Ist Ölwechsel überflüssig?

...Aber Hauptsache die Ölkonzerne freuen sich über tolle Einnahmen.
Das 'Baumarktöl' kommt oft nicht nur aus der selben Raffinerie, sondern aus dem selben Tank wie ein super duper Mobil 0W irgendwas für 50€/L. Blöd nur, dass Marketing so teuer ist...

klar - davon kann man ausgehen, dass einige Firmen, die im Handel mit Betriebsstoffen tätig sind, gar keine Raffinerien besitzen, sondern reine Handelshäuser sind. EInes davon ist z.B. Castrol, die ihr Öl gar nicht selber herstellt, sondern die nach Qualitätskriterien ihre Ware bei einer Raffinerie ordert um diese nachher in die eigenen Gebinde abzufüllen und in den Verkauf zu bringen. Nur...das muss man beim Kauf wissen oder eher Glück haben um ein Motoröl im Baumarkt zu erwischen (damit meine ich No-Name oder Eigenmarke) die einer bestimmten Marken-Qualität entspricht.. Die Angaben zur Viskosität, etc. sind genormt, aber der Preis und die Qualität eines Motoröls richtet sich auch nach den Anzahl derAdditiven die enthalten sind. Das Thema Schwarzschlamm an Motorölen ist noch lange nicht vergessen.

Letztendlich muss jeder entscheiden, was er seinem Auto an Produkten verabreicht. Das beginnt mir dem Scheibenwischern, Bremsbelägen, Luftfilter, Ölfilter, Auspuff...Motoröl...
 
Man sucht sich eine relevante Freigabe heraus (Mercedes 229.3 oder .5) - und dann kann man kaufen was und wo man will. Sogar im Baumarkt - das ist aber oft nicht die günstigste Quelle.
 
...Aber Hauptsache die Ölkonzerne freuen sich über tolle Einnahmen.
Das 'Baumarktöl' kommt oft nicht nur aus der selben Raffinerie, sondern aus dem selben Tank wie ein super duper Mobil 0W irgendwas für 50€/L. Blöd nur, dass Marketing so teuer ist...

Seit kurzem bin ich ja in der motorischen Schmierstoffprüfung tätig, und was ich da so in der Database gesehen habe war interessant. In einem genormten Verschleißtest lagen zwischen einem Öl, dass so gerade eben die Verschleißvorgabe nach MB 229.5 erfüllt und einem Öl, das im Verschleiß nochmals deutlich besser war der Faktor 6 im Nockenwellenverschleiß. Heißt natürlich nicht, dass der Motor mit dem ersten Öl Schaden nimmt, denn es erfüllt ja die strenge 229.5, aber man sage nicht, es gäbe keine Qualitätsunterschiede und alles wäre nur Marketing.

Schade nur, dass ich nicht erfahre, unter welcher Bezeichnung die Öle später in den Handel kommen.
 
Seit kurzem bin ich ja in der motorischen Schmierstoffprüfung tätig, und was ich da so in der Database gesehen habe war interessant. In einem genormten Verschleißtest lagen zwischen einem Öl, dass so gerade eben die Verschleißvorgabe nach MB 229.5 erfüllt und einem Öl, das im Verschleiß nochmals deutlich besser war der Faktor 6 im Nockenwellenverschleiß. Heißt natürlich nicht, dass der Motor mit dem ersten Öl Schaden nimmt, denn es erfüllt ja die strenge 229.5, aber man sage nicht, es gäbe keine Qualitätsunterschiede und alles wäre nur Marketing.

