Zweimal werden wir noch wach...!
So, er ist angekommen - der Umschlag mit den Fahrzeugpapieren vom Aero.
Ich war ja schon ein bisschen unruhig, weil ich wusste, dass das Päckchen mit den Papieren am Samstag in Hamburg zur Post gegeben wurde, und weil sich bis heute Nachmittag keine passende Post und auch keine Benachrichtigungskarte im Kasten fand. Aber auch wenn die bei DHL eigentlich nix können, immerhin können sie verfolgen, wo die Sendung gerade ist. Und siehe: Sie lag schon seit gestern Nachmittag im nächsten Postamt zur Abholung bereit. (Wobei: Das "nächste" Postamt ist in Zeiten wie diesen auch drei U-Bahn-Stationen entfernt...)
So, und da sitze ich nun mit den Papieren und bastele die Papierangaben und das, was ich vom Verkäufer weiß, zu einem Bild zusammen:
Der Aero mit der VIN YS3CH68M7T1028384 wurde am 28. Juni 1996 mit dem Kennzeichen WEN-Y 288 zum ersten Mal zugelassen, und zwar auf eine Hallenbaufirma in Weiden in der Oberpfalz. Dort scheint man ihn nicht so besonders gut behandelt zu haben, denn als er im Herbst 2000 mit ungefähr 170.000 Kilometern auf der Uhr zu einem SAAB-Vertragsdealer nach Hamburg kam, waren Motor und Getriebe und die Vorderachse ziemlich runter. Genaugenommen waren sie so fertig, dass der damals bei der SAAB-Bude angestellte Meister Detlef K. beschloss, "die Kiste auf Null zurückzusetzen", wie er das nennt: Neuer Motor, neues Getriebe, neue Vorderachse und ein bisschen mehr.
Am 21. September 2000 kam der Aero dann mit einem Kennzeichen des Landkreises Hamburg (also: Winsen/Luhe) und einem Halter des Geburtsjahres 1970 wieder auf die Straße. Und da blieb er dann auch. Nach einem Jahr, im Oktober 2001, wurde als neue Halterin die Mutter des 1970 geborenen Herrn eingetragen (auch wenn man das bei Damen eigentlich verschweigt: Mutti ist 1943 geboren...) und dabei blieb's dann auch. Die Fahrten haben sich dem Vernehmen nach auf den Weg zur Schule (Mutti war Schulleiterin) und ins Ferienhaus nach Spanien beschränkt - das erklärt auch, wieso zwischen Herbst 2000 und heute nur 120.000 Kilometer bis zu einem Tachostand von 290.000 dazugekommen sind.
Der Meister K. aus H., der seinerzeit den Reset gemacht hat und längst nicht mehr bei der SAAB-Bude angestellt ist, sondern auf eigene Rechnung arbeitet, hatte das Auto seit dem Jahr 2000 alle 10.000 Kilometer zum Ölwechsel und zur Durchsicht da, so dass man einen Wartungsstau nach menschlichem Ermessen ausschließen kann. (Genaugenommen hat Mutti das Auto immer zu ihm gebracht und gesagt: "Mach', was gemacht werden muss..." Und das hat er dann gemacht.
)
Ja, das ist die Papierform.
Die Wirklichkeit lerne ich dann am Samstag in der Barner Straße kennen.
(Und leider gibt es keinen Smiley, der die Kleine-Jungen-Vorfreude ausdrücken könnte, die in mir tobt...)