josef_reich
Ranicki
- Registriert
- 27. Feb. 2005
- Beiträge
- 8.394
- Danke
- 2.110
- SAAB
- Rostlaube
- Turbo
- LPT
Soweit mir bekannt, gilt dies solange es sich nicht um einen Einsatzfall handelt.
Ich kenn's grad umgekehrt. Zug- und Einsatzführer lassen zu Einsatzbeginn alle ihre Leute ausschwärmen, jeder macht sich ein kurzes Bild von der Situation - kurz drauf tauscht man sich g'schwind aus - und los geht's. Ganz das Gegenteil von Befehlsstruktur und Hierarchiedenken. Selbstredend auch im Interesse des Einsatzleiters, der letztlich die Verantwortung für ausnahmslos alles trägt - somit ein ganz besonderes Interesse daran hat, daß bei Einsatzbeginn nichts übersehen wird.
Mag sein, daß dies regional unterschiedlich läuft, in einigen Ortsgruppen oder Wachen die alten verkrustete Strukturen gelegentlich noch anzutreffen sind. Klar, die nach Einschätzung der Situation folgenden Anweisungen, wie vorzugehen ist, kommen dann überall wie gewohnt auch kurz, knapp und griffig. Aber nicht deswegen, weil einer den Obermotz raushängen lassen will, sondern um Missverständnisse zu vermeiden und keine Zeit zu verlieren. Zudem - Jeder weiss eigentliich, was er oder sie zu tun hat. Anweisungen dienen nur dem Timing, der Taktung von koordiniertem gemeinsamem Vorgehen, um zigmal geübte Abläufe wie gewohnt durchzuführen.
Trotzdem sind alle darauf eingeschworen, im Falle eines Falles umgehend nach eigenem Ermessen zu operieren. Zum Schutz der Kameraden - und um das Einsatzziel nicht zu gefährden. Alle tragen somit einen Teil der Verantwortung mit. Selbst bei einem Widerspruch gegen Weisungen des Leithammels, wie "Stop mal, hast Du auch gesehen, daß..." - oder - "Das geht nicht, lass uns statt dessen lieber..." käme niemand auch nur im Entferntesten auf die Idee, dies im Sinne einer "Befehlsverweigerung" zu werten.