@Mahathma Hallo Herr Ghandi.

Und irgendwie warst Du mir immer schon sympatisch...und wenn Du Dich jetzt als Lehrer oder Dozent outest, dann geht hier die Post richtig ab.
- Ich habe in zig Jahren etliche Lehrlinge bis zur Gesellenprüfung gebracht...teilweise auch geprügelt.(billdlich gesprochen)
- Da war nie ein Lehrling zu blöd für den Beruf, nur zu faul für die Schule.
- und ich gehörte zu den ersten Meistern, die ein Mädchen in dem Beruf ausbilden durften.
Ich habe meinen Beruf als KFZ-Meister und Ausbilder immer sehr ernst genommen und verdammt viel Zeit mit meinen Lehrlingen verbracht.
Teilweise sogar Nachhilfe in Mathematik gegeben, damit die Prüfungen einigermaßen ordentklich abgeschlossen wurden.
oder auch in der deutschen Sprache geholfen. Da hatte ich Berichtshefte, die man kaum lesen konnte.
Und hier im Forum komme ich mir teilweise genauso vor. Meistens sind es ja nur Tipp-Fehler, aber manche User haben da ein echtes Problem.
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Ich durfte also mein Auto selber reparieren und musste nur das Material bezahlen.
In der Zeit hatte ich das Vergnügen, einen neuen Mitarbeiter kennen zu lernen, der mal zur Probe dort arbeitete.
Wäre ich dort noch als Meister beschäftigt, dann hätte ich den Burschen nach 60 Minuten raus gejagt.
Und dabei ging es noch nicht mal um die technische Praxis, sondern um das persönliche , wie geht man mit seinen Mitmenschen um.
da reichte mir eine Stunde, um den Kameraden aus zu sortieren.
Der Bursche wird den Job jedenfalls nicht bekommen.
Nicht wegen Unfähigkeit, sondern wegen fehlender sozialen Kompetenz.
Ich habe noch mit einem alten Arbeitgeber darüber geredet.
Er sucht seit über 6 Monaten 1-2 neue Mechaniker...und bekommt nix gescheites.
Hauptgeschäft ist der Reifenhandel und die Reparatur von Fahrzeugen der deutschen Post, überwiegend Elektro-Fahrzeuge der Marke Elekroscooter aus Aachen.
Und natürlich auch alle anderen Marken und Modelle.
Grade in der Reifen-Saison wird dort mit den Gummis das Geschäft gemacht, und dies ist recht anstrengend.
Und das machen die jungen Burschen nicht mit. Ich hatte mal vor Jahren ausgerechnet, wieviel Kilo man so täglich stemmen muß, in der Radwechsel-Saison.
Ich kam auf 4-5 Tonnen täglich.
Ich habe den Spaß nur 12 Jahre mitgemacht und weiß, wo ich meinen Rücken kaputt gemacht habe.
Und ich kann sehr gut verstehen, wenn ein junger Mechaniker nach einer Reifen-Saison was anderes sucht.
Radwechsel, alle 20 Minuten ein neues Auto, und das 8-9 Stunden täglich, und das für ca. 3 Monate im Herbst und Frühjahr.
Nach Feierabend geht da keiner mehr freiwillig in die Muckibude.
Gute Werkstatt...schlechte Werkstatt...das muß jederman selber für sich entscheiden.
Ich habe innerhalb 12 Jahren für einen guten Werkstatt-Durchsatz gesorgt, der vorher nicht da war.
Man braucht tatsächlich 10 Jahre, um sich einen Namen zu machen und auch zu halten.
Und der Name wurde nach mir nicht schlechter!!!
Ich konnte in den Jahren aber kaum Saabfahrer fangen.

...es gab keine im Ort.
2 9000er und ein 9-5 und ein 9³-II mit dem 2,8 V6. Mehr gab es nicht.
Aber ich konnte heute auch einen jungen Schnösel zum Staunen bringen.
Was ist das für ein Motor?...Was ist das für eine Marke?...was kostet so ein Auto?
Da wurde der Audi-Fan ganz blaß...damit hatte er nicht gerechnet.
Und solche kleinen Geschichten sind das Salz in der Suppe, wo ich mich immer wieder an der Marke erfreuen kann.