Schade nur, dass ich nicht erfahre, unter welcher Bezeichnung die Öle später in den Handel kommen.
Ich will auch nicht behaupten, dass es zwischen den Ölen keine Qualitätsunterschiede gibt. Aber reden wir bei unseren 901 und 9000er Motoren von sogenannten Hochleistungsmotoren? Heute, wo in der Entwicklung um jeden Cent gerungen wird habe ich den Verdacht, dass diese Motoren viel kritischer auf Verschleiß reagieren. Wenn du den Test der Öle mit einer Charge des Originalöls in einem 901 von sagen wir mal 1990 vergleichst, hast du wohl einen Verschleißunterschied um den Faktor 20, 50 oder sonstwie, vermute ich mal. Was wäre denn wenn wir unsere 901 nur mit diesem Öl befüllen würden? Ob die Motoren dann bei 150tkm die Grätsche machen würde?
Was mich mal interessieren würde: dieser Faktor 6, hat der eine merkbare Auswirkung auf den Motor innerhalb einer heuten üblichen Lebensdauer (8-12 Jahre)
Ich kann mich damit nicht anfreunden wenn es heißt: "In meinen Motor kommt nur Castrol, Mobil super ultra synthetic, alles andere ist zu schlecht für mein Auto"
 
Da bin ich bei dir (was du jetzt schreibst ist auch wesentlich differenzierter als dein obiger Post). "Herstellernorm erfüllt" heißt auch: Gut genug für die Laufleistung, auf die der Hersteller den Motor ausgelegt hat, kein übermäßiger Verschleiß, alles im grünen Bereich. Und 80er Jahre-Motoren verzeihen auch sehr viel. Heutige Motoren sind viel ausgereizter, Öl wird zum Konstruktionsmittel. Da ist zu schlechtes Öl viel verheerender als früher. Evtl. lässt sich mit Top-Öl sogar ein bisschen Lebensdauer holen, wer weiß. Vor allem jetzt, wo 0W-20 und 5W-20 im Kommen sind. Ich kippe in meinen 8V und mein Golf Cabrio auch "nur" ein 10W-40 und nix Voll- oder annähernd Vollsynthetisches. Reicht einfach.
 
Da bin ich bei dir (was du jetzt schreibst ist auch wesentlich differenzierter als dein obiger Post).
War im Eifer des Gefechts:rolleyes: Wie schon geschrieben, diese Diskussionen in denen man sich fast schon rechtfertigen muss das man 'nur' ein 10W40 verwendet, finde ich halt irgendwie nicht so zielführend.

Ich kippe in meinen 8V und mein Golf Cabrio auch "nur" ein 10W-40 und nix Voll- oder annähernd Vollsynthetisches. Reicht einfach.
So mache ich es auch. Saab hat seinerzeit sogar ein mineralisches empfohlen...aber das bekommt man ja kaum noch. Ein teilsynthetisches reicht da vollkommen:smile:
 
.....hab immer die richtige sorte aber oft auch baumarkt oder billigöl genommen, relativ regelmässiger wechsel, mein alfa, mein längstes und aeltestes auto
hat da mit 1. motore ca 370000 km gemacht.......ich kauf mir lieber bessere weinsorten......................
 
Dennoch finde ich den Gedanken interessant, für das eigene Auto, das Fahrprofil und das verwendete Öl mal Untersuchungen durchzuführen, wie sich das Öl mit der Zeit verändert. Die Ölwechselintervalle müssen natürlich einer Vielzahl von Einsatzprofilen gerecht werden, von daher müssen sie für manche Fahrer schlicht "übertrieben" sein im Sinne dass noch ausreichend gutes Öl vorzeitig entsorgt wird.

Die Hauptfaktoren, die die Ölalterung vorantreiben, sind ja wohl alle bekannt:
- Kaltlauf
- Zu hohe Temperaturen

Bei Kurzstreckenverkehr greift der erste Faktor, bei scharf gefahrenen Turbomotoren besonders mit "geschickt" liegendem Kat der zweite.

Aber wenn jemand seinen Alten Diesel Transport fast rund um die Uhr gemächlich bewegt, da mag das mit Life-Time-Füllung ja schon fast hinkommen. Gesagtes muss man halt auch immer noch auf die eigenen Gegebenheiten anpassen...

Pauschal gilt kaum eine Aussage... :rolleyes:

Ich wechsle bei meinen Turbo-Motoren weiter alle 10 kkm, mein Ami V8 muss sich mit weniger begnügen... :rolleyes:
 
ich kauf mir lieber bessere weinsorten......................

