Hinterachse überholen

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22. Feb. 2009
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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
Ohne
Hallo zusammen,

bin gerade im Begriff an meinem 900er 8V beide Achsen zu überholen. Fahrverhalten schon nahezu verkehrsunsicher.
Gestartet wird mit der Hinterachse. Bühne habe ich leider keine und Grube steht erst für nächstes Jahr im Bauplan.
Meine Frage ins Forum wäre nach der besten Vorgehensweise beim Ausbau der Achse. Wagen ist aufgebockt. Habt ihr eine spezielle Reihenfolge? Tips,Tricks, Kniffe?
Vielen Dank schon mal im voraus.
 
Besondere Kniffe sind nicht erforderlich, ich habe die Achse auch schon (ohne Hilfe) ausgebaut.

Räder ab, Leitungen und Züge ab, Achse etwas unterbauen,
alle Schrauben rundum ab, dann hast Du das Ding komplett "in der Hand" :smile:

Etwas unangenehm sind die oberen immer zugegammelten Stossdämpfer-Schrauben.
Falls neue Dämpfer kommen ist hier die Flex der nervenschonenste Weg.
 
Vorne steht er auf seinen Rädern?
Nein? Dann sei der Hinweis auf die veränderte Gewichtsverteilung bei demontierter HA gestattet: den Vorderwagen etwas unterstützen
 
Mit einem Hubwagen und einem langen Balken quer drauf die Achse beim Lösen der Schrauben unterstützen und dann langsam runter lassen erleichtert die Arbeit ungemein, wenn mans allein macht.
 
Ich habe dazu den Wagen immer hinten auf Böcke gestellt und dann mit 2 Rangierwagenhebern mit Holzbalken die Achse unterstützt. Damit kann man sie dann auch bequem runter lassen.
 
bin gerade im Begriff an meinem 900er 8V beide Achsen zu überholen. Fahrverhalten schon nahezu verkehrsunsicher.
Was willst Du denn genau machen? Nur neu buchsten, oder komplett strahlen und oberflächenbehandeln?
Für Variante 1 müßte das Ding ja nicht in der Form raus.
 
So eine Aktion habe ich just hinter mir. Ich würde vorher hoch die Scheiben/Sättel abnehmen. Dann ist das alles etwas leichter. Eine Tauschachse ist auch von Vorteil. Und vorher schon alle neuen Buchsen und evtl. neue Muttern zu haben, ist auch nicht so verkehrt. Wenn die Achse zum Strahlen und Beschichten soll, ist es auch eine Überlegung wert, weitere Dinge gleich mitzugeben, z.B. hintere Stossstangenaufnahmen, Achslenker, Panhardstab, Zugstreben, Schlossträger usw. Je nachdem, was man aufeinmal so in Angriff nehmen will. Hoffentlich bin ich jetzt nicht über´s Ziel hinausgeschossen.
 
So eine Aktion habe ich just hinter mir. Ich würde vorher hoch die Scheiben/Sättel abnehmen.
Genau. Und die Achsmuttern leicht lösen (max 1/10 Umdrehung reicht), bevor die Kiste überhaupt hochgenommen wird.
 
Ich hoffe, der TE hat nichts dagegen, dass ich jetzt (passend zum Thema) das hier mal erweitere:
Wie ich schon geschrieben habe, habe ich gerade eine Achse aufgearbeitet. Dabei habe ich diese "billig" Buchsen verarbeitet (nicht schlagen), die waren noch über...
Die metalleingefassten (jeweils eine bei der Zugstrebe, Stabi) sowie die großen auf der Achse liessen sich gut tauschen. Die anderen haben nicht so viel Spaß gemacht...

