Kleine Zusammenfassung eines verlorenen Jahrzehnts...

...sehr schöner artikel...:rolleyes: danke für diesen hinweis...
 
hat Spaß gemacht zu lesen. Danke schön :smile:
 
Ein Essay - mehr nicht

Aus dem Essay lese ich kein Desaster heraus. Der Schreiberling hat sich scheinbar wenig mit den technischen Evolutionen im Automobilbau der letzten 10-15 Jahre beschäftigt, sonst wüsste er, welche wegweisenden Quantensprünge es dort tatsächlich gegeben hat. Diese, bezahlt vor allem von Kunden der gescholtenen Premiumprodukte, wurden so schnell wie nie zuvor "nach unten" durchgereicht. Auch (ökologische) Kleinserien sind technisch und wirtschaftlich nun auf einmal machbar - dank sich rasant fortentwickelnder Entwicklungsmethodik und neuartiger Fertigungstechnologien. Sie haben zur Folge, dass die Industrie heute viel schneller auf Veränderungen im Markt reagieren kann, als noch vor einer Dekade und auch Fehler zeitnaher korrigieren kann. Was die Industrie daraus macht, entscheidet, da hat der Mann am Ende doch noch die Kurve bekommen, der Konsument.

Was der Essayist offenbar nicht wahrhaben will: Jede Zeit hat ihre Symbole, ihre Mode und ihre Styles. Produkte werden für emotionale Menschen gemacht. So auch Automobile. Und das ist gut so.
Wer es sich leisten konnte, wollte schon immer etwas luxuriöser durchs Leben gehen. Was früher vier- oder sechsspännige Nobelkutschen waren (die vier- bis sechsmal so viele Pferdeäpfel produzierten, wie der Einspänner, der seinen Herren genauso nachhause brachte) sind heute die Hubraum- oder PS-starken Boliden, die hier gescholten werden und als Symbole für ein angebliches Versagen der Branche auf breiter Front gelten sollen. Ich kann mir nicht helfen – aber wenn der Autor von den auf der Straße befindlichen Autos angepisst ist, dann sollte er sich mit jenen auseinandersetzen, die diese Autos kaufen und schätzen, statt in einem dermaßen pauschalen Rundumschlag auf die Hersteller einzuhacken.. Diese haben Arbeitsplätze zu erhalten und ihre Shareholder zu befriedigen.

Dass manche Hersteller Trends nicht aufgegriffen haben, ist zudem nicht unbedingt falsch gewesen. Dies zeigen allein schon die vielen Hybride, die, im Alltag bewegt, oft nicht an die Effizienz eines sparsamen Verbrennungsmotors heranreichen. Und wer glaubt, im Tesla-Handy-Akku-Auto liege die Zukunft, hat sich offensichtlich noch nicht näher mit der Herstellung (benötigte Rohstoffe, millionenfache Produktion, Lebensdauer, Ladestationen, Recycling) vertraut gemacht. Last but not least kommt der Strom aus der Steckdose. Über den Mehrbedarf gibt es Studien, die besagen, dass dies mit den vorhandenen Kraftwerken bei Weitem nicht zu machen sei. Und weil der Herr vom Tesla flötete: Die versprochene Reichweite erreicht der Tesla nicht ansatzweise.

Fakt ist, dass die Autobranche dem Verkauf ihrer teuren, bisweilen anstößigen Premiumcars und der damit verbundenen Forschung einen hohen Innovationsgrad in den letzten 10-15 Jahren verdankt. Dieser wird dazu beitragen, dass Autos in Zukunft noch deutlich sparsamer werden können, sofern der Konsument auch gewillt ist, sein Fahrzeug sparsam zu bewegen. Der neue Audi A8 3.0 TDI prescht mit einem Norm-Verbrauch von 6 Litern voran (der Mercedes s400 Hybrid liegt bei 7,9 Litern). Wer also sparen will, kann das. Wer mehr Power und Performance will, sollte zumindest die Möglichkeit haben, bei einem dt. Hersteller fündig zu werden. Durch seinen Kauf wird er seinen Beitrag leisten, dass Flottenverbräuche noch weiter sinken können. Denn: Er zahlt die Forschung zu einem großen Teil mit.
 
