Moin
So ganz kann ich das Geschehene noch nicht nachvollziehen.
Ja, das konnte ich auch nicht Und wenn doch, ich hätte es nicht glauben wollen. Aber das killt mal wieder den letzten Rest vom Glauben an Fachwerkstätten. Grummel!
Ich tippe auch mal auf die Motoren vom 5. Spriegel, die im Fahrvorgang absacken.
Wenn es soweit käme, aber die fahren ganz friedlich, nein das Elend fand sich an ganz anderer, unerwarteter Stelle. Aber der Reihe nach.
- Der Wagen stand da wie nach einer normalen Notschließung. Bis auf den nicht am Verdeckkastendeckel verriegelten 5. Spriegel sah alles normal aus.
- Kofferraum auf und die Verkleidung vom Kardangelenk beseite gezogen, ja, es sah so aus wie in #46 im ersten Bild .
- Notentriegelung war gezogen worden, ein prüfender Blick Richtung Motor ließ mich stutzen. Der ist doch eingeklinkt! Dahinter gefasst, ja der Bügel ist in der Betriebsstellung, der Motor auch. Dafür hatte ich dann ein loses Ende eines Bowdenzuges in den Fingern. Nanu?
- Egal, Einheit ist erstmal defekt, also musste sie eh raus. Ein wenig verspannt das ganze.
- Die beiden Bowdenzügen, die zu den beiden Deckel-Verriegelungen gehen, waren zwar am Hebel eingehängt (wobei ein Sicherungsring gleich zu Bruch ging) aber einer der Züge war am Gegenhalter nicht eingehängt. Die eine Verriegelung konnte also gar nicht schließen, die andere auch nicht so richtig, da die Wippe am Hebel ja durch den fehlden zweiten Zug wegkippte und der Zug so dann quasi rund 2cm zu lang wurde.
- Das das Ende des Zuges der Notentriegelung lose war, dass hatte ich ja schon vor Ausbau festgestellt. Aber es kam noch schlimmer. Der Bowdenzug war fein säuberlich am Radkasten mit einem Kabelbinder fixiert damit er nicht rum klappert. Der war also gar nicht an der Einheit eingehängt gewesen. Warum wurde dann auch schnell klar. Die Mutter am Gegenhalter hatte wohl jemand so fest angezogen, dass das Gewinde vom Bowdenzugmantel abgerissen worden war und der nun keinen Gegenhalt mehr am Chassis der Einheit hatte. "Na dann kann ihn ja auch gleich weglassen" hat sich da bei der letzten Reparatur wohl jemand gedacht.
- Aber das war noch nicht die letzte böse Überraschung. Nach Ausbau der Einheit wollte ich die beiden Stecker trennen. Der vom Motor war ganz normal verriegelt und ließ sich wie gewohnt mit dem roten Schieber lösen. Nur der kleine vom Poti, den musste ich nicht mehr trennen, der hing schon lose rum. Und am Stecker war ein Stück ausgebrochen, der für die Verriegelung (oder Rastung) relevante Teil. Somit war der Stecker wohl im Betrieb raus gerutscht.
- Dass sich die Verriegelung des 5. Spriegels nicht vollständig schließen ließ und unter Spannung auf einer Seite aufsprang, dass die Innenverkleidung des Deckels z.T. neben den Federklammern saß, fast nebensächlich.
Was war also passiert? (soweit es sich rekonstruieren lässt)
@harnke hat das Dach öffnen oder schließen wollen und als der Deckel oben stand ist die Steckverbindung vom Poti auseinander gerutscht. Daraufhin stopp das TSAS (Top Stack Actuation System, also Dachsteuergerät) sofort alle Bewegungen, da es ja keine Info mehr über die Stellung des Verdeckkastendeckels hat. Schön, so kann man nicht mal zur Werkstatt fahren, es bleibt also nur gemäß Handbuch die Notschließung. Hebel ziehen, die 4 Motoren des Daches werden elektrisch frei gesteuert und man kann das Dach manuell in die geschlossene Position bringen, 5. Spriegel noch hochgeklappt. Nun steht das Schließen des Deckels an. Und woher soll jemand, der das noch nie normal funktionierend betätigt hat, wissen, wie viel oder wenig Kraft einem die Federn entgegenstellen. Offensichtlich läßt sich das Dach gegen den weiterhin eingeklinkten Antriebsmotor, der aufgrund des Spindelgetriebes eine sehr hohe Selbsthemmung hat, schließen. Es gibt dann - wenn man so will zum Glück - dieses kurze Stück Vierkant nach. Dann noch 5. Spriegel runter, fertig.
Hier hat nun beim ersten mal eine Werkstatt den Antrieb ersetzt, das alte Poti mit dem defekten Stecker übernommen
und den defekten Bowdenzug an die Seite gebunden anstatt ihn zu ersetzen
. Und wie es aussieht hat man dem Kunden nichts davon gesagt oder auf jeden Fall nicht so, dass es bei diesem auch nur in irgendeiner Art und Weise angekommen wäre. So kam es wie es kommen musste, irgendwann das gleiche Spiel von neuem.
Wann das ganze Elend anfing, ich kann nur spekulieren dass es beim Einbau des Verstärkungskit anfing. Könnte da sogar so passiert sein, dass es da noch nicht auffiel sondern erst beim dem ersten Zwischenfall der angerissene Bowdenzug unter Last brach. Aber sowas dann so zu reparieren?
Das ist übrigens auch ein Grund, warum man das Ausklinken einer verbogenen Einheit nicht durch Fixieren beheben sollte. Bei ganz offenem Dach kommt man ja noch an den Kofferraum und kann das ggf. wieder lösen, mit offenem Deckel ist das aber schon ein größeres Problem..
Etwas frustrierte Grüße
Flemming
PS: Ja, das ganze wird wenn alles klappt zeitnah wieder richtig instand gesetzt.