Na gut, dann mal für alle zum Nachlesen...

gut, dann passt's ja zu mir... :cool:
 
Frühling! Oder: Schönes Scheitern an kleinen Sachen

(Dies ist eine Geschichte, über die die Profis unter Euch natürlich nur den Kopf schütteln können - aber ich erzähle sie trotzdem. Nämlich als Ermunterung für diejenigen, die auch zwei linke Hände und trotzdem Spaß an ihrem SAAB haben...)

Also: Soeben ist der 1. April angebrochen und das Cabrio darf wieder raus. Darauf muss man sich und das Auto natürlich vorbereiten. Zum Beispiel, indem man erstmal für frischen Strom sorgt, nachdem man den Wagen fünf Monate lang mit nicht abgeklemmter Batterie in der vergitterten Garagenbox hat stehen lassen. (Bitte keine blöden Kommentare - es ist mir halt passiert. Und passiert mir nicht nochmal. Aber ich wusste ja spätestens seit Neujahr, dass der Akku jetzt platt sein musste, da konnte ich auch alles so lassen, wie's war: Angeklemmt und tiefgreifend entladen eben.)

Natürlich fällt dem Onkel erst am 31. März zur Mittagszeit ein, dass er am 1. April 'ne neue Batterie braucht. Und natürlich passen Standardbatterien nicht in den 901 turbo. Das weiß der Onkel ja und aus dem Forum hier weiß er, welche Batterien passen und welche nicht. Und er fängt an, die diversen Batteriedealer in Wiesbaden und Umgebung abzutelefonieren. Ergebnis: Hoffnungslos, die schmalen Batterien, die der Turbo braucht, sind nicht auf Lager oder gar nicht erst lieferbar. (Zitat von Wacker & Döbler aus dem Fachgespräch über das Varta-Modell: "Ei, do steht in de List 'Lieferung un Preis uff Anfraache' - des is kei gud' Zeische...")

Aber was soll's. Schließlich steht in der Tiefgaragengitterbox neben dem Cabrio auch das Coupé. Das steht da erst seit sechs Wochen UND der Onkel hat beim Einstellen daran gedacht, die Batterie abzuklemmen. Die sollte also noch Saft haben. Kann man ja einfach umstöpseln. Und dann hat man vier Wochen Zeit, eine passende Turbo-Batterie für das Coupé zu besorgen, weil das ja erst ab 1. Mai wieder eine Zulassung hat.

Also: Kleinwerkzeug in die Tasche, auf dem Weg zur Tiefgarage bei ATU vorbei wg. Polfett und an die Aus- und Einbauarbeit.

Nun gibt es ja so Bauteile, um die sich der "Ich-kann-SAAB-fahren-weil-ich-einen-guten-Fachmann-kenne-der-mir-immer-hilft"-User im Alltag nicht kümmert. Zum Beispiel um den Hitzeschutzwall zwischen Batterie und Krümmer/Turbo. Der ist halt da und gut.

Ungut ist, wenn man den a) zum ersten Mal, b) nach vielen Jahren und c) selbst abbauen will.

Erstmal beim Cabrio: Da, wo man eigentlich Flügelmuttern erwarten sollte, mit denen die Gewindestäbchen, die das Hitzeschutzteil (und damit die Batterie) am Batteriefachboden festhalten, strammgezogen werden, findet man eine nur noch einflügelige Flügelmutter (immerhin...) und eine klitzekleine Kleinstmutter, für die man natürlich keinen passenden Schlüssel dabei hat. Zum Glück hat derjenige, der diese alberne Mutter angebracht hat, sie nicht festgezogen, so dass man sie mit bloßen Fingern lösen kann. Nächstes Problem: Die platte Cabrio-Batterie ist zu dick. Seitenwand, Batterie, Hitzeschutzdingsbums und Abgasanlage sind eine enge, geradezu (be-)klemmende Freundschaft eingegangen. Die Lösung: Gewalt.

Dann beim Coupé: Da entsetzt erstmal der allgemein dominierende Braunton der einstmals lemans-blauen Metallteile, der sofort Gedanken wie "Motorraumsanierung" und "viel Geld" und "Verdammt!" auslöst. Angesichts der allerorten wuchernden Korrosion ist die Überraschung eher gering, dass auch die Gewindestäbchen, die das Hitzeschutzgebilde (und damit die Batterie) am Batteriefachboden festhalten, fast bis zur Unkenntlichkeit verrostet sind. Und die zugehörigen Flügelmuttern natürlich auch. Weil halt keine Chemie zur Hand ist, lautet die Lösung auch hier wieder: Gewalt.

