H-Kennzeichen aussetzen?

Aktuell kann sich aber sehr schnell ändern. Wenn nämlich die Fahrverbote umgesetzt werden und die Euro1&2 mit über die Wupper gehen, dann wird das H auf einmal ser attraktiv für viele Leute (solange H nicht auch davon ausgenommen wird).
 
Meine Fahrzeuge mit H-Kennzeichen sind beide in der Steuer teurer geworden. Für mich ist das H ein Bekenntnis zum Erhalt kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes. Ab 30 Jahren ist ein Fahrzeug nach aktueller Definition ein Oldtimer, egal ob ein Exemplar oder Millionen vom Band gelaufen sind.

Heute gibt es weniger Ford Granada Turnier als Ferrari Testarossas. In zehn oder 20 Jahren gibt es auch sicher keine Unmengen von Golf II mehr.

Ein solcher Vorstoß eines sog. Oldtimerclubs ist einfach nur ein Witz und Gift für unser Hobby. Das H-Kennzeichen ist eine wichtige Errungenschaft und es wäre fatal, seinen Wert und seine Signalwirkung zu verwässern.

Die befürchteten „Schlaumeier“ übrigens, die sich anstelle des bösen Euro-4-Diesels einen Golf II mit H holen, sind m. E. nicht existent. Die nutzen vielmehr die Abwrackprämien und holen sich irgendeinen Euro-6-Prügel.
 
Klar, daß das mehr wird.
Gut gepflegt und selten genutzt sterben die Karren halt kaum weg.
Wobei der Oldtimer in der Garage weniger tut als der Neuwagen (Euro wasauchimmer) auf der Straße......
 
Diese Analyse zeigt nicht, wie sich das auf Marken verteilt.
Einen großen Teil machen eben Käfer aller Varianten, /8 usw. aus.
Der Trabi ist auch stark vertreten, aber das hat andere Gründe.

Auch jetzt schon sind die etwas exotischeren Autos in der Minderheit.
Mit exotisch meine ich nicht den Ferrari Spider California, sondern Autos,
die mal zum ganz normalen Straßenbild gehörten wie Opel Kadett A, B, C
oder FordEscort (Hundeknochen). Man muss auch nicht unbedingt die
Isetta schützen, die ist kaum gefährdet, aber die nun nachrückenden
Alltagsautos. Es ist ja auch dem jeweiligen Eigentümer hoch anzurechnen,
dass er ein Auto pflegt und erhält, das trotz aller Investitionen niemals wirklich
wertvoll wird. Zwar hält sich der Wertverlust in Grenzen oder es gibt sogar
einen leichten Anstieg, aber der finanzielle Aufwand über die Jahre ist sehr
viel höher als der erzielbare Verkaufspreis. Das nehmen nur wenige auf sich
und eine kleine Anerkennung ist da nur legitim.

@ DSpecial: Foren sind in der Regel kostenlos. Einige finanzieren sich
über Werbung, andere über Spenden und IMMER braucht es ein paar
Enthusiasten, die Zeit und Geld investieren.

Ein Club geht idealerweise noch weiter. Er bietet jede Menge an Dienstleistungen
an, die auch zeitnah abrufbar sind. Der Aufwand eines Clubs ist auch größer
und ein kleiner Beitrag soll wenigstens die echt anfallenden Kosten decken.
Vergleicht man das mal mit Tennis- oder Golfclubs, so bekommt man bei uns
für den Monatsbeitrag eines solchen Clubs mindestens 10 Jahre Mitgliedschaft.
Der Club, wie ich ihn verstehe und betreibe, ist nicht gewinnorientiert und baut
keine prunkvollen Clubhäuser, zahlt dem Präsidenten kein Gehalt.
Im Falle von Problemen gibt es schon einen Unterschied zum Forum. Poste
ich etwas, so ist es doch eher Zufall, dass der richtige Experte das liest und
auch Lust hat, mir zu helfen. Hier im Forum funktioniert das zwar hervorragend,
aber das ist nicht in allen Foren so. Zumindest bei mir kann man den Club
tel. während der normalen Geschäftszeiten erreichen, per E-mail quasi rund
um die Uhr. Es wird dann umgehend nach Lösungen gesucht, mittels Datenbank
nach Teilen oder Experten geschaut, schnellstens der Kontakt hergestellt.