Hilf mir mal eben auf die Sprünge, ich komm gerade nicht darauf welchen Quantensprung du meinst??
 
Hilf mir mal eben auf die Sprünge, ich komm gerade nicht darauf welchen Quantensprung du meinst??

...und damit stehst du nicht alleine... aber "danke" an die käufer der "premium-produkte", dass man nun auch einen corsa mit regensensor fahren kann...:biggrin:
 
Danke jungerrömer

Gruß Kalle
 
"aber "danke" an die käufer der "premium-produkte", dass man nun auch einen corsa mit regensensor fahren kann...:biggrin:"

@wizard: Wohl wahr. Und dieser Regensensor arbeit sogar sehr präzise. Meine Eltern (Senioren) sind damit höchst zufrieden - genauso übrigens wie mit dem praktisch integrierten Fahrradständer am Heck, den ebenfalls die bösen Leute von OPEL GM für den Kleinwagen ersonnen. Diese verfluchte Forschung aber auch...
 
O.K., zum o.g. Sensor kann ich nichts Erhellendes beitragen (obwohl ich das Ding aus der E-Klasse z.B. kenne)

Mich würde aber (D)eine Auflistung der Innovationen des letzten Jahrzehnts interessieren.

Passt ja zum Eingangsbeitrag und könnte zur allgemeinen Diskussion beitragen.
 
@wizard: Wohl wahr. Und dieser Regensensor arbeit sogar sehr präzise. Meine Eltern (Senioren) sind damit höchst zufrieden - genauso übrigens wie mit dem praktisch integrierten Fahrradständer am Heck, den ebenfalls die bösen Leute von OPEL GM für den Kleinwagen ersonnen. Diese verfluchte Forschung aber auch...

Aber das nennst du doch wohl keine Quantensprünge???
 
"aber "danke" an die käufer der "premium-produkte", dass man nun auch einen corsa mit regensensor fahren kann...:biggrin:"

@wizard: Wohl wahr. Und dieser Regensensor arbeit sogar sehr präzise. Meine Eltern (Senioren) sind damit höchst zufrieden - genauso übrigens wie mit dem praktisch integrierten Fahrradständer am Heck, den ebenfalls die bösen Leute von OPEL GM für den Kleinwagen ersonnen. Diese verfluchte Forschung aber auch...

...den fahradhalter finde ich auch originell!...
ich fand deine argumentation nur ein wenig zu simpel. zuerst kann ich eben auch den quantensprung nicht entdecken.
dann finde ich es vor dem hintergrund der globalen umweltsituation und vor allem auch des wissens darum und darüber ein wenig dünn, wenn der vierspänner von vor hundert jahren als statussymbol mit einem heutigen 3t suv verglichen wird... und und und... aber bevor das wieder eine 74 seiten lange, ins nichts führende debatte wird, werde ich mich zu zurückhaltung ermahnen...:rolleyes: aber bitte bitte nenne uns doch wenigstens im ansatz den quantensprung...
 
@jungerrömer super geschrieben mindestens so lesenswert, wie der österreichische Reißerartikel. In der Tat kann man dies Aufgegeile an den angeblichen Versäumnissen der natürlich vorwiegend deutschen Autoindustrie nicht mehr hören. Die Autos sind nun einmal das, was die Kunden nicht nur hierzulande verlangen. Große Innovationen erkenne ich zwar auch nicht, aber schon das eine oder andere, was das Autofahren einfach angenehmer anfängt. In einem Winter wie diesem fängt das schon mal mit der Funkfernbedienung der Zentralverriegelung an, die mich der Notwendigkeit enthebt, eine kleine Flasche mitzuschleppen, die im unpassenden Zeitpunkt ihren Inhalt in meine Hosentasche ergießt. Hinzu kommen Dinge, wie Navi, Xenonlicht, Airbags, ESP, mit dem man nun auch mit einem Hecktriebler ohne große Probleme durch den Winter kommt. Wenn so ein Auto der oberen Mittelklasse oder gar Oberklasse mit 6,5 bis 7,5 Litern auf 100 km auskommt, sehe ich nicht, dass die Autoindustrie ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Sicherlich gibt es Modelle, die Antwort auf Fragen darstellen, die nie jemand gestellt hat. Hierzu gehört dann aber auch der gesamte Cabrio-Wahn. Bis zur Einführung des Golf I-Cabrios war diese Autogattung praktisch tot und wenn die Hersteller die Nachfrage nicht mit entsprechenden Modellen angefacht hätten (wie dem Golf Cabrio, Peugeot 205 und später dann auch Saab und Audi Cabrio), hätte danach auch keiner geschrieen.
 
