Heisses Thema!

Nun, wenn Ihr es schon so wollt... - Einfach mal ein paar Antworten.

Es gibt in diesem unserem herrlichen Lande durchaus einige Interessensvertreter, die Dinge wie "Rotel" oder die zunehmende Flut von Individualreisenden mit Wohnmobil recht ungerne sehen. Da werden einerseits Beförderungszulassungen unterbunden, andererseits Einfahrverbote sowie großflächige Park- und Übernachtungsverbotszonen geschaffen.

Warum...?

Nun, Selbstversorger buchen keine Hotelbetten und besuchen auch nicht so sonderlich häufig Cafes oder Restaurants. So einfach ist das. Eine konventionelle Busladung Rentner oder Japaner auf City-Hopping-Tour bringt einerseits mehr Umsatz an Übernachtungen und Gaststättenbesuch für die Unternehmer - andererseits über die damit verbundenen Steuern mehr Kohle in die kommunalen Kassen.

Selbst die "richtig" großen Rotel-Züge haben im Anhänger nur die Schlafboxen und die Kombüse - während der Fahrt hocken die Gäste auf der Zugmaschine. Somit ist es quasi ein Fernstrecken-Reisebus mit während der Fahrt nicht besetztem mehrachsigem Anhänger.

Und was macht die Reisebusse - außer der brandgefährlichen Zusatzbeglückung einiger Modelle gefährlich? Nun, einerseits der durchaus begründete Wunsch aller Fahrgäste, nicht derjenige zu sein, der einen Fensterpfosten vor der Nase hat. Panorama-Ausblick in alle Himmelsrichtungen ist Wunsch und Begierde des Reisenden.

Nun hat aber Glas die üble Angewohnheit, nicht nur erheblich teurer als eine Metallbeplankung zu sein, sondern in Bezug auf die Flächeneinheit auch erheblich schwerer.
Das führt dann zu folgendem lebensgefährlichen Szenario - Erstens werden die Kisten überaus kopflastig - die komfortable Federungsabstimmung trägt dann in kritischen Fahrsituationen noch das Ihrige zum Verhängnis bei - und zweitens ist Glas in Bezug auf das Fahrzeuggesamtgewicht überaus schwer. Da aber zusätzliches Gewicht eine unglaubliche direkte Wirkung auf den Treibstoff-Verbrauch dieser rollenden unaerodynamischen Kisten hat, muß Gewicht gespart werden - Motor und Triebstang sind da schlecht, man möchte ja schließlich mit möglichst hoher Geschwindigkeit unterwegs sein, denn die Betriebsstunden bei langsamer Fahrt wirken sich schlecht auf die Gesamtkalkulation aus.
Bleibt die tragende Struktur. Leichtbau im Rahmengefüge - keine diagonalen Versteifungen - klar, da faltet es solch eine Schachtel, nachdem die mittragenden Scheiben zerborsten sind, wie einen Karton zusammen.

Dumm für die Insassen - aber ansonsten kein Problem, sollen sich die Versicherungen um das Problem kümmern, denn weder Hersteller noch Konstrukteur noch Reiseunternehmer sitzen im Falle eines Unfalles drin, also lässt sich recht schnell Ersatz beschaffen und weiter geht's...

Wer in meinen Ausführungen übelsten Zynismus erkannt haben sollte... - aber *nicht-doch* - Ihr wisst doch, daß ich alles auf dieser Welt für *wunderprächtig* halte und abends mit den Schmetterlingen und Gänseblümchen kuscheln gehe...

*diabolisch-grins*
 
Mal abgesehen von der Brandgefahr - was ist der Vorteil von einem Anhänger gegenüber einem Gelenkbus?

Du kannst z.B. morgens auf hochfrequentierten Strecken, wie Schulstrecken oder Pendlerstrecken solche Anhänger einsetzen und diese dann am Vormittag, wenns vorbei ist mit dem Andrang, in die Ecke stellen und bist so effektiver unterwegs. Und eine andere Strecke kann dann bei Bedarf mit dem Hänger ausgestattet werden.
 
Sind diese Anhänger Busse nicht noch länger als die Gelenk-Busse? Gibt es da kein Längeproblem auf deutschen Straßen?
 
Anhängerzüge oder Bus-Trains:

- die Flexibilität ist schon ein großer Vorteil: Nach der HVZ (Hauptverkehrszeit) am Morgen kann der Anhänger abgekuppelt und mit einem Unimog reingezogen werden. Der Bus fährt sparsamer als Solobus weiter. Am Mittag, wenn dann die Schüler wieder Schluß haben, kommt der Anhang wieder dran!

- Es werden auch zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Linien die hohen Kapazitäten gebraucht. Heute treffen sich die Kollegen draussen irgendwo und tauschen die Fahrzeuge untereinander - meist bei uns auf dem Hof. Demnächst kuppelt einer ab, lässt den Anhänger dort stehen und der andere Kollege nimmt ihn dann später mit.