Dass nun der Präsident eines eher elitären Clubs auch noch die passenden
Autos in seiner Firma verkauft, hat für mich ein "Gschmäckle". Da kann man
eher vermuten, dass dieser Vorstoß geschäftlichen Interessen geschuldet war.

Gruß Frank
 
@ DSpecial: Foren sind in der Regel kostenlos. Einige finanzieren sich
über Werbung, andere über Spenden und IMMER braucht es ein paar
Enthusiasten, die Zeit und Geld investieren.
Wie gesagt, ich habe nichts gegen Clubs. Fand es nur etwas befremdlich, dass es in dem Interview so dargestellt wurde als sei man irgendwie ein Oldtimerfan/fahrer 2. Klasse weil man sich nicht in einem Club anmeldet/engargiert. Diese Sichtweise, fand ich, ging in Richtung Vereinmeierei...schließlich muss in D jedes Hobby irgendwie in einem Verein/Club etc. organisiert sein:rolleyes:
 
Sagenhafte 1 % Autos mit H Kennzeichen.
Von denen mindestens die Hälfte höchstens 1000 - 2000 km pro Jahr unterwegs sind.
Wie viele Autos mit H bekommt man denn im Winter zu Gesicht ? Und wer kurvt damit ständig in Umweltzonen (verstopften Innenstädten ) rum?
Mein roter Golf II , seit 2017 mit H Kennzeichen ist absolut original und in sehr gutem Zustand mit jetzt ca. 50000 km .
Es ist ein Sondermodell `Sky` , warum sollte der kein H - Kennzeichen bekommen. Es gibt davon in ganz Deutschland wahrscheinlich keinen zweiten mehr.
Und ich denke dass die meisten Leute ihre Youngtimer erhalten weil sie Spaß daran haben, nicht um sie als Pendlerauto zu missbrauchen.
Schwarze Schafe gibt es überall , aber diejenigen, welche ihre Youngtimer zur Umgehung von Fahrverboten missbrauchen, bewegen sich wahrscheinlich im Promillebereich.
Zum Thema Fahrverbote sage ich nichts , weil ich es völlig schwachsinnig finde. Ebenso sage ich zum ach so umweltfreundlichen Elektroauto nichts.
weezle
 
Um das klarzustellen:
Die Art und Weise, wie der Autor und Präsident das verknüpft, bereitet mir Kopfschmerzen. Damit schadet er den Leuten, die sich wirklich für den Erhalt techn. Kulturguts einsetzen.

Das hat aber (noch nichts) mit Vereinsmeierei zu tun. Diese wird von Bürokraten betrieben. Also Leute, denen der Alltag noch nicht kompliziert genug ist und die diesen übertriebenen Schwachsinn in das Hobby hineintragen. Ich kann da nur für mich sprechen: Vereinsmeierei ist für mich so ziemlich das Allerletzte. Als wir 1990 den Club gründeten und man mir quasi die Clubführung aufdrängte, hatte ich verkündet, dass ich sofort den Krempel hinschmeiße, wenn man mit diesem Quatsch anfängt. Nun sind Lanciafahrer wie auch SAAB-Fahrer viel mehr Individualisten als Anhänger von Massenprodukten, zumindest sieht es so aus. Oder bei deren viel größeren Masse fällt es weniger ins Gewicht. Jedenfalls haben wir mit ausdrücklicher Ablehnung der uralten Vereinsstrukturen sehr schnell mehr Mitglieder gewonnen als der ganze Rest im deutschsprachigen Raum zusammen aufbringt. Vor allem auch solche, die eigentlich absolut gegen Vereine sind.