Danke für die Vorlage, Klaus (und andere)


Ich schneide an:


CO2- Reduzierung als Ergebnis von Leichtbau. Audi hat mit dem A8 den Anfang gemacht. Von den Kenntnissen, die seit Produktionsbeginn in die Forschung einflossen, profitieren die Forscher heute. Aktuelle Forschungsprojekte deutscher Hersteller weisen gar eine Reduktion des Gewichtes um bis zu 50% auf. Dazu tragen natürlich auch neue Werkstoffe bei, die teils erst in den letzten Jahren verfügbar wurden. In Verbindung mit neuen Fertigungsmethoden (zb. „Superforming“) lassen sich heute bereits zB. riesige Kotflügel für große Fahrzeuge herstellen, die mitunter nur noch soviel wiegen, wie ein Mittelklassekotfügel vor 10 Jahren.

Und die Hersteller arbeiten zusammen: Zb im FAT, der Forschungsvereinigung der Automobiltechnik. Hier wird interdisziplinär rund um Werkstoffe, Fertigungstechnologien und Methodik geforscht – mit einem Ziel: Dem Fahrzeug-Leichtbau. FAT hat maßgeblich an neuen hochfesten Stählen gearbeit, die besonders gute Formbarkeit besitzen und dennoch leicht sind, ohne zur Verwindung zu tendieren. Neuartige Strukturbauweisen resultieren ebenfalls daraus und helfen, Material zu sparen, ohne die Festigungseigenschaften zu beeinträchtigen.

Seit vielen Jahren wird aber auch rund um faserverstärkte Kunststoffverbunde geforscht. Wie gesagt – manche Materialien sind erst seit kurzem überhaupt verfügbar. Die Industrie ist aber seit fast 20 Jahren dabei, die jeweils aktuellen Materialien in den Fahrzeugbau zu implementieren. Mittlerweile mit Modellen, die bis zu 50% Gewichtseinsparung verheißen. Dies sind keine Ergebnisse von Forschungen der letzten paar Jahre. Im Gegenteil hilft die langanhaltende Forschung, mit den immer neuen Materialien schneller experimentieren zu können und zu Ergebnissen zu kommen, die einem systematischen Leichbau in allen Modellen, und nicht nur den Premiumprodukten, den Weg weisen.

Innovationen bei der Kraftstoffeinsparung
Fakt ist, dass die Kraftstoffeffizienz deutlich zugenommen hat. Ursache hierfür war nicht nur der externe Druck auf die Unternehmen, sondern schlicht auch eine gestiegene Eigenverantwortung, die die Hersteller verstärkt wahrnehmen. Wahr ist, dass die Fahrzeuge trotz deutlich verbesserter Sicherheitsfeatures (Gewicht) und größerer Dimensionen (vom Kunden überwiegend gewollt) weniger verbrauchen, als früher. Und das bei deutlich gestiegener Leistung. Es mag Ausreißer geben, der Flottenverbrauch der jew. Hersteller jedoch sinkt kontinuierlich. Durchschnittlich über 2 Liter weniger brauchen die Fahrzeuge heute verglichen zu den frühen 90ern. Noch offensichtlicher wird das, wenn man sich die Literleistung/ Kraftstoff anschaut. Sie stieg um fast 60%. Anders gesagt: Fuhr man in den 90ern mit 1 Liter 9 KM, so sind es heute rund 15. Fakt ist auch, dass man heute unter rund 350 deutschen Automodellen wählen kann, die alle unter 6,5 Litern auf 100 KM brauchen.