- heute haben wir das Problem, dass bei einem defekten Gelenkbus (z.B. Motor, Getriebe, usw.) fast die Welt untergeht. Wir brauchen die Kapazität! Demnächst kommt der Anhänger dann einfach an ein anderes Zugfahrzeug.

- Gelenkbusse haben ca. 150 Plätze, Maxi-Trains 180 :smile:

- Die Lebenserwartung ist bei den Anhängern doppelt so hoch, wie bei den normalen Bussen. Also lohnt sich die Investition!

- Wartungskosten: Die Zugvorrichtung ist "Lkw-Standart" leicht verfeinert. Also alles Großserientechnik ohne Schnickschnack. Die teuren Gelenkwartungen und - reparaturen fallen dann auch bald weg!
Alleine bei unserem BRandopfer waren das 2009 fast 10.000 Euronen......
 
Sind diese Anhänger Busse nicht noch länger als die Gelenk-Busse? Gibt es da kein Längeproblem auf deutschen Straßen?

Solobus: 12 Meter
Gelenbus: 18 Meter
Maxi-Train: 24 Meter
Doppelgelenkbus: 25 Meter

Wir haben den Maxi-Train bei uns überall ausprobiert: PASST!
Selbst in den engen Gassen der Kleinstadt Barmstedt sind wir ohne Probleme, unter ungläubigen Blicken, durchgekommen!
Nur unsere Werkstatt ist etwas zu kurz.... :frown:
 
Tja, da scheint MAN wohl auch bei den Bussen etwas besser zu sein als der andere Hersteller. Mein Vater hat von '66 bis vor einem Jahr als Berufskraftfahrer gearbeitet. Ich bin oft mitgefahren und erinnere mich noch heute, dass MAN immer sein Favorit war. Er sagte immer, die bauen ein LKW fuer den Fahrer und nicht fuer den Chef...:smile:. Uebrigens, der beste LKW nach seiner Aussage war zur damaligen Zeit Buessing...

@Ziehmy: Wir hier in Vancouver haben Busse von New Flyer. Kommen scheinbar aus Winnipeg. Viele Hybrid Gelenkbusse neuerdings. Sind ganz gut, haben selten pannen und brennen auch nicht. Schon mal von der Marke gehoert?
 
Naja wenn ihr es ausprobiert habt und es passt - ich hab da in der Ecke vor 20 jahren meinen LKW Führerschein mit einem Hängerzug gemacht - war nicht immer witzig. Und mit so einem 24 Meter Bus muss man ja ziemlich ausholen, damit man an der Strassenecke nicht die Oma am Kantstein mit der letzen Achse mitnimmt... :rolleyes:
 
Mein Vater hat von '66 bis vor einem Jahr als Berufskraftfahrer gearbeitet. Ich bin oft mitgefahren und erinnere mich noch heute, dass MAN immer sein Favorit war. Er sagte immer, die bauen ein LKW fuer den Fahrer und nicht fuer den Chef...:smile:

*zustimmend-nick*

Das magische Wort heißt nach wie vor "Unterflur" - Jeder, aber auch *wirklich-jeder* der nach diesem Fahrerlebnis gezwungen war, später dann mit einer dieser Daimler-Rappelkisten weiterzufahren hat *mächtigst* geflucht.

Einfach nur erbärmlich, mit welcher Frechheit der Drecks-Benz den Fahrern den Billig-Murks zumutet - mal abgesehen von den ständigen Elektronik-Eskapaden... - wenn der Mumpitz spinnt, geht *gar-nix* mehr.

Tjoooo... - man nennt es wohl "Technischen Fortschritt"

*grausel*
 
*zustimmend-nick*

Das magische Wort heißt heißt nach wie vor "Unterflur" - Jeder, aber auch *wirklich-jeder* der nach diesem Fahrerlebnis gezwungen war, später dann mit einer dieser Daimler-Rappelkisten weiterzufahren hat *mächtigst* geflucht.

Ja, vom Unterflur hat mein Vater auch immer geschwaermt. Er hat ihn in einem Buessing BS 16 gefahren. Der Aussage meines Vaters nach seiner Zeit um Welten voraus...:smile:

Edit: Und das wehleidige Thema mit dem Motortunnel wurde auch erst spaeter wieder "geloest" von Renault und dann dem Mercedes Actros Megaspace...
 
Er hat ihn in einem Buessing BS 16 gefahren. Der Aussage meines Vaters nach seiner Zeit um Welten voraus...:smile:

Bei mir waren es 19er, 22er und 26er MAN - die waren selbst im *total-runtergefahrenen* Zustand irgendwie immernoch brauchbar... - Eigentlich technisch die direkten Nachkommen des Buessing. Na, ja... - *beinahe*
 
Bei mir waren es 19er, 22er und 26er MAN - die waren selbst im *total-runtergefahrenen* Zustand irgendwie immernoch brauchbar... - Eigentlich technisch die direkten Nachkommen des Buessing. Na, ja... - *beinahe*

:biggrin::biggrin::biggrin: Zogen trotz dem heruntergefahrenen Zustand nicht immer nach rechts so wie die Eierfeilen von Daimler....:biggrin::biggrin::biggrin:

@Ziehmy, soory fuer so viel off-topic hier. Mal wieder zurueck zum Thema...
 
