Sodele, heute mal eine Inventarsichtung vorgenommen und ein paar Runden gedreht. Nett, nett...
Wer Achim nicht glauben wollte - ja, es ist definitiv ein 83er, und auch sehr gut beieinander, wenn man von Pflegerückständen und kosmetischem Allerlei einmal absieht. Aber Letzteres ist wirklich Pillepalle und gehört in den Bereich Marginalien verschoben. Alles funktioniert, von den elektrischen Helferlein bis hin zu Schiebedach und Spiegelverstellung. Die Karosse ist bis auf Fahrertür, Motorhaube und Heckscheibe original. Und original ist auch der bemerkenswert rostarme Zustand; typisch 83/84... aber nichtmal mit Rostansätzen an den Türfalzen. Selbst die Kofferraumecken und sonstige Klassiker sind jungfräulich. Bleiben zwei leicht in Mitleidenschaft gezogene Radläufe (nur oben und außen) sowie eine kleine Delle in der Beifahrertür.
Nachdem die gröbsten Ungereimtheiten von Achim bereits geklärt und behoben wurden, blieb mir nur das SetUp zu bestaunen. Vorneweg: ist alles Ansichtssache, aber in der Tat sind mir nur wenige 8vs bekannt, die motortechnisch so gut beieinander sind. Kein Ruckeln, Klopfen, Klingeln, Leerlauf stabil, kein Magerruckeln, Startprobleme o.ä.
Allerdings handelt es sich bei den Modifikationen um eine typische Krawallmaschine, die nicht unbedingt für kurvenreiche Gebirgsstrecken ausgelegt wurde. Fahrwerk etwas tiefer und strammer, wahrscheinlich G+W Federn sowie entsprechende Dämpfer, nix klappert oder zerrt - bis auf die an der HA schlagende JT 3" (ist aber normal). Bemerkenswert allemal der Mut, eine K-Jet mit Hilfe eines modifizierten TB 03 aufzuladen - vor allem, weil sich der Trompeteneffekt des 2.7" Zoll-Adapters zur 3" Downpipe merklich tückisch auswirkt. Auf der Frischluftseite das gängige "Problem" mit großen Ladern, das selbst manche eingefleischte 16v Piloten überfordert. Ein 8v ist mit der bereitgestellten Luftmenge hingegen deutlich überfordert. Der Verzicht auf ein Bypass hat zur Folge, dass die überschüssige Luft unter Ladedruck über den Ansaugschnorchel abgeblasen wird - ein "nettes" Zischen, das Achim als Zündungsklingeln deutete

Auch bei abgesenktem GLD (geschätzt etwa 0,2-0,3 bar) greift der Lader ab ca. 3.500 U/min so kräftig zu, dass ein sensibler Gasfuß von Nöten ist, um ein Überschlagen des Ladedrucks zu verhindern. Sollte das Equipement beibehalten werden, gilt es nach Kompressionskontrolle und prophylaktischem Tausch der ZKD den Druckwächter zu brücken, da ein solches Regularium bei einem solchen Lader eine Spaßbremse darstellt. Allerdings sollte man dabei nicht der Versuchung erliegen, den möglichen Ladedruck längere Zeit konstant zu fahren, sondern die Spitzen nur für den Schaltvorgang nutzen. Die angedachte Einstellung des Laders mit GLD um 0,5 bar ist bei einer K-Jet leider nicht praxistauglich... und würde wahrscheinlich schnell zum Ende des Motors beitragen. APC (noch die alte, graue Box) regelt ab/um etwa 0,8 bar schon merklich nervös, obwohl sehr wahrscheinlich über F- und P-Poti bereits modifizierende Eingriffe vorgenommen wurden. Mehr als ein "Zucken" in den roten Bereich würde ich dem Motor aber nicht gönnen - hier gilt es, den Gasfuß zu trainieren

sollte die Hardware tatsächlich weiter genutzt werden.
Ob die K-Jet bezüglich der erforderten Spritmenge tatsächlich modifiziert wurde, konnte ich auf die Schnelle nicht erkennen, jedenfalls war kein Magerruckeln/Klingeln zu vernehmen. Ich bin allerdings auch nicht der ausgewiesene Fachmann bezüglich K-Jet Einstellungen.
Alles in allem eine wirklich hervorragende Basis, und sicher ein Schnapper, dem ich das H-Kennzeichen im nächsten Jahr gönne