Ökologische -Innovationen wie zB. energieeffiziente Beleuchtung mittels LED. Das ist je nach Technik bis zu 20mal effizienter als die Lichterzeugung mittels konventioneller Leuchtmittel. Oder Energiegewinnung mittels Solarzellen, zB. in Glasschiebedach oder der Heckscheibe. Durch Einspeisung in intelligente Bordnetze können die Zellen das Energiemanagement im Auto massiv verbessern helfen. Die Dinger nennen sich Dünnschichtsolarzellen, man plant bereits den Einsatz in Seitenscheiben. Auch arbeiten Hersteller bereits daran, diese Zellen über das ganze Auto zu verteilen. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung der Abwärme des Motors und Umwandlung in nutzbare Energie.


usw usw. Wer nicht sehen will, sieht natürlich auch nicht. Auch ich bin ein emotionaler Mensch, der sein olles 901 CV hegt, pflegt und verteidigt. Beruflich jedoch bin ich täglich mit neuen Fahrzeugen konfrontiert und fahre diese teils extensiv. Daher kann ich nur den Kopf schütteln, wenn immer wieder behauptet wird, es gäbe keine Innovation im Automobilbau. Genf hat es mir jetzt erst wieder gezeigt, wo die Branche steht: Dort stehen Kleinstsrienfsahrzeuge mit höchst interessanten technologischen Ansätzen in einer zumindest optischen Fertigungsqualtität, die früher nicht mal Autos aus den berühmten 0-Serien hatten. Das hat massiv mit Innovationen im Automobilbau allgemein zu tun und ist für einen Kenner der Branche überwältigend. Showcars, die aussehen, als entstammten sie der Serie - voll fahrbereit und gebaut für einen Bruchteil der Kosten, die früher nötig waren.
 
fakt ist aber nunmal, dass das durchschnittliche neuzugelassene auto heute mehr sprit verbraucht als vor 10 jahren noch. und deshalb ist es das verlorene jahrzeht. bisher stehen wir dem ende des oelzeitalters noch komplett hilflos gegenueber. den wenigsten ist ueberhaupt klar, was da wirklich auf uns zukommt.
 
Das Bedürfnis wird doch erst künstlich erzeugt und dann mit großem Trara von der Industrie befriedigt.

Das ist an sich ja nicht so "schlimm"; die Frage ist nur, inwieweit diese Bedürfnisse dann mit den in unserer Zeit herrschenden Paradigmen kollidieren.
 
...also entweder verstehe ich es nicht oder aber ich habe eine andere definition von "quantensprung". leichtbau seit jahren bekannt - ok - neue materialien, die es aufgrund neuer kunststoffe etc. vorher nicht gab, kamen hinzu... eine stetige entwicklung - für mich kein quantensprung,

led - seit jahrzehnten bekannt. und meines wissens nach gibt es momnetan nur EIN auto, welches serienmäßig led-fahrlicht (abblend/fernlicht) aufweist - audi...

effizientere kraftstoffe - ja und...??? es ist immer noch fossiler brennstoff, der verheizt wird, um von a nach b zu kommen - wenn vielleicht auch effizienter...

sorry - ich habe auch interesse an fortschritt und verfolge mit interesse die entwicklung(en) - auch gerade im automobilbau. aber quantensprünge seh ich da keine. immer größer, weil der pi...des fahrers immer kleiner wird, kann man sich ja nun auch "leisten", weil aufgrund leichtbau und effizienterer kraftstoffe verbaucht die schleuder ja nur so viel, wie der golf vor zehn jahren. toller fortschritt...

ein quantensprung wäre damals gewesen, hätte gm den ev1 wirklich flächendeckend auf den markt gebracht. aber nein - ölmultis und die autoindustrie zogen ein für diese zeit wahnsinnig weit entwickeltes sereien-elektro-auto wieder vom markt und stampften es ein - DAS wäre ein quantensprung gewesen - nurmal um zu erläutern, was ich darunter verstehe - kann ja sein, dass wir nur aneinander vorbeireden. aber immer größere kisten zu bauen, immer mehr ps zu etablieren mit der entschuldigung, dass die ja nun auch nur noch 6liter verbrauchen, eine literleistung von xps/liter haben aber doch autos sind, die die welt nicht braucht und die sowohl ökologisch also auch ökonomisch völlig irrwitzig sind (ganzheitlich betrachtet - für kurze zeit sind sie nat. für den jeweiligen hersteller ökonomisch durchaus von interesse) - ich seh da nichts innovatives...
 
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