Der Triumph-Motor und die widerspenstigen ZK-Bolzen

Tatsächlich, nur für den B-Motor???
Ich war sicher, ich hätte auch was über den Triumph Motor gelesen. Aber da kann ich mich natürlich auch irren.
Werde die Tage nochmal nachschauen, vielleciht finde ich ja doch was...
 
man könnte eine dichtung opfern, knetmasse auf die kolben auftragen, alles zusammen bauen, vorsichtig! durchdrehen und dann schauen was passiert ist
 
man könnte eine dichtung opfern, knetmasse auf die kolben auftragen, alles zusammen bauen, vorsichtig! durchdrehen und dann schauen was passiert ist
Ja, das hatte ich auch schon überlegt. Damit ist man zumindest auf der sicheren Seite, es ist nur eben mehr Arbeit.

Ich habe gestern Abend mal im Netz bei Rimmer Bros meine Wunsch-Teileliste zusammengestellt. Hossassa, mit dem ganzen Kleinkram kommt doch einiges zusammen. Am Ende der Liste standen über 600,- Euro. Dabei habe ich die größten Posten schon ausgespart: Kolben habe ich schon, Öl- und Wasserpumpe werden "nur" überholt.
Abgesehen davon kann ich auch nicht sagen, dass da Sachen besonders teuer sind, im Gegenteil vieles ist erstaunlich günstig und ich bekomme alle Teile, die ich brauche. Es gab nur so ein paar Sachen, wo ich mir nicht sicher war, welches die bessere Wahl ist:

Ventilführungen: es gibt sie in Messing (original) und Bronze. Bronze schmiert natürlich besser, ist halt auch weicher. Es gibt aber keine Ventilschaftdichtungen bei dem Motor. Hat schon jemand Erfahrungen mit den unterschiedlichen Materialien und evtl. Nachrüstung von Ventilschaftdichtungen?

Stößelbecher: meine haben eigentlich keinen übermäßigen Verschleiß, aber wenn man schon dabei ist. Neue sind problemlos verfügbar, nur wenn man alle 8 neu will ist es auch nicht billig. Abgesehen davon, dass die Qualität evtl. nicht so gut ist. Also lieber die originalen neu planen und härten lassen?

Steuerkette: sieht bei mir noch gut aus, aber wenn man schon dabei ist...Es gibt bei den neuen Teilen zwei Varianten zur Auswahl: "Standard Chain" und "German Chain". Klar nehme ich die "Deutsche", soll ja besser sein, aber was ist eigentlich der Unterschied? Kostet immerhin fast 20 Pfund mehr als die Stadardkette.

Steuerkettenspanner: Es gibt die Auswahl zwischen mechanisch und hydraulisch. Letztere ist tatsächlich günstiger als das mechanische Pendant, was ist besser?
 
Steuerkette: sieht bei mir noch gut aus, aber wenn man schon dabei ist...Es gibt bei den neuen Teilen zwei Varianten zur Auswahl: "Standard Chain" und "German Chain". Klar nehme ich die "Deutsche", soll ja besser sein, aber was ist eigentlich der Unterschied? Kostet immerhin fast 20 Pfund mehr als die Stadardkette.

Aus letzter Erfahrung mit Steuerketten. Wenn die schon etwas gelängt ist, könntest du Probleme mit dem Einstellen der Steuerzeiten bekommen. Wenn das im Original vielleicht schon schwer mit dem OT abzuschätzen ist (weiß nicht, wie sauber die Markierungen zu lesen sind), kann eine gelängte Kette schnell mal einen Zahn Versatz beim Einstellen erzeugen. Bei einem Freiläufer keine große Sache, hier vielleicht doch.
 
