Wenn Motoröl verwendet wird, bitte drauf achten, daß es kein Synthetiköl ist!!!
Da können die alten Synchroneinrichtungen nicht mit klar kommen, weil das Öl "zu gut" schmiert.
Und dann kommt es zu Schaltproblemen bei allen Temperaturen.
10W-40 sollte es dann sein und kein Nuller-Öl oder 20er-Viskosität.
(das gilt für die Getriebe im 90, 99, 900-I)
Die 96er und 95er hatten normales SAE80-Hypoid-Getriebeöl drin, wenn ich nicht irre.
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Getriebeöl hat im Getriebe folgende Aufgaben zu erfüllen.
1. Lager schmieren
2. Synchroneinrichtungen abbremsen
3. Reibung an den Zahnflanken verhindern
4. Dreck und Späne abführen
Also eine Wollmilchsau unter den Ölen, denn die Kräfte zwischen den Zähnen der Zahnräder im Differential sind enorm hoch.
Also muß es sehr druckfest sein, damit der Schmierfilm hält.
Man muß also einen Kompromiss finden, damit das Getriebe komfortabel funktioniert.
Dickes Öl ist gut für die Zahnräder, aber schlecht für die Schaltbarkeit. Dünneres Öl verbessert die Schaltbarkeit, reicht dann aber nicht mehr für die Lager.
Speziell das Halslager der Abtriebswelle ist davon betroffen...und geht bei den kräftigeren Motoren auch eher kaputt.
(wobei ich auch Getriebe kenne, wo das Spiel ab Werk zu stramm eingestellt wurde und das Lager schon bei 60.000km brummten)
Mineralisches Motoröl, 10W-40, war für mich jahrzehntelang der beste Kompromiß.
Und eben alle 40.000km wechseln.
Oder eben bei den Oldies, die wenig gefahren werden, alle 3-4 Jahre. Denn Öl zerlegt sich auch im geschlossenen Faß, also ungebraucht, über die Zeit in seine Bestandteile. Die langkettigen Moleküle werden nicht nur durch Druck und Hitze zerlegt, sondern auch nur durch Alterung.
Wer also denkt, ich kaufe mir ein 60-Liter Faß Motoröl, weil es im Gebinde billiger ist, und damit komme ich die nächsten 10 Jahre aus...begeht einen großen Fehler!
Kann ich nur von abraten!
Getriebeöl im 900-I ist auch eine Frage des Glaubens....
Nach einem Ölwechsel muß es doch eine Veränderung geben, die spürbar ist...
Und dann wird man besonders aufmerksam im Gehör und Gefühl im linken Fuß und rechtem Arm, wenn geschaltet wird.
Darum kann und werde ich auch keine Empfehlung geben, welches Öl jetzt die bessere Wahl ist.
Zur Schaltung gehören ja nicht nur die Muffen und Gabeln im Getriebe, sondern auch der Weg zwischen Hand und Getriebe, sprich der Knüppel, die Schaltkulisse, der Gummidämpfer in der Schaltstange...und natürlich auch die Schaltstange selber!
Deren Lage verändert sich über die Jahre allein schon dadurch, daß die Gummilager des Motors durchsacken. Oder bei Hydrolagern eins defekt wird.