Es wurden im Forum die PU-Buchsen empfohlen, dazu habe ich Beiträge u.a. von Klaus und KGB gelesen. Dabei ging es vornehmlich genau um die Buchsen, die mich sowieseo "ärgerten": Panhardstab+Zugstreben
Meine Fragen dazu:
Lassen sich diese Buchsen besser verarbeiten? Gibt es neuere Erfahrung(s)berichte?
Wo bezieht Ihr diese? Ich habe da mal was von aero(270?) gelesen, den Beitrag finde ich jetzt nicht wieder, hat dieser mal eine Sammelbestellung gemacht?
Klaus schrieb mal, dass die Schrauben in den Buchsen ein wenig Spiel hätten, und dass das der Nachbearbeitung bedurfte. Wie bearbeitet man sowas nach?
Wo bezieht man günstig passende Muttern?

Bei meiner Aktion ist mir folgendes passiert: Die erste Achse, die zum Pulvern ging, hatte keine Bohrungen für die ABS-Sensoren. Spät, aber vor dem Buchsen habe ich das noch gemerkt. Also doch die ursprüngliche Achse nochmal zum Fachbetrieb. Dazu schrieb Rene mal, er hätte selbst sowas nachgearbeitet. Wie genau müssen diese Bohrungen denn sein? Ich würde dass dann an einen Betrieb abgeben...Wenn zu aufwendig - auch nicht schlimm, wer weiss, wozu die Achse nochmal gut ist.

Ich weiß, viele Fragen, aber bevor ich hier jeden einzeln anschreibe, lasse ich lieber alle daran teilhaben, muss sich nicht jeder doppelte Arbeit machen und Lehrgald zahlen, so wie ich!
Die Häme kann ich schon ertragen :smile:
 
...
Klaus schrieb mal, dass die Schrauben in den Buchsen ein wenig Spiel hätten, und dass das der Nachbearbeitung bedurfte.
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Dem Vernehmen nach gibt es dieses Problem nicht mehr.
Die PUR-Buchsen bekommt man u.A. bei speedparts.se (ich hatte sie von elkparts in GB, mitterweile aber insolvent)
 
Dazu schrieb Rene mal, er hätte selbst sowas nachgearbeitet. Wie genau müssen diese Bohrungen denn sein?
Jou, habe ich.
Gib denen, wenn möglich, einfach beide Achsen. Dann können Lage und Durchmesser einfach abgenommen werden. Denke, wenn der Durchmesser auf 1-2 Zehntel und die Lage auf 1 - 1,5 mm stimmt, liegt alles im grünen Bereich. Und das sind eigentlich Größenordnungen, welche probemlos in homework darstellbar sind und einem Fachbetrieb bestenfalls ein müdes Lächeln entlocken.
 
Vielen Dank für die vielen interessanten und hilfreichen Kommentare. Werde mich gleich ans Werk begeben. Geplant sind ersteinmal neue Buchsen, Stoßdämpfer, entrosten und behandeln mit Brantho Korrux. Die Alternative wäre sandstrahlen, spritzverzinken und pulvern. Habe ich schon einmal bei einem T3 Syncro durch. Sprengt hier aber den Rahmen eines 8v ohne Extras (abgesehen vom Schiebedach) und die Langlebigkeit von Pulverbeschichtungen an beanspruchten Teilen ist für mich auch noch nicht bewiesen. Soviel zu den geplanten Aktivitäten. Mal sehen was ich an "ungeplanten" noch zu erfahren habe.
 
... die Langlebigkeit von Pulverbeschichtungen an beanspruchten Teilen ist für mich auch noch nicht bewiesen...


Gemessen an der werkseitigen Beschichtung wirds schon recht dauerhaft sein:cool:

Ich habe mich mit Sandstrahlen und einer 2fachen Pulverbeschichtung begnügt.
Bisher noch ohne Mängel, ist aber erst ein paar Jahre alt und deshalb noch nicht als Referenz zu betrachten.
 