Ich bin unterwegs mit EDGE empfang! EDGE! Das ist wie modem, nur langsamer.
600 find ich guenstiig, je nachdem was auf der einkaufsliste alles drauf steht
Die einkaufsliste meines neuen projektes ist 4 stellig...
Stoesselbecher: ich hab noch nie kaputte exemplare gesehen...selbst nicht bei motoren die an der halben million gekratzt haben. keine ahnung warum du die teile neu machen willst...wenn man schon dabei ist koennte man auch ne neue nockenwelle + kurbelwelle einbauen usw usw...
Allerdings kann man die kirche auch im dorf lassen & schaut sich mal die vorhandenen teile an...
Edge...ich fass es einfach nicht...
 
Moinmoin, das klingt doch alles schon eher positiv - gratuliere! Zur Frage bzgl. max. Abtrag an Kopf und Block würde ich mich grundsätzlich auch in einer Region von nicht mehr als 0,4-0,5 mm bewegen wollen, es sei denn, Dein Motor ist ein 1,85l (nach den Fotos vermute ich aber auf Grund der Stegbreite zwischen den Zylinderbohrungen einen 1,7l). Der 1,85l ist mit 8,8:1 niedriger als der 1,7l verdichtet (9,2:1), damit hättest Du etwas mehr Reserve was den Abtrag angeht. Eine Kollisiongefahr von Einlassventil und Kolben ist nicht gegeben, da im Bereich des OT das Einlassventil nicht (voll) geöffnet ist - also easy. Wenn Du mehr als 0,5mm abträgst ist die größte Gefahr eine erhöhte Klopfneigung und hierzu fallen mir zwei Abhilfemaßnahmen ein: immer 100 oder mehr Oktan tanken (nur die zweitbeste Lösung) oder den Kolben mit einer kleinen Mulde (z.B. Tiefe 0,5 mm und etwa 60mm Durchmesser durch Ausdrehen) versehen. Die ist festigkeitsmäßig unkritisch, da der Kolbenboden genug Fleisch bietet (ich habe selbst mal einen 2,1l Saugerkolben zur Verdichtungsveringerung mit einer Mulde versehen -s. Foto- und anschließend zu einem potenten 2,1l Turbo gemacht - dies ist thermisch deutlich anspruchsvoller und funktioniert einwandfrei).
Zu den Stößelbechern: never change a running system - wenn Du "ohne Grund" neue oder aufgearbeitete Becher verwendest, müssen sich die neu gefundenen Reibpartner wieder neu aufeinander "einschleifen" und die gute Absicht schlägt ins negative um.... (erhöhter Verschleiß) - dies ist nicht zu unterschätzen, da die AL-Legierung des Kopfes eher weich ist...
Ventilschaftführungen: hier gilt grundsätzlich das Gleiche - wenn die Ventilteller deutlich mehr als 0,5mm Spiel haben (hier orientiere ich mich wieder an WHB Vorgaben für den B-/H-Motor) erneuern, ansonsten würde ich sie drinnen lassen. Und wenn neu, dann Bronze (dies wäre zumindest meine Wahl). Ich habe in 25 Jahren 99/900er Fahren und Schrauben noch nicht eine einzige Ventilführung erneuern müssen, ist eher unkritisch (hatte sehr wohl schon Kolbenfresser, gebrochene Kolbenringe, Pleuellagerschaden, usw.).

Ich wünsche einen guten Wirkungsgrad und freue mich auf die Fortsetzung der Geschichte :-)

VG
 

Anhänge

  • IMG_1364.JPG
    IMG_1364.JPG
    509,4 KB · Aufrufe: 53
Danke für die Tipps.
Ich hoffe ich schaffe es in den nächsten Tagen noch beim Motoreninstandsetzer vorstellig zu werden, dann werde ich da anhand der Teile das weitere Vorgehen besprechen. Ich schau auch mal, was der für eine Meinung von den Stößelbechern hat.
Es ist übrigens ein 1,85 l Einspritzer-Motor. Die Verdichtung ist nach WHB 9:1. Die Kolben haben ja schon eine flache Mulde, aber das Abdrehen, um wieder mehr Raum zu schaffen, ist sicher eine praktikable Idee.
Die Ventilschaftführungen der Auslassventile sind schon an der Verschleißgrenze, die der Einlassventile sind noch okay. Aber da es ja keine Ventilschaftdichtungen gibt, denke ich man sollte die Toleranzen so klein wie möglich halten und vier Ventile mehr oder weniger machen lassen, dass macht den Kohl auch nicht fett.

