Hallo,
also ich hab mich nun auch mal an die Abdichtung meiner Servolenkung gemacht. Nur die Dichtungen vom "Umlenkgetriebe".
War im endeffekt sehr viel schwehrer als es anfangs schien, war am ende aber dann doch recht einfach, zumindest, wenn ich dann schon gewusst hätte, was ich vorher nicht wusste. Trotz Bentley.
Eigentlich wollte ich nur den Simmerring nach oben hin zur Lenkung austauschen, gab aber nur eine kompletten Dichtsatz.
Bestehend aus drei Teilen, zwei für oben (Simmerring plus Dreckschutz) ein Simmerring für "innendrin".
Ich hab mich letztlich dafür entschieden alle Teile auszutauschen, die kritische, obere Dichtung könnte man vielleicht auch ambulant machen.
(siehe
http://www.forum-auto.de/technik/servo_tecnik.jpg)
Mein vorgehen hätte sich am besten so gestaltet, viel davon von unten.
1. Vorderreifen runter
2. Spurköpfe aus der Radaufhängung drücken. (mit Abzieher)
3. Lösen der zwei Schrauben, die die Servolenkung halten.
4. Entfernen der Klemm-Schraube vom Lenkkopf (Kreuzgelenk), also die Verbindung zur Stange vom Lenkrad.
5. Lenkung ganz nach links einschlagen, die Hydraulik ist dann ganz nach rechts ausgefahren (erspart einige Sauerrei)
6. Ablassen des Hydrauliköls (u.U. gleich von unten)
7. Entfernen der restlichen Leitungen (kriegt man sonst nicht am Stabi vorbei)
8. Abziehen des Lenkkopfes. (vereinfacht durch drehen der ganzen Servo...)
9. Rausschieben/Drehen der Servolenkung nach Rechts.
(recht/links immer in Fahrtrichtung gedacht)
Den Dreckschutz und oberen Simmerring vorsichtig rausheblen.
Dann den Sprengring darunter entfernen
Für den inneren Simmerring muss man die Spindel rausziehen.
An der Unterseite ist ne runde Abdeckung, die lässt sich runterhebeln, darunter ist ne Schraube, die die Spindel drin hält.
Man sollte sich nun ordentlich vermerken/markieren, wie die Spindel zur Lenkstellung steht, damit man die gleichemaßen wieder reindreht. Sonst verdreht es das Lenkrad.
Der innere Simmering ist knifflig, den muss man innen durch die Buchse vom oben rausholen, ohne innen was zu verkratzen.
Von unten ist kein Rankommen, da ist ne weisse "Schmierbuchse".
Mit nem grossen Nagel hab ich dann mit dem Nagelkopfrand zwischen Schmierbuchse und Simmerring, diesen vorsichtig nach oben rausgehoben.
Retour ergibt sich.
Der obere Simmerring und der äusserst empfindliche Schmutzgummi sollte unbedingt über ein geschmiertes Papier über die geriffelte Welle geschoben werden. Die Qualität des USA Dichtsatzes scheint gut, der Dreckschutz ist aber echt mies, da sollte man vielleicht eher den alten hernehmen, oder beide!
Je nach Zustand der Buchse (Rillen bei den Teflonringen) kann man sich ausrechnen, wann die Lenkung nicht mehr so tut, wie sie soll.
Bei mir waren schon merkliche, aber keine allzutiefen Rillen, mal sehen, wie lange sie es noch tut, im endeffekt nimmt wohl einfach die Leistung ab und man muss mehr Kraft zum Kurbeln aufwenden.
Sollte das mit dem Wiedereinsetzen der Spindel nicht ganz zur Richtigen Position des Lenkrades, beim Gradausfahren füren, korrigiert man das am besten durch Repositionieren des Lenkrades, was dazu natürlich abgezogen werden muss.
Mit nem Stück Eisen und drei passenden Schrauben lässt sich so ein Abzieher gut bauen. Gruß, david