Naja wenn ihr es ausprobiert habt und es passt - ich hab da in der Ecke vor 20 jahren meinen LKW Führerschein mit einem Hängerzug gemacht - war nicht immer witzig. Und mit so einem 24 Meter Bus muss man ja ziemlich ausholen, damit man an der Strassenecke nicht die Oma am Kantstein mit der letzen Achse mitnimmt... :rolleyes:

NEE! Du must mit einem Maxi-Train nicht weiter ausholen, als mit einem normalen Solobus von 12 Metern!
Beim Anhänger sind beide Achsen gelenkt, so dass der wirklich faszinieren genau hinterherläuft.

Ich war anfangs auch sehr skeptisch, mittlerweile, ich bin die Maxi-Trains selber gefahren, bin ich ein absolter Fan dieser Technik!
 
:biggrin::biggrin::biggrin: Zogen trotz dem heruntergefahrenen Zustand nicht immer nach rechts so wie die Eierfeilen von Daimler....:biggrin::biggrin::biggrin:

@Ziehmy, soory fuer so viel off-topic hier. Mal wieder zurueck zum Thema...

Och.... alles, was mit großen Autos zu tun hat, passt doch :biggrin:. Wenn diese dann noch Sitze und Scheiben statt Plane und Spriegel haben, bin ich glücklich :biggrin:
 
:biggrin::biggrin::biggrin: Zogen trotz dem heruntergefahrenen Zustand nicht immer nach rechts so wie die Eierfeilen von Daimler....:biggrin::biggrin::biggrin:

@Ziehmy, soory fuer so viel off-topic hier. Mal wieder zurueck zum Thema...

Man konnte vor allem *ohne* Ohropax pennen, während der Kollege weiterfuhr.
Manchmal, wenn ich mit einem meiner Schwedenschiff unterwegs bin, sucht bei langen Bergabstrecken die Hacke vom linkn Fuß *immernoch* gelegentlich nach der Stauklappe. *kicher*

@Ziehmy, auch soory fuer so viel off-topic hier. Ebenfalls mal wieder zurueck zum Thema...
 
Unterflur rulez! Weshalb ist man eigentlich davon abgekommen? Zu aufwendig? Das Gelumpe hat ja unterm Rahmen reichlich Platz weggenommen. Dabei muss das Fahrzeug aber ein vergleichsweise gutes Fahrverhalten gehabt haben. Ich hab so'n Teil schon ewig nicht mehr gesehen. Zuletzt bei GEORGI als Jumbozug mit Tandemhänger und Topsleeper. (Diese überdachten Zündkerzen, die sich Kabinen nannten)
 
Chassis ist tiefer ohne Unterflur, da die maximale Höhe festgelegt ist, kriegt man mehr rein ohne Unterflur. Dürfte der Hauptgrund gewesen sein, war aber echt nett...
 
Chassis ist tiefer ohne Unterflur, da die maximale Höhe festgelegt ist, kriegt man mehr rein ohne Unterflur. Dürfte der Hauptgrund gewesen sein, war aber echt nett...

Jupp, das dürfte der Grund sein!
Aus eben einem solchen Grund haben wir ja auch keine Hauben-Lkw mit der langen Front, wie im Ami-Land - bei uns ist die GEsamtlänge sehr streng begrenzt, und eine sooooo lange Haube kostet dann zu viel Ladeplatz!
 
HTML:
PHP:
...

Wir wollen halt gerne Anhängerzüge zum Einsatz bringen! Und da E****s dem Rahmen nicht soviel Stabilität verleihen kann, dass es möglich wird, dort einen Personenanhänger dranzubimmseln, fiel die Wahl nun halt auf MAN! ...!

... echt kalter Kaffee - nichts für ungut, mit solch einer Kombination bin ich im Jahre des Herrn bis Mitte 60er-Jahre als Knirps / Jungschüler hier in Cuxhaven gerne im Anhänger gefahren!
Die Busse waren soweit ich mich erinnere aus Braunschweiger Produktion und die Anhänger hatte zeittypische Aufbauten wie ein Ei (ähnlich damaliger Wohnwagen) mit gerundeten Oberlichtern. Die Krönung war zu meiner ersten Fahrtzeit auch noch ein Schaffner mit entsprechendem Sitzplatz im Anhänger bzw. im Zugfahrzeug.

Wenn ich hier einmal die damalige Personalausstattung angucke (1x Fahrer, 1x Fahrkartenschaffner + flexibler Kontrolleur auf der Linie), die mit der heutigen Menge im Bus vergleiche, wird es mir gruselig. Was ich nicht verstehe, Anno Tobak wurde auch Geld verdient, das Personal brachte damals bestimmt kein Geld mit und die Fahrpreise waren umgerechnet analog zu heutigen Preisen wenn nicht sogar teurer!
 
Zurück
Oben