Es gibt aber noch eine Geschichte, die mir etwas Kopfzerbrechen bereitet: das Maß der Nockenwellenlager. Die Welle paßt schon in die Lagerstellen im Kopf, aber das Maß ist ganz anders als im WHB: an meiner Nockenwelle messe ich einen Durchmesser am Lager von 28,5 mm, in der Literatur steht aber für alle 1,7 und 1,85 l Motore 31,75 mm. Der gleiche Wert findet sich im originalen WHB , in der Rep.Anleitung von Bucheli und im alten Haynes Workshop Manual. Das jemand bei einer früheren Reparatur soviel Material abgenommen hat, ist sehr unwahrscheinlich. Habe ich an der falschen Stelle gemesssen oder habe ich einen exotischen ZylKopf oder ist der Wert in der Literatur falsch??
 
Keine Ahnung wie hoch der Ölverbrauch bei einem Saab/Triumph-Motor ist. Aber so wie ihc das gehört habe, wäre es bei einer Überholung des Kopfes kein so großer Mehraufwand Ventilschaftdichtungen nachzurüsten. Frag doch mal Deinen Motoreninstandsetzer.
 
Ich habe den Instandsetzer schon mal angerufen um mich nach den Kosten zu erkundigen. Dabei habe ich auch nach der Möglichkeit gefragt Ventilschaftdichtungen nach zu rüsten und er meinte, es ist möglich, aber wenn keine vorgesehen waren braucht man sie auch nicht unbedingt. Ist halt ein weiterer Kostenfaktor. Da die Enden der Ventilschaftführungen erhöht unter den Stößelbechern liegen, bekommen die eigentlich auch nicht viel Öl ab.

Spaßeshalber habe ich mal das Verdichtungsverhältnis berechnet:
Standard: Bohrung 87 mm, Hub 78 mm, Verdichtung 9:1
bei 0,5 mm Materialabtrag am Block und Bohrung 1. Übermaß 87,5 ergibt sich ein Verdichtungsverhältnis von ca. 9,5:1
bei 1 mm Materialabtrag am Block und Bohrung 1. Übermaß 87,5 ergibt sich ein Verdichtungsverhältnis von ca. 10:1

Soweit die Theorie, die erst mal nicht so schlecht aussieht.
 
Hallo Zusammen - Triumph Motorblöcke und Zylinderköpfe gibt es noch viele - sind natürlich 2 L 1998 .. falls Bedarf ist ich habe sowohl das TR7 also auch das Dolomite Service Buch als PDF - den Dolomite Kopf könnte "man" auch verbauen jedoch ist die Ansaugbrücke nicht gleich zum TR7/Saab (Dolomite hatte 2 SU Vergaser) und der Auspuffkrümmer ist auch nicht identisch zum TR7 / Saab (Triumph Motor) Grüsse - ja auch wir hatten diese Kopfschmerzen hahah
 
Soooo, jetzt geht es mit Volldampf in den Endspurt!