:biggrin:

Nachvollziehbarer Standpunkt! Da fällt mir der alte und kranke Nachbar meiner Eltern ein. In einem Gespräch mit mir beklagte er sich mal darüber, dass er nichts mehr machen könnte. Sein einziger Trost und das einzig Verbleibende, woran er noch echte Freude hätte, sei sein gut und edel gefülltes Weinregal.
 
...möglicherweise könnte er mit weniger Trost mehr machen....
 
Vergleichsweise stark ausgeprägte Cheap Charlie Mentalität hier... :alberteinstein:
 
Vergleichsweise stark ausgeprägte Cheap Charlie Mentalität hier... :alberteinstein:

Ehrlich gesagt, verstehe ich die Diskussion auch nicht ganz, es ist doch eigentlich ganz simpel:

Dass zu altes Öl der Verschleiss erhöht ist doch unbestritten und bestätigen hier ja auch die beruflichen Experten!
Dass es Motoren gibt mit 300.000km und mehr auf der Uhr, die schon seit 100.000km keinen Ölwechsel mehr gesehen haben ist ebenso unstrittig, wie dass bestimmte Motoren (z.B. die Saab-Turbo mit Vorkat unter der Ölwanne) schon den Ölwechsel nur alle 20.000 oder mit billig Öl gerne mit kapitalem Motorschaden quittieren.

Daraus folgt: hat man einen Öl-empfindlichen Motor sollte man tunlichst die Intervalle einhalten und nur beste Markenbrühe verwenden, ansonsten ist es einfach eine Risiko-Abwägung: Fahr ich nen Porsche bei dem eine Austauschmaschine selbst gebraucht fast 5-stellig kommt, geh ich wegen Hundert bis Zweihundert Euro pro Jahr mehr an Öl jedem, auch noch so kleinen, Risiko lieber aus dem Weg. Fahr ich hingegen eine olle Schlorre wie nen 9000 oder unrestaurierten 901 mit 800 Euro Zeitwert, ist es fast schon bekloppt, alle 10-20.000km für knappe 100 Euro Öl reinzugießen.
Dazwischen ist dann einfach Geschmackssache welches Risiko man für wieviel gesparte Öl-Kohle im Vergleich zum Zeitwert eingeht, denn selbst die besten Experten können das Risiko eines Motorschadens durch zu lange Ölwechselintervalle oder zu billiges Öl nicht genau einschätzen. Prinzipiell sollte da gelten wie immer bei sowas: Je weniger Kohle man zur Verfügung hat, desto mehr sollte man da ins Öl investieren, denn desto größer ist das Problem wenn das Triebwerk sich mit einer Rauchwolke durch den Auspuff verabschiedet.

Aber hier gibts ja immer ein paar Geiz-ist-geil-Fetischisten die alles besser wissen, wie z.B. dass man für Tieferlegungsfedern keine anderen Stoßdämpfer braucht, dass No-Name-Ebay-Bremsbeläge genauso sicher sind wie Original-Teile, dass man mit Sommerreifen problemlos auch auf Schnee fahren kann, dass auch 20 Jahre alte Reifen kein Sicherheitsrisiko darstellen oder eben dass Baumarkt-Öl mit 60.000km Wechselintervall auf gar keinem Fall dem Motor schaden kann. Die Gier verzerrt nunmal die Wahrnehmung, das war schon immer so, aber das sind dann meist die Leute, die auch ohne die VDE zu kennen an 220Volt rumschrauben, ohne fundierte Fachkenntnisse und Prüfpumpe Wasserleitungen verlegen und ohne Ausbildung an sicherheitsrelevanten Teilen rumschweißen, denn alles andere ist ja nur Geldmacherei von Industrie und Handwerk.
 
Dafür gibts von mir ein "DANKE"................
Gruß,Thomas
 
Und diejenigen die allen guten Ratschläge,Erfahrungen und Empfehlungen keinen Glauben schenken,aus welchen Gründen auch immer,die lernen halt mit Schmerzen.................so einfach ist das..........
Gruß,Thomas
 
...trotzdem schön, dass jeder das öl kaufen darf, das er will und so oft wechseln tut, wie er will...........
 
Einem jeden so wie es ihm beliebt...................
 
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