Nachdem die Hindernisse beseitigt sind, hievt der Onkel die zu dicke, tote Batterie aus dem Cabriomotorraum und stellt die schmale, lebende Batterie aus dem Coupé hinein. Elegant gleitet das Hitzeschutzgedöns zwischen Batterie und Turbolader - als plötzlich die Gewindestäbchen, die das Hitzeschutzteil (und damit die Batterie) am Batteriefachboden festhalten, zu kurz sind. Es dauert aber nur zehn Sekunden bis der Onkel versteht: Die schmale, lebende Batterie aus dem Coupé ist offenbar höher als die dicke, totalentladene Batterie aus dem Cabrio. Deswegen würgt der Onkel mit neuerlicher Gewalt die nur noch einflügelige Flügelmutter und das kleine, alberne Mütterchen an den Gewindestäbchen aus dem Cabrio weiter nach oben. Und erst, als er das geschafft hat, fällt ihm ein, dass es möglicherweise einfache gewesen wäre, die zwar korrodierten, aber immerhin in der Länge richtig eingestellten Gewindestäbchen aus dem Coupé ins Cabrio zu übernehmen, um sich der Gewindestäbchen aus dem Cabrio zu Hause und in Ruhe anzunehmen.

Fürs Protokoll: Ich tauge als Schrauber offensichtlich wirklich nicht. Nicht, solange ich für ein simples Unterfangen wie den Ausbau von zwei Batterien und den Wiedereinbau von einer Batterie über eine Stunde brauche.

:frown:

Andererseits das Erfolgserlebnis: Als der Hitzeschutznupsi und die schmale, kraftvolle Batterie aus dem Coupé im Cabrio richtig und fest montiert und die Kabel in der richtigen Reihenfolge mit den richtigen Polen verbunden sind - da springt das Cabrio einfach an, als sei es erst gestern dort abgestellt worden.

Das hat mich dann im Rahmen meiner sehr begrenzten Möglichkeiten sehr froh gemacht.

:redface:

Unfroh machte mich dann der zweite Teil des "Wir-bereiten-uns-auf-den-Frühling-vor"-Plans. Der Plan sah nämlich vor, heute abend den Dicken (also: den 9000er) in Sankt Augustin auf hft seinen Hof zu stellen, mit der Bahn zurückzufahren, morgen Vormittag das Cabrio zu hft zu bringen (Große Frühjahrskur!) und von da aus mit dem Dicken nach Köln und zu anderen Terminen zu reisen. Das hat jetzt auch irgendwie geklappt, aber irgendwie ist es auch faszinierend: Mit dem Auto brauche ich von zu Hause zu hft über die A3 deutlich weniger als anderhalb Stunden (Stauereignisse nicht berücksichtigt). Um mit den Öffentlichen von hft nach Hause zu kommen, muss ich erst den Bummelbus 640 zum Bonner Hauptbahnhof nehmen (Fahrzeit nach Plan 28 Minuten, in Wirklichkeit 36 Minuten, weil sich der Bummelbus durch alle Gassen aller Dörfer zwischen Menden und Bonn Hbf quälen muss und Hauptstraßen systematisch vermeidet), dann den IC von Bonn nach Mainz, dann nach einer Viertelstunde des Wartens die S-Bahn nach Wiesbaden und dann vom Wiesbadener Hauptbahnhof den Bus 6 oder den Bus 3B bis nach Hause. Anders gesagt: Ich bin um 20.36 Uhr bei hft in den Bummelbus 640 gestiegen und war nur drei Stunden später, um exakt 23.40 Uhr, wieder daheim.

Werbung für den öffentlichen Personen(nah)verkehr sieht irgendwie anders aus...

Aber morgen bzw. gleich wird alles gut: Es soll die Sonne scheinen und der Onkel wird entspannt mit dem offenen Cabrio den Rhein entlang rollen und pünktlich zum Mittagessen in Sankt Augustin sein.

Ja. Alles wird gut.

:smile:
 
(Dies ist eine Geschichte, über die die Profis unter Euch natürlich nur den Kopf schütteln können - aber ich erzähle sie trotzdem. Nämlich als Ermunterung für diejenigen, die auch zwei linke Hände und trotzdem Spaß an ihrem SAAB haben...)
.......
. ... . . . . .

Also: Soeben ist der 1. April. . . . . . . . ...............

eine enge, geradezu (be-)klemmende Freundschaft . .. .. ....

.. ... ... . Die Lösung: Gewalt.

..... Da entsetzt erstmal der allgemein dominierende Braunton ............
......... lautet die Lösung auch hier wieder: Gewalt.

Nachdem die Hindernisse beseitigt sind................
.......................... Deswegen würgt der Onkel mit neuerlicher Gewalt die nur noch einflügelige .... mutter

eine gewalttätige Geschichte !

Andererseits das Erfolgserlebnis: Als der Hitzeschutznupsi und die schmale, kraftvolle Batterie aus dem Coupé im Cabrio richtig und fest montiert und die Kabel in der richtigen Reihenfolge mit den richtigen Polen verbunden sind - da springt das Cabrio einfach an, als sei es erst gestern dort abgestellt worden.

Das hat mich dann im Rahmen meiner sehr begrenzten Möglichkeiten sehr froh gemacht.

:redface: das gehört so, würde Frau Werwolf sagen!