Aber erst ein gutes Zusammenspiel von Clubs und Foren bringt dem Einzelnen die bestmögliche Unterstützung. Das sollte im Fokus stehen, nicht ein aufgeblasener Vorstand mit X Pöstchen und starren Regeln. Vor allem sollte man sich als Freunde verstehen. Wenn ein Mitglied ein Auto für 150.000 Euro anbietet und ich ihm einen Käufer bringe, weigere ich mich, eine Provision anzunehmen, bestenfalls mal einen Cappuccino beim nächsten Treffen. Die Position für Geschäfte auszunutzen ist in meinen Augen unseriös. Deshalb habe ich ein Problem damit, dass ein Oldtimerhändler Präsident eines Vereins ist.
 
Faszinierenderweise darf man dann im Konkurrenzblatt lesen, daß die Politik dem Oldtimer wohlgesonnener ist als dessen (selbsternannte) Interessenvertreter...

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Sagenhafte 1 % Autos mit H Kennzeichen.
....
Wie viele Autos mit H bekommt man denn im Winter zu Gesicht ? Und wer kurvt damit ständig in Umweltzonen (verstopften Innenstädten ) rum?
M....
Hier in GI (ohne Umweltzone) sehe ich regelmäßig zwei Oldtimer im Winter- bzw Ganzjahresbetrieb:
02er BMW in weiß
Lancia Beta (letzte Serie) in dunkelblau

Als Dauerparker im Parkhaus an der Arbeitsstelle einen babyblauen 356 (hinter Gittern, der wird auch sommers eher selten bewegt).
 
Kannst den Beta-Fahrer ja mal fragen, ob er sich an unserer damaligen G-Kat-Nachrüstung beteiligt hat
bzw. ein Auto mit Kat gekauft hat.
 
36000 Käfer? Fast 10% vom gesamten H-Bestand... und mehr als Saabs insgesamt überhaupt noch rumfahren.
wow, jeder einzelne wahrlich sehr schutzbedürftig ... akut vom Aussterben bedroht ... :rolleyes:
 
36000 Käfer? Fast 10% vom gesamten H-Bestand... und mehr als Saabs insgesamt überhaupt noch rumfahren.
wow, jeder einzelne wahrlich sehr schutzbedürftig ... akut vom Aussterben bedroht ... :rolleyes:
Auch wenn ich den Käfer nicht leiden kann, ist er immer noch wichtiger Bestandteil des deutschen Wirtschaftswunders.
 
Der Gesamtbestand Käfer liegt ja bei über 51.000, da nicht jeder ein H-Kennzeichen bekommt oder haben will.
Das sind aber nur die angemeldeten Autos an einem Stichtag. Wieviele zusätzlich abgemeldet herumstehen und
evtl. irgendwann in den Verkehr kommen, kann man nicht erfassen.

Dass z.B. der Trabi nicht erscheint, obwohl es davon sicher auch noch sehr viele gibt, liegt am Steuersatz für
das Motörchen. Der Pauschalbetrag für H-Kennzeichen liegt sicher deutlich höher.
 
Das die Euro1-Benziner nach Daten des Umweltbundesamtes enorme NOx-Megen absondern ist ja nicht so in den Köpfen verankert, aber es ist sicher nicht in den Skat zu drücken. Und dann gibt es ja noch unkatalysierte Fahrzeuge, oder Leute die mit dem H-Kennzeichen den Katalysator ausbauen...
Das wird sicher angegriffen werden.
 
Auch wenn ich den Käfer nicht leiden kann, ist er immer noch wichtiger Bestandteil des deutschen Wirtschaftswunders.
sicher, das bezweifle ich nicht. Aber braucht es 36000 Stück davon um das zu untermauern? Sind die weiter oben angesprochenen Ford 17M oder Lloyd so massiv weniger wichtig?
 
Ich finde unterm Strich hat jedes gut erhaltene Exemplar seine Daseinsberechtigung.
 
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