Zwischenspeicherung : Optimist. Auf absehbare Zeit sehe ich da nur Speicher zur Netzstabilisierung aber nicht um nennenswert Energie zu speichern. Solange keiner die Umwandlung von Strom in flüssigen Brennstoff rentabel macht.
Nicht Optimist, sondern Weitsichtiger
Als Speicher können dienen: Batterien. Denkt mal an die 1 Millionen E-Fahrzeuge, die ab 2020 des nächtens an den Ladesäulen hängen (Nur müsste dafür ein Handelsmodell entwickelt werden, dass den dem Netzbetreiber zur Verfügung gestellten Strom adäquat zum in das E-Auto eingespeisten Strom verrechnet wird).
Weitere Speicher: Wasserspeicher, Power-to-heat, Power-to-gas, Schwungscheibenspeicher. Einiges geht schon heute, anderes erst, wenn die Infrastruktur dazu geschaffen ist.
Netzfrequenzen und damit auch die Netzstabilität wird heute zentral durch die Übertragungsnetzbetreiber geregelt. Bei der konventionellen Erzeugung über die Drehzahl der Turbinen. Bei EE-Anlagen durch Netzwechselrichter, die sich auf die Gesamtnetzspannunng erst einregeln, bevor sie an das Übertragungsnetz aufgeschaltet werden (können). Gerade alte PV-Anlagen haben da extremen Nachrüstbedarf. Auch ein Grund, warum sich EE-Anlagen derzeit nicht als Minutenreservekraftwerke eignen. Je mehr Grundlast- und Mittellastkraftwerke (meist herkömmliche KW) vom Kapazitätsmarkt (politisch gewollt) verschwinden, desto mehr leidet die Netzqualität.
Transport : Das ist das eine, aber nur im Zusammenspiel mit massiven Überkapazitäten. Denn wie du schon schreibst kommt es nicht auf die installierte Leistung an sondern eigentlich auf die minimal verfügbare. Die ist für PV in Deutschland 0! Denn nachts ist es dunkel. Für Windkraft in sagen wir mal Schleswig Holstein ist diese auch 0. Es gibt Momente völliger Windstille. Unter der Annahme, dass es nicht in ganz Europa dunkel und Windstill ist kommt nun der Transport ins Spiel. Und damit doppelt die Politik. Netze müssen ausgebaut werden und es müssen die entsprechenden Überkapazitäten gebaut, vorgehalten und bezahlt werden. Das mag nur keiner so sagen. Auch wenn es z.T. ja schon geschieht (Vergütung nicht produziertem Stromes).
Korrekterweise: die zum Zeitpunkt x minimal verfügbare Leistung (kW) bzw auch korrekterweise die zur Verfügung gestellte Arbeit (kWh). Und auch richtig: damit genügend Arbeit zur Verfügung steht braucht es entsprechende Überkapazitäten an Leistung. Das hat aber Auswirkungen auf das Netz, denn die theoretisch erzeugbare Arbeit kann schon heute nicht mehr vom Netz (siehe oben: Netzstabilität) aufgenommen werden. Ich stimme vollkommen überein: die Netze müssen ausgebaut/ertüchtigt werden. Das geht aber nicht durch die förderalistische Kleinstaaterei, sondern nur zentralistisch staatlich gelenkt. Und da tut man sich etwas schwer.
Unter "Vergütung nicht produzierten Strom" fällt mir nur der Preis an den Energiebörsen ein, der gezahlt wird, wenn jemand den Strom abnimmt. Unsere Freunde mit den vielen Wasserspeicherkraftwerken in A, CH, N und S lassen dann regelmäßig die Korken knallen.
Aber um zum Thema Ethanol auch etwas beizutragen: Ethanol ist ebenfalls nur eine Hilfskrücke, solange es kolbenbetriebene Kraftmaschinen gibt. Und jetzt einmal weitergesponnen in Richtung nahezu vollzogenen Energiewende: wenn denn Power-to-liquid im großen Maßstab verfügbar wäre, dann wäre Wasserstoff als Antrieb für Motoren die Wahl der Dinge. Doch warum diesen Umweg gehen, wenn der Strom auch direkt im KFZ umgesetzt werden kann.
Es wird also kein Weg daran vorbeiführen: ausgebaute Verbundnetze, bidirektionale 'intelligente' Stromzähler und das E-Mobil werden das Ende des Energiewendeweges darstellen.
Das ist zwar nicht gerade das, was ich mir erträume, doch realistisch gesehen werde ich das auch nicht mehr erleben...
Sorry für soviel Text, doch bei solchen Themen bricht es einfach aus mir heraus ;-)