Seit meinem letzten Bericht ist es schon eine Weile her, aber ich war nicht untätig. Motorblock und Zylinderkopf liegen fertig bearbeitet und neu lackiert in der Garage. Mein Instandsetzer konnte beide Teile ganz dezent planen - am Block -0,3 mm, am Kopf -0,2 mm. Damit kann ich sehr gut leben. Einziger kleiner Dämpfer ist ein Haarris, der von einem Kühlwasserkanal zu einer der ZK-Schrauben verläuft. Ist mir erst nach der Bearbeitung aufgefallen aber der Instandsetzer meint es wäre für den Motor unkritisch. Evtl. könnte man noch die ZK-Schraube abdichten, dass da kein Wasser raus kommt.
Die Ventilführungen der Auslassventile (Stahlguss) waren übrigen noch gut, nur die Ventilschäfte waren verschlissen. Also kam noch mal ein Satz neuer Ventile dazu. Ventilsitzringe der Auslassventile wurden nachgefäst, um die Oberfläche zu glätten.
Wärend die Motorenteile weg waren, habe ich mich des Getiriebes angenommen. Seit ich den Wagen habe springt beim Gaswegnehmen im 2. der Gang raus. Ich hatte mich schon daran gewöhnt und trete immer die Kupplung bevor ich das Gas los lasse. Aber das soll ja so nicht sein.
Im Getriebe selbst konnte ich erst mal nichts auffälliges finden, kein übermäßiger Abrieb oder Verschleiß. Als ich mich aber bis zum Hauplager vor gearbeitet hatte, musste ich festsellen, dass sich die Mutter von Hand runter drehen ließ! Die Stellen am Bund, die zur Sicherung in die Nuten der Hauptwelle eingeschlagen werden, waren weg gebrochen. Das Lager hatte also reichlich Spiel, hat sich zum Glück aber nicht zerlegt. Es sah aber auch so aus, als wenn da schon mal jemand am Getriebe dran war. Ich vermute dieser Jemand hat die Sicherungen der Mutter aufgebogen und beim Zusammenbau wieder die alte Mutter genommen. Ich habe ein neue Mutter besorgt und alle Lager, die ich neu bekommen konnte, ausgetauscht, alles eingestellt und ausdistanziert. Übrigens haben die frühen Vierganggetriebe keine Kette am Getriebeeingang, sondern Zahnräder. Auch da war ein Lager defekt.
Zusätzlich habe ich fast die gesamte Motorperipherie überärbeitet und neu lackiert. Dann habe ich auch noch die Lenkung aus gebaut - ohne Motor kommt man da ja besstens dran. Diese auch zerlegt, gereinigt, neu lackiert, geschmiert und mit neuen Manschetten versehen.

Soweit das geschehen in Kürze. Und jetzt - Endlich - geht es daran den Motor wieder zusammen zu bauen. Ich habe mir extra eine Woche frei genommen. Es wird aber auch Zeit, denn die HU ist auch schon eine gaanze Weils abgelaufen :redface:

Grüße, Andre
 
Na, mit dem Haarriss bist Du ja optimistisch… Hast ein Bild davon?
 
Dem Vernehmen nach fahren ja zig-hundertausend VW und Audi-Motoren mit gerissenen Köpfen umher.
Ist beim ollen Triumph vielleicht ähnlich unproblematisch.
 
Hier sind die angefragten Bilder.
Vom Primärantrieb habe ich keine Fotos geschossen, deshalb nur eine Abbildung aus dem Werkstatthandbucht
IMAG0630.jpg
Der Haarriss sieht in der Nahaufnahme schon sehr heftig aus. Aber der Riss ist sicher schon länger da, denn bei der kurzen Schraube kam beim Rausdrehen ziemlich viel Gammel mit raus.
IMAG0617.jpgIMAG0620.jpgIMAG0621.jpgIMAG0607.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
der riss ist mist, beeinflusst zwar grundsätzlich die funktion des kopfes nicht, wird dann aber spannend wenn die schraube mal irgendwann wieder raus soll
würde darüber nachdenken irgendwas mit da rein zu packen, keramikpaste oder so was in der art
oder eben eine hülse einsetzen, also bissl aufbohren, je nachdem wie tief der riss ist und dann hülse rein versenken
 
Schon klar, daß man das besser vorher gemacht hätte. Aber hätte-hätte is im Bette...
 
Zurück
Oben