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-aber der 8V dennoch nur beim Start auf 3 Zyl läuft???
Liegt es vielleicht am Ansaugrohr bzw.der aüsserst mißgünstigen Position des Kaltstartsventil,welches den naheliegendsten Zylinder einfach ersäuft? MEINE Theorie. Und Deine??
Ganz einfach Knudsen, wenn du mir versprichst, es nicht weiterzusagen, dann verrat ich's Dir und die linke_äh Spur, (auf die meine Ironie vermutlich ansteckend wirkt ;-) ), möge diesen meinen Artikel, je nach Lust und Laune, ausdrucken und dem näxten Bosch-Spezialisten als kleine "Anregung" unterbreiten...
Also jetzt geht's los:
Du musst die Gummihutze über der Stauscheibe abmontieren. Jetzt fasst Du mit spitzen Fingernägeln (besser geht's mit kleiner, arretierbarer Grippzange) die 10er Sechskantschraube in der Stauscheibenmitte an und ziehst daran die Stauscheibe ganz lansam nach oben.
Und jetzt kommt’s auf Dein Gefühl an: (Gefühl ist alles, Name ist Schall und Rauch, sagte schon JWvG im Faust...) Wenn Du beim Hochziehen feststellst, dass zuerst ein kleiner, leichtgängiger Leerweg fühlbar ist, bis Du schliessliche einen etwas grösseren Widerstand spürst, der den Zuteilungskolben im Mengenteiler anhebt, dann hast Du die häufigste Absauf-und-auf Dreitöpfenlauf-Schlechtanspringursache alter 8V K-Jetronikanlagen entdeckt. (Wohlgemerkt endeckt, noch nicht behoben !)
Die Erklärung ist folgende: Besagter Zuteilungskolben wird von der Stauscheibe beim Gasgeben angehoben und gibt dadurch je nach Höhe der Anhebung supergenau definiert 4 Schlitze frei, durch das die erforderliche Benzinmenge den Einspritzventilen zugeteilt wird. Herstellungtechnisch konnte man wohl diesen Zuteilungskolben nicht mechanisch fest mit der Stauscheibe verbinden, sondern er liegt nur auf einem Hebel, der zur Stauscheibe führt, lose auf. Beim Hochheben ist das kein Problem, da wird der aufliegende Kolben vom Hebel, bzw. der Stauscheibe einfach hochgedrückt, beim wieder Herunterfahren jedoch kann der Kolben durch Alters-Schwergängigkeit oder Korrosion im Zylinder etwas höher hängenbleiben und liegt dadurch nichtmehr auf dem sich bereits wieder in unterer Endstellung (Leerlaufstellung) befindlichen Stauscheiben-Betätigungshebel auf. Diese kleine Höhendifferenz zwischen Stauscheibe und Zuteilungskolben ist meiner Erfahrung nach in weit über 70% aller K-Jet-Problemfälle die Ursache dafür, dass speziell bei kaltem Motor und in niedereren Drehzalen total falsche Spritmenge zugeteilt wird !
Und was mit modernen, einmal überfettet, abgesoffenen, selbst nagelneuen Zündkerzen passiert, ist ja wohl bekannt. Man kann sie leider nichtmehr regenerieren !
Ich habe nun zwei Abhilfeversuche erarbeitet:
Erster Versuch: Man hebt an besagter 10er Mutter in der Stauscheibenmitte die Stauscheibe bis zum oberen Endanschlag mehrfach kräftig an, senkt sie wieder ab und zwar so lange und oft, bis am Anfang keinerlei Leerspiel mehr spürbar ist. Dadurch gelingt es häufig, den zu zäh im Zylinder laufenden Zuteilungskolben wieder eine Zeitlang leichtgängiger zu machen. Nach einiger Standzeit kommt das Übel aber meist wieder zurück !
Zweite, etwas aufwendigere, für reine User nicht empfehlenswerte Methode:
Man zerlegt den Mengenteiler, zieht den Kolben unten vorsichtig heraus und schmirgelt ihn mit z.B. Zahnpasta und Bremsenreiniger spiegelblank. (Warnung ! wer zuviel schmirgelt, hat alles zerstört !!!)
So lieber Knudsen, das war mein K-Jet-Geheinmis, vergleichbar der Coca-Cola Mischung oder dem 4711 Kölnischwassergeheimnis, das ich eigentlich mit ins Grab nehmen wollte ;-)
Aufmerksame Leser konnten dieses allerdings schon vor ca. zwei Jahren in meiner forum-auto.de Technik-8 V.-Fehlersuche nachlesen, aber das liest ja keine Sau.
Grüss Dich und gute N8 Gerd B.
PS: Falls Du mich am kommenden Feitag besuchen willst, da bin ich vorr. abends ab 20 Uhr in München beim Saab-Stammtisch anzutreffen.