Unfroh machte mich dann der zweite Teil des "Wir-bereiten-uns-auf-den-Frühling-vor"-Plans. Der Plan sah nämlich vor, heute abend den Dicken (also: den 9000er) in Sankt Augustin auf hft seinen Hof zu stellen, mit der Bahn zurückzufahren, ......
Mit dem Auto brauche ich von zu Hause zu hft über die A3 deutlich weniger als anderhalb Stunden (Stauereignisse nicht berücksichtigt). Um mit den Öffentlichen von hft nach Hause zu kommen, muss ich erst den Bummelbus 640 zum Bonner Hauptbahnhof nehmen (Fahrzeit nach Plan 28 Minuten, in Wirklichkeit 36 Minuten, weil sich der Bummelbus durch alle Gassen aller Dörfer zwischen Meden und Bonn Hbf quälen muss und Hauptstraßen systematisch vermeidet), dann den IC von Bonn nach Mainz, dann nach einer Viertelstunde des Wartens die S-Bahn nach Wiesbaden und dann vom Wiesbadener Hauptbahnhof den Bus 6 oder den Bus 3B bis nach Hause. Anders gesagt: Ich bin um 20.36 Uhr bei hft in den Bummelbus 640 gestiegen und war nur drei Stunden später, um exakt 23.40 Uhr, wieder daheim.

kann es sein dass Du ein Überführungsangebot eines "Bahnprofis hattest - häh???:rolleyes::rolleyes:


Aber morgen bzw. gleich wird alles gut: Es soll die Sonne scheinen und der Onkel wird entspannt mit dem offenen Cabrio den Rhein entlang rollen und pünktlich zum Mittagessen in Sankt Augustin sein.

Ja. Alles wird gut.

:smile:
na denn: Bon Appetit und ne schöne jruss an Herrn Schmietz!

PS: wenn wat iss, ich hann ne Abschleppstange und wohne auf halver Strecke
 
Verflixt, schon wieder kein DANKE-Knopf...!:smile:
 
Christoph, Deine Vorderachse poltert. Naja, McPherson halt...

attachment.php
 

Anhänge

  • IMGP0857aa.jpg
    IMGP0857aa.jpg
    66,7 KB · Aufrufe: 98
gnagnagna!

Christoph, Deine Vorderachse poltert. Naja, McPherson halt...


ja, ich hab's auch schon gehört. mach' halt die musik lauter. :biggrin:



EDIT: das foto ist übrigens cool. vielleicht solltest du doch auf kfz-fotografie umsteigen?
 
C........ ich bewundere ja immer wieder Deine Fähigkeit einfache Dinge umfassend und präzise zu schildern (inzwischen sogar unter Berücksichtigung von Groß- und Kleinschreibung).Aber mein Respekt und aufrichtiger Dank gilt heute dem Umstand sich selbst als den handwerklichen Trottel darzustellen, der man ist.Nette Geschichte (die ich in anderen Bereichen ähnlich erlebt habe).
Und nix für ungut :smile:
 
Die genieße ich gerade ganz bewußt . Dat Schneewittchen krakeelt nämlich immer so rum, daß man von der Musik gar nichts mehr hört.

Achso: Ich hasse alte Menschen. Ich hatte den Bordcomputer zwischendurch auf 6,3 - dann jedoch versperrte mir eine C-Klasse den Weg und verhinderte erfolgreich jegliches sparsame Fahren schon im Ansatz. Jetzt habe ich eine 7,0... welche Schmach!
 
Danke für die Blumen.

attachment.php




attachment.php
 

Anhänge

  • IMGP0873aa.jpg
    IMGP0873aa.jpg
    86,4 KB · Aufrufe: 94
  • IMGP0864aa.jpg
    IMGP0864aa.jpg
    49,3 KB · Aufrufe: 95
Bei Einbruch der Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen.

attachment.php




@flo: jep.
 

Anhänge

  • IMGP0900aa.jpg
    IMGP0900aa.jpg
    60,7 KB · Aufrufe: 82
wowowow!

so kann ein auto aussehen. super.

als nächstes stelle ich die das cabrio und dann das coupé als models hin - man muss ja die schönheiten auch mal richtig in szene setzen. und das kannst du ja offensichtlich. thx a lot, man!

ansonsten:

(...)

Ich hatte den Bordcomputer zwischendurch auf 6,3 - dann jedoch versperrte mir eine C-Klasse den Weg und verhinderte erfolgreich jegliches sparsame Fahren schon im Ansatz. Jetzt habe ich eine 7,0... welche Schmach!

jetzt bekomme ich 'nen roten kopf. :redface::redface::redface:

ich hoffe, du hast erfolgreich ignoriert, was das BC zeigte, als du den wagen übernommen hast? gut.

bleibt die frage: wie machst du das, das mit den 6,3 litern? autoreisezug? :smile:
 
Fahre doch einfach mal mit ihm mit :smile:

(Oder warte, dann komm ich auch mit... dann gibt es aber ein Wettstreit im Mindestverbrauch aufstellen :rolleyes:)
 
Wollt ihr Auto fahren oder Sprit sparen ? :biggrin:
 
Zurück
Oben