a - zeigt das Prisma dann nur den effektiven Bild"ausschnitt", also das, was nachher auf dem Bild zu sehen ist, oder muss ich gedanklich umrechnen?
Wie schon beantwortet: Du siehst durch den Sucher genau das, was hinterher auf dem Bild zu sehen ist. Insofern brauchst Du auch nicht umrechnen, Du siehst ja, was das Objektiv abbildet.
b - sehe (!) ich durch den Sucher die effektive Brennweite, oder den Betrachtungswinkel (Brennweite) der auf dem Objektiv angegeben ist? Also: blicke ich beim Photographieren durch eine 200mm-Optik, oder durch eine 300mm-Optik?
Du siehst die "effektive Brennweite". Vergiss einfach, was auf dem Objektiv an Millimetern draufsteht ... Du hast zwar ein 200er drauf, siehst und fotografierst aber den Bildwinkel, wofür man bei der analogen Kamera eine 300er Optik brauchen würde.
c - geht diese Brennweitenverschiebung auch mit einer Veränderung der Tiefenschärfe einher (in Abhängigkeit zur gewählten Blende)?
Wie beantwortet: Ja !
d - Entscheidend ist für mich die Bildhelligkeit im Sucher... Wenn ich ein 85mm Objektiv mit Lichtfaktor 1:1.4 verwende - wird daraus ein 100mm Objektiv mit gleicher Helligkeit, oder muss man da Abstriche machen? Was ich bislang gesehen habe, gibt es ja in den aktuellen Objektiv-Programmen kaum noch wirklich lichtstarke Festbrennweiten - und die Zooms bewegen sich irgendwo im Bereich zwischen dunkel und "lucas". Ist das eine Folge davon, dass man das Objekt seiner Begierde aufgrund von AF und Belichtungsautomatk eigentlich nicht mehr zu erkennen braucht, oder wie verhält sich das bei schwierigen Lichtverhältnissen? Komische Entwicklung jedenfalls
Ähm also: Ein 85mm Objektiv hat an der DSLR einen Bildwinkel wie ein 85 x 1.5 = 127.5mm Objektiv an der analogen Kamera
Die Bildhelligkeit im Sucher ist zuerst mal abhängig von der Art der Umlenkung (Spiegel, Prismen) im Korpus und erst in zweiter Linie vom Objektiv - und das schöne ist, bei der Spiegelreflex kannst Du ja unterschiedliche draufstecken.
Bei den Korpussen soll es Unterschiede geben ... ist bestimmt auch Geschmackssache, ich fand den Sucher der Pentäxe immer richtig fein, schön groß und hell. Die Nikon hatte ein kleineres Sucherbild, aber die unten eingeblendeten Symbole und die AF-Punkte waren besser. Was für Dich maßgebend ist, mußt Du für Dich entscheiden.
Lichtstärke: Die digitalen Fotosensoren sind im Verhältnis zum analogen Film sehr empfindlich. Selbst bei futzeligen Kameras kann man ISO 1600 einstellen, wenngleich mit mehr oder weniger deutlichen Abstrichen ans Rauschen (fehlerhafte belichtete Einzelpixel, Bild wirkt "körnig" und farblich matschig). Für den "normalen" Fotografen ist daher ein Zoom mit 1:4 am kurzen Ende völlig ausreichend.
Die absolut letzte Ausbeute an Lichtstärke braucht man eigentlich nur für Night Shots (Nordlicht-Fotografien) und Bilder mit sehr kurzer Belichtungzeit (Tierfotografie, Sportfotografie).
Schau Dir z.B. mal die Bilder (und die Aufnahmedaten, was für Blenden und Zeiten verwendet wurden) von Thilo an:
http://www.fotocommunity.de/pc/account/myprofile/417992
Und dann noch was: Die besten Tipps hier und das beste angelesene Wissen aus dem Netz hilft Dir nur weiter, Deine Entscheidungskriterien schärfer herauszuarbeiten. Eine Beratung oder ggfs. ein Tag mit einer gemieteten / geliehenen Kamera vom Fachhändler sind jeden Cent wert ! Geiz mag geil sein, aber was hilft's dir, einen Fuffi gespart zu haben, wenn Du hinterher mit der falschen Kamera herumläufst. Außerdem steht Dir der Fachhändler mit Rat und Tat zu Seite, wenn's Probleme gibt.