die Technik und der Gemütszustand

knuts

Testfahrer
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SAAB
9-3 I
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Ohne
Möchte ich mal in die Runde fragen, ob ihr auch sowas erlebt:
Mehrmals im Monat gehe ich ja auf große Tour. Dank intensiver Wartung durch mich bzw in meinem Beisein, vertraue ich dem 902 - daß er die 1000 Kilometer nach z.B. Frankreich und zurück anstandslos bewältigt.
Trotzdem horcht man natürlich ins Auto hinein, ob sich vllt irgendwo ein Defekt anbahnt. Und die vor einem liegende Strecke von 2.000 Km birgt natürlich auch manche Gefahr. Das zusammen ergibt bei mir eine gewisse innere Unruhe.
Bin ich dann auf dem Rückweg nur noch ca 200 Km von zu Hause entfernt, so ab Hermsdorfer Kreuz, Leipzig, fällt das alles von mir ab, weil ich ahne, daß (wieder mal) alles gut gegangen sein wird. Jetzt tritt das Erstaunliche ein:
stellt sich dieser Gemütszustand ein, läuft der Wagen irgendwie ruhiger, liegt auf der Straße sicher wie ein Brett - wo ich die ganze Zeit vorher mehr oder weniger haderte mit der Spureinstellung, den Dämpfern, den Achsbuchsen, kurz dem Fahrwerk.
Kurz gesagt, es erstaunt mich immer wieder, wie stark sich der eigene Gemütszustand aufs Auto überträgt. Sogar der Spritverbrauch sinkt um ca 0,2 Ltr, obwohl ich nach meiner Wahrnehmung die ganze Zeit gleich fahre.
 
Wünschenswert wäre, diesen "Flowzustand" am besten von Anfang an zu haben. Dann führe es sich lockerer :-).
Und locker bleiben (im guten Sinne), ist auf langen Strecken so ziemlich das Wichtigste. Aber so sehr ich mich mühe, das "Flowen" ist mir bislang erst zum Schluß einer solchen Tour möglich
 
Interessante Frage und interessanter Wiki-Hinweis.

Ich kenne das auch von längeren Fahrten, wo es auf etwas ankommt, meistens, zu einer gewissen Zeit da zu sein.
Aber auch ohne diese Anlässe vergesse ich oft, das Radio einzuschalten und merke, dass ich auf das Auto höre ...
Wenn ich weiß, dass was im Argen sein könnte, "verschlimmert" sich dieses Verhalten.
Umgekehrt funktioniert es aber auch, Geringfügigeres mit Hilfe des Radios zeitweilig "auszuschalten".

Beim Teil "Sucht" des Wiki-Artikels musste ich unwillkürlich an so manche Aussage hier nach dem Off des Forums denken :tongue:. Interessante Parallelen.
 
Na, da bin ich ja wohl fast pausenlos drin, nicht nur beim Autofahren...:rolleyes::biggrin:

Aber: ist das wirklich ein Thema für den Technik-Bereich...?
Ich bezweifel denn doch, dass Bremsenrubbeln auf diese Weise aufhört...:redface:
 
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Einen "Flow" von Anfang an? Das geht nicht. Einen Flow muss man sich erarbeiten. In anderen Disziplinen heißt es immer gern "sich zentrieren" oder "die Mitte finden". Das ist aber weniger aktiv, als den "Fluss" bei einer Tätigkeit zu erlangen.
Auf der anderen Seite kann ein Flow auch lebensgefährlich sein, denn man ist bestrebt diesen Zustand beizubehalten.
http://www.riskride.at/wordpress/al...der-warum-ich-gestern-so-viel-schneller-fuhr/
 
Das Gefühl kenne ich nur zu gut, wusste aber bis eben nicht das es dort sogar Ausdrücke und wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.