Gemessen an der werkseitigen Beschichtung wirds schon recht dauerhaft sein:cool:

Ich habe mich mit Sandstrahlen und einer 2fachen Pulverbeschichtung begnügt.
Bisher noch ohne Mängel, ist aber erst ein paar Jahre alt und deshalb noch nicht als Referenz zu betrachten.

OK. Also werksseitige "Beschichtung" ist bei mir quasi nicht mehr vorhanden. Allerdings gegenüber dem sanierten T3 Syncro ist die Ausgangsbasis mehr als gut. Bei meinem 8V muss man natürlich auch neben dem (hohen) ideellen Wert auch den monatären (zu erwartenden) Gegenwert betrachten, der sicherlich aufgrund der Motorisierung und Ausstattung nicht ins bodenlose steigen wird. Zum üben sicherlich ein gutes Projekt und aufgrund des geringen Karosserierosts auch durchaus im Original erhaltenswert.
 
Geplant sind ersteinmal neue Buchsen, Stoßdämpfer, entrosten und behandeln mit Brantho Korrux.

Ich bin ja auch Fan von Brantho Korrux 3in1 aber ich meine das Produkt ist nicht benzinfest. User Michael T5-HF hatte damit mal seine Hinterachse gestrichen, dann ist durch einen Riss im Tank Benzin drübergelaufen und die Farbe löste sich. Es gibt stattdessen dafür Brantho Korrux Nitrofest, zwar mit matter Oberflächse aber lösungsmittelbeständiger - ich habe dies aber noch nicht verwendet.
 
Fahrwerk sandstrahlen

Ich häng mich mal an diesen Thread, um meine Frage loszuwerden.
Ich bringe diese Woche sämtliche Teile des Fahrwerks, also Querlenker, Stabis, Hinterachse, Panhardstab, Momentstreben usw. zum sandstrahlen, grundieren, lackieren, resp. einzelne Teile zum pulverbeschichten...
Meine Frage: Gibt man die Federn gleich mit, also auch sandstrahlen, grundieren, lackieren? 3 sind eigentlich noch gut, nur eine hat unten leichten Rost.

Danke und Gruss
HP
 
Sicherlich kann man auch die Federn Strahlen und lackieren. Der Betrieb, bei dem ich meine Sachen pulverbeschichten lasse, hat mir das mit den Federn auch mal angeboten. Das musst Du selber entscheiden, ob da Handlungsbedarf besteht. Ich habe darauf verzichtet.
 
Federn pulverbeschichten wird nix - da gehört eine Kunststoffbeschichtung drauf. Ich würd's sein lassen - ist eh nur Optik.
 
Jetzt mal ne (hoffentlich nicht) blöde Frage:

Was ist der Unterschied zwischen zwischen Pulverbeschichtung und Kunststoffbeschichtung?
Ich kenne Pulverbeschichtung als Kunststoffpulver, dass dann im Ofen geschmolzen wird und sich damit zu einer Kunstsoffschicht verbindet.
Oder meinst Du eine Kunststoff-Tauchbeschichtung?

Im übrigen sind rostfreie Federn schon wichtig, da die fertig gewickelten Federn bewußt gestrahlt werden um Druckeigenspannungen in die äußere Schicht einzubringen.
Diese überlagern sich dann mit den Zugspannungen aus dem Fahrbetrieb, was an der Oberfläche in reduzierten Spannungen resultiert (verglichen mit ungestrahlten Federn).
Somit wird die Rißbildung an der Oberfläche verhindert.
Wenn diese Zone mit Druckeigenspannungen mal an- bzw. durchgerostet ist, bricht die Feder früher oder später garantiert.
Oder wurden unsere Saab noch ohne diesen "Trick" ausgelegt?
 
Strahlteile

@alle, Danke!

Hier noch ein Bild der Federn (ich glaub, die lass ich so) sowie der anderen Teile. (Das Lenkgetriebe geht nat. nicht zum strahlen..)

Bereit_zum_Strahlen1.jpg Bereit_zum_Strahlen2.jpg
 
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