Der sieht wieder gut aus.
Auf den Bericht bin ich gespannt.
Dann werde ich dich nicht weiter auf die Folter spannen:
Ich hatte das Auto im Januar bei HFT, weil diverse kleinere Reparaturen und eine Inspektion anstanden. Als ich es abholen wollte, habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel und bin mit HFT zur Probefahrt gestartet. Auf dem Weg zur Autobahn habe ich mich an der neuen Kupplung und an den vielen kleinen Detailverbesserungen erfreut. Auf der Autobahn habe ich dann Horst gefragt, ob er sich auch die Bremsen mal angesehen hat, weil das Heck beim starken Bremsen versetzt hat. Ich hatte das nicht in der Liste mit zu erledigenden Arbeiten aufgeführt, deswegen war die Antwort nein. Er schlug dann vor, die Bremsen mal zu testen. Nach einem Check, dass hinter mir frei ist, habe ich dann bei 120 auf der rechten Spur der dreispurigen A555 gebremst. Zu stark.
Das Heck ist nach links ausgebrochen und ich habe vor lauter Schreck und Unkenntnis noch mehr gebremst, statt von der Bremse zu gehen. Wir sind dann mit noch vielleicht 70 km/h mit der vorderen rechten Ecke in die Leitplanke gesegelt und eher daran entlanggeschlittert als frontal reingefahren. Das Auto hat sich dann mit der Front als Angelpunkt an der Leitplanke gedreht bis es quer zur Autobahn stand und ist dann in einem Halbkreis rückwärts gerollt bis es mit dem Heck an der Leitplanke zum Stehen kam.
Der Schreck saß erstmal tief bei uns beiden. Obwohl ich 5 Minuten vorher eine Menge Geld investiert hatte, war mir das Auto erst mal vollkommen egal und ich war nur froh, dass wir beide keinen Kratzer davongetragen hatten. Nach einer halben Minute wollte ich dann das Warndreieck rausholen. Ging aber nicht. Das lag im Kofferraum und der ließ sich nicht öffnen, weil das Heck an der Leitplanke stand. Ich hatte kaum das Handy in der Hand, um den ADAC zu rufen, als eine Zivilstreife anhielt. Die Beamten haben dann den Verkehr um die Unfallstelle herumgeleitet und mich zum Unfallhergang befragt. Angesichts des unnötigen Bremsmanövers hätten sie mir sicher eine deftige Strafe aufbrummen können, haben sich aber mit einem Ordnungsgeld zufrieden gegeben. Ich sah wohl nicht so aus, als würde ich noch mal auf diese Idee kommen.
Bis der Abschleppwagen kam, waren schon Horsts Frau und einer seiner Gesellen da, um uns beizustehen und später mit in die Werkstatt zu nehmen. Obwohl er keine Schuld an dem Unfall trug, hat Horst sich mehrmals entschuldigt und sich Vorwürfe gemacht, dass er nicht bedacht hat, dass ich ein solches Bremsmanöver vielleicht nicht so souverän hinbekomme, wie er es sicherlich könnte.
Zurück in der Werkstatt haben wir dann - geistig nur halbwegs bei der Sache - ausgemacht, dass er sich ansieht, was von dem Auto noch zu retten ist. Seine Frau bestand dann darauf, mich den ganzen Weg bis nach Koblenz zurückzufahren. Bis dahin war die unheimliche Ruhe, die mich direkt nach dem Unfall überfallen hatte, dann doch dem Schock gewichen und ich war ziemlich mit den Nerven fertig. Christine, vielen Dank nochmal für deine Hilfe und deine netten Worte!
Was meinen 900er angeht, ist der nicht ganz so glimpflich davongekommen wie seine Insassen. Die Front war komplett hinüber und das rechte hintere Seitenteil hatte eine fiese Verformung von der Leitplanke. Immerhin waren Rahmen und Karosserie nicht verzogen, der Motor und alle Nebenaggregate (außer dem Kühler) waren unversehrt.
In den nächsten Wochen hat Horsts Karosseriebauer Wunder gewirkt (siehe Bilder). Der Schloßträger war hinüber. Ein Kotflügel war noch zu retten, der andere musste ersetzt werden, ebenso die Motorhaube. Die Verformung am Heck wurde ausgebeult und gespachtelt und alle reparierten Stellen neu lackiert. In Horsts Ersatzteilfundus fanden sich dann auch noch eine Stoßstange, ein Kühlergrill, ein Scheinwerfer und ein Rücklicht. Dank Horsts großzügigen Entgegenkommens bei den Teilen war die Reparatur für mich auch bezahlbar.
Kurz gesagt ist mein Auto jetzt besser als vorher und selbst wenn seine Arbeit mich nicht ohnhin schon überzeugt hätte, hat Horst jetzt einen Kunden gewonnen, wie er treuer nicht sein könnte. Vielen, vielen Dank für die hervorragende Arbeit und alles drumherum!