Vor 2 Jahren nach Schweden, die Motorprobleme an meinem 9-5 immernoch nicht beseitigt, keiner hat den Fehler gefunden, die Bude immer bei Stau, Stadtverkehr, Langsamfahrt, zu heiß (117 grad) keine Leistung, lautes pusten.....
Wir waren so panisch (meine Frau wollte sogar das wir für den Urlaub einen Mietwagen nehmen) das ich von Hannover nach Travemünde nur Landstraße gefahren bin (keine Staus erwischen, jederzeit anhalten können....)
letztendlich 2 Stunden vor Abfahrt der Fähre angekommen, die ganze Last war in Sekundenbruchteilen von meinen Schultern gefallen, ein Gefühl wie auf Wolke 7...
image.jpg
Erstes Auto am Kai!

In Schweden selber hatte ich keine Angst, da der Gedanke, hier gibt es ja genug Saab Experten und Teile, in meinem Kopf herumgeisterte. Dort habe ich das Auto auch mehr gefordert. Treu nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir....
 
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Aber: ist das wirklich ein Thema für den Technik-Bereich...?.
hatte ich auch überlegt und kam zu dem Schluß, daß für die Wahrnehmung von Technik kein Forenbereich wirklich paßt, sie aber sehr wichtig ist. Psychologie?
Mit der Wahrnehmung eines beginnenden Defektes fängt ja jede Reparatur an und eine falsche Wahrnehmung ist manchmal auch für eine fehlerhafte Rep verantwortlich
 
Na gut - macht mal... :rolleyes:
Ich mach trotzdem lieber regelmäßig die Motorhaube auf, um nach Flüssigkeiten, Riemen, Kabeln, Schläuchen und Kerzen (ja, auch Kerzen... :redface:) zu sehen, anstatt angestrengt während der Fahrt darauf zu lauschen und mich nicht zu trauen, schöne Musik beim Autofahren zu hören, um ja keinen eventuell sich anbahnenden Defekt zu überhören... :driver:
 
Na gut - macht mal... :rolleyes:
Ich mach trotzdem lieber regelmäßig die Motorhaube auf, um nach Flüssigkeiten, Riemen, Kabeln, Schläuchen und Kerzen (ja, auch Kerzen... :redface:) zu sehen, anstatt angestrengt während der Fahrt darauf zu lauschen und mich nicht zu trauen, schöne Musik beim Autofahren zu hören, um ja keinen eventuell sich anbahnenden Defekt zu überhören... :driver:
da verwechselst du etwas oder willst bewußt missverstehen. Ich meine es so, wie ichs schrieb und nicht als Ersatz für etwas
 
Ja, ja, ich fühl mich ja auch mal mehr oder mal weniger wohl. Auch beim Autofahren. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich deswegen was am technischen Zustand meines Autos ändert. Punkt.
 
lieber patapaya:
jedes Argument zielgenau daneben. Macht nichts - du bist eben kein Langstreckenfahrer
 
Nö, lieber knuts, macht nichts. Das eine oder andere Gen fehlt mir wahrscheinlich einfach... :redface:
 
Ich bin jetzt im letzten Jahr mit dem 9k in Schweden gewesen (3tkm) und dieses Jahr auf Bornholm (2tkm) und trotz sorgfältigem Vorabcheck achte ich immer auf jedes Geräusch. Es ist sozusagen immer eine gewisse Grundnervösität vorhanden (da ich weiß, dass der 9k gerne die Diva raushängen lässt), die einen doch relativ angespannt fahren lässt obwohl es eigentlich gar nicht nötig wäre.

Am meisten gemerkt habe ich es, als ich dieses Jahr nach den zwei Wochen Urlaub wieder in mein Alltagsfahrzeug umstieg (welches ich aufgrund meines automobilen Arbeitgebers alle 12 Monate gegen ein neues tausche und so quasi immer ein Neuwagen fahre) und völlig Entspannt ohne über die Technik nachdenken zu müssen die erste lange Strecke fuhr. Ich war ein bisschen geschockt, eigentlich hatte mich vorher immer der Saab entspannt... :eek::biggrin:

Der Mensch an sich ist schon seltsam :hmpf:
 
Hmm, aber ein Auto, dass mich jedesmal derart angespannt auf Reisen gehen lassen würde, wäre für mich nicht akzeptabel - egal, welches Logo drauf ist...
 
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