wirklich besteht!

Ist es nun GFK oder Epoxy(?!?!) oder gar etwas ganz anderes?
Wie stellt man das fest?

Fakt ist, meine Sonett hat Originallack und ist übersäht mit Minibläßchen!
Da hat noch niemand etwas runtergeschliffen und nachlackiert.

GFK ist der Überbegriff.


Polyester-Harz:

Riecht stark (fruchtig), auch beim Bearbeiten nach dem Aushärten.

Das System besteht aus einem Harz und einem Härter.
Dünstet bei der Verarbeitung gesundheitsschädliche Styrol-Dämpfe aus



Epoxid-Harz:

Nahezu geruchlos.
Epoxi dünstet fast keine Lösungsmittel aus, da zwei Harze additiv untereinander reagieren.
Die Harze sind einzeln durch Kontakt schädlich, allergieauslösend.

wesentlich teurer als Polyester-Harz.
 
GFK ist eigentlich der *fertige* Werkstoff des Bauteiles. GlasFaserverstärkter Kunststoff. Ob das nun Fasermatten sind - oder nur kurze in das Harz eingebettete Partikel ist eigentlich für die Bezeichnung egal. Häufig wird auch lediglich durch den Begriff GFK auf die vorgesehene Verarbeitungsmethode des Harzes mit Faserverstärkung hingewiesen.

Epoxid ist im Normalfalle die Bezeichnung für das *unverarbeitete* also das noch nicht zusammen mit Härter zur Bindung der Glasfaserverstärkung verwendete Harz, wird aber auch als Bezeichnung für fertige Werkstücke verwendet, die aus Harz - ohne jeglicheFaserverstärkung - gegossen wurden. Lies Wiki zu Harzbezeichnungen wie Polyester oder Epoxid und typische Anwendungen - und warum nun *welches* davon im Karosserie- und Bootsbau häufiger oder nicht vorkommt.

Nur so weit - Es sind nicht nur die frei werdenden Glasfaserpartikel beim Schleifen dieser Werkstoffe, die einen Atemschutz bei der großflächigen Verarbeitung zwingend erforderlich machen...

Auch originaler Lack kann im Laufe der Zeit schwinden oder spröde werden - und durch die hierbei entstehenden Haarrisse ein Eindringen der Feuchtigkeit in den Untergrund ermöglichen.
Tritt der Schaden allerdings kurz nach einer Neulackierung auf, ohne dass er vorher vorhanden war, ist es ein Verarbetungsfehler und somit der Lackierrt der Übeltäter.
 
Blasen im Lack

Also damit erst einmal keine Verwirrung auftreten wird : Osmose wäre nur dann der Fall, wenn Du eines der Bläschen aufstichst und dann eine faulig riechende Flüssigkeit auftritt. Also dies prüfst Du zuerst einmal. Allerdings glaube ich kaum, das es der Fall ist.
Risse im Lack :
Sogenannte Haarrisse treten bei Kunststoffkarosserien ganz gerne mal so ab einem Alter von ab 10 Jahren auf. Diese Risse sind sternförmig verbreitet und sind im Kunststoff drin. Ein Überlackieren hilft da natürlich wenig, da die Risse erneut auftreten werden, wenn man sie nur überlackiert.
Ein guter Lackierbetrieb kann Dir sehr wohl hier die richtigen Materialien und Arbeitsanweisungen geben.
Ohne es gesehen zu haben, möchte ich mich nun ungerne festlegen, was Du zu tun hast. Da ich selbst seit über 30 Jahren mit meinem Katamaran segel und diesen auch schon lackiert habe,kann ich Dir da schon sagen, was Du zu tun hast.
Im Gegensatz zu Autolacken läßt der Bootslack fast kein Wasser eindringen, ist aber weil er so hart wird nicht für den Kfz Bereich so gut geeignet, da er aufreisst und zur Rissbildung neigt.
Dein Problem hatte ich auch mal in den 70igern, als ich einen Lotus Europa Twin Cam hatte. Auch den hatte ich dann neu lackiert und hatte soweit keine Probleme mehr.
Es ist schon sehr aufwendig und mühsam, aber machbar.
Also grundsätzlich benötigst Du Autolack. Thermoplastlack kannst Du nur nass schleifen, da durch die Erwärmung beim Trockenschleifen ja Hitze entsteht, verflüssigt sich der Lack und es treten kleine Bällchen auf, welche Dir das Schleifpapier unnötig zusetzen. Ja, ist schon viel Arbeit, aber es geht. Du kannst daher auch nicht einfach einen x - beliebigen Füller verwenden, da dieser sich dann mit dem Untergrund nicht verträgt. Da löst ein Lack nämlich den anderen auf.

So, bitte nicht schimpfen, denn ich habe bewußt nicht so viel fachliche Ausdrucksweise benutzt, damit Du es besser verstehen kannst.

Solltest Du noch weitere Fragen haben, oder Hilfe brauchen, kannst Du Dich gerne an mich wenden.

Gruß

Detlef
 
Nein faulige Flüssigkeit ist in den Bläschen nicht drin, die sind absolut trocken. Ich hätte gerne alle Arbeiten bis auf den "Endschliff" und Lackauftrag selbst erledigt, allerdings habe ich keine Lust dass meine Karosse in meiner (feuchten) Scheune nach dem nackig schleifen gleich Feuchtigkeit zieht. Genausowenig will ich einen (teuren) Lacker fürs schnöde schleifen bezahlen. Würde ein heisser,trockener Sommertag reichen, wenn ich unmittelbar im Anschluss ans Schleifen das von Klaus empfohlene Polyester Spritzplatic auftrage? Oder lieber doch vorher in den Ofen zum trocknen und das den Lacker machen lassen?
Die Löcher und Risse werde ich auf jeden Fall selbst reparieren!
Vielen vielen Dank an alle für die doch sehr wertvollen Tips und Hinweise, ich hoffe 2010 können einige von euch die kleine Mal auf einem Treffen sehen! Und ich euch:smile:....
 
Keine Angst: ES werden viele warme (Sommer-)Tage nötig sein.

Zum Auftragen des Polyester-Fillers brauchst Du eine sehr gute Spritzpistole mit grosser Düse
einen leistungsfähigen Kompressor und einen geeigneten Raum...

(Und, glaube es mir, ich verarbeite das Zeug seit Jahren : das willst Du nicht selbst machen!)


Besserer Weg fürs Selber-Machen:

Schleifen, schleifen, schleifen...
Schäden ausbessern
Schleifen, schleifen, schleifen...

Wagen zum Lackierer
in Kabine tempern lassen
Polyester spritzen lassen
Wagen zurück

und:

Schleifen, schleifen, schleifen...

Dann wieder zum Lackierer und
Lackieren lassen
 
IMGP5063.jpg

IMGP5071.jpg

Kopie von IMGP5039.jpg

IMGP5033.jpg
Hier mal ein paar Fotos damit ihr eine Idee habt was ich mir antue :eek: :biggrin: aber ich hab mich unsterblich in die kleine verliebt!!!
@ Klaus: danke, wenn du sagst das will ich nicht dann überlass ich das gerne jemand anderem...
 
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